Madden NFL 16

Freunde des American Football dürfen sich freuen, denn Madden NFL 16 ist draußen und beinhaltet neben neuen und überarbeiteten Spielmodis auch einige Veränderungen der Steuerung und Anzeigen. Ich zeige dir was neu und was alt ist und weise auch auf ein paar kleinere Probleme hin.

Mischung zwischen neu und alt
Der 50ste Super Bowl ist da! Wir schreiben Februar 2016. Zwei Teams stehen sich an einem sonnigen Abend gegenüber. Es folgt der erste Kickoff. Die Steelers kommen gut voran, doch dann stockt die Offensive. Nun unterbricht der Titel die kleine Filmeinlage, welche ich fast mit der Spielgrafik verwechselt hätte. Plötzlich liegt es an mir, die letzte Chance zu einem Touchdown zu nutzen. Schnell werden vom Spiel noch ein paar Tipps eingeblendet, ehe ich meinen Spielzug ausführe. Anders als bei den bisherigen EA Titel lässt man den Spieler nun nicht ein ganze Spiel spielen, sondern beschränkt sich auf die Schlüsselszenen der finalen Saisonpartie zwischen den Steelers und Cardinals. Ich als Spieler ergreife die Partei der Steelers und entscheide mit meinen Spielzügen und Spielverhalten darüber, ob das Team gewinnt oder nicht. Bereits hier werde ich mit der neuen Steuerung im Bezug auf Passen und Fangen konfrontiert. Nach diesem Intro-Spiel geht es ins große Hauptmenü. Block an Block reihen sich die einzelnen Menüpunkte auf. Ob diese jetzt übersichtlicher sind als die bisherige Menüführung, stelle ich einmal dahin. Passen tut von der ersten Minute an der Soundtrack Mix. Mal HipHop, mal Charts, mal Alternativ und Rock. Komme ich aber zu den Spielmodis. Hier trifft in erster Linie Alt auf Neu.

Die altbekannten Modis wie Play Now (Ein Spiel ohne Liga, sondern einfach nur Teams auswählen und Einstellungen vornehmen, sowie gleich starten. Bis zu vier Spieler können hier an einer Konsole zusammen spielen.), Online Head to Head (Also ein Kopf an Kopf Spiel online gegen andere), sowie Practice (Also Trainings), Franchise (Hier kannst du als Spieler, Coach oder als Owner [Besitzer fungieren] und den jeweiligen Tätigkeitsfeldern nachgehen. Das Ziel ist natürlich eine gute Saison zu spielen und am Ende den Super Bowl in den Händen zu halten. Zusätzlich erhalte ich hier Erfahrungspunkte für erfüllte Aufgaben.) und Ultimate Team (Stelle deinen kompletten Club mit Spielkarten zusammen. Mit diesem Team kann ich dann gegen andere Spieler antreten oder gegen die KI Saisons bestreiten. Durch das Spielkartenprinzip kann ich mir immer wieder neue Kartenpakete für eine gewisse Punktezahl erkaufen und somit das Team weiter ergänzen.) sind natürlich wieder vorhanden. Bei allen hat sich mehr oder weniger etwas verbessert. Neu dazugekommen ist nun der Gatograde Skilltrainer und Draft Champions. Der Skilltrainer ist die ideale Möglichkeit seine Fähigkeiten weiter zu verbessern und durch entsprechender Leistungen auch Kartenpacks zu gewinnen. Hierbei suche ich eine Skilleinheit aus mehreren aus und darf diese dann Trainieren. Nach ein oder zwei Trainingsdurchgängen geht es direkt zum eigentlichen Wertungsdurchgang. Bronze, Silber und Gold können als Bewertungsauszeichnung erreicht werden. Im letzten Teil hat EA dies mit dem Training und der Einführung verbunden gehabt. Dafür gestaltet sich das Practice etwas nüchterner.

Ganz stolz ist EA Tiburon aber auf den neuen Spielmodus Draft Champions.

Hier geht es darum, ebenfalls auf Spielkartenebene 15 Positionen mit Top Spielern der aktuellen Saison, sowie der Vergangenheit zu bestücken. Natürlich besteht das Team am Anfang aus Standardspielern mit niedrigen Werten. Vor dem Start des Drafts, welcher als Solo (Also Offline) oder als H2H Online gewählt werden kann , muss ich jedoch meine Spielart angeben. Generell fragt der Titel bei fast jedem größeren Modus (Halt Franchise oder Ultimate Team), welche Spielart ich bevorzuge. Long Pass, Quick Pass, Defensive und einiges mehr steht zur Auswahl. Was nun die Draft Champions vom Ultimate Team unterscheidet ist das K.O. Prinzip. So bekomme ich für jedes erfolgreich absolvierte Spiel nicht nur ein Reward (so nennt man halt die Kartenpakete für das Ultimate Team), sondern auch neue Draft-Karten für mein aktuelles Draft Champions Team. Je mehr Runden ich absolviere, um so hochwertiger werden die Draft-Kartenpakete am Ende. Nach und nach werden auch so die Standardspieler mit niedrigen Werten durch stärkere Top Spieler ausgetauscht. Verliere ist eine Runde, so ist das Turnier für mich gelaufen und ich starte komplett von vorne mit einem neuen Team und neuen Karten. Tatsächlich bringt gerade dieser Modus etwas Leben in die Bude und kann sogar gegen den abgegriffenen Ultimate Team Modus bestehen.

