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Rescue 2013 - Helden des Alltags
03.07.13 15:40 Test
Fragment und Rondomedia präsentierten vor kurem die neuste Lebensrettungs-Simulation auf dem Markt. Rescue 2013 – Helden des Alltags soll den Alltag der Feuerwehr und Rettungsdienste Simulieren. Wi ...
Lebensrettungssimulationen gab es in der Vergangenheit viele. Unter den ordentlichen gehören Titel wie Emergency 4 und Fire Department. Emergency 4, was mit unter zu den älteren Simulationsreihen gehört, bot zwar sehr viele Einheiten aus Feuerwehr, Polizei und Bergungsdienst, aber neigte oft dazu den Spieler zu überfordern. Zu viele mögliche Rettungskräfte, sture Kampagnen mit zu vielen Aktionen gleichzeitig. Rescue 2013 soll anders sein. Erstmals verfügen die Einsatzkräfte über stärken, schwächen und Moral. Hinzu kommt das Kaufen und Warten vom Rettungsdienst und Feuerwehr Fahrzeugen, sowie Einrichten der Feuerwache. Es wird Zeit an die Arbeit zu gehen...


Der Anfang mit Tutorial
Es kommt oft vor, das es bei den meisten Simulationen schon beim Tutorial klemmt. Bei diesem Titel aber nicht. Zu jeder Situation wird die Vorgehensweise per Textfenster erklärt. Dies gilt sowohl für die Einsätze, als auch beim erstmaligen Betreten der Feuerwache. Ein Neuling dürfte hier keine Probleme haben. Am Anfang der Karriere, beginne ich mit zwei Feuerwehr Leuten und einem typischen Gerätewagen. Dieser beinhaltet einen Feuerlöscher, einen Verteileranschluss vom Hydrant zum Feuerwehrschlauch und natürlich diesen selbst. Am oberen Bildschirmrand gibt es alle notwendigen Buttons, die für eine ordentliche Führung des Spiels benötigt werden. Von Einrichtung der Feuerwache bis zur Verwaltung von Einsatzkräften ist alles vorhanden. Am Anfang beginne ich mit einem Guthaben von 2000€. Neben dem Lohn, was halt am Ende jeden Monats davon abgezogen wird, schreibt mir auch die Stadt Zuschüsse gut. Diese richten sich nach erfolgreichen Einsätzen und Effizienz. Damit alles immer im grünen Bereich bleibt, müssen natürlich die Einsatzkräfte auf Laune gehalten werden. Dies kann ich entweder durch optimale Zuteilung im Feuerwehralltag erreichen oder durch Möbel, Media, sowie Bereitschaftszeit, erreichen. Die Bereitschaftszeit lässt die einzelne Person das machen, was sie gerade will. Damit steigt auch die Moral. Zu den persönlichen Vorlieben, sowie Fähigkeiten, komme ich gleich noch.
Damit es für den Spieler, Zeit technisch, nicht all zu stressig wird, haben die Entwickler zwei Spielphasen eingebaut. Via einem Button mit Rundumleuchte, kann ich zwischen Manager Modus und Einsatzmodus wechseln. Der Manager Modus gibt mir die nötige Zeit, um alle Abläufe, Besorgungen und Aufteilungen zu planen. Dies ist eines der Punkte, worauf mich das Tutorial auch am Anfang hinweist. Im Einsatzmodus, können zwar noch alle Punkte des Manager Modus ausgeführt werden, doch jederzeit kann ein Alarm dazwischen kommen.

Der weitere Verlauf ist relativ simpel. Ein Alarmsignal ertönt, die Garagentüren gehen auf und eine kurze Meldung wir angezeigt. Ich kann hier nun entscheiden, ob das Team sofort ausrücken lassen soll, oder ich den Einsatz kurzzeitig aufschiebe. Vor dem endgültigen Ausrücken, geht es noch schnell in die Leitzentrale, wo ich die Einsatzkräfte auf die einzelnen Fahrzeuge verteilen kann. Die Leitstelle zeigt mir auch an, wie viele Einsatzkräfte am Ort mindestens gebraucht werden. Je mehr, desto besser. Abzüge, bezüglich des Ausrückens, gibt es nicht. Doch nun kommt ein wichtiger Punkt. Während es Einsatzes kann ich einen Notarzt, Rettungswagen oder Feuerwehrfahrzeug einer anderen Wache herbei rufen. Allerdings kommen dafür Extrakosten auf mich zu. Diese werden dann vom hart verdienten Geld, welches ich auch durch die Einsätze verdiene, abgezogen. Zurück zu meinem Einsatz.
Ich wurde zum löschen eines Müllcontainerbrandes gerufen. Die Einheit markieren und dann zur Einsatzstelle klicken. Vor Ort das Fahrzeug anklicken und Einheiten aussteigen lassen. Wie hier aufgeführt, müssen alle Aktionen einzeln ausgeführt werden. So kommt es durchaus vor, das die Maus bis zu, im Extremfall, 100 Klicks pro Einsatz machen muss. Auch bei diesem Einsatz, da es der erste für mich ist, begleitet mich das Tutorial mit kurzen Hinweistexten. Diese Texte tauchen auch nur einmal wieder auf, wenn ein neues Gerät zur Verfügung steht.


