Die Geschichte eines besonderen Mädchens
Beyond: Two Souls - Article - Die Geschichte eines besonderen Mädchens
Beyond: Two Souls
14.10.13 15:31 Test
Die Medien feiern Beyond: Two Souls einerseits als ein Meisterwerk, andere wiederum als Misslungen. Die Frage aber bleibt.... wir bewerten wir das Abenteuer von Jodie?
Aus der Feder von David Cage, der auch durch das Spiel Heavy Rain bekannt wurde, folgt nun auch Beyond: Tow Souls. Ein Titel der die Pressewelt etwas unschlüssig werden lässt, sodass sich auch die Entwickler zu Wort melden mussten. Mit Steuerungselementen von Heavy Rain und eine mitreißenden Story, versuchten die Entwickler ein Spiel im Filmformat heraus zu bringen.


Jodies Kampf gegen die Vergessenheit
Das Spiel beginnt eigentlich mit der Frage nach ihrer Vergangenheit. Jodie ist ein junges Mädchen, was einen ganz besonderen Freund besitzt. Nein.... keinen Normalen. Seit ihrer Geburt ist Jodie mit einer Seele namens Aiden verbunden. Es treffen zwei Persönlichkeiten aufeinander. In einem bestimmten Radius von Jodie, kann Aiden nicht nur bestimmte Bonis finden, Aktionen ausführen oder gar Jodie in Gefahrensituationen helfen, sondern einfach durch Wände schweben und in andere Personen schlüpfen. Wie weit Aiden von Jodie weg kann, hängt ganz von Jodies Zustand ab. Neben ihren „Seelenfreund“ kann Jodie aber auch böse Geister sehen. Monster, wie sie sie bezeichnet, tauchen immer wieder mal an bestimmten stellen auf. Es sind böse Seelen aus der anderen Seite des Jenseits. Soviel zur eigentlichen Person. Die wichtigsten Nebencharaktere in diesem Titel sind Nathan und Cole. Nathan ist Leiter der Department of Paranormal Activities und mit der Aufgabe betraut, speziell Jodie zu betreuen. Nachdem Jodie als kleines Kind zuhause von unerklärlichen Wesen in der Nacht angegriffen wurde, brachten die Eltern sie in diese Einrichtung. Ab diesem Zeitpunkt ist Nathan fast wie ein Vater für Jodie, was sich auch bis zur letzten Erinnerung hinzieht. Gleichziehend mit Nathan hat auch Cole, der Assistent von Nathan, einen festen Platz in Jodies Geschichte. Er ist der entspanntere Typ, der immer das beste für seine „Kleine Prinzessin“ will. Zu beginn des Spiels ist Jodie in einer Phase, wo sie ihre Geschichte neu auf arbeitet. Genau hier werde ich als Spieler mit den Geschichtsstrang von ihr konfrontiert. Er dient später nicht nur als Kapitalauswahl, sondern auch als Übersicht, wann welche besonderen Vorkommnisse in Jodies, noch jungen Leben, passierten. Die einzelnen Erinnerungen, die ich als Kapitel spiele, springen in diesem Geschichtsstrang immer zwischen Kindheit und der Jungendzeit. Die Zeit umfasst rund 15 Jahre ihres noch jungen Lebens. In den ersten Abschnitten bekomme ich, als Spieler, die Steuerung von Aiden und seine speziellen Fähigkeiten mit jeweils einer kleinen Grafik erklärt. So ergibt sich ein sehr, mit der Geschichte, harmonisierendes Tutorial. Aber einmal ganz ehrlich: Hier ist der erste Punkt wo ich sagen würde:“ Gut... das ist Geschmackssache, ob Geschichtsverlauf chaotisch oder chronologisch verläuft!.“ Zugegeben, bei den ersten Kapiteln fand ich diese Art der Erzählung, schon etwas nervig und undurchsichtig. Doch je weiter ich voran kam, um so mehr Spieltiefe entwickelte sich. Die Geschichte um das junge Mädchen wurde so, immer klarer.


Kombination aus Film und Spiel = Interaktion
Wie in unserer Preview zur Demo erwähnt, basieren sehr viele Steuerungselemente auf die des Spieles Heavy Rain. Durch die richtige Interaktion, also Betätigung eines angezeigten Knopfes in einem bestimmten Reaktionsrahmen, kann ich Kampf- und Ausweichsituationen ausführen oder auch Dialoge führen. Gerade die Dialoge können innerhalb der einzelnen Kapitel wichtig werden. Hier entscheidet sich, je nach Antwort und Verhalten, welchen Weg Jodie in diesem Kapitel begeht. Leider wirken sich die Entscheidungen nur im Kapitel aus und nicht drüber hinaus. Das beste Beispiel ist der erste Kuss. Ich entscheide, im Abschnitt der ersten Party an die Jodie bisher war, ob sie den ersten Kuss mit einen Typen hat oder zurück weicht. Am Ende wird er ihr unterstellen sich an ihn ran gemacht zu haben, egal ob ich ihn nun Abgewiesen hatte oder ihm zustimmte.

