Activision Blizzard vs. Electronic Arts
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16.10.08 12:35 Der Markt
Zwei Giganten, die lange auf dem Weltmarkt konkurrieren, stehen sich gegenüber. Die erst größte und zweitgrößte Firma im Bereich der Software Multimedia-Unterhaltung prallen in der großen ePriso ...
Inhaltsverzeichnis:

1. Einleitung
2. Ein historischer Einblick
3. Markenprodukte kurz vorgestellt
4. Zukünftige Marktdominanz
5. Vorschau der Spielegiganten

1. Einleitung


Seit Beginn der Entwicklung von Computerspielen stehen die Spielevertreiber und -hersteller Electronic Arts (EA) und Activision (ATVI) auf ökonomischen Kriegsfuß. Letzterer ist derzeit unter dem Namen Activision Blizzard bekannt und vereint unter seinem Label berüchtigte Spielestudios wie Raven Software (Soldier of Fortune), Infinity Ward (Call of Duty), Treyarch (Tony Hawk's Pro Skater 2) und Ähnliche. Electronic Arts steht dem jedoch in nichts nach. Crytek (Far Cry) als Partner, Digital Illusions C. E. (Battlefield 2) als EA-Eigentum sowie EA Kanada (Fifa, Need For Speed) mit seinen 1000 Mitarbeitern sind voll und ganz wettbewerbsfähig. Obwohl Activision nicht mehr unabhängig ist, sondern jetzt offiziell unter Vivendi steht, soll in diesem Artikel mehr über Activision Blizzard (AB) als Teil Vivendis geredet werden, um im Speziellen auch auf die Geschichte Activisions einzugehen. Am Ende werden jedoch globalere Schlussfolgerungen gezogen, in die Vivendi miteinbezogen wird.

2. Ein historischer Einblick


Weil es bei den Entwicklern von Atari weder für ihre Spiele Geld gab, noch die Entwickler in den Credits erwähnt wurden, splittete sich eine Gruppe von Atari ab. Vier Programmierer und Jim Levy aus der Musikindustrie schlossen sich sieben Jahre nach der Gründung von Atari zusammen, um dieses finanzielle Problem zu lösen. Sie kamen damit einerseits auf die Idee - was heute als Selbstverständlichkeit gilt - Spieleentwickler an den Einnahmen zu beteiligen. Andererseits schufen sie am 1. Oktober 1979 auch den ersten unabhängigen Entwickler und Vertreiber von Spielen für Konsolen.
Die Sims hat sich 100 Millionen mal verkauft
Mit diesen Schritt erstrahlte erstmals das Potential der Spieleindustrie, das sich nicht nur in den letzten Jahren gezeigt hat. Die Spielindustrie hat inzwischen nicht nur an den wirtschaftlichen Erfolg der Filmindustrie angeknüpft, sondern diese überrollt. Es besteht noch immer mehr als genug Entwicklungspotential, in technischer sowie ökonomischer Sicht. Drei Jahre nach der Entstehung von Activision entstand sein größter Konkurrent, der genauso wichtig in den Anfängen für die Spieleindustrie war, wie heute noch. Gegründet wurde Electronic Arts in Redwood, USA von dem ehemaligen Apple Mitarbeiter Trip Hawkins. Bereits nach einem Jahr veröffentlichte auch EA die ersten Atari-Titel und gab zu dieser Zeit schon 50 Mitarbeitern einen Arbeitsplatz. Durch Großeinkäufe und populäre Titel, anfangs bei Electronic Arts Fifa und bei Activision StarCraft, konnten sich die beiden Firmen in den letzten dreißig Jahren bis heute nicht nur halten, sondern die Spitzenpositionen sichern. Während Electronic Arts mit Fifa auf die Namensrechte der gleichnamigen Fédération Internationale de Football Association (Internationalen Föderation des Verbandsfußballs) und auf anderen Sportreihen setzte, sicherte sich Activsion die Vertriebsrechte des erfolgreichen Egoshooters Quake (II + III). Nach einiger Zeit erkannte Activision zusätzlich das Potential filmbasierender Spielerechte.