Schnell sind die Schläuche verlegt und der Brand gelöscht. Leider fallen mir hier die ersten derben Fehler auf. Die Laufrouten passen hin und wieder nicht, sodass ich per Klick nach korrigieren muss. Auch ein eigenständiges Denken der Einsatzkräfte beim Löschen, gerade wenn sie den Schlauch soweit bereit in der Hand haben, fehlt komplett. So bin ich gezwungen, jedes mal ein neues Ziel auszuwählen. Ab einer bestimmten Zeit machen die Einsatzkräfte dies auch alleine, aber halt nicht auf Anhieb. Diese beiden Faktoren führen mich zum nächsten Problem. Jeder Einsatz besitzt einen zeitlichen Rahmen. Wurden die Rettungsaufgaben bis zum Ablauf der Zeit nicht abgeschlossen, gilt der Einsatz als gescheitert. Bleiben tut mir nur noch die Möglichkeit, noch mal zu starten oder aufzugeben. Ich gebe zu, einige Einsätze sind zeitlich sehr sehr Eng bemessen. Mit einem optimalen und durchdachten Ablauf sind die meisten aber sehr gut zu schaffen. Nach dem Einsatz, gibt es eine Nachbesprechung in Textform und die Abrechnung. Die Einsatzkräfte räumen das Feld dann alleine auf, sodass ich wieder in der Feuerwache lande und im Manager Modus wieder tätig werden kann.

Fähigkeiten verbessern und Vorlieben erkennen
Wie schon erwähnt, besteht meine Aufgabe nicht nur die Einsätze zu koordinieren und alles am Laufen zu halten, sondern ich muss mich auch um das Wohlbefinden der einzelnen Einsatzkräfte kümmern. Jeder von ihnen hat seine eigene Vorgeschichte, seine Eigenschaften und seine Fähigkeiten. Ausdauer und Wissen sind die beiden wichtigen Fähigkeiten jedes Mannes, die auch Trainiert werden können. Nach einigen Einsätzen, werden in der Wache zwei weitere Räume freigeschaltet. Das eine ist der Fitnessraum und der andere das Schulungszimmer. Nach einer ordentliche Einrichtung, dürfen die Männer hier trainieren, trainieren und nochmals trainieren. Die Fortschritte werden in Erfahrungspunkten im "Einheiten Verwalten" Menü angezeigt. Über diesen Menüpunkt kann ich, jeweils einer Person, einen Tätigkeitsbereich zuteilen. Hier kommen nun die Eigenschaften ins Spiel. Jede Einheit kann manche Dinge besser, als andere. Daher ist es von Anfang an ratsam, die Leute nach ihren Eigenschaften einzustellen, egal mit welchen Gehaltswunsch. Zum Beispiel bringt ein Mann der ein Händchen für Reparaturen hat, in der Wartungshalle einen größeren Vorteil, als in der Kantine. Die Feuerwache an sich, besteht aus fünf Fachbereichen. Da gibt es die Wartungshalle, Leitstelle, Kantine, Schulungszimmer und der Fitnessraum. Schulungszimmer und Fitnessraum dienen nur den Ausbau der Fähigkeiten. Die Eigenschaften sind nur in der Leitstelle, Kantine und Wartungshalle nötig.
Doch was für eine Bedeutung haben die Eigenschaften?

