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Space Shuttle Mission Simulator Collectors Edition - Article - We have a liftoff!
Space Shuttle Mission Simulator Collectors Edition
18.09.10 16:00 Test
Du willst auch mal ins All fliegen? Nichts leichter als das, doch welcher Simulator taugt denn was? Heute stelle ich dir den Space Shuttle Mission Simulator in der Collectors Edition. vor.
Geschichte und Gegenwart
Bald sind es 30 Jahre her, als der erste Orbiter „Columbia“ ins All startete. In diesen 30 Jahren ist in Sachen Raumfahrt einiges passiert. Es gab große Erfolge, aber auch tragische Unglücke. Die besten Beispiele dafür sind unter anderem die Explosion der Challanger 1986 (Mission STS-51-L) oder das Verglühen der Columbia 2003 (Mission STS-107) in der Atmosphäre, durch ein defektes Hitzeschild. Doch dies sind nur einfache Eckdaten in der Geschichte der Raumfahrt.
Das Entwicklerteam um Exciting Simulations arbeitete schon seit einigen Jahren an einer vernünftigen Space Shuttle Simulation. 2007 brachte das Team dann den Space Shuttle Mission Simulator 2007 auf dem Markt. Leider nur überwiegend für den amerikanischen Markt und somit wenig bekannt, was nicht zuletzt an der Flut von Simulatoren liegt. Doch schon zum Release hatte SSM 2007 einige große Pluspunkte, die über kostenlose Addons bis hin zum verwenden von original Satellitenbilder der Firma TerraMetrics Inc. geht. Übrigens liefert diese Firma auch die Bilder für Google Earth. Nun, seit dem 4. Juni 2010 steht der Space Shuttle Missions Simulator als Collector´s Edition auch in Europa in den Regalen und somit eine ganze Sammlung an originalen Nasa Missionen, realen Shuttles, sowie ISS und Hubble.



Das Spiel an sich
Um nun auf das Spiel zu kommen. Die Installation erfolgt über DVD und die Eingabe des Keys direkt über das Spiel. Das Handbuch ist dicker als man es von normalen Anleitungen kennt, was aber an einem kleinen und einfachen Tutorial für die Hosentasche liegt. Kurz aber ausführlich werden einzelne Schritte und Aufgaben erklärt. Sowas hat nicht jedes Spiel!
Das Menü ist sehr übersichtlich gehalten und einfach gestrickt. Unter Aktion finde ich alles, was mit den allgemeinen Aktionen zu tun hat. Also Speichern/Laden/Schnellspeichern/, Missions-Briefing, Optionen, Erfolge, Nutzer und das ein/ausblenden von Nachrichten und HUD-Anzeige, die gerade für Anfänger sehr wichtig sind. Daneben gibt es gleich die Missionen. Ich kann aus 26 verschieden Missionen wählen. Alle wurden mit Sternen versehen und vermitteln so die Schwierigkeit. Neben den normalen Missionen, die in der Geschichte absolviert wurden, gibt es noch zwei „relativ“ fiktive Einsätze, als kleines Boni. Das eine ist ein Start einer Kapsel, wo ich als Spieler nichts machen muss. Die andere ist eine von der NASA original geplante Rettungsaktion eines Shuttles im All, das nicht mehr für den Wiedereintritt tauglich ist. In diesem Fall muss ich als Commander eines anderen Shuttels die in Not geratene Besatzung mit einem schwierigen Andockmanöver an Bord nehmen. So etwas ist zum Glück noch nie passiert, aber es ist die NASA Rettungsplanung, wie sie auch so ausgeführt werden sollte.



Zeit um Geschichte zu schreiben
Da ich Anfänger bin, nehme ich die einfachste Mission von allen. Den ersten Flug mit einem Shuttle ins All (Mission STS-1). In den Optionen habe ich die Schwierigkeit auf Einfach gestellt, weil ich mich mit der Materie nicht so ganz auskenne. Beim anklicken der Mission gibt es ein Briefing und ich darf den Zeitpunkt aussuchen, wo ich ins Spiel einsteigen möchte. Zu wählen gibt es meistens T-1:50:00, T -01:00, Orbit, Deorbit und Landung. Wie es sich gehört, nehme ich das frühste was geht, also knapp 1:50:00 vor Start. In diesem Zeitraum bis zum Start, werde ich als Pilot diverse Systemchecks und Eingaben von Befehlen für den Boardcomputer vornehmen. Immer wieder geleitet von den Nachrichten am unteren Rand, die somit auch Anfänger eine gute Einführung in die Bedienung des Space Shuttles gibt. Das Cockpit ist sehr aufwendig und detailliert nachgebaut worden. So kommt schon in den ersten Minuten des Spiels richtiges Astronauten-Feeling auf. Die einzelnen Armaturen werden durch sogenannte Panels angesteuert. Diese sind namentlich (nach Lage im Cockpit) aufgeteilt und können aus der Ich-Perspektive, sowie oben unter Panel aufgerufen werden. Dieses sind immer einzelne Stücke der Armaturen im Shuttle.



