Neues Konzept, überarbeitetes Gameplay und doch schlechter als der Vorgänger
Rescue 2: Everyday Heroes - Article - Neues Konzept, überarbeitetes Gameplay und doch schlechter als der Vorgänger
Rescue 2: Everyday Heroes
13.06.15 10:38 Test
Die Helden des Alltags sind zurück. Nach den erfolgreichen ersten Teil, samt US Ausgabe, haben die Entwickler nun einen Teil 2 veröffentlicht.
Vor rund zwei Jahren erschien der erste Teil von Rescue: Everyday Heroes. Im selben Jahr folgte dann die US Version des Titels. Eine eher mittelprächtige Wertung durchweg zeugte allerdings nie direkt von einer sehr gelungenen Entwicklung. Nun präsentieren uns Rondomedia den zweiten Teil. Wird durften natürlich auch diesen wieder testen und werden alles neue und alte präsentieren.


Neue Stadt, neue Zentrale, frische Grafik
Wieder einmal ist ein ehemaliger Hauptbrandmeister verabschiedet und wieder stehe ich als neuer Meister in den Startlöchern. Mit einer großen Stadt und einem schlechten Ruf liegt es nun an mir die komplette Rettungseinheit herzurichten und den guten Ruf wieder herzustellen. Soweit die Hintergrundgeschichte. Zu Beginn ist meine Wache mit einem Löschwagen und zwei Feuerwehrleuten besetzt. Hinzu kommt ein wahrlich mickriges Kapital. In den ersten Spielminuten macht sich wahrlich die frische Grafik bemerkbar. Dank diversen Filtern und Effekten sieht der Titel bereits bei der Wache nicht mehr so steril und zackig aus, wie noch beim Vorgänger. Ebenfalls finde ich nun die Wache voll möbliert und ausgerüstet vor. Die einzigen Aufgaben die ich auf dieser Übersicht noch habe, besteht darin neue Sekundärausrüstungen für die Fahrzeuge zu besorgen, sowie die Teams nach Eigenschaften einzuteilen, die Fahrzeuge per Einklick zu reparieren, neue Fahrzeuge oder Personal zu kaufen. Ganz im Gegenteil zu den Vorgängern kann ich nun weder die Wache selbst gestalten, noch Schulungsräume zusammenstellen und generell keine Aufgaben dem Personal gegenüber erteilen. Übrigens sollten die Sekundärausrüstungen mit bedacht ausgewählt oder gekauft werden, denn machen Orte verlangen auch unterschiedliche Wasseranschlüsse oder Ausrüstungen. Erst in späteren Spielstunden wird es interessanter, sobald alle Fahrzeuge und Sekundärausrüstungen (Darunter auch Sauerstoffflaschen, Schaumsprüher und eine schwimmende Wasserpumpe.) verfügbar sind.


Durch das Streichen der Ausbaumöglichkeiten einer Wache auf einen ungemeinen Fun-Faktor verzichtet. Um das einmal klar zu stellen: Die Einsatzkräfte profitieren immer noch von Erfahrungspunkten, allerdings werden diese dann nicht mehr in einem Schulungscenter erworben, sondern nur durch Einsätze. Hatte man noch beim letzten Teil auch das Ziel der Entwicklung festlegen können, so muss hier nur ein Talentbaum herhalten. Die Entwickler haben durchaus einen Konzeptkahlschlag gemacht, leider soweit das auch die Atmosphäre etwas leidet. Außerhalb der Wache kann ich die neue Stadt in Form eines 3D Modells betrachten. Das nette daran ist, das hier die neuen Einsatzorte angezeigt werden. Ich klicke einfach auf den angezeigten Ort und kann gleich die Einheiten bestimmen, welche dorthin fahren sollen. Die Missionen variieren nicht nur in Hauptmissionen und normalen Einsätzen, sondern auch in ihrem Aufwand. Mal wird nur ein Krankenwagen, dann wieder etwas größeres benötigt. Abseits der Missionen wird vom neuen Leiter auch das absolvieren der notwendigen Trainingseinheiten verlangt. Im Wechsel zwischen Training und realen Einsatz werden so die neuen Fähigkeiten vertieft. Wer sich dennoch eine Weile ohne das Training begnügen will, das geht ja auch, der muss allerdings damit rechnen, das die Missionen sich stark wiederholen und zwar 1:1.


Übersichtlicher Talentbaum
Wie oben bereits erwähnt, erlangen die Einsatzkräfte bei jeden ihrer Einsätze Erfahrungspunkte. Nach erreichen eines Levels kann ich pro Stufe eines von zwei besonderen Fähigkeiten aussuchen. Diese begünstigen immer nur die Arbeitseffizienz in verschiedenen Bereichen und den Umgang mit Geräten. Bis zu fünf dieser Stufen können so nach und nach belegt werden. Neben den Erfahrungspunkten haben die verschiedenen Einsatzkräfte auch jeweils eine Anzeige für Schutz und Gesundheit. Gerade bei Einsätzen mit Feuer muss auf diese beiden Werte ständig geachtet werden. Ist der Schutzwert im Keller und die Lebensenergie angekratzt, so meldet sich die Einsatzkraft für eine gewisse Zeit krank. Schlimmer wird es, wenn eine Einheit beim Einsatz fällt. Stirbt eine Einheit, so muss ich für Ersatz sorgen und alle Erfahrungspunkte/Fähigkeiten sind futsch. Dementsprechend ist dann aber auch die Reaktion der Bevölkerung. Eine sinnvolle und gute Neuerung des Spiels sind die offenen Meinungen der Bevölkerung, welche über die Stadtübersicht betrachtet werden können. Wie der Name bereits schon sagt, geht es darum leben zu Retten. Einige Einsätze verlangen zudem das Bergen von verletzten oder eingeklemmten Personen, sowie das Löschen von Feuern. Je nach Schnelligkeit und erfüllten Einsatzzielen gewinne ich bei den Bewohner der Stadt ansehen und zudem noch ordentlich Geld. Logischerweise kann ich dann mit mehr finanziellen Mitteln auch neue Fahrzeuge und bessere Leute einstellen.


