Anwärter für das beste Rollenspiel des Jahres?
Divinity 3: Original Sin - Article - Anwärter für das beste Rollenspiel des Jahres?
Divinity 3: Original Sin
26.07.14 15:51 Test
Die Entwickler wollten von Anfang an mit diesem Titel das perfekte Rollenspiel erschaffen. Ein guter Grund einmal genauer auf Divinity zu schauen.
Im Mai hatten wir bereits das Vergüngen die Beta-Version des Spieles als Preview vorzustellen. Der erste Eindruck konnte überzeugen und so war auch bei uns in der Redaktion die Erwartung relativ hoch angesetzt. Divinity: Original Sin ist wahrlich nicht der erste Divinity Teil. Fans der Reihe kennen natürlich die Fünf Vorgänger. Der Titel setzt in der Timeline zwischen Dragon Commander und Divine Divinity an. So gesehen spielt der Titel also 1200 Jahre vor Divine. Da der Titel relativ fosch beginnt, eine kleine Einleitung. Alles dreht sich um die beiden “Quellenjäger“ oder auch “Magiejäger“welche zur Hafenstadt Cyseal gerufen wurden. Diese beiden, gespielt vom Spieler selbst, sollen einen mysteriösen Mordfall lösen. Doch sie erfahren mehr als ihnen Lieb ist und müssen am Ende doch die ganze Galaxie retten. Doch warum Magiejäger? Vor dieser Zeitrechnung, gab es Leute die die Elemente beherrschten und somit auch die Source Magie. In Rivellon lebten von diesen bewanderten eine größere Zahl. Doch als die Source Magie für finstere und grausame Taten missbraucht wurde, verbot man diese in Rivellon und auf der ganzen Welt. Die einzigen Personen, die noch die Source Magie benutzen dürfen, sind gesandte Quellenjäger.


Typische Rollenspielelemnte ordentlich verbaut
Da stehen nun meine beiden Charaktere, welche ich vor kurzem noch erstellt habe. Vor dem Start des Abenteuers muss ich natürlich die beiden Charaktere erstellen. Dabei gibt es nicht nur bei dem Aussehen viele Möglichkeiten, sondern auch was die Art des Charakters einhergeht. Hexe, Reisender, Ritter, Kampfmagier, Bezauberer oder Waldläufer sind nur ein paar, der 11 verfügbaren Klassen. Je nach Klasse werden auch die Grundattribute festgelegt. Wer mit den Voreinteilungen nicht zufrieden ist, kann sogar hier schon diese Grundattribute editieren. Bei den hier abgebildeten Charakteren handelt es sich um eine Hexe und eine Kämpferin. An dieser Stelle empfehle ich immer eine ausgewogene Mischung an Magie und Kämpfer, da eine perfekte Ergänzung nie von Nachteil ist. Wenn du es allerdings schwieriger magst, kannst du auch gleich mit zwei Magiern anfangen. Der Titel verfügt natürlich über drei Schwierigkeitsgrade, wobei Normal schon ziemlich anspruchsvoll ist. Nun... ich stehe mit beiden Charakteren am Strand. Die Laufrichtung wird wie bei jedem Rollenspiel mit der Maus bestimmt und die anführende Person geht voraus. Durch das Verschieben der Icons kann ich, oben Links, natürlich bestimmen, wer der Anführer der Gruppe ist. Im späteren Verlauf konnten mich noch Söldner oder andere Personen begleiten. Diese können in die Gruppe eingliedert werden, sodass sie der Gruppe direkt folgen. Natürlich geht auch das Ausgliedern und somit abstellen eines Charakters. Das eigentliche Ziel, welches im Tagebuch vermerkt wird, ist die Hafenstadt Cyseal.


