Auf dem Weg zur Fußballkrone
Pro Evolution Soccer 2016 - Article - Auf dem Weg zur Fußballkrone
Pro Evolution Soccer 2016
03.10.15 10:39 Test
Die Sportswochen nähren sich ihrem Höhepunkt. Darunter nun auch der Test von Konamis PES 2016. Wir sagen dir wie gut der Titel wirklich ist!
Konamis Fußballsimulation Pro Evolution Soccer 2016 ist zurück und feiert sogar 20 jähriges bestehen. Nachdem ja die 2015ner Version unsere Redaktion nicht so ganz überzeugen konnte sind die Erwartungen auf einen verbesserten Titel natürlich recht hoch. Ausnahmsweise verzichten wir in diesem Jahr auf einen direkten Vergleich mit der Konkurrenz.


Trotz weniger Lizenzen riesen Umfang
Pro Evolution Soccer ist eigentlich das einzige Fußballspiel was sich mit wenig Lizenzen gegen die große Konkurrenz auflehnen kann ohne auf Granit zu laufen. Zu verdanken hat man dies nicht zuletzt der sehr realen Steuerung und die Ballphysik. Konami hatte sehr früh angefangen den Entwicklungsfokus auf eine reine Simulation zu richten. Bereits vor mehr als fünf Jahren war PES der Konkurrenz weit voraus. Und machen wir uns nichts vor: FIFA konnte erst in den letzten Teilen mit einer verbesserten Ball- und Spielerphysik glänzen. Beginne ich aber mit dem neuen und frischen Hauptmenü. Unterteilt in den Menüpunkten Spiel, Wettbewerb und Welt des Fußballs gibt es natürlich wieder viele Modi. Den Menüpunkt Heim habe ich mit Absicht weggelassen, weil dieser nur die zuletzt genutzten Funktionen aufführt und somit dem Spieler ein unnötiges suchen von beliebten Modi erspart. Zu den bekannten Spielmodis gehören natürlich die einfachen Mehrspieler-Modi wie Teamspiel (11 vs 11 Online-Spieler), Freundschaftsspiel gegen KI oder Freunde (Egal ob Online oder an der Konsole), Online-Wettbewerb, Online-Ligen und natürlich Freundschaftsspiel mit Lobby. Alle Online-Features besitzen Lobbys, wo sich die Spieler für eine kurze Zeit sammeln können.


Viel gibt es zu diesen nicht zu sagen, denn der Mehrspielercode ist sauber und macht eine menge Spaß. Auch die 1 vs 1 Matches gestalten sich durch die geniale Physik und das gelungene Gameplay nicht sonderlich langweilig. Im Punkt Wettbewerbe finde ich überwiegend Pokalspiele die im Einzelspieler gespielt werden. Darunter fallen die lizenzierte Europa Champions League und die Europa League. Wie es sich gehört, sind auch hier die dazugehörigen deutschen Teams mit von der Partie. Doch damit noch nicht genug, denn Konami konnte auch Lizenzen zu den afrikanischen und südamerikanischen Events AFC Champions League, COPA Libertadores und COPA Südamerika ergattern. Natürlich mit allen lizenzierten Teams und Spielern. Zu guter Letzt bietet mir der Titel noch die Möglichkeit eine eigene Liga oder ein Pokal mit selbst ausgewählten Mannschaften zu erstellen. Alle vorhandenen Wettbewerbe sind schon recht umfangreich und ich muss ehrlich sagen, mehr dürfte es auch nicht sein. Konami kann man bei seinem Fußballtitel keinesfalls nachsagen, das dieses sich keine Mühe gegeben haben. Von den Kommentatoren über Grafik und Steuerung bis hin zu der tollen Stadionatmosphäre merkte ich wie viel liebe zum Detail in die Entwicklung einfloss.