Neues Gameplay mit herben Macken
Alles würde ja so viel Spaß machen, wären da nicht die fatalen Bugs und das etwas zu sehr gekürzte Gameplay. Bleibe ich aber erst mal bei der Fehlerplatte. Angefangen von der KI, die durchaus keine Distanz zum Feuer kennt und auch gerne mal direkt rein rennt ohne das ich ein Befehl dazu gegeben habe, bis hin zum herunterklettern einer Leiter, obwohl die Person eigentlich hochklettern sollte. Gerade der erste Fehler ärgerte mich tierisch, da die Einheit dadurch nicht nur verletzt wurde, sondern auch starb. Dabei habe ich der KI nur aufgetragen, das sie das Feuer löschen soll. Während der Feuerwehrmann das machen sollte, nahm ich einen zweiten um die zwei eingeschlossenen Personen zu befreien. Lässt man die KI dann ihre arbeiten machen, geht das oft etwas schief. Trotz der Vereinfachung einiger Prozesse sorgt also nun die KI dafür, das dass Spiel unnötig schwieriger wird. Bei der Art der Rettung unterscheidet das Spiel zwischen zwei Arten von Personen. Gesunden und verletzten. Beide kann man via Huckepack bergen.


Spektakulärer sieht dies natürlich mit der Bergung via Drehleiter aus einem Hochhaus aus. Die verletzten Personen haben teilweise eine Bewusstseinsanzeige. Dieser Wert zeigt mir an, wie schnell ich mich zu dieser Person bewegen sollte, ehe sie Bewusstlos wird oder stirbt. Hier heißt es dann auch: Schnell bergen, zum Rettungswagen, verarzten (Am besten mit einem richtigen Rettungsset) und ab ins Krankenhaus. Wer hier zu langsam ist der läuft Gefahr eine Leiche zu transportieren. Weiterhin nervt auch die Ungenauigkeit beim betätigen von Aktionen direkt im Spiel. Neben dem einfachen Interface am unteren Rand und auch vorgegebenen Schnelltasten können Aktionen ganz einfach direkt per Klick im Spielbereich ausgeführt werden. Leider sind die Aktionsfelder, welche per Klick aktiviert werden, zum teil etwas ungenau sodass ich mit dem Cursor doch etwas höher ansetzten musste. Bei soviel negativen muss ich aber auch positiv anerkennen, das dieser Gameplay-Kahlschlag durchaus nicht schlecht war. Der Feuerwehrwagen zum Beispiel verfügt über eine dritte Person die nur für das Anbringen von Schläuchen für die Wasserversorgung zuständig ist. Das legen der Verteiler und der Schläuche selbst bleibt aber Aufgabe der Feuerwehrleute. Auch bei den Rettungshelfern gibt es neues. So müssen die Transporttragen nicht mehr aus dem Fahrzeug geholt werden, sondern können von einem Helfer ohne einer Sekundärausrüstung direkt drauf gelegt werden. Etwas komisch, aber beschleunigt das Spiel ungemein und verhindert das unnötige klicken.


Wenn die KI nicht so richtig mag
Es fällt mir schwer wirklich die guten Seiten an dem Titel zu sehen, doch bei diesem Kahlschlag an Gameplay und Umfang hat man einiges aus den Augen verloren. Die Wegfindung der KI zum Beispiel will immer noch nicht so recht, wenn nicht sogar schlimmer und auch die Rettungsfahrzeuge finden nicht immer den richtigen Weg von der Karte. Bei Konflikten mit dem Straßenverkehr verweigert die Einheit einfach mal die Weiterfahrt. Etwas, was mir am Ende doch noch gefiel, war der nette Soundtrack und die tollen Funksprüche, auch wenn diese wieder einmal auf Englisch sind. Musikalisch ist der Titel so gut geblieben wie bisher, stimmig aber nicht bahnbrechend. Für neue Spieler des Titels gibt es übrigens ein nettes kleines Tutorial, welches zuerst alle Buttons erklärt und sich dann, wie oben bereits beschrieben, vom Aufgabe zur Aufgabe hangelt. In den ersten Trainings gibt es sogar noch ein Fahrzeug und ein Ausrüstungsgegenstand umsonst dazu. Trotz einer großen Spielkarte und vielen Missionen sorgt die Missionsrotation dafür, das einige Missionen rasch sich 1:1 wiederholen, was dann alles wieder etwas eintönig wirken lassen dürfte. Zum Abschluss möchte ich erwähnen, das der Titel keinen Mehrspieler besitzt und somit nur auf den Einzelspieler ausgelegt wurde.

Zusätzlich zum Artikel bieten wir dir hier ein hauseigenes Lets Play zum Titel an. Aus der Video-Redaktion für dich von Allen S. erstellt.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

KommentareInhalt:Kommentare

Dieser Beitrag hat noch keine Einträge.
Logo for Rescue 2: Everyday Heroes
Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 8 Stunden 22 Minuten
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
13. 06. 2015 um 10:38
13. 06. 2015 um 10:38
1146
Einzelaufrufe
50
ePoints verdient durch Artikel