It´s Racing Day
NASCAR The Game 2011 - Article - It´s Racing Day
NASCAR The Game 2011
23.04.11 08:02 Test
NASCAR ist zurück auf der Konsole. In den USA veröffentlichte Activison Ende März den lang ersehnten NASCAR 2011 Titel. Doch hier in Europa wird es ihn nicht geben. Darum, lohnt sich ein Import?
In den Vereinigten Staaten genießt NASCAR mittlerweile schon einen höheren Interessenstatus als Football oder Baseball. Doch was macht den Sport aus, außer im Oval fahren? Es sind die Fahrtechniken, die den Fahrer fordern und die Crashes (Massencrash: “The Big one“), die die Zuschauer meistens mehr lieben, als das Rennen an sich. Viele Entwickler wie EA, Monster Games oder Papyrus haben in der Vergangenheit NASCAR Spiele entwickelt, doch kein Publisher hat so viele Veröffentlicht wie Electronic Arts (EA Sports).
NASCAR 09 sollte aber doch das vorerst letzte Spiel zur der Motorsportserie sein. Einige Zeit war es still geworden, bis Ende 2010 die Entwickler Eutechnyx mit einem Trailer zu NASCAR 2011 die Fans in Aufregung versetzten. Schließlich erschien endlich das insgesamt 45te NASCAR Videospiel und das erste mal unter Activision.


Alles was das Herz begehrt
Zum Start gibt es den ersten Patch zu meistern. Da dieser Patch aber ziemlich kein ist und eher als Fix durchgehen könnte, dauert der Download und die Installation nicht lange. In den kommenden Monaten sollte noch ein Patch folgen, genauso wie eine kostenlose Erweiterung mit den aktuellen Fahrzeuglackierungen der Saison. Wir sprechen bei NASCAR 2011 nämlich von den Lackierungen der letzten Saison. Nachdem die ersten Clips durch sind, kommt das Intro, dass auch schon vor dem Release als Trailer diente. Die Ladevorgänge halten sich mit knapp 20-40 Sekunden gut im Rahmen und werden mit einem kleinen Fan-Quiz überbrückt. Dabei kann der Spieler innerhalb von 5 Sekunden sein allgemeines NASCAR-Wissen testen, bevor die Auflösung präsentiert wird. Nach dem Ladevorgang gelange ich ins Hauptmenü, wo auch schon mein Karrierefahrer aufgerufen wird. Anders als bei NASCAR 09, gibt es bei diesem Titel keine „Persönliche Karriere“ und auch keine anderen Klassen. Ich kann mir einen Fahrer aus der aktuellen Saison heraus suchen und mit ihm den Angriff auf die Sprint Cup Trophäe starten. Doch bis zum Meisterschaftstitel ist es ein sehr weiter Weg. Alle 36 Rennen der Saison müssen absolviert werden.


Im Hauptmenü erwartet mich die Karriere mit Training, Rennwochenende, Statistiken und speziellen Herausforderungen. Im Einzelspieler kann ich einen beliebigen Fahrer aussuchen und mit ihm ein ganzes Rennwochenende fahren. Darunter gibt es aber auch drei verschiedene Spielmodi. So gibt es Eliminator, Rennen und Zeitattacke. Die letzten beiden Modis sind mehr als bekannt und der Eliminator dürfte mit seinem Knockout System jedem Racer bekannt sein. Allerdings ist der jener in diesem Fall hart, als dass es bei 43 Fahrzeugen auch knapp mehr als 43 Runden gibt. Generell bietet NASCAR 2011 vor dem Rennstart viele Einstellungsmöglichkeiten, egal ob nun Karriere oder Einzelspieler. Jederzeit habe ich vor dem Start die Möglichkeit Schwierigkeit, Abnutzung/Verbrauch von Material, Runden, Schaden und Assistenten einzustellen. Für die Assistentseinstellungen gibt es ein extra Fenster, wo unter anderem ABS oder ASR eingestellt werden können. Hier haben die Entwickler Eutechnyx einen super Job gemacht. Je nach Einstellungen, geht die Steuerung des Fahrzeugs zur Simulation oder Acarde über. Im Mehrspieler habe ich die Möglichkeit mit jemand anderen über Split-Screen oder direkt Online zu spielen. Beides funktioniert wunderbar, wobei auch hier noch ein paar Grafiken und Vorkommnisse etwas buggy sind.

Ins Cockpit und auf die Strecke
Meine heutige Testvorstellung (Parallel zum Video) findet auf dem Talladega Speedway statt. Wie immer starte ich zu zwei Qualifikationsrunden. Schon in der ersten Runde konnte ich eine gute Zeit erreichen, obwohl ich mit dem Standard-Setup unterwegs bin. Die zweite und letzte Qualifikationsrunde verlief noch besser und beschert mir die Pole. Um optimale Setups anzufertigen, fahre ich im Training oder Zeitangriff einige Runden und stelle so das Fahrzeug direkt auf die Strecke ein. Die Einstellungsmöglichkeiten des Fahrzeugs sind, je nach Wunsch, einfach oder umfangreich und wirken sich unterschiedlich auf das Fahrzeug aus. Für das Rennen gibt es keine weiteren großen Einstellungen, sondern es geht flott weiter. Mit einem kleinen In-Game-Video wird der Zirkus um die Veranstaltung kurz gezeigt, bevor es mit Kommentatoren-Unterstützung in die Startaufstellung geht. Diese In-Game-Videos kommen nur in Rennen des Karrieremodus vor.


