Eine lange Saga nimmt ihr Ende... oder nicht?
Corpse Party: Blood Drive - Article - Eine lange Saga nimmt ihr Ende... oder nicht?
Corpse Party: Blood Drive
28.10.15 19:17 Test
Survival Horror auf der Playstation Vita?! Wie diese Frage beantwortet wird, das siehst du im Test.
In unseren Breiten ist Horror Serie um Corpse Party nur wenigen bekannt. Doch der Titel hat eine sehr lange Vergangenheit. Von Makoto Kedoin 1996 mit dem RPG Maker erstellt und über Team GrisGris in Japan veröffentlicht, entstand im laufe der Zeit eine ganze Reihe an Manga Bücher, Anime-Serien und natürlich diverse Videospielversionen. 2008 erschien das erste überarbeitete Remake mit dem Namen Corpse Party BloodCovered. Darauf folgte dann das zweite Corpse Party BloodCovered: ...Repeated Fear, alle für die PSP und 2012 auch für iOS Systeme. Darauf folgten weitere verschiedene Anthologie- und Spin-Off Versionen. Doch das für uns nun elementarste ist der Titel Corpse Party: Book of Shadows von 2011. Rund zwei Jahre später erschien der Titel auch in den USA für die selbe Plattform (PSP). Der nun bei uns veröffentlichte Titel Blood Drive gilt als direktes Sequel zu Book of Shadows und erschien in Japan bereits im Juli 2014. Doch damit nicht genug, denn der neue Titel gilt als Abschluss der Heavenly Host Elementary School-Saga. (Auf den unheimlichen Ort, worauf sich die Vorgänger bereits bezogen.) Nun hat es das Survival Horror-Adventure auch zu uns geschafft. Nicht zuletzt haben wir das dem Publisher Marvelous zu verdanken. Denn die sind seit 2012 damit beauftragt, die Versionen für Europa und natürlich Nordamerika zu vertreiben.


Wenn die Geschichte einen einholt
Der eigentliche Hauptcharakter des Survival Horror-Adventure von Team GrisGris und 5pb ist Ayumi Shinozaki. Ayumi wird gequält von Selbstvorwürfen und vielen Flashbacks der Vergangenheit. Der Titel spielt rund zwei Monate nach einem verhängnisvollen Vorfall im Heavenly Host Elementary School bei dem auch ihre Schwester zu Tode kam. Ayumi und ein paar Freunde riefen bei spirituellen Ritualen Mächte hervor, die kein Mensch beherrschen kann. Dies war einzig und allein durch das Buch der Schatten (Book of Shadows) möglich. Doch dieses Ritual und der Unfall hatte seinen Preis. Ayumi selbst wurde schwer verletzt und fast eine handvoll ihrer Freunde fand den Tod. Zusätzlich auch ihre Schwester. Der Hauptcharakter kommt nach dem Krankenhausaufenthalt wieder zurück zur Schule. Diesmal landet sie an der Academy Highschool. Dort trifft sie auch ihre restlichen Freunde, welche den Horror der Heavenly Host Elementary überlebt und das ganze weitaus besser verarbeitet haben als Ayumi. Der Titel beginnt für mich als Spieler direkt mit einem heftigen Flashback, wo die Protagonistin mit ihrer Schwester, Blut überströmt und verletzt, zu sehen ist. Es folgen diverse einfache Effekte und eingeblendete Dialoge. Von beginn an sorgen die Entwickler mit einer passenden Soundkulisse für eine angespannte und zugleich bedrückende Stimmung, selbst während der Dialoge. Alle Dialoge werden aus einer Mischung von Profilbildern der Charaktere (Natürlich gibt es zu den passenden Emotionen auch die passenden Bilder.) und dem englischen Text dargestellt. Gerade in den ersten beiden Kapiteln des Titels nehmen die Dialoge überhand. Allerdings sind diese keineswegs uninteressant, denn so bekomme ich einiges von der Vorgeschichte und den anderen Charakteren des Titels mit, die zusätzlich eine elementare Rolle spielen werden. Doch das ist eigentlich alles Zukunftsmusik, denn Ayumi versucht zu beginn alles auf eigene Faust zu erledigen und kommt immer wieder an ihre seelischen Grenzen. Sie leidet nicht nur unter vielen, teilweise heftigen Flashbacks, sondern auch an Selbstverletzung. Irgendwann erinnert sie sich dann, das sie im Krankenhaus mit einer Dame gesprochen hatte, die vom Ritual und dem Buch der Schatten wusste. Diese Dame gab ihr auch einen Tipp, wo Ayumi die ersten Antworten zu alle dem finden könnte. Doch ihr Ausflug wird zum erneuten Horrortrip.


