Kannst du Hamilton und Rosberg schlagen?
F1 2015 - Article - Kannst du Hamilton und Rosberg schlagen?
F1 2015
21.07.15 11:43 Test
Kurz vor Sommerpause der Formel 1 geht das offizielle Videospiel an die Start/Ziel Linie. Wir haben die frische Rennsimulation im Test.
Die Formel 1 geht mit großen Schritten auf die Sommerpause zu. Nur noch Ungarn am kommenden Wochenende und schon sind Ferien. Fast ein Monat ohne Formel 1 könnte da unter Umständen für die restlichen Fans schon schmerzhaft sein. Doch zum Glück versorgt uns Codemasters und Namco Bandai, wie in jeden Jahr, mit einem frischen Videospiel. Doch es gibt eine Besonderheit. In diesem Jahr werden auch zum ersten mal die Next-Gen. Konsolen bedient. Grund genug mehr als nur eine High-End Grafik zu liefern. Mit einer neuen Engine und vielen Showeinlagen soll der Titel um die bekannteste Rennsportserie der Welt endlich im neuen Glanz erstrahlen. Ob dies gelingt, werden wir im Test sehen.

Bevor ich nun aber mit dem eigentlichen Text loslege, noch eine kleine Anmerkung:
Ich bin immer noch ein Fan des Titel F1 2010. Nicht wegen Schumacher oder den Regeln, sondern wegen der Fahrphysik, Karriere und dem Sound. Letzteres wird sich jedoch nicht mehr so schnell ändern, aber die ersten beiden Punkte war damals unschlagbar. Das heiß nun nicht das ich die Titel 2011-2013 nicht gespielt habe, doch im allgemeinen (Auch der gelungene Karriere-Modus) konnte mich 2010 viel mehr Überzeugen. F1 2013 enttäusche mich sehr (Vor allem weil der Reifenabrieb mit Tastatursteuerung so hoch war, das zur Mitte des Rennens die Reifen extrem verschlissen waren. Ein bis zwei zusätzliche Boxenstopps waren da Pflicht), weshalb ich 2014 ausließ. Somit werde ich im Artikel keine Vergleiche mit dem Vorgänger anstellen und diesen wie einen neuen Titel behandeln.


2014 oder 2015?
Start frei für die Saison 2015... oder doch 2014? Codemasters meint es gut mit den Fans und liefert neben dem frischen Komplettpaket an lizenzierten Strecken, Fahrer, Teams und Kommentatoren für die Saison 2015 auch die volle Portion Formel 1 vom Vorjahr. So kommt es, das ich als Spieler noch vor dem Hauptmenü zwischen beiden Jahrgängen auswählen kann. Dies geht allerdings auch immer noch direkt im Spiel selbst. Ein beenden des Titels ist also dafür nicht notwendig. Gehe ich mal kurz auf den Umfang ein. Wer das Spiel unter 2015 startet bekommt die Modis Meisterschaftssaison, Profisaison, Zeitrennen, Schnellstart und den Mehrspieler, sowie Mein F1 für die allgemeinen Einstellungen, angezeigt. Der Menüaufbau bleibt auch beim Start der Version 2014 gleich, nur fehlt natürlich der Mehrspieler. Sämtliche Einstellungen die ich in der 2015 oder 2014 vornehme, werden nur indirekt auf die andere Version übertragen. Fahrhilfen, Renneinstellungen gehören zu den Parametern die nicht übernommen werden und aufs neue Einstellt werden müssen. Hat man dies jedoch einmal gemacht, so brauch dies kein weiteres mal vorgenommen werden. Komme ich nun zu den Modis.


Im Gegensatz zu den Vorgängern hat Codemasters nun auf eine individuelle Karriere verzichtet und eine reine Meisterschaft gelassen. Das heißt man sucht sich die Länge der Rennwochenenden aus (Kurzes, normales oder langes Wochenende), die Schwierigkeit, dann das Team und dann einen der aktuellen Fahrer der Saison. Da es nun eine Profisaison gibt, verzichteten die Entwickler auch darauf beim Meisterschaftsmodus diverse Sperren zum Thema Realismus einzurichten. Das heißt nun; auch in diesem Modus können fast zu jeder Zeit und nach freier Wahl HUD Anzeigen eingeblendet, Rückblenden genutzt und Fahrhilfen (ABS, Traktionskontrolle, Ideallinie Anzeige und weitere Hilfsmittel) zugeschaltet werden. Einige Fahrhilfen und Einstellungen (Insbesondere die Allgemeinen wie Grafik, Sound und Steuerung) können sogar während des Rennens verändert werden. Einzig die Schwierigkeit der KI kann nur beim starten oder laden der vorhandenen Saison neu eingestellt werden. Komme ich nun zum Schnellstart. Dieses bietet mir die Möglichkeit eine eigene Saison oder ein einzelnes Event nach meinen Optionen zu starten. Dabei können Training (Diverse Zeitangaben) und Qualifikation (Kurz (Eine fliegende Qulaifikationsrunde), Mittel (Qualifikation nach einer bestimmten Zeit) oder Lang (Die aktuelle Qualifikation der Formel 1)) frei eingestellt werden. Danach ist eigentlich alles Routine. Strecke, Team und Fahrer Auswahl und ab geht es auf die Piste.