Das beste Beispiel liefert wieder einmal die Wartungshalle, wo die Fahrzeuge gepflegt und repariert werden. Im Lauf der Zeit, verlieren die Fahrzeuge an Wartungswert, welcher im guten Zustand bei 100 liegt. Um diesen Abfall des Wertes entgegen zu wirken, müssen Einsatzkräfte in den Bereich geschickt werden. Die Verbesserungswerte hängen allerdings immer mit den Eigenschaften zusammen. Einsatzkräfte mit einer besonderen Eigenschaft darin, liefern auch die meisten Verbesserungspunkte für den Bereich. So ist es bei der Kantine und der Leitstelle. Bei maximalen Wert der Eigenschaften, der aus allen besetzten Einsatzkräften in diesem Bereich zusammen addiert wird, kommen größere Pluspunkte, wie bei der Kantine +2 auf Moral für alle oder in der Leitstelle die Möglichkeit noch weitere Einsatzkräfte los zu schicken. Dies alles klingt nun schwerer als es ist. Für direktes Anschauungsmaterial, einfach in unsere Bildergalerie gucken.


Freies Spiel, Modding freundlich, aber kein Mehrspieler!
Abseits der Kampagne, die schon fast wie ein freies Spiel ist, steht mir noch ein Freies Spiel zur Verfügung. Dieses ist Aufgebaut, wie eine Challange. Auf einer Großraum Karte steht die Feuerwache, sowie das Ambulanz Zentrum. Die Aufgabe ist die einzelnen Vorfälle so schnell zu lösen, wie es eben nur geht. Diese Vorfälle reichen von einem kleinen Brand bis zum großen Unglück mit mehreren Verletzten, sowie Bränden. Dabei muss ich nicht aufs Geld achten, sondern kann so viele Fahrzeuge und Leute einsetzten, wie ich es für richtig halte. Auch das Managen der Feuerwache fällt hier flach. Es zählt nur die Schnelligkeit. Schlagen drei Herausforderungen fehl, so ist das Spiel allerdings zu Ende. Klare Richtlinien, die aber fast immer gut zu schaffen sind. Trotzdem empfiehlt es sich von Anfang an, erst einmal die Kampagne zu spielen.

Wie so oft, in der Geschichte der Simulationen, ist leider auch bei Rescue 2013 kein Mehrspieler vorhanden. Ein Coop-Modus, mit größeren Einsätzen, wo halt eine andere Feuerwehr mit helfen muss, wäre eine Idee. Dank der großen Community im Internet und der sehr guten Modding-Freundlichkeit, kann das Spiel mit Mods uns Lackierungen etwas aufgebessert werden. Dies war schon bei anderen Rettungssimulationen gut angekommen und findet hier halt auch seinen Platz.


Kurze Übersicht
Auch wenn sich mein Text positiv anhört, gibt es leider große Schattenseiten. Grafisch ist das Spiel auf keinen Fall mehr Zeitgemäß. Lediglich Effekte versuchen dies zu verschleiern. Sonnst schleichen sich immer wieder kleinere Grafikfehler ein, wie stehendes Blaulicht oder fehlende Texturen in der Stadt. Einzig, die Feuerwache sieht sehr gut aus. In Sachen Sound gibt es von mir die meisten Abzüge. Soundtrack ist lasch und wiederholt sich oft, ebenso wie die Bestätigungsstimmen der Einsatzkräfte. Hinzu kommt das nervige gepiepse beim bestätigen der Einheiten. Der Einzelspieler gefiel mir zum großen Teil. Gute Variation in der Einsätze, Aufbau der Feuerwache, sowie Trainingsmöglichkeiten der Einheiten sind die wesentlichen Pluspunkte. Leider sind alle Einsätze Zeitabhängig und nicht selten viel zu kurz angesetzt. Die Steuerung ist, abgesehen von den missratenen Laufrouten der Einsatzkräfte und dem verstecken der Einheiten im Fahrzeug, beim holen von Werkzeug, noch im guten Bereich. Zwar sind viele Klicks für die Aktionen nötig, aber das ist bei anderen Titeln nicht anders. Alle nötigen Schaltflächen und Befehle sind immer Sichtbar und können schnell ausgewählt werden. Das Gameplay schneidet ebenfalls nicht gut ab, was mit dem fehlenden Möglichkeiten zusammenhängt, den Schwierigkeitsgrad einzustellen. Wie bei vielen anderen Simulationen fehlt auch hier ein Mehrspieler. Ein Coop-Modus wäre eventuell interessant gewesen. Nun eigentlich eine Aussage, die alle hören möchten. Realistisch oder nicht? Meine Antwort dazu: Es hat einen kleinen Ansatz zum Realismus, allerdings auch nicht mehr.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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Aktualisiert
03. 07. 2013 um 15:40
03. 07. 2013 um 15:40
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