Meine erste Station ist ein Appartement in einem verlassenen Häuserblock. Bewusst haben die Entwickler in diesem Areal zwar etwas Horror versteckt, aber nichts was mich nun mit der Steuerung überfordern würde. Nach einer kleinen Erkundungsrunde findet Ayumi eine mysteriöse Box, wodurch zugleich ein dunkles Wesen auftaucht. Ayumi fällt in Ohnmacht und wacht in den Armen von einem ihrer Freunde auf. Während diese sie wieder vor Ort aufbauen, taucht eine mysteriöse Person auf, die sich förmlich auf die Box stürzt. In dieser sind zwei Steinfragmente enthalten die beim zusammensetzen die Person zur Heavenly Host Elementary School und zugleich auch ins NIRVANA (Die Schattenwelt) teleportiert. Doch davon weiß Ayumi noch nichts, denn erst ein späteres Gespräch klärt dies auf. Es folgen weitere Dialoge und Aymuis Entschluss alleine zur verlassenen, sowie verfluchten, Heavenly Host Elementary School zurück zu kehren wird immer größer. Sie ist vollkommen überzeugt das dass Buch der Schatten die Lösung für alles ist. Die antreibende Kraft ihre Angst zu besiegen und das grauen erneut mit erhobenen Hauptes zu bewältigen, liefert die Hoffnung und Annahme, das sie mit dem Buch der Schatten in die Schattenwelt (Im Titel wird die Welt als NIRVANA bezeichnet.) eindringen und eventuell ihre Freunde (Natürlich auch ihre Schwester.) retten kann.
Mit Hilfe der beiden magischen Steinfragmente, welche zusammengesetzt die teleportation starten, lässt sich Ayumi ins Heavenly Host Elementary zurück teleportieren, doch was sie dort erlebt übertrifft den Horror vom letzten mal um einiges.

Sie befindet sich zwar genau in der besagten Schule, doch nicht in der normalen Welt. Der Stein führte sie direkt ins NIRVANA mit allen Gefahren und Wesen die dazugehören. Doch Ayumi ist nicht die einzige die einen zerbrochenen magischen Stein besitzt. Auch Aiko und Haruyuki besitzen einen. Na gut... eigentlich nur Aiko doch da beide das gleiche Ziel haben, reisen auch beide zusammen in die verfluchte Schule. Beide suchen ihre Freunde (darunter auch Ayumi) und die Antworten auf das, was geschehen war. Soweit eine kurze Einführung in die Geschichte und somit die ersten zwei Kapitel des Spieles. Allein für diese beiden habe ich rund 2-3 Stunden gebraucht. Das Spiel an sich verfügt über 11 Kapitel (Plus 8 Extra-Kapitel), welche durchweg fast wie einzelne Folgen einer Serie gehandhabt werden. Das heißt: Am Anfang gibt es manchmal einen kurzen Rückblick und am Ende gibt es einen kurzen Abspann. Eigentlich typisch für japanische Adventure dieser Art.