Nur was für Fahrer mit “Eier“ in der Hose – Die Profisaison
Statt nun unnötige Challange-Modis zu verbauen, haben die Entwickler sich endlich etwas sinnvolleres einfallen lassen. Mit der Profisaison können sich endlich renntaugliche Hobby-Piloten in die Lage eines echten Formel 1 Fahrers versetzten lassen. Automatikschaltung? Traktionskontrolle? ABS? Veränderung der Kameraperspektiven? Automatische Boxeneinfahrt? Vergiss es! Hier zählt nur, wer wirklich Eier in der Hose hat. Hier erlebte ich Rennen ohne Limit mit realitätsnahen Kis (Verhalten und Schnelligkeit kann sie hier sehen lassen), auf voller Länge, ohne HUD Anzeigen und Hilfen. Der Austausch von Informationen via Funk mit dem Renningenuer gehört bei diesem Modus zur Hauptaufgabe während des Rennens. Glaube mir... auf einem Gamepad ist dies wirklich Schwierig-Deluxe. Dagegen ging es mit einem Lenkrad und viel Übung doch bedeutend besser und kam unter die Top 10. Die Entwickler betonen bei diesem Modus, das sehr stark mit dem Renningenieur zusammen gearbeitet werden muss. Das bedeutet nun nicht, das ich nun auch seine Daten analysieren muss, sondern während der Fahrt mit ihn kommunizieren kann.


Fragen über Treibstoffstand, Feldstatus und weitere Daten kann ich per Knopfdruck abrufen. Zusätzlich habe ich über das Steuerkreuz die Möglichkeit Bremsbalance und Treibstoffgemisch einzustellen. Diese Änderungen tätigt der Fahrer dann zeitnah über das Lenkrad. Veränderungen an Reifen und Aerodynamik werden direkt der Box übermittelt und beim nächsten Boxenstopp vorgenommen. Vor jedem Rennen legt das Team eine Strategie zurecht. Hauptsächlich geht es darin um die richtige Wahl der Reifen im Bezug auf das Wetter und dem Pflichtwechsel. Änderungen an Aerodynamik wird dann individuell und somit ohne Strategie vorgenommen. Alles in allem eine super Sache die neben dem fahren sehr viel Spaß macht. Einzig die Rennleitung gibt gerade bei Regen komische Freigaben heraus. Beispiel: Leichter Regen das ganze Rennen lang und auf einmal heißt es DRS ist aktiviert. Normalweise wird DRS nie bei Regen freigeschaltet. Allerdings hat wohl das Spiel dieses doch nicht freigeschaltet gehabt, denn ich konnte es nicht einsetzten. Mit solchen kleinen Schnitzern solltest du also noch rechnen.


Verbesserte Physik die begeistert
Bei diesem Punkt muss ich ehrlich fragen... was soll ich hier groß erwähnen? Die Fahrphysik ist durchweg super gelungen. Der XBox 360 Controller für Computer wurde super erkannt und die Empfindlichkeit optimal voreingestellt. Diverse Lenkräder sind ebenfalls kein Problem für diesen Titel. (Im Test wurde das Thrustmaster RGT Force Feedback Clutch Racing Wheel verwendet) Ich glaube alle wissen mittlerweile das die Reifen in der Formel 1 der Faktor Nummer 1 sind. Um die notwendige Spannung zu erzeugen, bauen drei (Intermediens nehme ich mal mit rein) Reifensorten extra schnell ab. Für Spielentwickler ebenfalls eine Herausforderung. Bei 2013 war der Abrieb so hoch, das dass Steuern der Fahrzeuge mit der Tastatur zum Desaster wurde. Leider verwehrte man dem Spieler irgendwelche Einstellungsmöglichkeiten. Im neusten Titel brauchen Hobby-Piloten mit dem Hang zur Tastatur keine sorge haben. Die Physik arbeitet zwar sehr sauber, lässt aber ein leichtes Rutschen in den Kurven ohne große Verluste von Gummi zu. Schwieriger wird es dann bei Bremsplatten. Neben den genialen visuellen Effekten (Leichtes holpern in der Zeit nach dem Verbremser) können selbst hier nach einiger Zeit die Reifen einen üblen Schaden davontragen. Genauso wie mit den Strafen, werden auch bei der Physik in der Meistersaison und in den Schnellen Rennen die Augen einmal zugekniffen. Nicht zuletzt liegt dies wohl auch an der eingestellten Schwierigkeit.


