Entdeckung: Die Erde ist ein Quadrat.
Tiny Token Empires - Article - Entdeckung: Die Erde ist ein Quadrat.
Tiny Token Empires
02.07.11 22:28 Test
Ein "Rundenbasiertes Strategiespiel mit Vier-Gewinnt-Puzzle-Kämpfen im Pokemonstil" bringt Tiny Token Empire auf den Punkt. Fünf Völker kämpfen um die Vorherrschaft im neusten Genremix von Head Up ...
Angesiedelt ist Tiny Token Empires zur Zeit der punischen Kriege. Die Führer Roms, Griechenlands, Persien, Ägypten und Karthago versammeln sich, um Frieden im Antiken herzustellen. Ein Spiel mit kleinen Münzen bzw. Gesteinen, auch Token genannt, wird bei diesem Treffen gespielt. Da während des Spiels geschummelt wird, kommt kein Frieden zustande.

So beginnt, dass schön gemalte Comic-Intro für Tiny Token Empires. Schon zu Anfang wird klar: Der Genremix für Gelegenheitsspieler erhebt keinen Anspruch auf historische Korrektheit. Die Geschichte wird mit Popup-Dialogen aufgelockert, die auch Anspielungen auf Facebook oder Dieter Bohlen enthalten. Während ich die Kampagne durchspielte, hat mir daher ein leichtes Grinsen oftmals im Gesicht gestanden.


Auf einer Karte, die eher Brettspiel-Charme verstreut, übernimmt der Spieler nach und nach die Geschicke aller fünf Nationen im Kampagnenmodus. Städte bauen und ausbauen gehören zum Tagesgeschäft, um stetig die Mehreinnahmen zu vergrößern und die Verteidigung deines Imperiums aufrecht zu erhalten. Mit einer leichten Zoom-Funktion kannst du dein Sichtfeld verkleinern oder erweitern, während du deine Schiffe und Krieger Richtung Gegner schickst.

Das Puzzle-Prinzip
Bei jedem Feld, dass du mit deinen Kriegern betrittst, musst du ein Puzzle lösen. Bei Barbaren, mythologischen Einheiten oder gegnerischen Truppen, gelangst du in den Standard-Puzzle-Modus. Verschiedene Token sind auf einem 9x9 Felder Brett aufgereiht und durch das vertauschen von Steinen, musst du mindestens eine Dreier-Reihe bilden. Hast du die richtige Reihe von Steinen gebildet, so laden deine Einheiten Kampf-Energie auf. Dadurch fehlen immer wieder Steine weiter oben, die automatisch, zufällig aufgefüllt werden. Bei vollem Kampfbalken, hast du die Möglichkeit, den Gegner Pokemon-artig anzugreifen. Der Balken wird geleert und du musst ihn wieder erneut über das Puzzle aufladen. Du musst bei deinen Einheiten jedoch darauf achten, eine gewisse Mischung beizubehalten, denn falls du sehr einseitig nur eine Tokenart vom Feld entfernst, wird diese erst langsam zurück kommen. In dieser Zeit lädt sich der Gegner Schritt für Schritt auf.


Eine Bonusrunde bei einer Vierer-Token-Reihe ist sehr hilfreich und auch sonst, ist es wichtig aufzupassen. Taktisch klug muss vorgegangen werden, denn es ist wichtig, welche Einheiten der Gegner besitzt. Demnach benötigt er auch bestimmte Token-Reihen, die du ihm zunichte machen kannst. Problematisch und gleichzeitig interessant ist jedoch folgender Spielinhalt: Bestimmte Token-Kombinationen und die automatische Auffüllung können dazu führen, dass Superkombinationen erreicht werden, mit denen deine Einheiten noch schneller kampfbereit sind. Leider nimmt die zufällige Auffüllung auch öfter einmal den taktischen Moment heraus, wodurch die Puzzles oftmals über die Truppenstärke gewonnen werden können. Und reicht ein Angriff nicht aus, dann werden einfach zwei oder drei Angriffe ausgeführt.

Das Schöne an den Standardpuzzle-Kriegen ist, dass deinen Einheiten ein Defensivbonus gegeben werden kann, wenn sie auf Feldern sind, auf denen befestigte Städte stehen. So verursachen die gegnerischen Angriffe geringeren Schaden bei deinen Einheiten. Die Planung bestimmter strategischer Punkte für die Puzzleschlachten ist somit vorprogrammiert.