3. Markenprodukte kurz vorgestellt


Nicht umsonst dominieren Electronic Arts und Activision den Spielemarkt. Deswegen folgt eine kurze Produktbeschreibung einzelner Serien bzw. Spiele, die sich inzwischen alle zu Marken entwickelt haben.

Electronic Arts

Viele Spieleserien sind unter Electronic Arts groß geworden. Zu den wichtigen zählen die Fußball-Manager Reihe, die Madden NFL Reihe, die NBA Live Reihe, die NBA Street Reihe, die Need for Speed Reihe, die Command & Conquer Reihe und die Burnout Reihe. Drei weitere Serien stellt ePrison kurz vor:

Fifa Reihe

1994 legte Electronic Arts mit Fifa International Soccer das erste wichtige Ei zur Fifaserie, die inzwischen ein Garant für kommerziellen Erfolg darstellt. Die Serie ist mittlerweile auf 14 Spiele angewachsen und wie üblich gibt es auch schon in diesem Herbst Fifa 09, obwohl wir uns im Jahr 2008 befinden. Doch das ist nur einer der Marketingstrategien, die jedem bekannt sein sollten. Die größte Konkurrenz zu Fifa ist Pro Evolution Soccer von Konami, das im Gegensatz zu Electronic Arts nur wenige Lizenzen aufweisen kann.


Fifa 07
Fifa 08

Battlefield Reihe

Alles begann mit Battlefield 1942 im September 2002. Die Schlachten im 2. Weltkrieg lagen im Trend und Teamspiele wurden immer angesagter. Das Standalone Addon Battlefield: Vietnam schob der Entwickler 2 Jahre später hinterher. Die Spieleschmiede Digital Illusions Creative Entertainment AB (Dice) hat ins schwarze getroffen und wurde aus diesem Grund auch 2006, kurz vor der Veröffentlichung des offiziellen Nachfolgers Battlefield 2142 von Electronic Arts komplett übernommen. Leider nur für Konsole erhältlich ist der Taktikshooter Battlefield: Bad Company, doch spätestens mit dem comicartigen Battlefield Heroes sollen Computerspieler nicht zu kurz kommen. Das Spiel ist kostenlos und finanziert sich aus Werbung. Es basiert damit auf dem gleichen Konzept wie Quake Live, das kostenlose Quake von id Software.


Battlefield 1942

Die Sims Reihe

Schon vor Die Sims startete die Firma Maxis vom kreativen Will Wright mit dem populären Städteplaner SimCity 1989 durch. Acht Jahre später griff Electronic Arts zu und akquirierte Maxis. Die grafische Neuauflage von SimCity 2000 konnte mit SimCity 3000 im Jahr 1999 erfolgreich gelegt werden. Nur ein Jahr später erschien der Kassenschlager von Maxis. Die Sims hat sich 100 Millionen mal verkauft. Insgesamt gibt es 7 offizielle Addons zu Sims 1 und 17 Addons zu Sims 2, das 2004 eine Woche nach der Veröffentlichung eine Millionen über die Ladentheke ging.


Die Sims 2: Vier Jahreszeiten
Die Sims 2: Haustiere

Activision Blizzard (Vivendi)

Da dieser Artikel nicht gesprengt werden soll, werden drei Spieleserien etwas ausführlicher behandelt. Dabei fallen die Marken Wolfenstein, Diablo, StarCraft, F.E.A.R., Tony Hawk's Skateboarding und alle nur erdenklichen Star Wars Spiele heraus, jedoch sind sie nicht minder wichtig.

WarCraft Reihe

1994 wurde die Warcraft-Reihe als Strategieserie begründet, die mit Warcraft II: Tides of Darkness einen großen Erfolg feierte. Auf diesen kommerziellen Erfolg baute Warcraft III schließlich auf und schuf damit die Basis für das populäre Online Rollenspiel World of Warcraft. Mit 10 Millionen Spielern ist World of Warcraft das weltweit erfolgreichste Online-Rollenspiel überhaupt. Der Hit von Blizzard Entertainment kostet 12.99 Euro im Monat. Das Addon World of Warcraft: The Burning Crusade ist im Jahre 2007 erschienen und das neue Addon World of Warcraft: Wrath of The Lich King ist für den 13.11.2008 geplant.