Die Welt des Fußballs unter der Lupe
Die Welt des Fußballs umfasst bei PES rund drei große Spielmodis. Zum einen haben wir die bekannte Meister-Liga. Während ich in den meisten Wettbewerben keine richtige Liga mit Transfairmarkt habe, bietet die Meister-Liga alles was der Fußball Fan sich erwünscht.
Ein gut strukturiertes Transfair-System, übersichtliche Menüs, einfacher Trainingsplan für die Spieler und einiges mehr.

Durchaus eines meiner Lieblings Spielmodi in Pro Evolution Soccer 2016. Weiter geht es mit dem Become a Legend. Hier erstelle ich einen Spieler und unterschreibe einen Profivertrag bei einem Fußballclub. Natürlich geht es in der ersten Spielzeit darum, den Trainer zu gefallen und das beste aus meiner kurzen Spielzeit zu machen. Was ich etwas vermisse ist die strenge Bewertung meiner Spielart und Hinweise vom Trainer. Zwar gibt mir der Trainer im Hauptmenü zu verstehen, wie sehr ich in seiner Gunst stehe, aber richtige Kritiken und Verbesserungsvorschläge bekomme ich hier nicht. Dafür gestaltet sich jedoch der Titel im Spiel weitaus lockerer. Mir wird zwar am Fuß des Spielers die empfohlene Spielposition angezeigt, aber groß danach richten muss ich mich nicht. Allerdings sollte man dieser Empfehlung schon nach gehen, denn die Kraft des Spielers nimmt mit jeden Sprint zunehmend ab. Ist der grüne Balken im Keller, so schleppt sich der Spieler über den Platz und ist weitaus verletzungsanfälliger als bei einem vollen Balken.


Die als Standard angesetzte Kameraperspektive hat Konami allerdings etwas verhauen. Glücklicherweise kann man dann über das Spielmenü die entsprechenden Kameraperspektive auswählen, worunter auch die Spieleransicht zu finden ist. Natürlich kann der Modus auch mit einem vorhandenen Spieler aus der Datenbank gespielt werden. Nun zum letzten Spielmodi: myClub. Dies ist wohl der umfangreichste Modi im Spiel, denn hier erstelle ich von Grund auf mein eigenes Team und trete damit gegen die ganze Welt an. Wie bereits bei anderen Spielmodis besticht der Titel wieder durch eine tolle Einführung und einfache Menüführung. MyClub bietet wirklich alles, was man für das Führen eines Teams braucht. Die Erstellung eines Teams gestaltet sich recht einfach. Einen Starspieler aussuchen und der Rest wird mit jungen Talenten aufgefüllt. Im Rahmen der Einführung gibt es dann noch einmal eine Spielerverlosung durch den Scout. Wer die andere Modi bereits gespielt hat, der wird fast alle Elemente aus den bisherigen Modi hier wiederfinden. In myClub spielt außerdem die Spielerrolle und der Teamgeist eine sehr wichtige Rolle. So kann ich festlegen, welcher Spieler mit wem direkt zusammen arbeiten soll, um am Ende eine höhere Effizienz zu bekommen. Sonnst bietet der Titel natürlich noch Spielertransfairs, Scouts, Spieleinladungen von anderen Spielern, Meisterschaften, Herausforderungsspiele und Ligen im Einzel- als auch Online Mehrspieler. Damit deckt der Titel ein wirklich breites Spektrum an Möglichkeiten ab, mit seinem persönlichen Team die Fußballwelt auf den Kopf zu stellen. Übrigens gibt es auch in diesem Jahr wieder die "Tagesformen" für die Spieler.