Auf den Weg dorthin finde ich schon die ersten Kisten und Meeresfrüchte. Dazu noch einen Leichnam mit einem Tagebuch. Zack, schon habe ich den ersten Nebenquest. Tatsächlich ist das Spiel sehr sehr vielseitig. Um es mit den Worten unseres Redakteurs Jonas zu beschreiben: „Rein Theoretisch ist jede Figur in diesem Spiel ein Questgeber.“ Da hat er sogar nicht unrecht, denn ehe ich die ersten Spuren des Mordfalls vom Stadtrat nachgegangen war, besaß ich schon mindestens vier weitere Nebenquests und dies nur durch Unterhaltungen in der Stadt selbst. Neben diesen Quests bietet auch fast jede Figur die Möglichkeit mit Waren zu handeln. Davon einmal abgesehen das der verfügbare Platz im Inventar mehr als groß ist, werde ich Materialien relativ schnell los. Dem setzte ich noch voraus, das ich diese Materialien nicht selbst verarbeiten kann. Tatsächlich haben die Larian Studios es möglich gemacht, das die Charaktere abhängig von ihrer Stufe und Fähigkeiten in diversen Bereichen eigene Tränke, Waffen und Objekte herstellen können. Aus zwei Objekte wird eines gemacht. Natürlich gibt es auch Verfahren, wo ich das nötige Werkzeug brauche. Die ersten Kombinationen haben ich übrigens mit Holzstangen und Pfeilspitzen ausgeführt. Daraus resultierten halt normale Pfeile. Später fand ich noch weitere andere Pfeilspitzen mit besonderen Eigenschaften. Aber auch unscheinbare Dinge wie leere Flaschen, bieten durchaus eine gute Grundlage für Tränke. So brauche ich nur noch einen Pilz und zack, habe ich einen Trank. Was dieser hervorbringt muss ich allerdings selbst testen, es seiden ich habe ein Rezept. Diese erlange ich durch das lesen von Büchern. Die Rezepte werden dazu noch im Tagebuch vermerkt, sodass ich auch hier jederzeit noch einmal nachschauen kann.


Verhalten, Skills und Kampfsteuerung
Der Titel strotzt nur von vielen bekannten Elementen und Inhalten, welche ich sonnst nur von anderen Titeln kannte. Tatsächlich harmonieren die vielen kleinen Spielerein und die wichtigen Elemente extrem gut zusammen. Neben den bekannten Erfahrungspunkten und der typischen Zuteilung von Fähigkeiten wirken sich auch bestimmte Verhaltensmuster auf die Umgebung aus. Egal ob es jetzt das Verhalten als Tätigkeit oder im Gespräch betrifft. Die umher stehenden Figuren reagieren auf die Handlung meiner Charaktere, nicht selten kommt es auch vor, das selbst die Begleiter noch einmal eine Diskussion starten. Die Dialoge werden alle im textlichen auf Deutsch wiedergegeben. Natürlich gibt es bei vielen auch noch eine sprachliche Untermalung, jedoch nur in Englisch. Die Umsetzung des deutschen Textes ist zum größten Teil gut gelungen, jedoch schleichen sich oft wieder englische Texte ein. Trotzdem bleibt es spielbar. Komme ich zu den möglichen Einflüssen außerhalb der Dialoge. Der Titel hat ein rundenbasiertes Kampfsystem.


