Auf nach Indien
Assassin's Creed Chronicles: India - Article - Auf nach Indien
Assassin's Creed Chronicles: India
12.01.16 21:14 Test
Nach China geht es nun nach Indien. Ein neues Land und somit eine neue Geschichte. Wie wird sich der zweite Teil der Chronicles Reihe schlagen?
Nachdem wohl fast jeder Assassins Creed Fan den letzten großen Titel AC Syndicate mehrmals durchgespielt hat, kann man sich nun wieder auf die Weiterführung der Chronicles Reihe freuen. Vor kurzem veröffentlichte Ubisoft und Climax Studios den zweiten Teil der dreiteiligen Chronicles Reihe für den Computer. Diesmal geht es für mich ins ferne Indien zur Kolonialzeit. Doch nicht nur die Briten sorgen für missliche Verhältnisse im betroffenen Gebiet, sondern auch die Templer. Alle beteiligten suchen einen mysteriösen Stein, welchem sehr besondere Kräfte zugeschrieben werden.


Die verbotene Liebe in einer gefährlichen Umgebung
Im zweiten Teil der Chronicles Reihe werde ich als Spieler in das Jahr 1841 versetzt. Die Region um Amritsar in Indien ist in Aufruhr. Nicht nur das unser Protagonist Arbaaz den Koh-i-Noor Diamanten aus dem Palast des Maharadschas gestohlen hat, sondern die Templer haben mittlerweile auch die britische Ostindien-Kompanie mit Agenten unterwandert. Es klingt alles wieder einmal nach ganz schweren Zeiten für Assassinen. Arbaaz ist, wie bereits erwähnt, der neue Protagonist in diesem Chronicles Titel. Der junge Mann gilt als einer der geschicktesten und tödlichsten Assassinen in ganz Indien. Kein Wunder das er auch den mysteriösen Koh-i-Noor Diamant mit sich umher schleppt. Sein nächstes Ziel ist allerdings die Prinzessin Pyara, welche sich im Sommerpalast von Amritsar befindet. Dabei will er ihr zwar nicht den Diamanten schenken, sondern viel eher seiner großen Liebe nachgehen. Innerhalb dieser ersten Sequenz bekomme ich die, schon vom Vorgänger, gewohnt gute Einführung in diesen Titel. Jeder der nun denkt gleich alle töten zu können wird etwas enttäuscht sein, denn die erste Sequenz ist eine reine geheime Mission, worum es geht zur Prinzessin zu gelangen. Ähnlich wie schon beim Vorgänger gibt es auch bei diesem Titel wieder einige Nebenmissionen die ich erfüllen kann und meistens eh auf dem Weg zu Ziel liegen. Gewaltlos muss ich nun also diese erste Sequenz überstehen. Doch nach etwas mehr als die Hälfte der Strecke zeigt mein Charakter mir, das man die indischen Wachen auch K.O. schlagen kann.


Die Chronicles Reihe wurde oft als 2D Plattformer angepriesen, was ich persönlich nicht so stehen lassen möchte. Die neue “kleine“ Reihe ist an erster Stelle ein Spin-Off von den eigentlichen Haupttiteln. Und ja... die Spielwelt wird aus der zweidimensionalen erzählt, allerdings gibt es in fast jeden Level auch mehrere Ebenen (Nach hinten, als auch nach vorne.) die eine 3D Welt vortäuscht. Obwohl also die Hauptgeschichte viel mehr durch einzelne Bildersequenzen und Texten erzählt wird und der Protagonist aus einer Seitenansicht gesteuert wird, so bietet der Titel immer wieder durch mehrere Ebenen eine gewisse dreidimensionale Tiefe. Dies war auch bei Chronicles China so und konnte mich durchaus überzeugen. Bei diesem Titel gingen die Entwickler sogar viel öfter auf diese Tiefe ein, sodass man nun nicht mehr ganz so stumpfsinnig von links nach rechts läuft. Storytechnisch ist auch dieser Titel wieder einmal sehr interessant gelungen, obwohl mich die Grafik wieder etwas enttäuschte. Nachdem Arbaaz bei der Prinzessin war nimmt das Spiel viel stärker an fahrt auf, was nicht zuletzt an mehreren Wachen mit ordentlichen Waffen liegt. Nun greift auch die Ostindien-Kompanie, sowie die Agenten, mit ein. Natürlich neben den normalen indischen Wachen. Kämpferische Auseinandersetzungen und rohe Gewalt sind ab hier nicht mehr auszuschließen.