Kaum Trauer um Lizenzmangel, denn das Gameplay und die Steuerung passen
Es ist wie ein Markenzeichen von Konami. Die Pro Evolution Soccer Reihe versuchte NIE wirklich viele Lizenzen zu bieten. Dafür lag der Entwicklungsfokus bisher immer auf der hauseigenen Grafikengine, der realen Steuerung und ein gelungenes Gameplay. Auch in PES 2016 kannst du wieder damit rechnen, einige Verbesserungen zu spüren. Zum Beispiel ist es nun Möglich einen zwei Kampf mit bis zu drei Tasten zu entscheiden. X steht dabei für eine dezente Ablösung vom Ball während eines Zweikampfs, Dreieck ist das etwas härtere eingreifen und O ist die typische Grätsche. Ich empfand allerdings die Zuschauerreaktion bei Grätschen etwas überzogen. Selbst bei sehr erfolgreichen Grätschen wurde man ausgebuht oder bepfiffen. Ein weiteres Plus bei der Steuerung ist die real wirkende Bewegung und das Ansprechverhalten des Spielers. Egal ob mit Ball oder ohne, der einzelne Spieler fühlt sich sehr real an. Anders als bei der Konkurrenz reagieren die Spieler bei PES recht zügig auf die einzelnen Befehle, vor allem beim Dribbling. Drücke ich die dazugehörige Taste für das Dribbling, so reagiert der Spieler sofort mit einem Stopp und ich kann den Gegner mit den Richtungsbefehlen dann austendeln. Dafür wird natürlich vorausgesetzt das der Spieler die notwendigen Skills und die Ausdauer besitzt. Leider lassen sich bestimmte Bewegungsarten nicht auf einer feinen Basis steuern. Es gibt hier nur laufen, sprinten oder stehen. Ein gemütliches gehen bei ganz leichter Betätigung des Dualsticks wird vom Spiel nicht unterstützt. Fußball kann natürlich auch sehr taktisch daher kommen und so gibt es immer noch den Knopf für einen weiten Vorstoß. Mit einer richtigen Aufstellung und den richtigen Spieler sind tolle Flankentore garantiert. In meiner ausgedehnten Testphase konnte ich übrigens Beobachten, das die eigene Spieler-KI wirklich vorbildlich mitarbeitet und auch einmal dann eingreift, wenn ich als Spieler versagt habe.


Mit der Überleitung bin natürlich auch gleich beim Gesamtbild der KI. Die präsentiert sich durchweg sehr gelungen und besitzt mittlerweile ihren eigenen Spielstil (als Gegner). Sieht diese zum Beispiel eine Möglichkeit über eine weite Flanke in meinen Strafraum zu spielen, so wird dies auch gemacht. Auch wenn der Titel für die Schwierigkeit eine bestimmte Anzahl an Schwierigkeitsstufen besitzt und auch keine Möglichkeit bietet bestimmte Handicaps zu verteilen, so muss ich gestehen das die KI mit der jeweiligen Schwierigkeit sehr gut ausbalanciert ist. Ein kurzes Beispiel. Bei der Konkurrenz habe ich das Problem zwischen zwei Schwierigkeitsgraden festzustecken, sodass ich Einstellungen am Handicap vornehmen musste. Stelle ich eine Stufe niedriger, so schieße ich locker mal 5:0. Stelle ich eine Stufe höher verliere ich mit 3:0. Das ist bei Pro Evolution Soccer 2016 überhaupt nicht der Fall.
Mir gefiel das der Titel durchweg sehr ausgewogene Schwierigkeitsgrade bietet und somit nicht gleich den Spieler mit Gegentoren übersät und anders herum.

Wer bereits auf "Fortgeschritten" spielt, der wird merken das die KI zwar sehr stark ist, es aber auch nicht übertreibt. So entwickeln sich rasch Spiele auf einem anspruchsvollen Niveau, die nicht selten bis zu letzten Minute spannend bleiben. Am Ende möchte ich noch einmal die Grafik ansprechen. Konami hat aus den Bildratenfehlern vom letzten Jahr gelernt und alles sauber überarbeitet. Zwischenszenen und Spielabläufe sind nun flüssig und sehen zudem sehr gut aus.


Auch die Stadionatmosphäre lässt sich wieder einmal sehen, vor allem bei den afrikanischen oder südamerikanischen Ligen, wo Pyrotechnik noch erlaubt ist. Bei direkten Kameraschwenks fehlen mir allerdings etwas mehr Details in den Gesichtern der Spieler. Das wird wohl der Preis für die flüssige Bildrate im Spiel sein und wenn wir einmal ehrlich sind; Man kann es verkraften. Ein weiteres Plus für die Wertung ist die tolle Animation der Spieler.
Von den Jubelszenen bis hin zu Stolper- und Fallszenen vermittelt PES 2016 eine verdammt reale Darstellung.