Jeder Charaktere hat eine bestimmte Menge an Aktionspunkte verfügbar. Je nach Aktion, egal ob nun Kampf oder Bewegung, werden Punkte abgezogen. Wer als Spieler um die Ecke denken kann, darf sich über viele Möglichkeiten freuen, Gegner über die Umgebung zu bekämpfen. Wie das nun gemeint ist? Stellen wir uns eine Wasserpfütze vor. Die Gegner bewegen sich darauf und mein Kämpferin setzt mit einem Blitz das Wasser unter Strom. So werden gleich mehrere Gegner gegrillt oder gelähmt. Auch weitaus größere Kombinationen sind möglich. Meine Hexe lässt es mit einer Zauberrolle regnen und veranlasst dann die nette Grillparty. Das sind nur ein paar Beispiele, wie viele Möglichkeiten der Titel bietet, um Gegner nicht unbedingt im Nahkampf auszuschalten. Übrigens lohnt es sich die Augen nach Fässern mit Öl, Gift oder Explosivstoffen offen zu halten. Explosive Kombinationen wie freigesetztes Gift und ein Feuerpfeil können mächtige Explosionen hervorrufen. Zudem sorgt die schwarze Rauchwolke danach dafür, das alle im Rauch befindlichen Figuren die anderen nicht mehr sehen können und somit ein Angriff unmöglich ist. Somit verliert der Gegner mindestens eine Kampfrunde, um aus der Wolke heraus zu kommen. Außerhalb des rundenbasierenden Kampfs, kann ich alle Kampfaktionen ohne Begrenzungen ausführen. Okey... Zauber sind natürlich mit einer kurzen Erholungszeit verbunden. Ziemlich vorsichtig musste ich dagegen mit meiner Ausrüstung umgehen. Das Schwert zu nehmen um eine Tür zu zerstören, kann sich im Nachhinein als ziemlich teuer herausstellen. Außerhalb des eigentlichen Kampfes erleiden gerade die Waffen den meisten Schaden und in diesem Titel können alle Objekte und Ausrüstungsgegenstände verschleißen. Ein Glück das ich bei diversen Händlern nicht nur Sachen kaufen kann, sondern auch gleich identifizieren und reparieren. Das Identifizieren können die Hauptcharaktere auch selbst erlernen.


Viel Text dämpft den Spielspaß
In die Schublade der Übereifrigkeit könnte ich die komplette Palette der textlichen Dialoge packen. Auch wenn wirklich fast jede Figur im Spiel ein potentieller Questgeber sein kann, so wiederholen oder ähneln sich die meisten Texte bei anderen Figuren. Natürlich ist diese Abhängig von der aktuellen Mission. Doch die Fragen bleiben über weite Strecken die selben und neue Ziele, Hinweise und Besonderheiten werden nicht markiert. Selbst auf der Übersichtskarte wird nichts konkretes angemarkert. Aber zurück zum Thema Text. Abgesehen von den vielen Wiederholungen, macht der enormere textliche Umfang in wichtigen Dialogen die Spielatmosphäre etwas kaputt. Das der Titel erst etwas später im Verlauf der Geschichte an fahrt gewinnt, liegt einfach daran, das die vielen langatmigen Frage und Antwort Dialoge wegfallen.


Stein/Schere/Papier entscheidet
Divinity ist ein Titel mit vielen textlichen Inhalten. Auch unter den Charakteren gibt es immer wieder einen regen Meinungsaustausch über ausgeführte Aktionen, Differenzen oder Meinungen. So etwas führt natürlich zu Diskussionen, welche bei diesem Titel mit dem alten Stein-Schere-Papier Prinzip gelöst wird. Je nachdem wie gut das Argument ist, bekommt der Charakter eine bestimmte Anzahl an Punkten. Pro Gewinn bei Stein-Schere-Papier werden diese aufgeführt. Hat ein Charaktere seine Punkte voll, so konnte er seine Meinung durchsetzten. Im Einzelspieler passieren solche Diskussionsaktionen überwiegend bei Unterhaltungen mit fremden Personen. Untereinander geraten die Charaktere, da ich ja beide Hauptcharaktere steuere, relativ selten in solch eine Situation. Anders im Mehrspieler. Hier macht das Spiel im Allgemeinen nicht nur weitaus mehr Spaß, sondern es entstehen auch viel mehr Diskussionen zwischen den Hauptcharakteren, sobald einer der teilnehmenden Spieler der Meinung des anderen nicht akzeptiert. Mehr dazu im folgenden Abschnitt.