Zwischen rätseln, klettern, schleichen und kämpfen
Wer den Vorgänger gespielt hat, der wird wissen das die einfache Spielansicht keinesfalls den Spaß mindert. Das Leveldesign wird von Sequenz zu Sequenz immer anspruchsvoller und schwieriger. Fast überall könnte Arbaaz erkannt und somit gejagt werden. Wie bei den größeren Assassin's Creed Titel auch, gibt es bei der KI verschiedene Handlungsphasen. Im Normalfall sehe ich die Einheiten mit einem weißen Sichtkegel durch die Gegend laufen. Bei wenigen Ausnahmen können sich auch zwei Personen unterhalten oder auch Schlafen. Hier gibt es natürlich dann keinen Sichtkegel, allerdings sollte man da auch Vorsicht walten lassen. Ein anstoßen oder ein zu lautes vorbei schreiten kann die Wachen alarmieren. Natürlich dürfen die im schlafenden oder im Gespräch vertieften Wachen auch bestohlen werden. Heranschleichen, beklauen und dann wieder dezent zurückziehen. Aber auch Obacht! In späteren Levelabschnitten haben die meisten schlafenden Wachen noch Vögel oder Tiger (Natürlich im Käfig untergebracht) direkt im Durchgang stehen. Diese Tiere schlagen Alarm, sobald ich in ihre Gegend komme. An dieser Stelle bin ich auch schon bei den ersten Details. Werde ich gesehen oder bin ich zu Laut, gehen die Einheiten dem nach. Der Sichtkegel färbt sich dann Geld und die Stelle, von woher das Geräusch kam oder ich das letzte mal gesehen wurde, wird untersucht. Finden die Einheit dann nichts, so wird der gelbe Status aufgehoben. Werde ich entdeckt geht es in die rote Phase über. Die Wacheinheiten zücken ihre Waffen und wollen mich natürlich töten. Selbst an dieser Stelle helfen auch kleinere Verstecke nicht mehr weiter, denn alles wird akribisch abgesucht. Für rund 10 Sekunden herrscht Ausnahmezustand und ein enormes treiben an Einheiten. Nicht selten holen die bereits vorhandenen Einheiten noch Verstärkung. In dieser Situation gibt es im Grunde zwei Möglichkeiten. Sich der Konfrontation stellen oder versuchen zu fliehen. Letzteres ist nur dann Empfehlenswert, wenn ich die Gegend davor schon gesäubert hatte oder genügend Platz zum flüchten vorhanden ist.


Vor dem Betreten der zweiten Sequenz bekam ich die Möglichkeit mich mit dem Kampfsystem auseinander zu setzten. Parieren und Ausweichen (Bei Schüssen) auf B, Springen auf A und auf X Schlagen. (Im Test verwendeten wir den Xbox 360 Controller für den Computer.) Mit Y geht Arbaaz dann in den schweren Schlag über, welcher mehr Schaden anrichten kann aber auch etwas länger braucht, um ihn auszuführen. Die Kampfsteuerung ist also so einfach wie auch simpel angeordnet. Alles worauf es nun ankommt ist die Reaktion des Spielers. Übrigens kann von jeder Seite immer nur ein Gegner angreifen. Alle anderen Reihen sich hinter dem auf und folgen sobald der erste gefallen ist. Sollte ich für 10 Sekunden von der Leinwand verschwinden, so gehen die Einheiten wieder auf ihre Posten. Der Kern des Gameplay ist also genauso wie beim richtigen Assassin's Creed. Um aber erst gar nicht in diese Lage zu geraten, muss ich natürlich immer versuchen etwas clever voranzugehen und vor allem alles ohne eine geringste Aufmerksamkeit zu erwecken. Viele Levelabschnitte bieten durchaus mehrere Absolvierungsmöglichkeiten. So wechseln also meine Tätigkeiten zwischen schleichen, klettern, rätseln und auch kämpfen. Achja... natürlich zählt dazu auch das töten aus dem Hinterhalt. Entlang der vielen Wege gibt es immer wieder Ausbuchtungen oder dunkle Ecken, wo sich Arbaaz verstecken kann. Aus diesen Ecken heraus kann ich natürlich auch Gegner töten und die Leiche gleich beiseite schaffen. Das Thema Leichen ist sowieso ein ganz heikles. So kann ich zwar einen lautlosen Kill machen aber sobald eine andere Wache die Leiche sieht, löst diese Alarm aus. Somit geht das ganze Theater wieder von vorne los. Climax Studios haben dafür auf den Karten aber kleine offene Truhen platziert, sodass ich die Leichen dort hineinlegen kann. Wie bereits beim Vorgänger ging es den Entwicklern sicherlich nicht darum, das ein Spieler sich mit roher Gewalt und Karategeschrei durch alle Level kämpft. Man merkt an einigen Stellen das allein durch die Platzierung von Gegnern, Kletterstellen und auch Verstecken den Spieler zum typischen Assassinen Stealth vorgehen verleiten will. Einige Bereiche geben übrigens auch keinen Platz für Auseinandersetzung, da dann neben fünf Soldaten auch zwei Soldaten mit Gewehren auf den Dächern stehen und auf mich schießen. Neben dem einfachen Kampfwaffen verfügt Arbaaz natürlich auch über Assassinen typische Waffen wie Rauch- und Lärmbomben, Chakram oder den Haltehaken.



