Die Jagd kann beginnen
Silent Hunter 5 - Article - Die Jagd kann beginnen
Silent Hunter 5
13.03.10 10:54 Test
Fast drei Jahre ist es her, seitdem der Vorgänger erschienen ist. Damals mit weit aus verbesserter Grafik und teilweise neuen Gameplay. Nun will Ubisoft noch eine Schippe drauf legen. Mit Silent Hunt ...
Noch liegt das Unterseeboot im U-Bootbunker Kiel. Ein leichter Seegang lässt das Wasser gegen das Schiff plätschern. Die letzten Arbeiten wurden am Vormittag abgeschlossen, sodass die Mannschaft am nächsten Morgen zu ihrer ersten Feindfahrt antreten kann. Wir schreiben das Jahr 1939. Hitler hatte gerade erst Polen überfallen und morgen soll auch die, noch Junge, U-Bootbesatzung ihre erste Jagd auf polnische Frachter machen.

Die ersten Hürden
Nun ist er da. Der fünfte Silent Hunter Teil. Doch schon vor dem Kauf, muss man sich mit einer Sache abfinden. Es wird eine permanente Internet-Verbindung benötigt. Ohne diese, kannst du das Game nicht spielen. Diese Art von Kopierschutz lässt viele Abschrecken. Doch ob es sich hierbei wirklich um einen Kopierschutz handelt ist fraglich. Immerhin wird das Spiel, sowie auch die Spielstände dort geloggt und auch beim Spielstart abgerufen. Generell läuft die Installation reibungslos und in gewohnter Manier. Diesmal wiegt das Spiel fast 7 Gigabyte. Im Gegensatz zum Vorgänger mit 5,5 Gigabyte keine extreme Vergrößerung. Im Hauptmenü wurde nur auf das wesentliche Wert gelegt. Neben Spiel Starten, Fortsetzen, Option und Multiplayer, gibt es auch die Möglichkeit im Museum, alle Einheiten aus dem Spiel zu betrachten. Mit der höchsten Grafikeinstellung gehe ich ins Spiel. Beginne eine neue Karriere und kann auf einer Zeitlinie von 1939 bis 1943 einige Missionen aussuchen. Am Anfang natürlich im Zeitraum 1939. Da ich mich aber vorsichtig an die Neuerungen heran tasten möchte, fange ich mit der Lehrfahrt als Kapitän in der Ostsee an. In der Rangordnung über mir steht der Leutnant. Dieser hat zurzeit noch das Sagen. Nach einer, etwas langen, Ladezeit geht es ins Spiel.



Lehrstunde in der Ostsee
Als Kapitän eines Lehrbootes steige ich direkt an der Küste vor Polen ein. Vom ersten Offizier werde ich geweckt und quäle mich aus der Koje heraus. Nebenbei werden am oberen Ende des Bildschirms immer wieder Short-Tipps angezeigt, die ich anklicken kann. Diese werden aber später in den richtigen Missionen etwas nervig, weil sie immer wieder nach dem Laden gezeigt werden. Mit der typischen Ego-Shooter Steuerung W,A,S,D kann ich mich durch das Boot bewegen. Auf dem Weg zur Zentrale des Schiffes, spreche ich noch mit ein paar Besatzungsmitgliedern. Diese haben aber alle aktuell keine Lust zu Sprechen. Schon früh bekomme ich den Eindruck, als ob ich in einem Rollenspiel wäre. Durchaus ist das Sprechen mit den Männern an Bord Gold wert. Auf diese Weise können große Probleme geschlichtet und die Moral gesteigert werden. Mit mehr Erfahrung können die einzelnen Personen ihre speziellen Fähigkeiten ausbauen. Ganz im Gegensatz zu dem letzten Teil, ist kein Mannschaftsplan mehr nötig.