Im Einzelspieler springt der Fahrer direkt ins Auto. Bei der Übernahme des Fahrzeugs habe ich noch knapp 15 Sekunden bis zum Start, was sehr gut Akustisch als auch Grafisch angezeigt wird. Per Funkt wird mir kurz vor der Start- und Ziellinie die Starterlaubnis gegeben. Gerade der Start bietet für den Führenden viele Gefahren. Durch den Draft (Windschattenfahrt) kommt die KI ziemlich schnell an einen heran. Aber ein ordentliches NASCAR Rennen profitiert von guten Überholmanövern und vielen Bumper Drafts (Windschattenfahrt mit Anschieben/Stoßstange). Tatsächlich haben die Entwickler es geschafft, die Situationen während eines Drafts super umzusetzen. So kann das vordere Fahrzeug beim Bumper Draft schnell außer Kontrolle geraten, wenn der Hintermann an der falschen Stelle schiebt oder auch anders herum.

Wait... Wait... GO!
Ich habe Glück und komme sehr gut weg. An einer Stelle kam ich etwas aus der Ideallinie heraus und krachte gegen die Bande. Schon schwächere Schäden können unter Umständen die Aerodynamik ruinieren und somit das Fahrzeug langsamer machen. Gelungen ist das Schadensmodell der Fahrzeuge alle male. So kann im Extremfall die komplette Verkleidung zerstört werden. Natürlich gibt es auch die mechanischen Schäden bei verschiedenen Crashes. So hatte ich mir beim Crash an der Mauer die rechte vordere Aufhängung beschädigt, sodass das Fahrzeug stärker nach rechts zog. Was ich allerdings bei Boxenstops vermisse sind eventuelle Fixarbeiten, wie Löcher “Tapen“ oder ähnliches. Im realen NASCAR kommt es durchaus vor, dass während eines Boxenstops auch kleinere Schäden mit Klebeband “getapet“ werden, um somit das herab fallen von Teilen zu verhindern und die Aerodynamik wieder leicht herzustellen. Einen Boxenstop brauche ich bei 10 Runden allerdings nicht. Zwar kann ich vor dem Start auch den Verbrauch und den Reifenverschleiß von 1x-4x hoch schrauben, aber das bringt erst bei 20 oder mehr Runden viel mehr Spaß. Der Boxenstopp ist neben dem Rennen für mich eine der interessantesten Aktionen überhaupt. So muss ich darauf achten, dass ich mit der vorgeschrieben Geschwindigkeit in die Box fahre und während der langen Fahrt durch die Box die Einstellungen (Treibstoffmenge, Reifenwechsel oder kleinere Setupeinstellungen) vornehme. Der Stop selbst geht dann voll Automatisch und ich kann aus der Sicht der Kameramänner den Halt genießen.

Zieleinlauf
Nachdem nun Kyle Busch noch einmal mit seinem M&M Wagen an mich heran kam, wurden die letzten zwei Runden richtig interessant. Schlüssel bei solchen Situationen ist die optimale Linie finden und versuchen zu Blocken. Aber auch hier muss aufgepasst werden, denn die KI kennt da keinen Spaß und hält hin und wieder gegen, was nicht zuletzt mit einem Abflug, Crash oder Massencrash endet. Im günstigsten Fall wird dann eine Caution (Gelbe Flaggenphase) ausgerufen. In dieser Phase fährt ein Leitfahrzeug heraus und bringt das Feld wieder in Reihe. Sollte mein Fahrzeug noch laufen, werde ich automatisch wieder auf den Platz eingereiht, den ich während des Ausrufs der Gelben Flagge gehabt hatte. Viele Boxenstopps werden übrigens in der Gelbphase gemacht, da das Feld auf eine Geschwindigkeit getrimmt wird und der Fahrer sich einfach hinten anstellen kann.


Ich schaffe es noch vor Kyle Busch ins Ziel zu kommen und darf nach der Durchfahrt meine kleine Siegerrunde drehen, die 30 Sekunden umfasst. In dieser Zeit kann ich noch einmal extra Erfahrungspunkte sammeln. Nach den 30 Sekunden gibt es dann den Fahrer beim Jubeln zu sehen. Eine sehr schöne Sache und alternative zur Siegerehrung, die ja bei den meisten Rennspielen immer noch fehlt. Nach der Statistik bekomme ich nun die erhaltenen Erfahrungspunkte des Rennens gut geschrieben. Diese werden übrigens durch Drafts, saubere Überholmanöver, Führung und weiteren Faktoren vergeben. Unter dem Strich werden diese auch gebraucht, um Lackierungen oder Pins für den Mehrspielermodus freizuschalten.