Weitere nützliche Hilfsmittel sind weiterhin das Pfeifen (Damit kann man, wie bei den Lärmbomben auch, die Einheiten auf eine falsche Fährte locken.) und der bekannte Adlersinn. Die besondere Fähigkeit der Assassinen, welche Feinde, besondere Personen und Objekte hervorhebt. Übrigens gibt es auch wieder die Adlerpunkte. Jene Punkte welche sich weit oben des Levels befinden und womit ich die gesamte Karte überblicken kann. Jedoch sind diese Punkte lediglich am Anfang eines Level zu finden, sodass ich bereits hier in etwa meine Route planen konnte. Entlang der Level fand ich auch immer wieder Truhen und Behälter, wodurch meine Verbrauchsmaterialien sich wieder aufstocken lassen und ich außerdem noch Schriftrollen finde. Letztere können in der Animus-Datenbank eingesehen werden. Diese Datenbank erzählt mehr oder weniger die komplette Geschichte des Spiels und erklärt vorbildlich alles was ich im Spiel sehe oder erlebe. Auf diese Datenbank kann und wird man einfach nie verzichten können, vor allem weil sie fast immer auf realen Informationen zurückgreift. (Bezogen auf Tiere, Orte und Waffen. Die Geschichte selbst ist natürlich fiktiv!) Im allgemeinen gestaltet sich auch dieser Chronicles Teil als gelungen, obwohl meine Erwartungen nach dem letzten Teil etwas höher angesetzt waren. Abgesehen von einer neuen Geschichte haben die Entwickler das meiste so gelassen, wie es bereits bei Chronicles China war. Lediglich im Kampfsystem und Umfang wurde etwas optimiert.


Darf es etwas mehr Herausforderung sein?
Jeder Spieler beginnt die Geschichte auf der Schwierigkeitsstufe "Normal". Ab hier geht es nur noch nach oben, denn der Titel bietet zwei weitere Schwierigkeitsgrade. (Plus und Plus Schwer) Jeder Schwierigkeitsgrad wird durch das absolvieren des vorherigen freigeschaltet und Leute mal ehrlich.... das ist übelst schwer dort voran zu kommen. Die KI ist cleverer, breiter aufgestellt und reagiert auch schneller. Zudem werden meine Hilfsmittel auch enorm eingegrenzt. Ein Grund mehr Respekt vor den höheren Schwierigkeitsgraden zu haben. Wem die Story irgendwann einmal zum Hals heraushängt, der kann sich an insgesamt sechs Herausforderungen versuchen. Dabei sind immer jeweils zwei einer Hauptaufgabe unterteilt. (Einsammeln, Auftrag und Attentat.) Der Titel gibt hier verschiedene Haupt- und Nebenziele vor, welche sich dann am Ende auf die Highscore auswirken. Jede Herausforderung hat ihren eigenen Reiz, so muss man zum Beispiel beim “Einsammeln“ versuchen so schnell wie möglich alle Animusfragmente einzusammeln, jedoch immer in Bewegung bleiben und nicht die gelben Zonen betreten.
Klingt nicht nur nach einer Herausforderung, sondern es ist sogar eine.

Thema Highscore: Nicht nur in den Herausforderungen werden meine Leistungen analysiert und durch Bronze, Silber, sowie Gold bewertet, sondern auch im Rahmen der Geschichte. Dabei wird jeder Level in mehrere Abschnitte aufgeteilt und demnach auch sofort bewertet. In diese Abschlusswertung fließenden Parameter wie Alarmierung, lautlose Kills, Erfüllung von Nebenaufgaben bis hin zur allgemeinen Punktezahl ein. Dank einer Bestenliste kann ich mich mit allen Spielern aus der Welt messen.


Negativ bei Grafik und Steuerung
Es ist für mich ja schon fast ein Dejavu, aber ich kann mich erinnern das ich genau die selben Punkte beim Vorgänger bemängelt hatte. Die Grafik wirkt, trotz seht tollen Artdesign und netten Animationen, etwas sehr kantig. Eine Kantenglättung hätte dem Titel sicherlich gut getan. Auch die vorhandenen Details empfand ich als etwas mager. Die Steuerung wirkt zudem an einigen stellen etwas ungenau und träge. Ärgerlich wird das ganze dann, wenn man durch diesen Faktor diverse Rätsel, welche eine Zeitvorgabe besitzen, erst nach mehreren Versuchen erfolgreich absolviert. In meinen Augen passiert das nicht zuletzt durch die Möglichkeit mehrere Ebene benutzen zu können. Drücke ich an entsprechender Stelle nach unten, so klettert mein Assassine im Vordergrund an der Hauptebene vorbei. Was sonnst eigentlich nicht schlecht ist, kann bei schnelleren Passagen doch ziemlich nerven. Was ich allerdings beim kompletten Spiel anmerken muss ist das dieser komplett fehlerfrei programmiert wurde. Allerdings täuscht dies nicht darüber hinweg, das Chronicles India seinem Vorgänger fast gleicht. Schade eigentlich...
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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12. 01. 2016 um 21:14
12. 01. 2016 um 21:14
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