Ordentliche Einführung vom Startweg
Nach dem großen Intro-Spiel werde ich zuerst nach meinem Skill-Level befragt. Da ich recht selten Madden spiele, bleibt ja nur Rookie für mich übrig. Natürlich kann ich diesen Skill-Level jederzeit höher stellen. Dies geht bis hin zur Madden Legende. Der Unterschied in den Skill-Leveln liegt an den diversen Spielhilfen, Anzeigen und Rücksichten der KI. Wer als Allstar spielt, wird durchaus ein Top KI als Gegner bekommen, bei dem ich gar keine Chance mehr hatte. Egal... beim erstmaligen Start muss jedenfalls ein Skill-Level angegeben werden. Danach geht es direkt zum Skill-Trainer. Vorbildlich werde ich nun gefragt, ob ich gleich alle Basics und das überarbeitete Gameplay trainieren will oder nur die entsprechenden Neuerungen ansehen möchte. Alternativ geht es bereits hier auch schon zum Hauptmenü. Da aber die Neuerungen des Gameplays doch recht gravierend sind, empfehle ich persönlich sich mindestens die Neuerungen anzuschauen. Gehe ich kurz in die neue Steuerung und dem verbesserten Gameplay. Das der Titel in den letzten Teilen immer spektakulärer wurde, ist jedem klar. Doch so spektakulär wie bei Madden 16 habe ich das noch nicht gesehen. Animationen und Grafik haben noch einmal einen „Punch“ bekommen. Aber nun kann der Spieler selbst bestimmen wie der Footballspieler die Pille fängt. Possession, RAC und Aggressive sind die drei Fangmöglichkeiten. Kurz bevor der Football den Spieler erreicht, leuchtet kurz die empfohlenen Fangart auf. Natürlich kann ich eine von den dreien wahllos aussuchen, doch die Chance die Pille mit einer anderen Fangart, als die kurz angezeigte, zu fangen ist geringer.

RAC ist das Fangen aus dem Lauf heraus, sodass der Footballspieler gleich weiter rennen kann. Possession ist eher die dezente Fangart, welche wenig Bewegung brauch. Die aggressive Variante ist zugleich die Spektakulärste. Der Spieler springt dabei mit einem 100% Einsatz in die Luft und versucht die Pille auch da zu fangen. Natürlich sieht das im Training nicht so spektakulär aus, wie im Spiel selbst. In den Matches habe ich mich bei einem Erfolg solch eines Passes so gefreut wie ein Kind. Es sieht einfach nur tierisch gut aus und ist zugleich recht einfach gehalten. Vorausgesetzt man hat gute Reflexe. Doch nicht nur die Passannahme wurde überarbeitet, sondern auch der Passwurf selbst. So bestimme ich mit kurz angetippten, mehrmals angetippten oder lang gedrückten Passknopf (Abhängig an welchen Spieler die jeweilige Taste gebunden ist) die Wurfarten. Zudem ermöglicht das gedrückt halten von L1 oder L2 einen schnelle oder hohen Wurf. Aus diesen Kombinationen heraus wird es nun auch für die KI schwerer, den richtigen Konter einzuleiten. Doch die Veränderungen gehen noch weiter. So kann ich bei Tackels mit dem rechten Dualstick für coole Ausweichmanöver sorgen. Dies gilt auch für die Kontrolle des Spielers, der aktuell den Football besitzt. Springen und Sprinten ist natürlich ebenfalls wieder möglich. Mit etwas Feingefühl kann man sich so einige Yards heraus spielen. In einer Kombination aus Einspieltraining und Abschlussprüfung werden meine Skills im Skill-Trainer auf Vordermann gebracht. Gerade im Punkt Steuerung und Gameplay hat EA Tiburon wahrlich eine tolle Arbeit geleistet und das Spiel noch etwas realer, sowie einfacher gestaltet. Die größten Verbesserungen sind halt bei Madden 16 auf den ersten Blick nicht so auffällig.

