World of Warcraft: Cataclysm - Artikel - Diesen König vermag niemand zu stürzen!

Mit der dritten Erweiterung ändert Blizzard die Welt von World of Warcraft ein für alle mal. Nach dem Erscheinen von Cataclysm wird es nie wieder wie früher sein, das werden sicher einige Langzeitspieler mit bedauern zur Kenntnis nehmen. Aber auch mit einem positiven Blick in die Zukunft, denn WoW feierte sein sechsten Geburtstag und da darf sich schon mal das ein oder andere ändern.

Neueinsteiger werden also eine komplett neue Welt kennenlernen, ebenso wie alle anderen Spieler, die haben eben nur eine schöne Vergangenheit. Mit Cataclysm erwacht Todesschwingen zu neuem Leben und zieht eine Schneise der Verwüstung hinter sich her. Diese verändert das Aussehen der bisherigen Welt fast komplett.

World of Warcraft ist mittlerweile so groß, das wir in unserem Test nicht auf Neueinsteiger eingehen können, denn diese sollten sich bewusst machen, ehe sie auch nur einen Blick in das Addon Cataclysm werfen können, benötigen sie mehr als 100 Stunden um das nötige Level 80 zu erreichen. Allerdings erfahren sie schon von Anfang an, die Auswirkungen.

Cataclysm bietet zwei neue Völker zum Spielen an, zum einen haben wir da auf der Horden-Seite die Goblins und auf der anderen, der Allianz-Seite die Worgen. Beide Völker bieten unterschiedliche Startgebiete, die entsprechend ihrer Gesinnung umgesetzt worden sind. Besonders die Goblins sind liebevoll und spaßig eingebunden und bringen frischen Wind in das Spiel.
Auch die Maximalstufe wurde angehoben, aber nicht um zehn Stufen wie bei den beiden Vorgängern, sondern diesmal nur um fünf, sodass wir auf ein Maximallevel von 85 kommen. Dafür hat Blizzard zwei verschiedene Startgebiete vorgesehen, um den Andrang zu Beginn möglichst überschaubar zu halten. Für welches Gebiet sich jeder entscheidet, bleibt ihm überlassen. Da gibt es zum einen die Unterwasserwelt Vashjír, die wirklich wunderbar gestaltet worden ist und auch für WoW Verhältnisse mit relativ guten Quest ausgestattet worden ist.
Zum anderen kann man auch zum Berg Hyjal ausweichen, der etwas düsterer und mit viel Feuer daher kommt. Beide Gebiete sind erstklassig ausgebaut und machen den Start in das neue Addon sehr leicht. Zumal das Quest-Niveau wirklich sehr gut ist. Leider kann Blizzard dies nicht durch das komplette Cataclysm halten, aber wer WoW kennt, kennt auch seine Schwächen.

Neben den beiden neuen Völkern bietet Cataclysm auch neue Instanzen, sieben an der Zahl für Fünf-Spieler Gruppen und drei für Schlachtzuggruppen von jeweils zehn oder 25 Spielern. Zudem können bei erreichen der Maximalstufe die 5er Instanstanzen auch im heroischen Modus gespielt werden, diese sind diesmal vom Schwierigkeitsgrad deutlich angehoben worden. Ob dies so bleibt, werden die kommenden Wochen und Monate zeigen.

Auch bei der Berufswahl ist ein neuer hinzugekommen, so gibt es neben den üblichen passiven Berufen wie Angeln oder Kochen nun noch die Archäologie. Diese ist ebenfalls sehr einfach gehalten, bietet aber im Gegenzug reichlich Belohnungen, wie Waffen, Rüstungen oder Haus und Reittiere.

Grafisch hat sich so einiges getan im World of Warcraft Universum, auch wenn wir hier immer noch nicht von einem Hight-End Spiel reden können, so sieht nach Cataclysm einiges bedeutend besser aus, als in den vergangen Jahren. So wurden die Texturen, die Lichtverhältnisse aber auch einige Animationen auf den neusten Stand gebracht.
Dies kann sich wirklich sehen lassen und wertet das ohnehin schon leicht betagte Spiel deutlich auf.