Fazit
Grafisch holt NASCAR 2011 alles aus der Playstation heraus und zaubert viele nette Effekte auf den Bildschirm. Zuschauer sind in 3D und vermitteln mit der Siegesfeier des Fahrers, auf dem Dach seines Gefährt, eine sehr nette Atmosphäre. Alle Fahrzeuge sind den originalen nachempfunden und weisen auch ein ordentliches Schadensmodell auf. Leider muss ich auch erwähnen, dass es gerade an der Ziellinie ein paar Grafikprobleme gibt. Gröbere Fehler in der Grafik habe ich dann allerdings nicht mehr gefunden. Soundtechnisch klingen die Fahrzeuge fast alle gleich, was aber bei einer Drehzahl von 14000 rmp nicht zu verdenken ist. Im Gegensatz zu EA´s Titel, hat der Team Manager und der Spotter mehr dem Fahrer zu sagen. Das hat den Vorteil das der Fahrer mehr weiß und sich weniger auf die Konkurrenz versteifen muss. Leider haben die Entwickler bei dem Soundtrack etwas gespart. Im Hauptmenü oder in der Mehrspielerlobby klingen meistens immer die drei bis vier selben Lieder. Die Steuerung und damit Physik ist bei diesem Titel weitaus besser gelungen, als unter EA´s Zeiten. Die Fahrhilfen greifen, je nach Einstellungen, nicht extrem ein, sondern lassen dem Fahrer noch seinen Freiraum. Der Spagat zwischen Simulation und Acarde durch das Einstellen von Hilfen und Co., ist soweit besser gelungen.


Der Einzelspieler bietet leider nur die Sprint Cup Serie zum fahren und ein paar Herausforderungen. Die Wiederspielbarkeit ist damit nicht gerade hoch und begeistert nur eigentlich den richtigen NASCAR Fan für längere Zeit. Die KI verzeiht, je nach Schwierigkeitsgrad, kaum einen Fehler und ist durch die Windschattenfahrt wieder schnell an einem dran. Der Mehrspieler ist noch etwas Buglastig und im deutschen Raum lassen sich kaum Spieler finden. Daher sollte der Spieler seine Onlineaktivitäten auf den frühen Abend oder in die Nacht verlegen. Sind aber mal bis zu 16 Fahrer da und alle überwiegend fair, macht der Mehrspieler weitaus mehr Spaß als der Einzelspieler. Der Host kann zwar alles Einstellen, was im Einzelspieler auch geht, hat aber leider unter dem Strich nicht mehr Rechte. Hier wäre eine Überarbeitung der Lobby wohl noch angebracht.

Die komplette Umsetzung des Spiels ist recht gut gelungen, allerdings würde bei einem Vergleich mit EA´s Titel 09 beide auf gleicher Höhe liegen. Bei 2011 ist die Physik, Steuerung und Grafik besser. Das hatten EA´s Titel nicht ganz so gut gemacht, jedoch hatten diese einen größeren Umfang an Veranstaltungen. Nationwide (Zweite Liga), Camping Truck Series und auch die Dritmeisterschaft fehlt bei NASCAR 2011.

Der Kauf
Wer sich nun entschieden hat, diesen Titel zu kaufen, der wird hier von mir beraten. Das Spiel hat einen Freecode und ist somit auf allen PS3 Konsolen der Erde spielbar. Zum beziehen des Spieles gibt es zwei Möglichkeiten, wobei die eine von mir nicht ausprobiert wurde. Amazon.com bietet das Spiel für 49,99 Dollar an. Jedoch ist mir nicht bekannt, wie hoch dort der Versand ist und wie die Zollabwicklung ist. (Und ob überhaupt dort Ware nach Deutschland geliefert wird!) Mein Tipp und auch der Shop, wo ich bestellt hatte, ist Planetaxel. Nach einer Registration mit allem was für ein Kauf dazu gehört, kann ich per Visa Karte oder Paypal bezahlen. Die Kosten beliefen sich auf rund 65,76 USD, drin schon enthalten 2,98 Dollar Versand. Unter dem Strich habe ich also 47,93 Euro bezahlt. Dies kann natürlich durch Kurswechsel leicht variieren, ist aber allemal noch billiger als so manche Titel bei Fachmärkten. Und das ganze ohne Zollabwicklung.
Nachtrag: Nun bietet auch Amazon.de das Spiel für 69,99€ an.


Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

KommentareInhalt:Kommentare

Dieser Beitrag hat noch keine Einträge.
Logo for NASCAR The Game 2011
Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 9 Stunden 36 Minuten
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
23. 04. 2011 um 08:02
23. 04. 2011 um 08:02
1557
Einzelaufrufe
50
ePoints verdient durch Artikel