Einfache Dialoge kombiniert mit tollen Artbildern, Effekten und 3D Darstellungen
Ich habe ja bereits versucht zu beschreiben, wie die normalen Dialoge aussehen. Abgesehen von diesen gibt es entlang der Geschichte immer wieder auch normale Artbilder, vor allem bei besonderen Situationen. Diese werden zusätzlich im Menüpunkt Bonus abgelegt. Jederzeit kann ich einen Blick hinein werfen und die tollen Artbilder begutachten. Bleibe ich noch kurz beim Thema Bonusmenü. Denn neben Artbildern werden auch freigeschaltete Musikstücke und Personenakten abgelegt. Entlang meines Weges in der Heavenly Host Elementary School finde ich immer wieder zerstückelte, verrenkte oder auch nach Ritualart aufgebahrte Leichen. Gehe ich heran und drücke X, so nimmt mein Charakter die Profilkarte der jeweiligen Person auf und gibt mir Namen, Klasse, Todesart und weitere Details zu der Person preis. Jederzeit kann ich alle Personen (Auch die Hauptcharaktere) in diesem Menüpunkt betrachten. Doch zurück zum Spiel. Abseits der recht sterilen Dialoge kann ich auch einen Charakter innerhalb einer 3D Umgebung steuern. Dabei verfügt der Titel über verblüffend viele Areale in den ich mich Bewegen kann. Die größten Areale befinden sich allerdings im Heavenly Host Elementary Gebäude selbst. Viele Türen und Wege führten mich schier ins Endlose und doch musste ich aufpassen mich nicht zu verlaufen. An verschiedenen Stellen tauchen bösartige Geister auf, die einen durch das Gebäude jagen. Einzige Lösung ist Wegrennen und in eines der vielen Schränke, welche entlang der Flure und Räume stehen, verstecken und genau hier setzt der Titel mit seiner unheimlichkeit an. Warum? Dazu komme ich gleich noch. Das einzig wahre was ich dem Titel negativ anlasten kann ist die Tatsache, das es keine richtigen oder anspruchsvollen Rätsel gibt. Lediglich Beschaffungsaktionen müssen absolviert werden.


Wer sich die Areale genau ansieht, der wird vor allem viel Liebe zum Detail sehen. Nicht nur die allgemeinen Art- und Profilbilder sind den Entwicklern gelungen, sondern auch die Gestaltung der kompletten Areale. Neu in dem Titel ist die Nutzung von mehreren Charakteren als Gruppe. Leider wird in dem Spiel, also auf der 3D Ebene, immer nur ein Charakter angezeigt. Allerdings kann ich bequem zwischen den einzelnen Gruppenmitgliedern, via rechter Schultertaste der Vita, hin und her schalten. Es wird also immer nur der aktuelle "Gruppen-Leader" angezeigt. Doch wäre es nur das, würde der Titel keinen Spaß machen. Natürlich besitzen alle Charaktere ihre Besonderheiten. So hat Aiko einen Glücksbringer der böse Geister vertreibt und Haruyuki kann als Mann schwere Gegenstände aufheben. (Aufgehobene Gegenstände aller Art gelangen ins gemeinsame Inventar.) So ergänzt sich die Gruppe mehr oder weniger. Nur bei speziellen Sequenzen und Dialogen werden alle Gruppenmitglieder angezeigt. Die Mischung aus Dialogen mit einfachem Hintergrund, Profilbildern mit jeweiligen Reaktionen und dann wieder 3D Darstellungen samt Animationen ist wahrlich gut gelungen und lässt den Titel nicht extrem Steril erscheinen. Entlang meines Abenteuers in dieser Schule des Horrors finde ich immer wieder Bandagen und Batterien. Alle Charaktere haben eine Lebensanzeige und eine begrenzte Zeit an Energie für die Taschenlampe oder das Smartphone. So ergänzen diese beiden Fundsachen durchweg eigentlich den daraus resultierenden Mangel an Lebensenergie und Energie. Doch warum eigentlich eine Lichtquelle? Mit dieser konnte ich abgelegte Dinge und auch Fallen entlang meines Weges besser erkennen. Sammelbare Objekte werden meistens mit einem aufblinken markiert. Es heißt dann: Hingehen und einsammeln. Praktischerweise kann man übrigens via Select den Energieverbrauch deaktiveren. Dies eignet sich ideal für Anfänger.


