Auf der Jagd nach dem gelben Trikot
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Tour de France 2015: Der offizielle Manager
12.07.15 21:13 Test
Auch in diesem Jahr versorgt dich Focus Home Interactive mit dem offiziellen Videospiel zur Tour de France 2015. Wie sich der Titel so schlägt, erfährst du im Testartikel.
Die Tour de France 2015 ist seit ein paar Tagen gestartet und passend dazu veröffentlichte auch in diesem Jahr Cyanide über Focus Home Interactive ihre neue Version des offiziellen Videospiels. Wie bereits bekannt sein sollte, bekommen die Konsolenspieler die wahre Rennsimulation des Radsports geliefert, während alle Computerspieler sich mit einen Manager begnügen müssen. Doch nun zur eigentlichen Sache. Die Tour de France startete am 04.07. zu ihrer 102 Auflage. Rund 3.360 Kilometer warten auf die bekannten Radfahrer. All das kannst du nun auch nachspielen, mit dem offiziellen Spiel dazu. Recht neu ist uns der Titel natürlich nicht, denn bereits im letzten Jahr haben wir dir die 2014 Version vorstellen können.


Neues Menü mit Kuriositäten
Nach dem imposanten Intro des Titels beginnt das Spiel recht nüchtern im Hauptmenü. Doch das erste was mir auffiel war die eingeschränkte Menüauswahl. Bis auf die Herausforderung, das Handbuch, Optionen und Versus waren alle anderen nicht auswählbar. Die Tour de France selbst, das Warm Up und auch der Profiteam-Modus waren somit nicht freigegeben. Tatsächlich musste ich zuerst drei Herausforderungen abschließen, um die alle anderen Menüpunkte freizuschalten. Bei den Herausforderungen handelt es sich lediglich um bis zu 10 Abfahrten. Da diese relativ kurz sind musste ich auch nicht auf die Parameter für Energie und Offensive achten. Am Ende geht es nur darum die vorgegebene Topzeit zu knacken. Sobald die weiteren Menüs freigeschaltet sind, kann es dann endlich losgehen. Über den Hauptmodus “Tour de France“ brauche ich nicht viel zu erwähnen. Wähle ein Team, wähle eine Schwierigkeit (Amateur, Normal und Profi stehen zur Auswahl), wie viele und welche Etappen gefahren werden sollen. Zum Schluss noch das Team und die Verpflegungsmittel wählen. Bevor es in die nächste Etappe geht, muss ich allerdings noch meinen Fahrer für den Start und die beiden Verpflegungsmittel aussuchen. Diese sorgen zwischenzeitlich für eine Verbesserung der Attribute Energie oder Offensive. Bis zu vier Sorten an Vorratsmittel stehen zur Auswahl. Einmal gibt es einen mageren Mix für alle drei Werte (Frische als dritte Attribut ist eigentlich kein grundlegendes Attribut), dann die Auffrischung für jeweils die Frische, Energie oder Offensive. Damit die Verpflegungsmittel optimal eingesetzt werden können, vermittelt der Titel schon vor dem Start verschiedene Daten zur kommenden Etappe. Darunter fallen dann auch Windstärke, Windrichtung und die Steigungen, sowie sonder Abschnitte mit Punkten für die Wertung.


Während die erste Wahl der Verpflegungsmittel direkt ab Start verfügbar ist, gibt es die zweite Versorgung erst in einer speziellen Zone. Diese durchquert man meistens zur Mitte der Etappe. Bereits hier sollte ich mir überlegt haben, wie ich auf dieser Etappe vorgehen will. Zwar haben die Vorratsmittel nur einen sehr geringen Einfluss, jedoch kann dies bereits über Sieg oder Niederlage entscheiden. Nach der ganzen Eintellerei kann es eigentlich schon direkt in die Tour gehen. Abseits des eigentlichen Tour de Fance Modus gibt es auch den Profiteam Modus. Dieser richtet sich an alle, die mehr als nur ein populäres Team nehmen und damit die Tour de France fahren wollen. Im Profiteam geht es darum ein eigenes Team zu erstellen, in diversen kleineren Läufen zu fahren und mit der eingefahrenen Kohle direkt neue Fahrer anzuwerben. Von Erfolg und Niederlage hängt natürlich auch die Ausstattung und das Prestige des Teams ab. Das Ziel meines kleinen Teams ist und bleibt aber das selbe: Die Tour de France. Doch bis man dorthin gelangt, dauert es schon eine Weile. Zuletzt, in der Übersicht der Modi, noch schnell das Warm Up. Dieses ist eigentlich als gängiges Tutorial anzusehen und durchaus gelungen. Anhand einer kleinen Etappe bringt mir der Teamleiter alles notwendige zum Gameplay/Steuerung bei. Die Betonung liegt hier allerdings auf “notwendig“, denn auf alles geht man nicht ein. Hierfür verweist das Spiel ständig auf das Handbuch, welches bequem im Hauptmenü eingesehen werden kann.


