Jetzt erobert Dante auch die PS4!
Devil May Cry - Definitive Edition - Article - Jetzt erobert Dante auch die PS4!
Devil May Cry - Definitive Edition
23.03.15 14:48 Test
Seit dem 10. März dürfen endlich auch PS4-Besitzer mit dem kultigen Dämonenjäger Dante in den Kampf gegen finstere Mächte ziehen. Ob die verschönerte Definitive Edition des Spieles zu überzeuge ...
Kaum ein Videospiel kann von sich behaupten, ein ganzes Genre quasi im Alleingang erfunden zu haben. Doch das ursprünglich als Resident Evil Fortsetzung konzipierte und schließlich gänzlich veränderte Action-Spiel Devil May Cry kombinierte seinerzeit auf erfrischende Art und Weise Hack und Slay-Elemente mit Jump and Run-Einlagen, was den Grundstein für spätere Meilensteine wie beispielsweise Bayonetta oder das grandiose God of War schuf. Eine solch exorbitante Coolness wie das Original erreichte jedoch keiner der vielen Nachahmer, was wohl vor allem der beliebten Hauptfigur Dante zu verdanken ist.

Über die Jahre brachte es die Devil May Cry Serie auf drei Nachfolger, die jedoch mit leichten Abnutzungserscheinungen zu kämpfen hatten, weshalb die Reihe im Jahr 2013 einen Reboot erfuhr. Das entstanden Spiel trägt schlicht und einfach den Titel „DmC: Devil May Cry“ und kann als Prequel zu den vorangegangen Episoden verstanden werden. Nun haben die Entwickler eben jenen Reboot auf die Next-Gen-Konsolen transferiert, mit allen DLC-Inhalten versehen und optisch etwas aufgehübscht. Herausgekommen ist eine gelungene Neuauflage des ohnehin schon schicken Spieles, das sich PS4-Besitzer auf keinen Fall entgehen lassen sollten!

Story
In DmC erlebt der Spieler die Anfänge des Serienhelden Dante, der bereits als junger Mann mit einer Vielzahl von Problemen zu kämpfen hat. So wird er beispielsweise immer wieder von fiesen Dämonen heimgesucht, die er in einer seltsamen Zwischenwelt, die ihm schon lange als zeitweiliger Aufenthaltsort dient, bekämpfen muss. Eines Tages stellt betritt schließlich ein Gegner die Bühne, der eine ernsthafte Bedrohung darstellt und Dante auf eine schwere Probe stellt…

Super Gameplay, neuer Dante und schicke Grafik
Man kann von der inhaltlichen und optischen Neuausrichtung der Reihe halten was man will, „DmC: Devil May Cry“ liefert ein stylisches Actionfeuerwerk sondergleichen ab, das in Sachen Coolness nur schwer zu überbieten ist! Grundlegende Gameplay-Elemente der Vorgängerspiele wurden beibehalten und so ist es noch immer die Aufgabe des Spielers, in atemberaubender Geschwindigkeit Gegnerhorden mit faszinierenden Kombos zu dezimieren, Sprungpassagen zu meistern und seine Kampfskills zu verbessern. Alles wie gehabt also! Aber wieso gab es seinerzeit dann einen solch großen Aufschrei in der Fangemeinschaft? Nun ja, der „neue“ Dante ist in der Tat etwas gewöhnungsbedürftig und es bleibt schleierhaft, wieso die Entwickler vom erprobten und vor allem beliebten Design des Original-Dantes in diesem Serienteil so stark abgewichen sind. Die einstige Originalität weißer Haare ist einer optischen Belanglosigkeit gewichen, die Dante zum 08/15 Actionhelden verkommen lässt. Allerdings macht das Spiel visuell ansonsten alles richtig und zaubert beeindruckende Welten auf den heimischen TV-Bildschirm.

Banale Handlung und unmotivierte deutsche Lokalisation
Das Spiel ist immer dann am besten, wenn es gerade nicht versucht, übertrieben narrativ zu sein und vollends auf stylische Actioneinlagen setzt. Denn inhaltlich bekommt es der Spieler mit einer eher bescheuerten Geschichte zu tun, die zum einen alle typischen Origin-Elemente enthält und zum anderen versucht, mit der jugendlich-rebellischen Hauptfigur auf Coolness zu setzen (was in Kampfeinlagen immer gelingt, aber bei den Dialogen stets für Kopfschütteln sorgt). Besonders ärgerlich wird es, wenn die Drehbuchautoren versuchen, eine gewisse satirische Tiefe zu entwickeln und mit dem Holzhammer schwingend den Kapitalismus kritisieren. Eigentlich ein ehrenvolles Vorhaben, doch leider ist die pseudo-kritische Meta-Ebene in etwa so komplex wie ein Film von Michael Bay und wirkt daher eher peinlich als intelligent. Klar, wo wenn nicht in den prunkvollen Hochhäusern der Bankenviertel und Wirtschaftsepizentren, sollten die Dämonen denn auch leben?
Die deutsche Sprachfassung ist im Übrigen die reinste Zumutung und lässt die Geschichte aufgrund der unmotivierten Sprecher sogar noch schlechter wirken, als sie eigentlich ist. Ich rate hier jedem zur englischen Originalfassung, die glücklicherweise auch auf der deutschen Disc enthalten ist.

Neuerungen der PS4-Version
Die Definitive Edition beinhaltet erfreulicherweise sämtliche über die Jahre erschienen DLC- Bonusinhalte (man kann nun auch Dantes Bruder steuern, schicke Kostüme benutzen, sich den Spielvarianten „Gods Must Die“, „Must Style“ und „Hardcore“ stellen oder sich im „Blutige Palast“-Modus behaupten!) und präsentiert das Spiel schöner als je zuvor! Lediglich in den Zwischensequenzen wird die PS3-Herkunft deutlich, da diese scheinbar unverändert übernommen wurden. Wer bislang noch nicht mit dem neuen Devil May Cry in Berührung gekommen ist, hat nun also die ideale Möglichkeit, dieses Versäumnis aus der Welt zu schaffen!

Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass „DmC: Devil May Cry“ zwar auf inhaltlicher Ebene lediglich durchschnittlich daher kommt, aber dafür optisch und spielerisch alles richtig macht! Selten konnte man spaßiger und stylischer Dämonen bekämpfen! Actionfans kommen am Serien-Reboot daher nicht vorbei.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von George Stobbart
Zuletzt online: 6 Jahre 7 Monate
Kategorie:
Test
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Aktualisiert
23. 03. 2015 um 14:48
23. 03. 2015 um 14:48
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