Wie ein Seil mit einem Knotenpunkt am Anfang und Ende

, kann der einzelne Kapitel mehrfach anders erlebt werden. Ein paar Kapitel haben auch ein kleines alternatives Ende. Leider bleibt es nur bei ein paar, denn die anderen Enden schlicht so, wie es vorgegeben wurde. Aktionen, taten und auch Dialoge wirken sich unterm Strich nicht aufs Ende aus. Die Ausnahme liegt bei den letzten drei Kapiteln und dem Epilog. Hier wirkt sich mein Verhalten und Entscheidungen aufs Ende aus, sodass es verschiedene Enden für Jodie gibt.


Neben der Interaktionssteuerung, der Story und dem beeinflussenden Dialogen, hätte ich fast Aiden vergessen. Die zweite Seele von Jodie, die sie so besonders macht, ist manchmal ein Fluch und Segen zu gleich. Auch dieser Charakter, wenn man ihn so nennen darf, kann nur in einem gewissen Radius um Jodie bleiben. Doch auch gerade dieses „Wesen“ ist fast immer der Schlüssel für alles. Aiden wir mit der Dreiecktaste gerufen und kann Türen von der anderen Seite öffnen, Sachen durch die Gegend feuern, Menschen erwürgen oder steuern. Aber er verteidigt auch Jodie, wenn sie sich wieder einmal in Schwierigkeiten gebracht hat. Alle Aktionen von Aiden sind mit Punkten oder Farben vor markiert. Sachen die nicht Markiert sind, kann Aiden auch nicht bewegen. Damit wären wir wieder einmal bei der linearen Führung. Dennoch muss ich sagen, das Aiden im Spiel einen hohen Anteil hat. Jodie und Aiden wurden so programmiert, das sich beide von den Fähigkeiten ergänzen. Auch konnte so ein Zweispieler integriert werden. Leider besitzen beide Charaktere keine Möglichkeit neue Fähigkeiten, oder ähnliches, zu erlernen.

Verloren im Abenteuer
Beyond besitzt einen sehr linearen Geschichtsverlauf, mit einigen Abschnitten die mal etwas größer oder kleiner Ausfallen. Entferne ich mich vom eigentlich Ziel, als theoretisch an den Rand des eigentlichen Bereichs, so tut Jodie als ob sie realisieren würde, das sie in die falsche Richtung geht. In der Paranormalen Untersuchungseinrichtung wird Jodie oft gerufen, damit sie nicht andere Wege begeht. Diese Weggrenzen wurden schön eingebaut und vermitteln nicht unbedingt immer den Anschein, einer sehr engen Umgebung. Die Länge der einzelnen Kapitel variieren ziemlich oft. Nur wenige Abschnitte bieten eine längere Spielzeit als 20 Minuten. Dafür sind diese um so umfangreicher, da sie mehr über das besondere Ereignis in Jodies Leben erzählen. So gibt es eine Geheimagentenmission in einem Konfliktgebiet, ein Abenteuer in der Prärie mit einem Sanddämon oder die Flucht vor dem CIA. Teilweise darf Jodie dann Reiten, U-Boot fahren oder mit dem Motorrad fahren. Eines mal freier, anders mal linear. Doch fast immer eine richtige Abwechslung.


Was passiert wenn?
Diese Frage stellte ich mir sehr oft in diesem Spiel. Was wäre gewesen, wenn ich Jodies Selbstmordgedanken nachgekommen wäre? Was wäre passiert, wenn das Experiment, welches in der Demo präsentiert wurde, nicht extrem außer Kontrolle geraten wäre? Diese Fragestellung ist auch der Grund dafür, warum das Spiel nach einer Beendigung, gleich noch einmal zum spielen einlädt.
Zwar können einzelne Kapitel wiederholt und anders gespielt werden, doch haben diese keinen Einfluss auf die ganze Geschichte und das Ende. Einzig, wie schon erwähnt, die letzten Kapitel wirken zu mehreren alternativ Enden bei. Manchmal kamen mir die Kaptiel vor, wie ein Seil mit zwei Knoten. Zwischen diesen beiden Knoten, kann das Kapitel verschiedene verläufe nehmen. Aber zum Anfang und Ende gibt es keine Beeinflussung. Übrigens, die Dialogentscheidungen bieten fast immer mehrere Wege, wobei bei keiner Reaktion der Computer eine alternativ Auswahl trifft.