Wie gehabt ein sehr gutes Gameplay
Bereits im letzten Jahr konnte mich das Gameplay des Titels sehr überzeugen. Hier lernt man erst was die Tour de France eigentlich wirklich bedeutet. Es ist viel mehr als nur der Kampf um das Gelbe Trikot (Also den Sieg einer Etappe). Für einen Sieg muss das ganze Team helfen, manchmal auch die Konkurrenz. Die Entwickler haben bei den offiziellen Teams und Fahrern ganz genau hingeschaut und ihre bekannten Eigenschaften verschiedenen Fahrerkategorien zugeordnet, wie es halt auch beim echten Event ist. Am besten ist natürlich, wenn ein Team aus Sprintfahrer, Bergspezialisten und Allrounder besteht. Tagesform, Streckenabschnitte und natürlich das Verhalten des Spielers haben Einflüsse auf den Ausgang der virtuellen Tour de France. Aber alles der Reihe nach. Jeder Radfahrer hat neben den Anzeigen für Offensive und Energie noch den Teamfunk. Ein sehr nützliches Gerät womit ich direkt Befehle an die anderen Teamkollegen weitergeben kann. Somit können Anweisungen wie im Windschatten ziehen lassen, das Tempo einer kleinen Gruppe angegeben oder direkte Anweisungen zum Verhalten gegeben werden. Zusätzlich bietet der übersichtliche Teamfunk auch alle notwendigen Informationen über die Fahrer, wie halt Energie, Platzierung, Offensive, Zeitrückstand und mehr. Während ich mich im Teamfunk befinde läuft die der Spielprozess, wenn auch leicht verlangsamt, im Autopilot weiter. Hierüber gibt es auch die Möglichkeit einfach den Fahrer zu wechseln und somit vielleicht eigene neue Strategien aufzuziehen.


Das ganze funktioniert in der Praxis sehr gut und macht durchaus Spaß. Allerdings kann dies auch etwas stressig werden, gerade wenn man es sich zur Pflicht gemacht hat bestimmte Etappenziele (Vom Team vorgegeben) zu erreichen. Wer sich bisher nicht direkt mit der Tour de France außeinander auseinandergesetzt hat, der wird spätestens beim Teamfunk etwas an die Grenzen der Übersicht stoßen. In hektischen Momenten, wie zum Beispiel den Sprint zum Finish, wirkt das Spiel mit dem Teamfunk schnell unübersichtlich und belastend. An dieser Stelle ein kleiner Tipp: Alle notwendigen Angaben (Angriffe Folgen an die vorderen Fahrer) schon ein paar Kilometer vor der 10 KM Marke befehligen. So konnte ich mich ganz auf meinen Fahrer konzentrieren. Vom ganzen Kommandokram weg, geht es natürlich in erster Linie um die Fahrer selbst. Die Steuerung und Animationen ist dem eines realen Rennrads und Radfahrers entsprechend nachempfunden, dabei wirkt jedoch das Fahrrad bei einigen Kurven so sperrig wie ein Sattelzug. Noch komischer sieht das ganze aus, wenn ich im Verfolgungsmodus bin und die Verfolger wie an einer Schnur gezogen dem Vordermann um die Kurve folgen. Generell gibt es bei dem Titel folgendes zu beachten: Teile dir deine Kräfte gut ein! Tagesform und anstrengende Etappen können ebenfalls Einflüsse auf die kommende Etappe haben, vor allem wenn die vorherige nicht erfolgreich war und somit ein Bonus wegfiel. Die Anzeigen für Energie und Offensive sind die wichtigsten Parameter im Spiel. Kommt die Anzeige bei der Energie auf 0 so hat sich der Fahrer verausgabt und wird extrem langsamer. Die Radfahrer sprechen dann von einem "Einbruch". Nicht selten fällt der Teilnehmer dann bis zum Ende des Feldes zurück. Die Offensive steht eigentlich für das Sprinten und ist ebenfalls durch eine Balkenanzeige limitiert. Außerdem wirkt sich der Einsatz der Offensive zusätzlich negativ auf die Energieanzeige aus. Es dauert wirklich lange bis man als „nicht Fan“ einen ausgewogenen Plan besitzt, wie sich der Fahrer oder auch das ganze Team nicht schon zu einem frühen Zeitpunkt komplett verausgabt. Gangschaltung (Es gibt eine kleine und eine große Gruppe), Windschattenfahren, taktisches Handel durch Einteilung der Kräfte für Beschleunigung und Sprint sind am Ende die Schlüssel zum Sieg.


