New ist nur New Vegas - mehr aber auch nicht.
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Fallout: New Vegas
16.11.10 20:13 Test
Fallout: New Vegas ist kein Fallout 4, sonst würde es wahrscheinlich auch auf der Packung stehen, denn viel hat sich nicht geändert. Dennoch ist dies ein umfangreiches Add-on, upps es ist ja gar kei ...
Nach Fallout 3 hatten sicher einige Spieler auf eine richtige Fortsetzung gehofft, doch mit Fallout: New Vegas ist dies leider nicht ganz der Fall. Vielmehr erhalten wir ein umfangreiches Add-on, welches nicht wirklich mit Neuerungen aufwarten kann. So hat sich nichts an der altbackenen Grafik getan, das Gameplay ist nahezu gleich geblieben und wie auch schon Fallout 3, hat der neuste Ableger mit jeder Menge Bugs zu kämpfen.


Für New Vegas zeichnet sich diesmal nicht Bethesda selbst verantwortlich, sondern Obsidian Entertainment, die zuletzt mit Alpha Protocol schon ein weiteres zweischneidiges Schwert präsentierten.
Das New Vegas trotzdem auf dem ersten Blick sehr viel Ähnlichkeit mit seinem Vorgänger aufweist, ist der Tatsache geschuldet, dass Obsidian sich einfach der Texturen und teilweise sogar ganzer Levelabschnitte aus Fallout 3 bedient hat. Eigenständigkeit sieht anders aus, jedoch sollte der Vorwurf nicht allzu groß werden, denn so wie New Vegas uns präsentiert wird, ist es eben eine gelungene Erweiterung für alle die begeistert waren von Fallout 3.

Daher sollte man auch fairer Weise sagen, Neueinsteiger in dieses postapokalyptische Rollenspiel, sollten bevor sie New Vegas angehen, sich erst einmal durch die kranke Welt des Vorgängers spielen.
Was hat sich nun geändert? Als erstes spielt New Vegas nun an der Westküste, rund um das alte Las Vegas mit samt seinen Kasinos und Vergnügungseinrichtungen.
Zu Beginn starten wir als unwichtiger Kurier, der sich gerade in einer sehr unbequemen Lage befindet, denn ihm droht in wenigen Sekunden der Tot. Als man uns dann erschossen und verscharrt hat, eilt ein rettender Robo names Victor zur Hilfe und verfrachtet uns kurzerhand zu einem Doc in dem kleinen verschlafenen Kaff Goodsprings, der uns provisorisch zusammen flicken kann. Anschließend entlässt uns der Medizinmann in die grausame und kalte Welt von New Vegas.


Bevor wir in den Sog der epischen Handlung gezogen werden, gilt natürlich erst einmal zu klären, wer hat uns die unschöne Kopfverletzung verpasst und was wollte jener unbedingt in seinen Besitz bringen, wofür wir sterben sollten? So ziehen wir los und stellen unsere ersten Fragen. Schnell wird klar, dass wir so einfach nicht unsere Antworten bekommen werden.
Denn New Vegas bietet verschiedene Vorgehensweisen für uns an, die immer wieder moralische Entscheidungen von uns abverlangen. Je nachdem wie wir uns entscheiden, nimmt die Geschichte einen anderen Verlauf, dies ist auf jeden Fall ein Pluspunkt für die Wiederspielbarkeit des Titels.
In der nuklear zerstörten Welt der Zukunft streiten sich zwei große Fraktionen um die Vorherrschaft im Wüstengebiet. Auf der einen Seite haben wir die organisierte RNK, die einer militärisch ausgerüsteten Armee gleich kommt und ihr gegenüber steht die Caesar Legion, die menschenverachtend Sklavenhandel betreibt. Für welche der beiden wir uns entscheiden, bleibt uns überlassen. Im späteren Verlauf stoßen wir dann noch auf eine weitere Fraktion, für die wir ebenfalls Aufgaben erledigen können.
So bekommen wir entsprechende Rufpunkte bei den einzelnen Parteien und erhöhen so den Bekanntheitsgrad in den Fraktionen. Zum Ende hin müssen wir uns allerdings für eine entscheiden, sodass New Vegas sogar mehrere Endsequenzen bietet.