Nachdem ich mich im Schiff etwas umgesehen habe, spreche ich mit dem ersten Offizier. Dieser weist darauf hin, das ich durch das Periskop nach feindlichen Schiffen Ausschau halten soll. Daraufhin klettere ich die Leiter hinauf in die Kommandozentrale des Schiffes und lasse das Periskop ausfahren. Da ich ja in einer kleinen Ausbildung bin, bekomme ich nun das erste Interface am rechten unteren Ende eingeblendet. Insgesamt habe ich vier Steuereinblendungen auf dem Bildschirm. Diese sind aber auch nur auf das Wichtigste ausgelegt. Nachdem ich nun zwei polnische Frachter ausgemacht habe, kommt von unten der Befehl zum Angreifen. Leider sind mir bei der Steuerung vom U-Boot die Hände gebunden. Als nächstes soll ich einen Torpedoangriff ausführen. Dieser geht leicht von statten, da das Tutorial auf der einfachen Basis aufgebaut ist. Ich brauch lediglich die Position und Richtung angeben. Den Rest mach die Mannschaft.
Kurz darauf gebe ich den Feuerbefehl und der Torpedo schlägt ziemlich mittig in den Frachter ein. Eine riesige Explosion sprengt es in der Mitte auseinander und lässt diesen Sinken. Der Angriff auf den zweiten Frachter wird über Wasser ausgeführt. Nun endlich darf ich befehligen, wo es hin geht. Nach dem nächsten Torpedotreffer an dem zweiten polnischen Frachter, werde ich auf den Turm zum Leutnant beordert. Und nebenbei erwähnt, lassen sich alle Luken im Boot schließen und öffnen. Nach einem kurzen Dialog, soll ich das Schiff mit Hilfe der Karte zurück nach Kiel steuern. Dabei hilft mir auch wieder die Zeitsteuerung die, im Gegensatz zum Vorgänger, noch weiter ausgebaut wurde und somit alles viel schneller abläuft. Leider wirken nach einigen Feindfahrten die Warnungen für flache Gewässer ziemlich nervig, da diese sehr sehr oft wiederholt werden. Zurück in Kiel habe ich die Möglichkeit mein Schiff warten zu lassen oder die Feindfahrt zu beenden. Ganz meinem Vorgesetzten, beende ich diese. Eine feine Übersicht zeigt mir die einzelnen Daten über meine Feindfahrt an.



Der Vorgänger als Vorläufer?
Im Vergleich mit dem Vorgänger gab es nur wenige, aber dafür große Veränderungen. Von der Grafik her, war Silent Hunter 4 eindeutig der Vorläufer. Einige Effekte wurden verfeinert und wirken sehr realistischer als bisher. Die Animation von Mannschaftskameraden, sowie Personen auf feindlichen Schiffen wirken fast real. Auch die Explosionen wirken echter als bekannt. Objektiv betrachtet ist die Steuerung recht einfach gehalten. Die Schnelltasten ermöglichen es in kritischen Situationen schnelle Befehle zu geben, ohne nun die nötigen Personen anzusprechen. Auch der Sound wurde, wie in den letzten Teilen, gut an das Spiel angepasst. Die richtige Musik zu den richtigen Moment bringt mehr Spannung herein. Natürlich ist die Musik auch abschaltbar. Aber nicht nur die Musik passt, sondern auch die anderen Effekte wirken sehr real. Die Stimmen der Besatzung sind jedoch wie bisher oft Emotionslos. Schade eigentlich.



Das Gameplay ist im Grunde das selbe geblieben. Nur habe ich nun die Aufgabe meine Mannschaft mehr zu betreuen und auch nach dem rechten zu sehen. Das Steigert nicht nur die Moral, sondern auch die Erfolgsquote des Teams. Das Freie bewegen durch und auf dem Boot unterstreicht das Ganze. Das eingeblendete Interface an den Ecken des Bildschirms stören nicht und können sich durchaus als nützlich erweisen. Somit können Befehle als Schnelltastendruck, Interface oder als direktes Gespräch mit der Person heraus gegeben werden. Der Singleplayer ist, auch wie bei den Vorgängern, auf Langzeit ausgelegt. Leider reicht die Timeline vom Anfang bis Mitte des zweiten Weltkriegs und behandelt nebenbei auch ein paar historische Schlachten. Leider ist es in der Kampagne nicht mehr möglich, vorher seinen Realismusgrad selbst einzustellen. So bleibt nur Leicht, Mittel, Hard oder Realistisch. Schade, obwohl in dem freien Einzelspieler dieser individuell eingestellt werden kann. Der Mehrspieler wirkt teilweise unausgereift und weißt einige Fehler auf, die behoben werden sollten. Da reicht es auch nicht, wenn vier Spieler zusammen oder gegeneinander in See stechen.



Fazit
Der Grundaufbau von Silent Hunter ist geblieben, doch einiges wurde für den Spieler einfacher.
Highlight des Spieles ist jedoch die Möglichkeit durch, als auch auf dem Schiff zu wandeln und die Besatzungsmitglieder anzusprechen. Sonnst bietet der neue Teil eine fast umfangreiche Story die bis zu 50 Stunden fesseln kann. Leider wird das Ganze von vielen Bugs, Problemen und alten Fehlern heimgesucht. Somit ist es Ubisoft bei diesem Teil nicht ganz gelungen, dass volle Potential heraus zu holen.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

KommentareInhalt:Kommentare

Jack14.03.10 18:07
Sehr schöner bericht.

Aber es gibt doch den MissionEditor, damit kann man doch neue Missionen machen oder ?
Laslo_die_Ente17.03.10 12:07
-Keine Tiefenmessung

Das sagt ja schon alles aus!!

-Realismus in der Kampagne nur Vorgefertigt auswählbar

Und genauso das.SH ist anscheinend zur Massenware für jedermann geworden. Schade drum.

Ich bleib bei SH3

Aber schöner Bericht!
Logo for Silent Hunter 5
Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 3 Minuten 31 Sekunden
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
13. 03. 2010 um 10:54
13. 03. 2010 um 10:54
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