So ein Theater!
Puppeteer - Article - So ein Theater!
Puppeteer
24.09.13 06:54 Test
Wenn keiner mehr ins Theater geht, dann kommt das Theater halt in die Wohnzimmer. Sonys neuster Titel heißt „The Puppeteer“ und verzaubert nicht nur Kinderherzen. Manege auf für Kutero und seine ...
Irgendwie ist es ja komisch. Vor vielen Jahren konnte man Kinder noch mit einer Puppenkiste sehr begeistern. Doch in einer Zeit von Smartphones, Computer und komischen Serien im TV, geriet das Thema Puppentheater ziemlich in den Hintergrund. Doch Sonys neuster Titel "The Puppeteer", bringt das Theater auf die Bildschirme. Zwar ist das natürlich nicht mit einem richtigen Theater zu vergleichen, aber es ist sehr nah dran.

Das Schicksal von Kutaro
Bevor ich nun einen Einblick ins Spiel gewähre, ein paar Zeilen zur Geschichte. Auf dem Mond herrscht nun der böse Mond-Bärenkönig und hält Puppen, in denen sich die Seelen von Erdenkindern befinden, als Sklaven gefangen. Die eigentliche Herrscherin des Mondes, die Mondgöttin, wurde vom Mondbärenkönig ins Exil geschickt und ihr mächtiger Mondkristall in viele Teile zersplittert. Damit dieser mächtige Mondkristall so schnell nicht wieder zusammen gesetzt werden soll, wurden die Splitter über den ganzen Mond verstreut. Eines Tages gelangt auch Kutaro, ebenfalls ein Erdenkind, als Puppe vor den Mondbärenkönig. Dieser beißt ihm den Kopf ab und schmeißt ihn ins Verlies, wo die Geschichte für mich als Spieler beginnt.


Theater, wie es sein soll
Ich übernehme die Steuerung im Verlies des Mond-Bärenkönigs. Einmal im Maschinenschloss, dass über ein Stück des Halbmondes wandelt, steht eine Flucht fasst außer frage. Doch dank der Hilfe einer Mondhexe, die glaubt das Kutaro ein wahrer Krieger werden könnte, gelingt ihm die Flucht. Umrahmt von einer Bühne mit allem was man sich denkt, bewegt sich die Szenerie nur innerhalb dieses Rahmens. Gelächter, Lachen oder auch Applaus gibt es immer wieder bei erfolgreichen Aktionen, komischen Situationen oder auch bei Abschlüssen. Ein wahres Theater halt.
Doch Kutaro wird auf seinem weiteren Weg nicht alleine Kämpfen. So steht ihm am Anfang Jingjang zur Seite. Die Hauskatze der Mondhexe zeigt mir die ersten Schritte und ist nur im Anfangsteil des Spieles, der zweite wichtigere Charakter. Der zweite Charakter im allgemeinen, übernimmt eigentlich die Aufgaben, die im Hintergrund ausgeführt werden können. Diese sind Kästen rütteln, Zaubertöpfe öffnen oder einfache Geheimgänge betreten. Auch das zerstören von Glückstöpfen, wo die immer ein Kopf enthalten ist, zählt zu seinen Aufgaben. Mit diesem zweiten Charakter, der während der Geschichte auch wechselt, können Dinge gemacht werden, die normalerweise zweitrangig sind. Die Steuerung erfolgt im Einzelspieler über den Rechten Stick und der R2 Taste.


Da Kutaro aber immer noch ohne Kopf ist, soll ich mit JingJang ein Skelett an rempeln. Und siehe da, ein Totenkopf fällt heraus. Kutaro kann auf seinem gesamten Abenteuer bis zu 100 verschiedene Köpfe sammeln. Alle haben eigene Animationen die für Bonuspunkte und Level benötigt werden. Maximal Drei Köpfe kann der kleine Erdenjunge aufsammeln und auch untereinander tauschen. Doch wird er verletzt, verliert er seinen aktuellen Kopf. Ab hier habe ich nur wenig Zeit diesen wieder einzusammeln. Sollte es mir nicht gelingen, wird ein Kopf aus dem Inventar genommen. Theoretisch habe ich also Drei Lebensköpfe. Wenn alle weg sind, wird ein Leben verbraucht. Um die Anzahl der Leben brauche ich mir keine großen sorgen machen, denn im Laufe der Abenteuer häufen diese sich, durch sammeln von Mondsteinen rasant an. Bei einem kompletten K.O., startet Kutaro natürlich wieder am Anfang des Levelabschnitts.
Nachdem ich dieses nun durch habe, geht es tiefer in den Keller des Schlosses. Dort hält der Mond-Bärenkönig eine magische Schere versteckt. Dank der Mondhexe und JingJang erreiche ich diese relativ schnell und lerne mit ihr umzugehen. Obwohl das Spiel keine Schwierigkeitsstufen besitzt, ist ein leichter Anstieg der Schwierigkeit zu spüren.