World of Warcraft: Burning Crusade

Quake Reihe

Nicht von Anfang an, doch mit Quake II etablierte sich Activision als Vertreiber der Beben-Serie. Quake ist eines der erfolgreichste und legendärsten PC-Spiele überhaupt. Mit Quake III hat id Software ein Action-Shooter erstellt, das bis heute noch die Online-Szene in seinen Bann zieht. Durch den eher mageren Mehrspieler-Modus, fand der Nachfolger auf Basis der Doom-Engine nur einen geringen Anklang.


Call of Duty Reihe

2004 legte Activision mit Call of Duty den Grundstein für die erfolgreiche Shooterserie. Vor allem Call of Duty 2, dessen Entwicklungskosten sich auf 14,5 Millionen US-Dollar beliefen, wurde von der Community gefeiert. Den wirklichen Durchbruch zu einer Erfolgsserie wurde aber mit Call of Duty 4: Modern Warfare besiegelt, das nach nicht mal einem Jahr der Veröffentlichung mehr als 10 Millionen Kopien unter die Leute bringen konnte. Für ein Fortbestehen der Shooter-Serie ist mit Call of Duty: World at War und Call of Duty 6 gesorgt.


4. Zukünftige Marktdominanz


Wer wird in Zukunft der Gewinner, Electronic Arts oder Activision Blizzard? Schaut man sich AB an, muss folgendes erstmal in Bezug auf die vorangegangene Fusion gefragt werden: Wer ist der Gewinner beim Activision Blizzard Deal? Da Activision nur ein Teilbereich von Vivendi geworden ist, muss als Sieger weder Activision noch Blizzard sondern Vivendi feststehen, die einen 68 % Anteil an Activision Blizzard halten werden. Wer genau hinguckt muss also feststellen, das nicht Blizzard, sondern Activision aufgekauft wurde und langfristig könnte Vivendi anstatt Activision übrig bleiben. Das einzige was Activision Blizzard als Namen über die Zeit retten könnte, ist wohl derselbige, der zu einem Markennamen für hochwertige Produkte aus der Spieleindustrie geworden ist. Aus diesen Erkenntnissen heraus kann die Musle Power Frage umformuliert werden: Wer wird in Zukunft der Gewinner, Electronic Arts oder Vivendi?

5. Vorschau der Spielegiganten


Id Software sucht zum ersten Mal seit langem einen anderen Vertreiber als Activision für Rage, ein Spiel das an sich schon ein Genre-Experiment ist. Nun wird auch mit dem Distributor gespielt. Die Situation für id Software ist denkbar günstig. Die AB Fusion ist noch in ihren Kinderschuhen und die Firmen müssen erst noch Zusammenwachsen, ein Vertrauensentzug einer der bekanntesten und renommiertesten Entwicklerstudios ist somit verständlich. Mit der Rage Kooperation von id Software und EA kann id Software sich zudem beweisen, da Activision und Electronic Arts beide Giganten in der Spieleindustrie sind. Nur durch die AB Fusion hat es Activision, bzw. Vivendi überhaupt geschafft den ersten Platz als Unternehmen einzunehmen, dicht gefolgt vom verdrängten Konkurrenten. Id Software könnte nun EA nach vorne bringen und dadurch das Unternehmen wieder auf Platz 1 mit seinem Hitgaranten Rage bringen. Activision ist noch einige Zeit durch die Fusion gelähmt und kann derzeit wahrscheinlich nur auf Bewährtes setzen. Inkubationszeit unbekannt.

* Quelle: Electronic Arts (Deutscher Markt)
** Quelle: Amazon
*** Quelle: F7C-Gaming.de

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16. 10. 2008 um 12:35
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