Zwei Seelen an einer Konsole
Two Souls, zwei Spieler. Im Hauptmenü kann ich zwischen Solo oder Duo auswählen. Bei Duo übernimmt ein Spieler Aiden, der andere Jodie. Da es aber nicht wie im Einzelspieler möglich ist, Aiden dazu zu schalten, wann es Jodie bisher gefiel, haben die Entwickler spezielle Passagen in den Kapiteln eingebaut, wo Aiden zum Einsatz kommt. Diese Passagen nahm ich im Einzelspieler gar nicht mal so war, weil es dort nur hieß: „Aiden!!! Ich brauche dich!“. Diese Wörter können im Duo, der Startsatz für den zweiten Spieler sein. Steuerung und Handlung bleiben natürlich die gleichen.


Übersicht
Fasse ich noch einmal zusammen. Die Grafiken, sowie Animationen des ganzen Spieles sind einfach überwältigend. Charaktere sind extrem Detailliert und wirken sehr Real. Gesten und Mimen unterstreichen die einzelnen Situationen, nicht nur in den Dialogen. Die allgemeine Atmosphäre ist sehr mitreißend, zieht allerdings den Spieler erst nach ein paar Kapiteln in seinen Band. Die Einspielung der Musik zur richtigen Atmosphäre passt, genauso wie die Lippensynchronisierung. Bei ein paar Sprachszenen gab es dann doch leichte Unterschiede der Tonlautstärke von Stimmen. Dieser kleine Fehler tauchte relativ selten auf und ist auch noch zu verkraften. Gröbere Schnitzer gibt es allerdings nicht. Komme ich zur Steuerung. Diese ist manchmal bei normalen Bewegungen etwas zu direkt, wirken aber bei der Ausführung sehr real. Sonnst harmonisierten die Interaktionsbefehle in Kampf- und Abwehrsituationen sehr gut. Manchmal sind die benötigten Befehle nicht ganz eindeutig, woraufhin ich dann verkehrt agiere. Zum Glück kann Jodie bis zu einem gewissen maß aushalten. Trotz vieler Speicherpunkte, gibt es aber kein richtiges "Game Over" für Jodie und Aiden. Die Spielmechanik, also das Gameplay, ist über weitere Strecken sehr gut gelungen und konnte mich fast überzeugen. Einzig die vielen Sprünge in Jodies Vergangenheit können, gerade am Anfang, ziemlich nerven und auch einen aus den Spielfluss reißen. Für Spieler, die nicht so oft vor der Konsole sitzen, bietet der Titel auch ein einfachen Schwierigkeitsgrad an. Der Einzelspieler, also die Geschichte, ist sehr packend und dramatisch, wenn man sich erst einmal hinein versetzten konnte. Wer mit den laufenden Zeitsprüngen der Geschichte klar kommt und sich auch nicht aus dem Konzept bringen lässt, der wird sich sehr gut in die Lage von Jodie und Aiden einfügen können. Zwar verlaufen fast alle Spielwege sehr Linear, doch die Möglichkeit teilweise selbst zu bestimmen wie es weitergeht, sorgt für den Drang es wieder zu Spielen. Es bestehen zwar fast immer mehrere Möglichkeiten das Kapitel, von Jodies Erinnerungen, zu meistern, doch haben die nie wirklich Einfluss auf das Ende. Nur in den letzten Kapiteln, vor dem Epilog, entscheide ich wie es mit ihr weitergeht. Einen Online-Mehrspieler besitzt das Spiel nicht, dafür aber einen netten normalen für zwei Spieler an einer Konsole. Hier übernimmt einer Aiden und der andere Jodie. Zusammen kann die Geschichte noch einmal erlebt werden. Die Idee ist gut, allerdings kann es sein, das sich der Spieler für Aiden langweilen könnte. Er kommt nur in bestimmten Passagen zum Einsatz. Unter dem Strich, wirklich ein großes Kino!
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

KommentareInhalt:Kommentare

Dieser Beitrag hat noch keine Einträge.
Logo for Beyond: Two Souls
Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 9 Stunden 39 Minuten
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
14. 10. 2013 um 15:31
14. 10. 2013 um 15:31
1443
Einzelaufrufe
50
ePoints verdient durch Artikel