Unabhängig vom Modus fühlen sich die Formel 1 Boliden in jeder Lage (Egal bei welchem Wetter, welchen Zustand oder welchen Rennbedienungen) so an, wie man es auch erahnen würde. Seien wir einmal ehrlich... keiner von uns würde die direkte Chance bekommen ein solches Fahrzeug zu fahren um somit am Ende ein Realitätstest zu machen. Der Realitätsgrad des Spiels hat auch durch bestimmte Modis keinen direkten Einfluss (Abgesehen vom Wetter, Rundzahl und Fahrverhalten). Lobenswert ist ebenfalls die spürbare Veränderungen des Fahrverhaltens durch das verändern des Setups. Dafür kann ich selbst einzelne Komponenten einstellen oder Voreinstellungen auswählen. Trotz der nahezu perfekten Physik ist die Kollisionsabfrage nicht ganz so gut gelungen. Während bei einem echten Formel 1 Rennen eine kleine Berührung die ersten Trümmerteile auf die Strecke fegt, muss im Videospiel schon ordentlich drauf gehalten werden. Davon ausgenommen sind nun leichte Kampfspuren auf Lackbasis. Hier hätte man die Kollisionsabfrage vielleicht etwas empfindlicher abstimmen können. Apropos Kampfspuren und Kollisionen. Eine heitere Diskussion gibt es immer wieder mit den diversen KIs. Ich habe mich mal von Einfach bis auf Elite durch alle Schwierigkeitsgrade gekämpft und muss sagen, das die KI weitaus ausgereifter daher kommt, als das bisher der Fall war. Sie versucht jede Möglichkeit auszunutzen einen zu überholen, bleibt jedoch auch Fair. Manchmal etwas zu Fair, doch wir wissen alle wie das mit den Strafen in der Formel 1 so ist. Die KI kämpft auch sehr schön gegen sich selbst ohne nun unnötige Risiken einzugehen. Manchmal empfand ich die Linie der KI dann doch etwas zu sauber, gerade bei den neueren Fahrern in der Formel 1. Dennoch... mit der KI kann man gut kämpfen und wer sie zu nehmen weiß, wird durchaus seinen Spaß mit ihr haben.


Gelungene Präsentation, wenn auch ohne Pressekonferenz
Codemasters haben nun viel Energie in diverse Kleinigkeiten gesteckt, welche durchaus für ein WOW reichen. Vom Zeitenmonitor und TV-Verfolgung der Gegner in der Box bis hin zu einzelnen Kameraschwenks zu den Fahrern, Gridgirls, Teams und die Siegerehrung, alles wurde super programmiert. Leider gibt es diverse Kameraschwenks nur in der Meisterschaftssaison zu betrachten, was wiederum mit den vielen informativen Dialogen der beiden Kommentatoren zusammen hängt. Erstmals konnten die Entwickler den bekannten Kommentator Heiko Wasser ans Boot ziehen und somit die kurzen Berichterstattungen und Analysen stark Aufwerten. Die neuen und vor allem frischen Kameraperspektiven und Kameraschwenks vor und nach (Wiederholung) dem Rennen konnten mich sehr überzeugen. Die neue Engine zeigt wahrlich was in ihr steckt, auch wenn es gerade bei kleineren Details und Schattenspielen winzige Texturfehler gibt. Auf dem Hobby-Piloten warten also nun Sieben verschiedene Kameraansichten, eine voll animierte Boxengasse, Boxencrew, Wartungsarbeiten, Wettereffekte untermalt mit dem passenden Sound. Lustigerweise hören sich nun auch die F1 V6 Motoren nicht mehr so lasch an. Was mir allerdings bei den Titel fehlt ist eine Pressekonferenz und die damit resultierenden Einflüsse auf Fans, Teams und Gegner. Jedoch muss bedacht werden, das dies natürlich nicht ohne einen Karriere-Modus gehen würde.

Online-Mehrspieler nur für 2015 Version
Natürlich müssen auch die Freunde des Online-Mehrspielers nicht ohne auskommen. Mit einer neuen Struktur versuchen Codemasters auch im Mehrspieler einiges gerade zu rücken. Gestaffelt in Anfänger, Standard, Hardcore und TV Rennen kann ich mit den vorgegebenen Renneinstellungen auseinandersetzten. Dabei besteht dann die Möglichkeit, sobald ich eine der Schwierigkeitsgrade ausgewählt habe, einem Spiel beitreten oder eines starten. Die Renneinstellungen und Hilfen werden vom jeweiligen Schwierigkeitsgrad vorgegeben und können somit nicht geändert werden. In der Praxis sieht das recht gut aus, allerdings brauch die Verbindungszeit für meinen Geschmack etwas zu lang. Der für mich sinnvollste Modus ist übrigens das TV Rennen. Zu jedem kommenden Rennwochenende wird die passende Strecke vom System gewählt und interessierte Spieler können diese dann gegen andere Kontrahenten fahren. Übrigens haben die Entwickler auf nervige Profillevel verzichtet, sodass ein Sieg einfach nur ein Sieg bleibt und somit nichts freigeschaltet oder Freigefahren werden muss um weiterzukommen.

Passend zu einem guten Rennspiel hier also unser hauseigenes Gameplay-Video zum Titel.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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Kategorie:
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21. 07. 2015 um 11:43
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