Die überarbeiteten Anzeigen und das Spiel mit der Zeit
Im Vergleich zum Vorgänger gestalten sich nun auch die Anzeigen in den Matches selbst viel übersichtlicher. Alles was man für das Match braucht, finde ich im großen Hauptfenster. Von hier gelange ich zum Beispiel ins Playbook, welches sich noch einmal in verschiedene Spielarten aufteilt und erst dann mit den Grafiken für jeden einzelnen Ablauf endet. Zudem darf ich über das Spielmenü auch die Spieler Auswechseln, Tipps ansehen und die Super Sim aufrufen. Hiermit gelange ich nun zum „Spiel mit der Zeit“. Im Pre-Play und der Super Sim geht es darum, das aktuelle Match simulieren zu lassen. Die Anzeige der Simulation gestaltet sich recht einfach. Jeder Spielzug wird auf einem 2D Feld mit diversen Grafiken angezeigt. Ich kann dann immer weiter einen Zug nach vorne gehen und somit die KI das ganze Spiel spielen lassen. Zusätzlich bietet sich mir die Möglichkeit bis zu einem ganzen Quarter (Also ein Viertel) vorspulen zu lassen oder gleich das ganze Spiel zu simulieren. Möchte ich jedoch dazwischen irgendwo hinein springen, gehe ich einfach auf Exit Sim und das Spiel läuft ab der Minute weiter bis wohin ich bisher die Simulation habe laufen lassen. Ideal für Spieler die mal die Zeit vergessen, aber den Spielstand nicht aus der Hand geben wollen. Der Pre-Play ist eine übrigens eine kürzere Version der Simulation.

Super Bowl Nummer 50, offizielle Lizenzen und vorbildliche Kommentatoren
Was wäre ein EA Sporttitel ohne Lizenzen? Natürlich das was man von EA kennt. Natürlich besitzt auch wieder dieser Titel alle Lizenzen der NFL und Werbepartner. Das betrifft die Spieler der aktuellen Saison als auch die historischen Spieler. Zusätzlich gibt es natürlich auch wieder den Super Bowl zu spielen, welcher diesmal etwas pompöser daherkommt als beim letzten mal. Komme ich zu den Kommentatoren, denn diese sind in dieser 16ner Ausgabe sehr gut gelungen und haben fast immer die richtigen Worte für die passende Situation. Ein starkes Wiederholen von Ansagen oder Kommentaren hörte ich nicht raus, sodass man mit Sicherheit lange spielen kann bis sich einmal was wiederholt. Wahrlich ist dies ein rundes Paket für verwöhnte NFL Spieler.

Trotz sauberer KI gibt es Schwierigkeiten mit den Rookie-Skills
Ich gebe es zu! Ich habe mich bisher bei keinem Madden Titel so geärgert, wie bei diesem. Selbst mit der stärksten Mannschaft und mit empfohlenen Zügen verlor ich im Schnitt vier von fünf Spielen. Überwiegen lag es an der noch zu schwierigen KI, die selbst auf der Stufe ROOKIE keine Gnade kennt. Vor allem nervte mich die Inkompetenz der eigenen KI-Mitspieler, sodass nicht selten der Gegner immer wieder Lücken fand und über 100 Yards einen Touchdown erzielen konnte. Von der eigenen KI gibt es sehr selten eine sehr gute Rückendeckung, sodass viele Spieler den Gegner einfach an sich vorbei laufen lassen oder nicht mehr direkt hinterher kommen. Auch gezielte Würfe vom Gegner werden von meiner Team-KI, sofern ich den Spieler nicht selbst anwähle, selten richtig gedeckt. Tatsächlich muss ich bei jedem Spielzug, egal ob Offensiv oder Defensiv, immer damit rechen, das ich noch nicht einmal ein paar Yards rette oder verliere. Auch Pässe während der eigenen Offensiv-Phase werden von der eigenen KI kaum richtig unterstützt. Die Eingliederung der neuen Steuerung und das überarbeitete Gameplay sorgen zudem für einen weiteren leichten Stressfaktor, wenn man nicht unbedingt täglich 3-5 Stunden im Gatograde Skilltrainer alles trainieren will. Der Titel orientiert sich in meinen Augen wieder viel mehr an die alten Hasen und Stammspieler von Madden. Neulinge werden es sehr schwer haben sich frustfrei durch die Matches zu bewegen, auch wenn die Einführung und der Skill-Trainer als überaus gelungen bezeichnet werden können. An dieser Stelle möchte ich noch klarstellen das die KI keine Aussetzer oder ähnliches hat! Sie verhält sich nur nicht Rookie genug, als dass ein blutiger Anfänger damit gut klarkommen könnte. In den höheren Skill-Levels ist das Spiel durchweg schwieriger, aber auch die eigene KI kann hier mehr leisten.

Zum Abschluss für dich noch ein Spiel aus unserem Lets Play Live-Stream. Ein Super Bowl Spiel, welches ich einmal gewann. Zusätzlicher Kommentator war Sebastian.

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