Der Mond-Bärenkönig ist sauer über die aktuellen Geschehnisse in seinem Schloss und schickt seinen "Major" Tiger um mich zu fressen. Es folgen zwei weitere Vorstellungen durch das Maschinenschloss bis ich kurz vor Schluss auf eine Prinzessin in Not treffe. Ganz oben auf einem Burgturm, wir die Prinzessin der Sonne festgehalten. Natürlich kämpfe ich mich auch hier wieder durch einige Seelenkrieger und fiesen Laserfallen, die ich dank des Schildes eines Champions, abwehren kann. Gerade in den ersten Vorstellungen und Akten, erreicht Kutaro Orte an denen er spezielle Fähigkeiten von Champions einsammelt. Darunter fallen das Abwehren mit Schild, Bomben werfen oder legen, sowie mit dem Hakenhelm Objekte mit einer Öse zu bewegen. Durch diese Fähigkeiten kann nun auch in den vorherigen Akten und Vorstellungen, Bonis freischalten. Die Rettung auf dem Burgturm ist relativ einfach, doch gleich nach dieser Aktion, folgt ein Angriff von Major Tiger. Er verschluckt die Prinzessin und reißt alles mit in die Tiefe. An dieser Stelle wurde mir wieder bewusst, wie dynamisch die statische Bühne wirken kann, weil die Level nur hinter dem Rahmen immer wieder wechselt. Vertieft wird übrigens das ganze von dem Erzähler. Dieser hat fast immer das Vor- und Nachwort, nicht selten auch komisch. Aber auch die Charaktere haben, nicht nur in der Vorstellung selbst, interessante und lustige Dialoge zu bieten. Na gut.... Vielleicht auch einmal etwas übertrieben. ABER: Es soll ja ein Spiel mit einem Theaterfeeling sein, also warum auch nicht etwas übertreiben. Hinzu kommen dann noch ein paar Musicaleinlagen, die dem Titel die letzte Würze geben. Auch wenn einige meinen, das Musical Parts nicht in ein Spiel gehören, passt es hier relativ gut. Und sollte es doch einmal nerven, kann ich dies bequem überspringen.

Der Kampf gegen Major Tiger in Interaktion
Der Endkampf gegen den Tiger, gestaltet sich relativ einfach. Durch das einsetzten des Schildes, prellt er sich die Pfote. Nach mehrmaligen prellen der Pfote, kann ich ihn via Interaktion verletzten und einzeln die Eckzähne abschneiden. Die Schere ist in diesem Titel die ultimative Waffe gegen fast alle Gegner. Am Ende geht die Mitzekatze K.O. und die Prinzessin ist befreit. Im nächsten Akt, da dieser hier nun mit der Flucht endet, wird mich nun die Prinzessin der Sonne begleiten. Leider ist das Schema, die Endgegner zu bekämpfen, fast immer gleich oder ähnlich. Anscheinend wollten die Entwickler das Spiel, gerade für die jüngeren Spieler, nicht all zu schwer machen. Und Major Tiger war nur der erste von 12 Major Endgegner auf Kutaros Abenteuer um den Mond.


Das Abenteuer auf dem Mond
Dank der Mondhexe entkommt Kutaro dem Mondbärenkönig und gelangt in ein großes Waldgebiet, wo ihn auch gleich das nächste Abenteuer erwartet. Wie schon erwähnt, ist die Schere eines der gewichtsträchtigen Werkzeuge im Spiel. Kutaro schneidet sich förmlich durch die liebevoll und abwechslungsreichen Abschnitte des Mondes. Egal ob nun Blätter, Stoffe oder auch Elemente wie Wasserspritzer. Fast am Ende jeder Vorstellung, wovon es in einem Akt immer Drei gibt, erfolgt der Treffen eines kleinen, mal eines großen, Endgegner. Nicht selten beinhalten gerade die, die fehlenden Mondkristalle. Kutaros weiterer Weg führt über Wälder, Meere und märchenhafte Szenerien, im wahrsten Sinne des Wortes, bis hin zu einer großen Stadt. Der Spaß an dem Spiel, geht nicht nur vom Jump and Run selbst aus, sondern es sind die vielen Einwirkungen drumherum die mich ermunterten immer und immer weiter zu spielen. Die Zuschauer, die teilweise sehr lustigen Dialoge und natürlich die Aufmachung des Theaters vermitteln dann den Rest, der perfekten Theateratmosphäre.