Und noch etwas hat sich geändert in der Welt von World of Warcraft, so sind die Questfolgen nun deutlich linearer gestaltet worden. Dies bedeutet das der Spieler die Reihenfolge exakt nach den Vorgaben von Blizzard abzuarbeiten hat. Hat er früher noch entscheiden können, ob er eine Questreihe machen möchte oder nicht, bleibt in Cataclysm keine Wahl mehr. Wer nicht pedantisch eine Quest nach der anderen abarbeitet, bleibt unweigerlich stecken und wird nicht weiter in kommende Gebiete geführt.
Die Idee dahinter mag einleuchtend sein, denn kann man so der Storyführung besser folgen. Jedoch müssen sich hier die Entwickler auch den Vorwurf gefallen lassen, das damit die eigene Entscheidungsfreiheit absurdum geführt wird. Dies belegen auch die zahlreichen Anfragen im Allgemeinen Chat Channel, wo immer wieder die Frage auftaucht, wie es nun weiter geht. Wer sich konsequent an den vorgegebenen Weg von Blizzard hält, wird damit keine Probleme haben.
Erfahrene Spieler merken aber auch gleich den Minuspunkt an dieser Vereinfachung, denn sie spüren einen Hauch der Oberflächlichkeit hinter dem Questsystem. Zu sehr wird man gelenkt und erkennt das wiederholende Prinzip. Dies ist also positiv wie auch negativ zu bewerten, wir für unseren Teil empfinde dies als Einschränkung, die uns nicht ganz gefallen hat.
Auch das es nun keine Probleme mehr mit den Aufgaben gibt, weil diese komplett auf der Karte angezeigt werden und es im Grunde keine große Herausforderung ist, diese zu lösen, ist ein weiterer Schritt in die Belanglosigkeit. Da hilft es auch nicht, wenn wir der Story nun besser folgen können, oder müssen, da wir eh keine andere Wahl haben. Nach sechs Jahren WoW hätte wir doch etwas mehr Anspruch erwarten können, und nicht das Gefühl das man nach zwölf Millionen Accounts immer noch jeden noch so dämlichen Spieler für sich gewinnen will.
Auch wenn einige der zahlreichen Quests wirklich gut mit Mechaniken versehen worden sind, so bleibt am Ende für den Dauerspieler nur trockenes Toastbrot zurück.

Neben den noch zahlreichen Bugs, mit denen wir nach knapp einer Woche immer noch zu kämpfen haben und der, wie schon angeführt linearen Storyführung und dem viel zu schnellen Aufstieg, bleibt aber am Ende etwas großartiges zurück. Cataclysm hat einen radikalen Weg eingeschlagen und diesen auch konsequent umgesetzt. Waren die beiden Addons zuvor schon spannend und mit reichlich Inhalten gefüllt, so kann das dritte mehr als überzeugen.
Der erhöhte Schwierigkeitsgrad der Instanzen und die unzähligen neuen Erfolge sowie der doch gut eingebundene neue Beruf, aber auch das Fliegen in den alten Kontinenten erweitern das Universum gewaltig. Das hier der König der MMO Spiele ein weiteres Mal gezeigt hat, dass er getrost sein Dasein mit Dösen verbringen kann, lässt auf die nächsten Jahre gespannt hoffen. Die Konkurrenz schläft aber nicht und wartet in den kommenden Monaten mit erwartungsvollen Hoffnungsträgern auf.

World of Warcraft wird mit dem dritten Addon um ein vielfaches verbessert. Ambitionierte Spieler des Online-Rollenspiels werden um diese Erweiterung nicht herum kommen. Neueinsteiger hingehen haben genug Zeit und können getrost auf die Classic Version zurückgreifen, um sich einen Eindruck vom Spiel zu verschaffen. Letztendlich sollte jedem klar sein, wer dieses Spiel ausprobiert muss mit einer massiven Erfahrung rechnen, sollte diese übergreifen, stehen schwere Zeiten für die soziale Struktur bevor. Hier gibt es nur zwei Wege, entweder verfalle ich dem Spiel oder ich hab die Kraft und ziehe vorzeitig den Stecker.
Denn World of Warcraft kostet nicht nur viel Zeit, sondern auch viel Geld mit seinen monatlichen Gebühren. Cataclysm ändern gewaltig viel, aber eins ändert es nicht, die Sucht nach den immer besseren Items, nach den immer neusten Erfolgen und nach der Sucht, täglich immer wieder in das Universum einzutauchen.

Fazit
Das dritte Addon Cataclysm ist die konsequente Weiterführung eines Erfolgsrezeptes, welches scheinbar nicht einholbar oder ersetzbar ist. Von daher eine klare Kaufempfehlung, aber die Frage stellte sich im Grunde auch gar nicht, denn wer World of Warcraft kennt, kauft sich dieser Erweiterung sowieso. Bei noch keinem anderen Spiel, konnte man sich so sicher sein, das die Fortführung mindestens mit dem gleichen Niveau daherkommt, wie die Vorläufer oder das Hauptspiel.

AddOn World of Warcraft: Cataclysm

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