Meister Pencil
Qualitativ hat sich in puncto Grafik so gut wie nichts getan. Fallout: New Vegas wirkt immer noch so altbacken wie sein Vorgänger. Das soll nicht heißen, das hier anschließend ein Arztbesuch ansteht. Die Welt wirkt trostlos, nuklear, postapokalyptisch und traumatisiert. Leer, öde und stinklangweilig. Also genauso wie wir uns so ein Szenario auch vorstellen. Allerdings fragt sich der geneigte PC Spieler, den Konseleros mag es ja Schnuppe sein, warum gebe ich ein Haufen Kohle für meine Hight-End Kiste aus, wenn ich mich hier so billig abspeisen lassen muss?
Die meisten Texturen kennen wir aus dem Vorgänger, die Kreaturen auch, obwohl es hier und dort ein paar Neue gibt. Bestimmte Bereiche wurden sogar eins zu eins kopiert, hallo geht es noch?
Auch wenn die Welt von New Vegas wirklich gewaltig ist und es fast unzählige keine Dörfer, Stützpunkte und Valts gibt, so erreicht Obsidian nicht die Qualität die Bethesda mit Fallout 3 ablieferte.

Die deutsche Sprachausgabe dagegen ist gelungen, bis auf kleine Ausfälle von einigen NPCs, kann hier der geneigte Spieler nicht groß anstoß nehmen. Sie funktioniert und ist glaubwürdig. Leider ist sie nicht brillant oder mitreißend. Wer da mehr will muss wohl auf die englische zurückgreifen, denn diese ist im Gegensatz zur deutschen richtig gut.
Background-Mucke ist atmosphärisch und meist passend platziert. Waffensounds oder irgendwelche besonderen Extras braucht hier niemand zu erwarten. Da spiegelt sich leider genauso die Durchschnittlichkeit wieder, wie im Rest vom Spiel.



Die New World von Vegas bietet unzählige Aufgaben und Möglichkeiten, neben dem Crafting-Sytem und der Unmengen an Bastelstunden, den Millionen Objekten die man einsammeln kann und dem permanenten Platzmangel, dem man nicht Heer werden kann, jede Menge Unterhaltung. Allerdings ist die Masse so groß, dass sie einfach untergeht. Wir können auseinander nehmen, wir können zusammen setzen, wir können kombinieren und und...
Wir können kochen, wir können heilen, wir können reparieren und wir können auch einfach nichts tun, weil damit kommen wir genauso gut voran. Es ist immer zu wenig Platz in den Taschen, weil wir zu schwer sind oder die Steuerung einem gar keine Zeit lässt, Items einzusetzen die einem für zwei Sekunden einen Vorteil verschaffen.
Das Inventar ist schlecht sortiert, und eine entsprechende Funktion bei den Verkäufen oder bei den Bastelarbeiten gibt es auch nicht. Ständig am Limit werden Händler aufgesucht, die einem die Last abnehmen können. Dabei muss immer und immer wieder der Bestand durchgesehen werden, um ja nicht ein wichtiges Item zu verkaufen.
Sind zu wenig Einkäufer bekannt, sind diese auch meist schon pleite, durch die unzähligen Besuche von uns, weil wir wirklich alles verscherbeln können, was sich mitnehmen lässt.

Positiv zu erwähnen ist, dass NPC´s wieder einen eigenen Tagesablauf besitzen und sogar unterstützend Feinde selbstständig angreifen. Auch verbessert wurde das Begleitsystem, so können wir nun bis zu acht Helfer rekrutieren, von denen wir maximal zwei in unsere Party einladen können. Diese bieten jeweils bestimmte Extras, wie zum Beispiel der Scharfschütze Boone, der Gegner farblich hervorheben kann beim Heranzoomen.
Dabei agieren unsere Kumpels relativ selbstständig, aber auch hier hat New Vegas mit dem ein oder anderen Wegfindungsbug zu kämpfen.
Neben der Selbstständigkeit dürfen wir unseren Begleitern auch Befehle erteilen, das komfortabel per Kreismenü geschieht.