Dank Bonuslevel und Sammelköpfe
Wie schon erwähnt, hat jeder Kopf eine spezielle Animation, womit ich dann auch Bonuslevel oder Bonuskristalle einsammeln kann. Auch Köpfe lassen sich ordentlich sammeln, wobei ich in den einzelnen Leveln doch ziemlich die Augen offen halten musste. Denn oft werden nur die nötigsten Köpfe für die Story freigegeben. Die seltenen sind etwas versteckt und nur durch andere Köpfe oder der Aktion des zweiten Charakters zu erreichen. Und hier kommt für mich der Punkt, wo ich auf jedenfall noch einmal die einzelnen Vorstellungen spielen will, nur um die Bonussachen freizuschalten. Natürlich wird die Sammelleidenschaft geweckt. Doch ich musste aber auch feststellen, das dass ganze nicht frustfrei von der Bühne geht. Denn anders als bei vergleichbaren Titeln, wo Charaktere mit speziellen Fähigkeiten direkt ausgesucht werden können, kann ich zum Start nicht die benötigten Köpfe aussuchen, sondern muss auf das Zufallsprinzip hoffen. Sehr schade, denn hier ist Frust vorprogrammiert. Trotzdem ist es eine schöne Sachen die vielen Bonuslevel, Köpfe und Animationen zu sammeln und zu betreten, auch wenn es einmal länger dauert.


Der Mehrspieler im Move-Format
Der Puppenspieler, wie der Titel in Deutschland heißt, besitzt lediglich nur ein Mehrspieler für zwei Personen an einer Konsole. Doch gerade dieser, erweist sich als sehr nützlich. Zusammen mit einem zweiten Spieler, kann ich mich auf alles konzentrieren, was auf Kutaros Ebene passiert. Ich muss nun nicht mehr darauf achten, was mein "fliegender" Helfer, also der zweite Charakter, im Hintergrund noch alles freischalten, öffnen oder betreten kann. Die komplette Steuerung des zweiten Charakters übernimmt somit der zweite Spieler, egal ob nun mit dem Controller oder der Bewegungssteuerung von Sony (Move).
Mein zweiter Mitspieler kann mir aber auch bei den Endgegnern, auf eine gewisse Weise, helfen. In einem kleinen speziellen Test, erwies sich die Move-Steuerung als sehr bequem und nützlich. Vergleichbar mit einer Maus am PC, kann der zweite Spieler alles im Hintergrund tätigen.


Übersicht
Die Grafik von diesem Titel ist relativ einfach gehalten. Aufgrund der Thematik eines Theaters, sind spezielle Effekte nicht zu erwarten. Alle Szenerien, Charaktere und das Theater allgemein, wurden grafisch, als auch soundtechnisch wundervoll programmiert. Die Story bietet den typischen Theaterwitz, mit lustigen Dialogen, einem Hauptsprecher, einzelnen Musicaleinlagen und einer märchenhaften Szenerien, von denen sich einige auch an die typischen Kindergeschichten anlehnen. (Beispiel: Knusperhaus von Hänsel und Grätel oder der dunkele Wald wo der kopflose Reiter herrscht) Des weiteren bieten die vielen Sammelköpfe und Bonuslevel eine gute Wiederbespielbarkeit, gerade wenn Kutaro alle Fähigkeiten der gesamten Storyline besitzt. Am meisten Spaß, machte es mir allerdings im Mehrspieler mit einer weiteren Person. Hierbei kann sich jeder auf seine Ebene Konzentrieren und doch die ganze Geschichte gemeinsam erleben. In vielen Situationen kann ich als alleiniger Spieler nicht auf alles achten, ohne das Kutaro schaden nimmt. Dickes Lob geht auch an die einfache Steuerung am Controller, als auch bei der Move-Unterstützung. Der Puppenspieler verfügt über Sieben Akte mit jeweils drei Vorstellungen, wo Kutaro knapp über 100 Köpfe sammeln kann. Abseits, von dem mir erwähnten, gibt es noch die Freischaltung von Bilderbüchern, die mehr über die einzelnen Charaktere verraten.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

KommentareInhalt:Kommentare

Dieser Beitrag hat noch keine Einträge.
Logo for Puppeteer
Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 12 Stunden 3 Minuten
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
24. 09. 2013 um 06:54
24. 09. 2013 um 06:54
856
Einzelaufrufe
50
ePoints verdient durch Artikel