Das liebste Spielzeug, um jetzt nicht wirklich solange zu warten, ist der Zeitraffer. Dieser bewirkt eben, das die Zeit schneller läuft. Sollte ein Vorfall oder neue Anweisung anstehen, beendet er den Schnelllauf sofort und blockiert diesen, wenn es extrem wichtig ist. Für den ersten Teil habe ich das nötigste Eingegeben und geprüft. Für einen Anfänger gibt es nur die wichtigsten Sachen zu machen. Bei einer höheren Schwierigkeit gibt es da schon reichlich mehr zu tun. Bestes Beispiel der komplette Durchgang der offiziellen Checkliste.
Nun aber weiter. Sollte ich nicht mehr weiter wissen, zeigt mir zugleich ein gelber Pfeil welchen Hebel ich umlegen soll. Damit kann ich auch in brenzligen Situationen schnell reagieren. Reißen alle Stricke, kann ich jederzeit den Pauseknopf drücken und dann in Ruhe nach dem Hebel oder Knopf suchen, ohne das mir kostbare Zeit davon läuft. Wie auch in Echt können Fehler, wie verkehrter Einflugswinkel beim Eintrittsprozess oder nicht einhalten der Flugbahn, zu einem scheitern der Mission führen. Egal ob durch Absturz, verglühen oder einfach nur zu weit von der Landbahn entfernt.

In meiner Zeit ohne Eingaben, kann ich durch Tastendruck oder einfach durch Auswahl im Sichtmenü, die einzelnen Ansichten durch schalten. Im Cockpit kann ich alle Sitze besetzten, den Start von der VIP-Tribüne angucken, oder einfach durch die freie Kamera oder Außenansicht das Shuttle beobachten. Eine weitere Möglichkeit ist noch das Mission-Control. Dort sehe ich einen Teil meines Briefings, sowie meine aktuelle Lage über der Erde und mein Shuttle selbst.



Nun gehe ich doch wieder ins Shuttle und mache meine befohlenen Eingaben und Checks, zwischenzeitlich immer mit Zeitsprüngen. Dann rückt der Start immer näher. Ab T -20 gibt es eigentlich nichts mehr groß zu machen, außer von drinnen oder draußen den Start zu genießen. Hin und wieder gibt es auch Hinweise, das ich, wie während des Starts, den Druck der Booster-Raketen beobachten soll. Auch im All gibt es immer wieder freie Anweisungen, ob der und der Schalter auf einer bestimmten Stellung steht. Diese Aktionen dienen in erster Linie zur besseren Koordination unter den Panels. Und schon ist es soweit, die Raketen zünden und die „Columbia“ hebt ab in den Himmel. Untermalt wird das ganze von sehr realistischen Unterhaltungen zwischen Space Center und meiner Wenigkeit, gegebenenfalls auch vom Co-Pilot. So gab es in meinen fünf Spielstunden nie eine sinnlose Unterhaltung oder Wortlaut, sondern immer sehr korrekt und ordentlich formuliert. Der Start wird bis zu einer bestimmten Phase komplett durch den Boardcomputer gesteuert, sodass ich nichts machen muss. Während der Aufstiegsphase betrachte ich die stark wackelnden Armaturen und wie die Welt langsam kleiner wird. Generell sind alle Effekte und Objekte dem Original nachempfunden. Nach knapp vier Minuten ist die Rüttelpartie vorbei und wir befinden uns schon so gut wie im All. Die Booster-Raketen wurden schon vor zwei Minuten abgesprengt und in wenigen Minuten sorgt der Computer für das ausklinken des externen Tanks. Nachdem auch dieser vom Shuttle weg ist, geht das Eingeben und neu manövrieren weiter. Überwiegend verlagert sich das Spiel auf die einzelnen Panels. Doch immer wieder gibt es auch genügend Zeit, einfach nur das All zu genießen. In anderen Missionen sind sogar Weltraumgänge verfügbar, die ich mir einfach nicht entgehen lassen kann.



Im weiteren Verlauf muss ich eine Testantenne herausfahren und ein paar Stunden warten, wobei dann die Wartezeit direkt übersprungen werden kann. Danach kommt dann wieder das einfahren der Antenne, sowie das klarmachen zum landen und die Landung selbst. Trotz Empfehlung von einem Joystick, ist diese Sache auch mit der Tastatur (nur über den Ziffernblock) gut zu bewältigen.

Ein paar leckere Infos
Bevor ich nun zum Fazit komme, hier noch ein paar kleine Zusatzinfos. Das Spiel unterstützt die kopfgesteuerte Bewegung durch TrackIR, sowie mehrfach Monitore für Matrox TrippleHead2Go und Nvidia nView. Ebenfalls enthalten ist die Unterstützung von stereoskopischen Brillen von Vuzix Iwear VR920. Die Erde wird durch TrueEarth (Satelliten-Bilder von TerraMetrics) sehr real dargestellt.



Fazit:
Die Grafik ist bei diesem Simulator nicht das High-End Produkt, dennoch reicht es um eine enorme Spieltiefe aufzubauen. Sounds sind einfach nur perfekt umgesetzt. Egal ob es die Triebwerke sind oder die sehr realistische Unterhaltung zwischen Space Center und Pilot. Die Steuerung ist auf dem ersten Blick etwas kompliziert und braucht auch sehr viele Stunden Einarbeitung. Damit jeder ins Spiel kommt, gibt es für Anfänger diverse Hilfen, wie Nachrichteneinblendung mit Anleitung und dem leuchtenden Pfeil der für Übersicht sorgt (meistens bleiben die Abläufe gleich.) Ein Space Shuttle ist und bleibt kompliziert und das wird bei diesem Titel auch wirklich deutlich herüber gebracht. Wer natürlich einen Joystick hat, kann an einigen Stellen sehr davon profitieren.
Der Umfang des Space Shuttle Mission Simulators ist riesig und birgt viele Stunden Spielspaß in sich. 25 Missionen sind der Geschichte original nachgestellt, darunter auch geheime Missionen. Die einzige fiktive Mission ist sofern original, als dass sie so von der NASA entwickelt wurde, um ein Shuttle in Not zu retten.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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Kategorie:
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18. 09. 2010 um 16:00
18. 09. 2010 um 16:00
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