Grafisch besser als der Vorgänger, dennoch nicht fehlerfrei
Cyanide haben bei ihrer 2015 Version des bekannten Rad-Events grafisch noch einmal etwas zugelegt. Zuschauer stehen auf der Straße, springen, jubeln und haben im allgemeinen einen großen Anteil an der gelungene künstlichen Atmosphäre. Egal ob Funk, der Kommentator oder die einzelnen Rufe der Fans, atmosphärisch ist der Titel sehr gut gelungen. Entlang der langen Etappen (Dabei schwankt die Spielzeit pro Etappe zwischen 5-40 Minuten) sieht man sehr viele schöne Objekte, Gebäude der Region und natürlich Landschaften mit einem guten Detailgrad. Klar könnte man hier durchaus vielleicht etwas nachlegen, aber es geht eigentlich um das Radrennen selbst. Doch der Titel besitzt nicht nur positive Seiten. Bei Kombinationen aus dem kompletten Fahrerfeld, Stadt und Rückblick zum Feld bricht durchaus die Bildrate etwas ein. Teilweise bis zu 20 fps, was wiederum nicht sonderlich schön ist. Einige Lösung hier: Stur gerade aus gucken und zu einem späteren Zeitpunkt einfach mal nach hinten blicken. Des weiteren gibt es auch Bewegungsprobleme der Zuschauer, wenn diese auf der Straße stehen und hinter dem Vordermann wieder zurück kommen. Dies sieht meistens dann so aus, als würde einer an einem unsichtbaren Vorhang ziehen. Die Idee an sich ist gut, die Umsetzung leider nur mittelprächtig. Zum Abschluss noch was zur Kollisionsabfrage: Durchaus gibt es diverse Vorfälle im Feld die auch via Kommentator des TVs (Welcher auch während der Etappe endlich mal nützliche Informationen über Land, Teams und Fahrer preisgibt) angesagt werden, passierten meinem Fahrer direkt nicht. Selbst wenn dieser mit hoher Geschwindigkeit gegen eine Absperrung fuhr, so ließ das Spiel diesen leicht abprallen. Ein Sturz gab es dabei leider nicht. Dies gilt auch für hektische Bewegungen im dicht gedrängten Startfeld, wo es in Echt durchaus mal vorkommt das alle Stürzen. Aber auch der Kampf untereinander gestaltet sich manchmal etwas komisch. Mit Viereck kann ich in den Verfolgungsmodus schalten und solange wie ich den Knopf gedrückt halte, dem Gegner folgen. (Bis auf Sprints) Sind mehrere Fahrer drumherum gibt es durchaus Grafiküberschneidungen oder Lenkblockaden. Klar sehe ich ein, das dass ganze etwas sehr Komplex ist und in Wirklichkeit auch nicht sehr einfach darzustellen ist, doch etwas Rücksicht der KI wäre manchmal schon nett. Übrigens fehlten mir im Titel auch die bekannten Begleit- und Kamerafahrzeuge.


Versus oder Kooperativ an einer Konsole. Wie wärs?
Wer alleine die Tour de France oder andere kleinere Events nicht fahren möchte, der kann mit einem zweiten Controller im Kooperativ oder im Versus Modus ordentlich viel Spaß haben. Während beide Spieler im Versus via Splitscreen mit ihren gewählten Teams gegeneinander antreten, besteht im Kooperativ die Möglichkeit ein Team an die Spitze zu führen und zwar GEMEINSAM. Beide Varianten liefen im spontanen Test sehr gut und haben durchaus Fun gemacht. Allerdings wäre mir etwas mehr "Online" durchaus lieber gewesen.


Mini Editor für Kreative
Zum Abschluss gibt es noch etwas für die kreativen Köpfe da draußen. Auch Tour de France 2015 bietet wieder einen kleinen Editor an, wo ich die Namensdatenbank etwas abändern kann. Leider bleibt es nur bei den Namen. Attribute, Eigenschaften und Aussehen können nicht verändert werden. Schade eigentlich, hier wäre durchaus auch noch einmal ordentlich Potential vorhanden gewesen.

Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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12. 07. 2015 um 21:13
12. 07. 2015 um 21:13
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