Die in den Arealen verteilten Fallen unterscheiden sich fast alle von ihrem Wesen. Mal sind es Glasscherben, dann wieder morsche Böden wo der Charakter einbricht und wertvolle Zeit verliert, nicht zu vergessen spitze nach oben ragende Bretter. Zusätzlich kommen dann noch Fallen aus der Schattenwelt dazu, wie Flächen wo Tentakeln den Charakter festhalten können. Hier heißt es sich mit mehrmaligen Drücken von X zu befreien. Ich musste bei diesem Titel wirklich darauf achten, nicht in eine der Fallen zu laufen, denn Lebensenergie kostet das ganze auch. Wie oben bereits beschrieben, finde ich immer wieder Leichen und dessen Identitätskarten. Zudem lassen sich aber auch noch verschiedenste Zettel und Bilder sammeln, die unter anderem auch im Bereich Bonus untergebracht werden. Es ist aber wirklich schwer bei der bedrückenden Atmosphäre des Spiels und den verschiedenen Jagdszenen mit Geistern alle Abschnitte akribisch zu durchsuchen. Gerade weil entlang meines Weges immer wieder Schränke und Türen sind, die sich durchaus mal öffnen lassen. Selbstverständlich kann ich nicht erwarten, das dass bei allen Punkten etwas versteckt liegt. Viele Schränke und Türen sind aber auch verschlossen oder öffnen sich zu einem späteren Zeitpunkt, wo ich nun eigentlich schon bei der Storyline bin. Auch wenn der Titel manchmal den Anschein macht, er wäre unendlich frei, so gibt es Ecken die ich nur zu einem späteren Zeitpunkt betreten kann. An dieser Stelle weist mich mein Charakter noch einmal drauf hin und dreht um. Es gibt in diesem Adventure für die Charaktere keine Erfahrungspunkte, Level oder irgendwelche Spezialattacken, womit die Betitlung als Rollenspiel etwas überzogen wäre. Auch ist die Storyline durchweg Linear verlaufend. Komme ich zu den Speicherpunkten, so speichert der Titel bei Beendigung eines Kapitels auf Rückfrage. In den Kapiteln selbst kann ich nur an Kerzen speichern. Übrigens wird sich hier nach dem Speichern auch die Lebensenergie wieder auffüllen.

Horror der alten Schule
Die Geschichte wird bereits ab der ersten Spielminute sehr spannend erzählt. Egal wie viele, teils langweilige, Dialoge angezeigt werden, ab Kapitel 2 nimmt der Titel wahrlich an fahrt auf. Abgesehen von der spannenden Geschichte ist den Entwicklern auch die allgemeine Atmosphäre sehr gut gelungen. Effekte, Vertonung und der Soundtrack lassen den, von der Grafik her doch recht einfachen Titel, eine hohe Spieltiefe entwickeln von welcher ich mich nur sehr schwer trennen konnte. Für kleine Schockmomente sorgen blitzartige Einblendungen von unheimlichen Grafiken und Ingame-Szenen untermalt plötzlichen Soundeinsatz. (Also auf der 3D Ebene gezeigte Szenen.) Zudem gibt es noch einfachere Effekte wie rotes Blitzen bei Verletzungen oder ein roten Rand, sobald der Charakter in Panik und mittelmäßig verletzt ist. (Dies passiert meistens, wenn das feindselige Wesen dich im Schrank findet.)
"Old School Like" wird dir der Horror als Schocktherapie verabreicht.

Ja... und bevor ich es vergesse: Natürlich gibt es auch sehr sehr sehr viel Blut und entstellte Leichen, wenn auch nur in Artbild-Form oder über die einfache 3D Grafik. Da bin ich nun auch schon beim eigentlichen Punkt. Die Grafik von Corpse Party: Blood Drive ist das wahre Maximum was die Playstation Vita leisten kann. Ein durchweg ruckelfreies spielen im Testverlauf beweist mir, das die Entwickler das ganze auch sauber programmiert haben. Beeindruckend.... denn trotz dieser recht einfachen Grafik verliert der Titel nicht seine Wirkung was die Atmosphäre angeht.

Diesen Titel kannst du über Amazon.de (siehe oben unsere Händlerliste mit aktuellen Preis) noch via Playstation Store als digitale Version und im offiziellen Marvelous Europe Store erwerben. (Über diesen Store bekommst du auch die beiden speziellen Editionen.

Hier noch passend der offizielle Launch-Trailer zum Spiel, welcher dir ein paar kleine Einblicke ins Spiel gewährt.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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28. 10. 2015 um 19:17
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