Nach 14 Jahren - Endlich hats ein Ende
Duke Nukem Forever - Article - Nach 14 Jahren - Endlich hats ein Ende
Duke Nukem Forever
12.06.11 12:47 Test
Wir hatten genug Zeit uns auf diesen Test vorzubereiten. Wussten aber schon im Vorfeld, dass dieser nicht leicht sein wird. Darum haben wir es uns einfach gemacht, genug Dosenbier und alle Hirnaktivit ...
Um vorweg allen Missverständnisse aus dem Wege zu gehen, klären wir zuerst alle Unwissenden etwas genauer auf, damit nicht der Eindruck entsteht, dass wir hier ein neuartiges und innovatives Spiel testen. Nein, wir haben es hier mit einer noch lebenden Legende zu tun. Mit der längsten Spielentwicklung aller Zeiten, mit dem größten und wohl auch bekanntesten Running-Gag der Spielgeschichte. Und genau darum, muss man Duke Nukem Forever auch etwas anders betrachten, eben nicht als einen gewöhnlichen und kaum aus der Masse herausragenden Shooter. Obwohl er genau das ist.


Alles begann seiner Zeit mit der Veröffentlichung von Duke Nukem 3D. Also Anno 1996, damals konnte der Duke, noch von 3D Realms entwickelt mit einem einfachen, aber sehr unterhaltenem Gameplay, coolen Sprüchen und viel Interaktivität zahlreiche Fans gewinnen. Als dann vor über 14 Jahren die Ankündigung von Duke Nukem Forever die Runde machte, waren alle aus dem Höschen. Ihr merkt schon, wir nähern uns langsam aber sicher dem Niveau von DNF an.
Zu der Zeit ahnte aber noch niemand, dass es eben so lange für den Release brauchen würde. Das die heutige Zielgruppe zum größten Teil keinen Bezug mehr zum Duke oder zu dem Hype, welches das Spiel damals auslöste haben kann, ist auch verständlich. So müssten quasi zwei Wertungen abgegeben werden, um das Spiel gerecht werten zu können.


Nun aber zum Duke, nach dem er sich in seinem Ladykiller Hotel mit dem Controller in den Händen und zwei süßen Bunnys, die Zwillinge Mary und Kate Holsom am Reißverschluss, eine angenehme Zeit gemacht hat, muss er nun zu einer Late-Night-Show wackeln, um seinen Kult noch mehr zu zelebrieren. Als er dort ankommt, muss er allerdings feststellen, dass jemand anderes mehr Aufmerksamkeit bekommen hat, als der Duke himself.

Die Erde hat mal wieder Besuch von Außerirdischen bekommen, die auf den ersten Blick, wohl nur wegen Kaffee und Kuchen angereist sind. So ermahnt der Präsident den Matcho, vorerst den Ball flach zu halten und vor allem keine Gewalt anzuwenden. Aber es kommt wie es kommen muss, die Gäste begehen den Fehler und beginnen die holde Weiblichkeit der menschlichen Gattung einzusammeln. Just und auch die schon Eingangs erwähnten Zwillinge des Duke, werden vor seinen Augen entführt. Das geht ja mal gar nicht, der coolsten Sau auf diesen Planten die Weiber zu mobsen, schreit ja förmlich nach Ärger. Also ziehen wir zusammen mit dem Duke und der Earth Defense Force los, um die beiden Schwestern heil nach Hause zu holen.


Das war es auch schon mit der Story. Vielmehr braucht auch kein absoluter chauvinistischer, testosteron gesteuerter und sexistischer Proleten-Shooter, wie Duke Nukem Forever einer ist. Man(n) oder Frau kann sich darüber echauffieren oder Online-Petitionen verfassen oder gar Massendemonstrationen veranstalten, wie die aktuellen SlutWalks, die gegen die Äußerungen, dass anzügliche Kleidung für "Schikanierung" von Frauen verantwortlich gemacht werden. Alles völlig in Ordnung, aber eh: Frauen machen Witze über Männer und wir spielen DNF. Wo ist das Problem? Wir können nach knappen sechs Stunden uns auch anschließend mit unseren Frauen über die neuste Die Sims Intrige unterhalten oder eine angeregte Diskussion über vermischte Integration von Multikulturellen Familien in Kindergärten führen. Das Duke Nukem Forever eines der hohlsten Spiele seit langer Zeit ist, war im Vorfeld schon klar. Doch bei der momentanen Niveau torpedierenden Unterhaltungsbranche aller Orts, fällt das nun auch nicht weiter ins Gewicht. Nehmen wir den Shooter also als das wahr, was er ist, kurzweilige und stumpfe Unterhaltung.