Erlebe das Abenteuer im Mehrspieler auf unterschiedliche Weise
Ich hatte das ja das Glück in der Redaktion noch jemanden zu finden, der über Netzwerk und Online einige Stunden mit mir diesen Titel spielte. Wie ist nun der Mehrspielerpart ausgelegt? Im Grunde können beide Charaktere nur vom Spielbeginner erstellt werden. Der zweite Spieler gelangt erst in die vorgesehene Rolle, wenn das Spiel bereits gestartet wurde. Ein Überraschungsei für die Spieler die bei anderen Sitzungen mit hinein springen, denn der zweite Spieler hat keine Möglichkeit Grundattribute (Klasse, Aussehen und Geschlecht) zu beeinflussen. Abgesehen von diesem kleinen Nachteil, entwickelt sich das Spiel im Coop-Modus (Mehrspieler) auch gleich etwas anders, als ich es im Einzelspieler erleben durfte. Zum einen hängt dies damit zusammen, das ein paar Wege und Räumlichkeiten nur im Coop erreichbar sind, zum anderen entwickelt sich die Story wieder anders, weil der zweite Teilnehmer auch Dialoge führen kann. Hinzu kommt natürlich die Möglichkeit einer ordentlichen Diskussion, welche ja bekanntlich (Siehe oben) mit dem Stein-Schere-Papier Prinzip endet. Extrem nervig wird es bei Dialogen die ein Spieler anfängt. Der andere Spieler sieht diesen Dialog nicht in einem extra Kasten (Wie nun der, der diesen Dialog angefangen hat), sondern nur als kurze Einblendungen über den Köpfen der Gesprächspartner. Ist deren Dialog vorbei, kann ich alternativ diesen noch einmal mit meinem Charakter anfangen. Aber auch über diese kleine Nichtigkeit kann ich hinweg sehen, denn trotzdem bleibt bei mir das Gefühl, das dieser Titel sich gerade im Mehrspieler wirklich gut entfaltet. Zum Abschluss des Mehrspielertextes, möchte ich das dazu gelieferte Editor Programm erwähnen. Ich persönlich bin aus der Zeit des Modden und Mappen raus, doch dank der guten Fan-Community, gibt es aktuell schon einige nette Modifikationen von neuen Abenteuern bis zu einem erweiterten Balancing der Hauptcharaktere. Durch Steam ist die Installation dieser Mods schnell, einfach und unkompliziert. Im Spiel können die Mods dann bequem zugeschaltet werden. Hierfür gibt es von mir natürlich ein paar Extrapunkte, versteht sich!

Zweite Fazit-Meinung von Jonas Hoppe:
Zitat:
Ich hatte beim Spielen von „Divinity: Original Sin“ gemischte Gefühle:
Zwar ruft der spielerische Umfang samt seiner konsequenten Offenheit und forderndem Schwierigkeitsgrad angenehme Erinnerungen an längst vergangene Rollenspielzeiten wach („Baldur's Gate“ lässt grüßen), doch wirkt das Spiel daher in vielerlei Hinsicht auch etwas antiquiert. Auf dämliche Albereien wie das Konflikt-entscheidende „Schere-Stein-Papier“-Duell hätte ich zudem getrost verzichten können. Etwas enttäuschend ist auch die recht belanglose Fantasy-Story geraten, die ein Klischee nach dem anderen abfeiert und erst sehr spät an Fahrt aufnimmt. Die reduzierte Sprachausgabe (man muss eine ganze Menge lesen) erweist sich außerdem als ärgerlicher Atmosphärekiller – hier wäre mit einer umfangreicheren Synchronisation deutlich mehr drin gewesen. Was das Gameplay angeht dürften Rollenspielveteranen jedoch eine ganze Menge Freude haben. Besonders im Coop-Modus entwickelt „Divinity: Original Sin“ eine erstaunliche Dynamik, die das Spielerlebnis spürbar aufwertet. Wer diverse Genreklassiker mochte, kein Problem mit spielerischer Offenheit hat und den Coop-Modus nutzt, wird daher definitiv gut unterhalten werden!


In unserem Gameplay-Video siehst du alles wichtige innerhalb von 6 Minuten.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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Kategorie:
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26. 07. 2014 um 15:51
26. 07. 2014 um 15:51
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