Neben diesen normalen Puzzelmodus, gelangst du auch auf Felder, in denen du bestimmte Schlösser als Token sammelst. Umso mehr Schlösser du besitzt, umso mehr Gold nimmst du aus diesem Land mit und sammelst du alle Schlösser ein, dann erhältst du noch einen extra Item für deine Krieger. Natürlich ist dieser Modus zeitbegrenzt, um ihn zur Herausforderung zu machen. Und tatsächlich, je schwieriger es wird, desto geringer ist die Zeit. Auch die Dreierkombination aus Schlössern bringt je nach Schwierigkeitsgrad entweder drei, zwei oder nur ein Schloss auf dein "Guthaben"-Konto.


Zudem sind Events, wie betrunkene Soldaten oder ein Barbarenangriff oft lösbar, in dem Token einer bestimmten Sorte angesammelt werden. Auch dieser Modus ist auf Zeit. Der Modus ist jedoch recht simpel, egal bei welchem Schwierigkeitsgrad, so dass du deine Soldaten zumeist retten kannst.

Ich bin der Herrscher der Welt!
Frei nach dem Motte, überrenne oder werde überrannt, habe ich in den ersten zwei Kampagnen der Römer und Griechen die Missionen gelöst. So, konnte ich, die Nebenmissionen meist auch mit lösen und war am Ende sicher, dass ein Angriff nicht mehr erfolgte. Strategisches Können hat das in Rom kaum erfordert. Doch, die Kampagnen scheinen nach Schwierigkeit geordnet, so dass der Anspruch mit der Zeit steigt. Während in Rom noch durchrennen gefordert war, ist es bei den Griechen schon nötig, zu planen, welcher Ort für eine Grenzsicherung sinnvoll ist. Im Feldzug der Karthager spüre ich dann, dass auch die Planung der Einheiten und Gebäudeerstellung relevant ist. Soll ich lieber Krieger erstellen und den Gegner angreifen oder meine Stadt zu einer Hauptstadt hochrüsten, um in der nächsten Runde mehr Geld zu erhalten?

Trotz strategischer und taktischer Aspekte, überrenne ich den Gegner jedoch allzu häufig, indem ich ein Pferd, das sich zwei Felder bewegen kann, mit ein paar Kriegern kurz vor die gegnerischen Tore stelle. So ist es möglich, mit der Eroberung eines Feldes über die Krieger, mit dem Pferd als reines Lauftier in die persische und ägyptische Hauptstadt einzumarschieren. Etwas nervig ist die Speichern-Option, die nur fünf Slots ermöglicht. Bei mehr als fünf Spielen müssen alte Speicherstände gelöscht werden. Viel wichtiger jedoch sind die Nebenziele: Diese verwirrten ab und zu: Manchmal sind Nebenziele zur Erreichung des Hauptzieles notwendig und manchmal nicht. Außerdem kann es passieren, dass du die komplette Karte erobert hast, und dann doch verlierst, weil du einen bestimmten Ort mit der falschen Einheit angreifst.


Auflockernd wirken die Comic-Figürchen, die eine Brettspiel-Atmosphäre aufkommen lassen. Auch die Spielsteuerung mit der Maus ist sehr intuitiv. Des Weiteren sind die Trophäen der richtige Weg, um langfristig den Spieler zu binden. So gewinnst du zum Beispiel eine Trophäe wenn du 50 Schiffe im Feldzugmodus erstellst. Hinzu kommt ein Übungsmodus, der es ermöglicht das Puzzlespiel zu trainieren. Spektakuläre Grafik- und Soundeffekte sind jedoch nicht zu erwarten. Zusätzlich wirkt der Mehrspielermodus ein wenig abgespeckt. Nur das Puzzle-Genre ist verfügbar. Ein Kampf auf der strategischen Weltkarte mit anderen menschlichen Gegnern ist nicht möglich.

Fazit
Tiny Token Empires bringt frischen Wind in das Strategiegenre. Graue Flecken auf der antiken Weltkarte sorgen für längerfristigen Ansporn. Leider sind die Puzzles ermüdend, da diese immer demselben Muster folgen. Dennoch, die Zielgruppe der Gelegenheitsspieler ist angesprochen und auch das Preis-Leistungsverhältnis stimmt: Wer am Abend zwei Stunden mit Ziel vor Augen Daddeln oder auch die Kinder für einige Zeit ruhig stellen möchte, dem dürfte das mit den lustigen Comic-Kriegern von Tiny Token Empires gelingen.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Pencil
Zuletzt online: 3 Jahre 2 Monate
Kategorie:
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Aktualisiert
02. 07. 2011 um 22:28
02. 07. 2011 um 22:28
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