Grafisch brauchen wir nun bei der langen Entwicklungszeit auf nichts Großes zu hoffen. DNF sieht gelinde ausgedrückt, so etwas von altbacken und trist aus, das wir uns am liebsten einen eigenen Editor wünschten, um wenigstens etwas Abwechslung und Leben in die Level zu zaubern. Apropos Leben, neben der EDF und eben den Aliens, scheint es kaum noch weitere Menschen zu geben, so leer und lieblos wirken die einzelnen Abschnitte. Da wir es hier mit der Unreal Engine zu tun haben, kann sich jeder schon ungefähr ausmalen, der diese kennt, wie wir unseren Duke durch die Level jagen. Zumal die Engine auch nicht gerade für große und weitsichtige Abschnitte geeignet ist. Hintergründe die eben genau das suggerieren sollen, verschwimmen zusehends und strengen nur an.


Allerlei Schnick-Schnack
Da Duke Nukem Forever nicht als erzieherisches Meisterstück in die Spielgeschichte eingehen will, bietet es eben allerlei Spielsachen und Gimmicks, die Mann eben so unterhaltend findet. So können wir neben dem schon obligatorischen Benutzen eines Pissbeckens, diesmal auch Autogramme geben oder an Tafeln und Wände kritzeln. Die Steuerung ist dabei mehr als miserabel an der Tastatur. Auch dürfen wir in einem Abschnitt mit einer Fernbedienung, die Prollkarre vom Duke in der Miniaturausgabe steuern, hier wiederum ist das Handling richtig spaßig. So befinden wir uns hinter einer Glasscheibe und absolvieren einen kleinen Parkour, um an eine Energiezelle zu gelangen. Später fahren wir dann selber einem kleinen Buggy, da wir durch Alienschleim stark geschrumpft worden sind, durch einen großen Teil des Kasinos. Hier gilt es dann einige Hindernisse zu überwinden, alles meist vorhersehbar und keine wirkliche Herausforderung, also eher als kurzweiliger und unterhaltenden Trip gedacht. Insgesamt sind die Rätsel und kleinen Physikspielereien auf dem Level eines fünfjährigen gehalten. Was gut ist, schließlich haben wir schon das dritte Dosenbier mit dem Duke zusammen intus, da können wir Anspruch überhaupt nicht gebrauchen. Ah ja, und für zwischendurch können wir auch gelegentlich, an den aufgebohrten Flipperautomaten abhängen.


Aber da war ja noch etwas, genau Waffen. Hier bietet DNF eine reichliche Auswahl, wie zum Beispiel Pistolen, Ripper, Laser, RPG oder Schrumpfstrahler. Allerdings kann der Duke davon immer nur zwei zeitgleich bei sich tragen. Das kennen wir aber schon besser, aus diversen anderen Ballerspielen. Zumal sich letztendlich sowieso jeder auf die effektivsten Waffen beschränken wird, um an den einzelnen Bossen vorbei zukommen. Apropos Bosskämpfe, diese sind meist recht knifflig und erfordern etwas trickreiches Handeln. Allerdings hat man schnell einen Weg gefunden, den strutzdummen Viechern den Gar aus zu machen.
Ein kleiner Pluspunkt, aber eher für Spieler heutiger Schlauchlevel-Shooter Spieler negativ, nicht immer ist intuitiv zu erkennen, wo es als nächstes weiter geht. So muss man schon ab und an ordentlich suchen. Da ist Geduld gefragt, die wohl nur noch wenige mitbringen dürften.

Fazit
Duke Nukem Forever ist leider nicht das geworden, was sich viele erhofft haben. Aber es ist auch irgendwie genau das, was man sich gewünscht hat. Ein hirnloser, humorvoller und sexistischer Männerspaß, der kurzweilige Unterhaltung bietet. Viele kleine Insider-Anspielungen besitzt, coole Sprüche hat und jede Menge ordentliches Geballer auf den Monitor zaubert. Das DNF technisch, wie auch inhaltlich, keine Glanznummer ist, tut dem ansonsten recht passablen Spiel nur bedingt einen Abbruch. Fans vom Duke müssen den Shooter schon aus Prinzip zocken. Alle anderen sollten warten, bis das Teil zu einem günstigen Preis zu erstehen ist, oder sie fahren eben genau auf solche Art der Unterhaltung ab.
Einen Mehrspieler gibt es auch, der ist aber nicht mehr als eine kleine Erdnuss auf dem zu kleinem Nuss Nougat Törtchen.
So nimmt nun eine über 14 Jahre währende Geschichte ihr Ende, irgendwie auch schade...aber he hail to the King...Duke
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von nilius
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Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
12. 06. 2011 um 12:47
12. 06. 2011 um 12:47
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