Doch je aufwendiger das ganze ist, desto mehr Fehler können sich einschleichen. So kommt es durchaus mal vor, das einige Animationen mal ein kleines Stück zu spät ausfallen oder gar etwas kurios aussehen. Hier müsste man eindeutig noch einmal mehr an der Reaktion von Animationen arbeiten. Ebenfalls etwas negativ sind die Kameraschwenks. Durchaus sind viele Kameraperspektiven recht eindrucksvoll angeordnet und bei knallharten Torschüssen liefern diese durchaus spektakuläre Eindrücke. Doch es gibt auch viele Szenen, wo der Winkel überhaupt nicht passt und man zum Beispiel nur den unteren Teil des Spielers sieht. Leider sind das auch keine Einzelfälle, genauso wie die Wiederholungen bei den Kommentatoren. Diese haben zwar einen sehr interessanten und frischen Wortschatz, allerdings wiederholt sich das ganze recht schnell.


Dynamische Aufstellungen für mehr Flexibilität auf dem Feld
Kein Spiel kommt heutzutage ohne Neuerungen aus, so wie auch Pro Evolution Soccer 2016. Neu aus der Entwicklung ist jetzt die dynamische Aufstellung hinzugekommen. Auf drei Aufstellungsebenen kann ich meine Spieler so Aufstellen, wie ich es für notwendig halte. Dabei unterteilen sich alle drei Ebenen auf Offensiv, Defensiv und Standard. Umschalten kann ich diese Aufstellungsebenen im Spiel mit dem Steuerkreuz. Zusätzlich kann das Spiel angewiesen werden die dynamische Aufstellung je nach Situation selbst umzustellen. Dieses neue Featue finde ich persönlich wirklich super und kommt gerade bei sehr spannenden Spiele zur Geltung. Selbstverständlich hat Konami die Möglichkeit offen gelassen auch einfach nur mit einer Aufstellung zu spielen, wie es bereits immer der Fall war. Auch frisch hinzugekommen sind diverse Anweisungen ans Team bei bestimmten Spielsituationen. So entscheide ich, an der Aufstellung gebunden, ob mein Team beim Spiel ohne Ball mit viel Pressing spielt oder doch alles auf die Defensive verlagert. Zudem können die Abwehrreihen nach vorn und hinten geschoben und der Passstil angepasst werden. Für alle möglichen Einstellungen bietet der Titel natürlich auch eine ordentliche Übersicht. Generell gestaltet sich die Aufstellungsübersicht wieder einmal so, wie man es von Konami erwartet. Übrigens können natürlich auch wieder diverse Strategien eingepflegt werden.


Umfangreiche Möglichkeiten zum Editieren
Als einzige Fußballsimulation (Darf ich hier nun endlich wieder einmal schreiben) auf dem Markt, verfügt PES 2016 über einen Editor. Damit kann ich Ligen, Teams und Spieler editieren und unter Umständen auch den die realen Namen verpassen. Der Titel hält eine ganze Reihe von Ligen, samt zweiter Liga bereit, nur besitzen diese alle nicht die richtigen Namen. Blicke ich über die Lizenzgeschichte hinweg, so ist PES 2016 mit den besten Ligen der Welt gut bestückt und natürlich den dazugehörigen Mannschaften, wenn auch leicht verfremdet. Beispiel gefällig? Da hätten wir die Liga 1 und 2 aus England, Italien und Spanien. Eine deutsche Liga ist allerdings leider nicht dabei. Trotzdem... allein die Möglichkeit eine komplette Spieldatenbank auf den Kopf stellen zu können, ist etwas, was man heute nicht mehr so in einem Fußballspiel findet.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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03. 10. 2015 um 10:39
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