Bleibt noch ein Wort zu den Quests zu sagen. Diese sind nicht preisverdächtig, aber immerhin nachvollziehbar. So kann hier jeder nach seiner Bestimmung agieren. Türsteher-Job oder Bote, Helfer in der Not oder wie auch immer. Die Welt in Fallout: New Vegas ist da mannigfaltig, aber dabei nie genial oder mitreißend. Das Spiel bietet in seiner Größe locker mehr als hundert Spielstunden, ohne groß zu fordern. Denn die Hilfe im Spiel ist einen Award wert. Wer etwas nicht finden kann, fragt einfach seinen Pit-Boy und wird alles wichtige dazu finden.
Auch wenn der Questlog jetzt keinen Innovationspreis gewinnen wird, da er viel zu umständlich ist, haben wir uns nach ein wenig Einarbeitung doch recht schnell zurecht gefunden.

Insgesamt ist New Vegas ein sehr umfangreiches Spiel geworden, das aber nur recycelt wurde und ein paar frische Zutaten bekommen hat. Grafisch nicht mehr auf der Höhe der Zeit und viele Mängel aus dem Vorgänger sind einfach übernommen worden. Dazu zählen sicher der schlechte Bedienkomfort, dass immer noch umständliche Inventar und das unübersichtliche Crafting-System. Zudem gibt es jede Menge Bugs, die jetzt nicht tödlich sind, jedoch sollte die Schnellspeicher-Funktion regelmäßig genutzt werden.
Neulinge die noch keine Erfahrung mit dem Fallout-Universum gemacht haben, sollten sich zuerst besser Fallout 3 anschauen und wenn sie dann immer noch hungrig nach mehr sind, ist New Vegas die perfekte Nachspeise.
Auf dieser Seite zeigen wir euch ein paar Zusatzinformationen, die im Test angesprochen wurden. Zudem geben wir ein paar Hinweise die das Spiel betreffen.

Alternatives V.A.T.S Kampfsystem


Alternativ zum normalen Shooter Kampfsystem kann per Tastendruck (V) das V.A.T.S aktiviert werden, hier können einzelne Bereiche die prozentual dargestellt werden, anvisiert werden. Bei kritischen Treffern gibt es sogar eine besonders schöne Zeitlupenanimation zu sehen. Dies war auch schon Bestandteil in Fallout 3.

Charakter-Editor


Der Charakter-Editor ist ähnlich umfangreich ausgefallen wie schon in Fallout3, hier kann alternativ zwischen Mann und Frau ausgewählt werden. Dabei gibt es schier unzählige Einstellmöglichkeiten, von Haaren bis Augenbrauen usw.

Handels-System

In diesem umständlichen Handelsmenü gibt es keine Sortierfunktion. Wer seine Items und Waffen nicht kennt, kann diese schnell mal dem Händler überlassen. Besonders unübersichtlich wird es, wenn das Inventar mit unzähligen Gegenständen gefüllt ist.

Dies war schon ein Kritikpunkt in Fallout 3 und konnte auch nicht in New Vegas beseitigt werden.



Kopierschutz

Musste man in Fallout 3 noch eine Registrierung bei Games for Windows über sich ergehen lassen, ist Fallout: New Vegas nun bei Vales Steam gelandet. Hier muss eine einmalige CD-Key Registrierung vorgenommen werden, die einen Online Zugang erforderlich macht. Anschließend kann der Steam Client aber auch offline geschaltet werden, sodass keine weitere Onlineverbindung nötigt ist.
Den Weiterverkauf von Fallout: New Vegas kann man aber wegen der Steam-Aktivierung vergessen.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von nilius
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Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
16. 11. 2010 um 20:13
16. 11. 2010 um 20:13
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