Die Schrecken der Vergangenheit
Resident Evil: Origins Collection - Article - Die Schrecken der Vergangenheit
Resident Evil: Origins Collection
07.02.16 00:07 Test
Inzwischen hat die „Resident Evil Origins Collection“ den Handel erreicht und liefert der Fangemeinde aufgehübschte Versionen ihrer Lieblingsspiele. Ob uns die Sammlung überzeugen konnte, erfäh ...
Als Capcom im Jahr 1996 das Spiel „Resident Evil“ herausbrachte, wurde damit ein neues Genre begründet: Der Survival-Horror. Dass der gruselige Zombieüberlebenskampf eine ganze Reihe an Fortsetzungen und Kinofilme nach sich ziehen würde, konnte damals keiner ahnen. Jedenfalls hat sich der erste Teil einen festen Platz in der Videospielgeschichte gesichert und weiß auch heute noch zahlreiche Zocker zu begeistern. Diese allgemeine Begeisterung führte bereits im Jahr 2002 zu einem Remake des Spiels für den Gamecube, das seinerzeit durch eine atemberaubende Grafik begeistern konnte. Diese Remaster Fassung erreichte im letzten Jahr dann schließlich auch den PC und die aktuellen Konsolen - das Remake wurde quasi „geremaked“. Allerdings erschien der Titel lediglich als Downloadversion und Retail-Fans mussten in die Röhre gucken. Nun hat Capcom dieses Versäumnis aus der Welt geschafft und das Spiel gemeinsam mit dem Prequel „Resident Evil 0“ in Form einer kleinen Videospielsammlung als Boxed-Version herausgebracht.


Zurück zu den Wurzeln
Da die neuesten Ableger der Reihe weder Fans noch Kritiker so richtig begeistern konnten, wirkt die Fokussierung auf eine Neuauflage dieser Klassiker nur folgerichtig.
Das bedrückende Herrenhausflair des ersten „Resident Evil“-Spiels weiß auch heute noch zu begeistern und erzeugt eben jenen Grusel, der den actionreichen neuen Teilen etwas abhanden gekommen ist.

Besonders „Resident Evil 6“ wirkte wie ein allzu offensichtliches Zugeständnis an die Generation „Call of Duty“ und heimste völlig zu Recht schlechte Wertungen ein. Während es sich bei letzterem also eher um „Survival-Action“ handelte, liefert die „Origins-Collection“ noch waschechten „Survival-Horror“.


Auch wenn die Resident Evil Spiele ihren Fokus nie so sehr auf intelligenten Psycho-Horror, wie er beispielsweise bei der „Silent Hill“-Reihe im Vordergrund steht, legten, hat der erste Teil durchaus die eine oder andere unbequeme Szene zu bieten. Das Prequel „Resident Evil 0“ erreicht zwar zu keiner Sekunde die Intensität des Erstlingswerkes, bietet jedoch grundsolide Unterhaltung und addierte das Element eines Buddy-Systems zum Erfolgskonzept hinzu.


Klassischer Survival-Horror mit toller Atmosphäre
Was das Gameplay betrifft, bekommst du es mit einem gut ausbalancierten Mix aus Erkunden, Rätseln und Kämpfen zu tun. Designer Shinji Mikami und sein Team haben zweifelsohne einen zeitlosen Klassiker geschaffen, an dem man als Horrorfan schlicht und einfach nicht vorbei kommt. Die finstere Villa gehört zu den beeindruckendsten Handlungsorten der Videospielgeschichte und zieht einen mit ihren schaurigen Korridoren noch immer sofort in ihren Bann. Deshalb macht es auch eine große Freude der wendungsreichen Handlung rund um Jill Valentine, Chris Redfield und den Umbrella-Konzern zu folgen. Das ehemals Wii-exklusive Prequel weicht inhaltlich sehr vom Original ab, behält die Erfolgszutaten jedoch größtenteils bei. Insgesamt bietet es jedoch eine erfreuliche Abwechslung und erzählt seine Geschichte ebenfalls sehr gut.


Nervige Kamera, etwas antiquierte Hintergründe und schöne Charaktermodelle
Keine Frage, die statische Kamera dürfte das eine oder andere Mal zu Wutanfällen führen. Da ist man heute einfach einen anderen Standard gewohnt. Allerdings ist dieser Kritikpunkt nur auf das Gameplay bezogen, denn in inszenatorischer Hinsicht wurden zumeist clevere Perspektiven ausgewählt, die zuverlässig Spannung erzeugen. Die hakelige Steuerung von damals wurde zudem um eine Alternativoption ergänzt, die den Zugang sehr viel einfach gestaltet - so muss das sein! Was die grafischen Qualitäten der Remasters angeht, muss von einem ambivalenten Eindruck gesprochen werden. Während die Hintergründe ihre Gamecube-Herkunft leider nicht vollends verleugnen können (glücklicherweise waren sie ihrer Zeit sehr voraus!), kann man bei den Spielfiguren nur zu Schwärmen beginnen. Diese Diskrepanz fällt jedoch nicht allzu negativ ins Gewicht, da das Spiel durch seine Atmosphäre eine Menge herausreißen kann. Insgesamt darf man mit der technischen Qualität jedoch zufrieden sein.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von George Stobbart
Zuletzt online: 6 Jahre 6 Monate
Kategorie:
Test
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Aktualisiert
07. 02. 2016 um 00:07
07. 02. 2016 um 00:07
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