Eine wahre Konkurrenz zu Virtua Tennis 4?
AO International Tennis - Article - Eine wahre Konkurrenz zu Virtua Tennis 4?
AO International Tennis
08.06.18 00:16 Test
Big Ant Studios bringen mit diesem Tennis-Titel als erstes im Jahr 2018 ein Tennisspiel auf den Markt und das erste seit Virtua Tennis 4.
Tennis... ein Sport der nur bedingt im Fokus der Öffentlichkeit steht. Hier bei uns Herrscht natürlich der Fußball, gefolgt von Motorsport (Formel 1, GT Masters, DTM...) und dann kommt für gewöhnlich erst Tennis. Seit Angeliqe Kerber wird der Sport mehr oder weniger wieder etwas attraktiverer. Auch virtuell ließen bekannte Entwickler wie SEGA die Zügel schleifen. Seit 2012, in dem Jahr wo Virtua Tennis Challenge erschien, gab es kein richtiges Tennisspiel mehr auf dem Markt. Generell zählt die Virtua Tennis Reihe als wohl die Erfolgreichste und zugleich die einzig beste Tennis-Simulation. Was sie ausmachte? Nun, das war von Teil zu Teil unterschiedlich. Glänzen konnte das Spiel mit einer recht netten Karriere und diversen Mini-Games, die dafür sorgten, dass der eigene Spieler stärker wirkt. Eine Lizenzpalette suchte man bei den Spielen von SEGA allerdings vergebens. Mit AO International Tennis aus dem Hause Big Ant Studios will man das alles etwas umkrempeln. Die Entwickler betonten bereits in den ersten Ankündigungen, das ihr Titel eine Tennis-Simulation darstellen soll und man sich zudem auf ein paar bekannte Tennisstars freuen darf. Ich hatte die Ehre und durfte mir das Spiel einmal genauer ansehen und stelle es dir natürlich hier kurz vor.

Online, Karriere, Wettbewerb oder doch lieber schnelle Matches?

Die wichtigste Frage, neben dem Gameplay, ist natürlich immer der Umfang eines solchen Sportspiels. Speziell hier kann ich schon den ersten Lob erteilen, zumindest wenn es um die vorhandenen Spielmodi geht. Dank eines übersichtlichen Hauptmenüs und fünf Spielmodi kommt nicht so schnell Langeweile auf. Negativ empfand ich jedoch die Tatsache, das es wirklich nur eine sehr kleine Anzahl an bekannten Tennisspielern bei den Männern und Frauen gibt. Speziell bei unseren deutschen Spielern gibt es nur Angeliqe Kerber. Alle anderen vorhandenen Spieler sind fiktiv. Tennisfans sollten nun nicht all zu doll enttäuscht sein, denn schließlich sind auch Top Stars wie Nadal oder Anderson vorhanden. Im Grunde sind es nur 18 Spieler/innen, die 1:1 importiert und mit richtigen Namen verbaut wurden. Eigentlich etwas traurig, da die gesamte Spieldatenbank rund 256 Tennsspieler/innen beinhaltet. Anyway... Die verbaute Filteroption verhindert, das man bei der langen Liste an allen Tennisspielern den Überblick verliert. An Spielmodi stehen im Hauptmenü die Australien Open, Karriere (auf diese gehe noch separat ein), Freies Spiel, Wettbewerb, Online, Tutorials und die Akademie bereit. Wie immer, werde ich nun die einzelnen Spielmodi kurz erläutern. Beginnen tue ich mit einem der bekanntesten Events für jeden Tennisspieler (neben den French Open), den Australien Open! In diesem Modus suchst du dir einen Tennisspieler aus oder nimmst den aus deiner Karriere. Anders als im Wettbewerb und dem Freien Spiel, wird im Australien Open Modus fest nach den richtigen Regularien gespielt.

Die Einstellung für den Schwierigkeitsgrad werden Modus übergreifend übernommen. Mit den realen KO-System, Austragungsorten und natürlich dem Pokal, kannst du dir den virtuellen Traum des Australien Open Champion erfüllen. Im Freien Spiel kann ich entgegen auf alles zugreifen, was das Spiel hergibt. Stadion, Satz- und Matchlänge, Satz entscheidend, Tageszeit und natürlich die Spielart – ob nun Einzel oder im Doppel, können frei bestimmt werden. Die grundlegenden Spieleinstellungen greifen im übrigen auch auf andere Modi über, wie bereits erwähnt der Schwierigkeitsgrad. Innerhalb dieses Modus ist es auch möglich, mit bis zu drei weiteren Offline-Spielern zusammen und gegeneinander zu spielen. Als nächstes habe ich da noch den Wettbewerb. Dieser bietet mir die Möglichkeit ein eigenes Event auf die Beine zu stellen. Hierfür gebe ich nur an, ob das Turnier mit Männer oder Frauen ausgerichtet werden soll, danach die Anzahl und zum Schluss noch die Wahl des Pokals. Danach nur noch die (maximal kann man 128 Tennisspieler für ein Spiel hinzufügen) Tennisspieler aussuchen oder umsortieren und dann kann es schon losgehen. Anders als bei anderen Spielmodi muss ich keinen festen Tennisspieler begleiten, sondern kann mir jede Partie aussuchen die aktuell stattfindet. Und sollten mir die Begegnungen aller nicht zusagen, so besteht die Möglichkeit auch alle Matches zu Simulieren und in der darauf folgenden Runde ein Match und einen Tennisspieler auszusuchen. Diese Art des Wettbewerbs ist recht interessant und hebt sich von den Standard-Spielarten etwas ab. Jedoch ist es für Spieler, die einen Tennisspieler fest begleiten wollen, etwas suboptimal. Was ich noch im gewissen Maß schade finde, ist das Fehlen von einer alternativen Turnierart. Es gibt in diesem Spiel wirklich nur das typische KO-System.

Liga oder Gruppenphasen bietet AO International Tennis leider nicht an. Aller Anfang ist ja bekanntlich schwer und dies ist auch bei dieser Tennis-Simulation nicht anders. Ja... in gewissen Zügen kann man dieses Spiel als wahre Simulation ansehen. Das Spiel bietet rund sechs verschiedene Schlagarten mit weiteren Bonus-Featues wie Ballstop, Schlaghärte via Dualstick R-/LS und weiteren netten Tricks. Um alles mindestens einmal ausprobiert zu haben, bietet das Spiel selbstverständlich ein Tutorial an. In diesem werde ich von Abschnitt zu Abschnitt an fast alle Schlagarten herangeführt. Zuerst erklärt man mir die Schritte via Text und danach geht es an die Praxis. Diese gestalten sich letztendlich aus einer festen Aufgabe, welche zum Abschluss der Übung dient. Zusätzlich bietet das Spiel noch sogenannte Ausbildungsspiele an. Mit diesen kann ich die verschiedenen Haltungs- und Schlagarten (gemeint sind Haltungen wie Vor- oder Rückhand) weiter vertiefen. Den richtigen Feinschliff erlange ich zum Schluss jedoch in den Matches selbst. Zum Abschluss folgt nun noch die Akademie. Anders als wie man zuerst annehmen würde, birgt sie keinen besonderen Spielmodus oder ähnliches, sondern gestaltet sich als theoretische Kreationszone. Ehrlich gesagt war ich von der Möglichkeit begeistert, ein eigenes Stadion zu bauen! Das ich eigene Tennischarakter erstellen kann, war ja anhand der Karriere klar, doch ein eigenes Stadion mit der Bestimmung von Sitzreihen, Bauart der Tribünen, Umgebung, Werbesponsoren und mehr?! Damit hatte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Doch das ist noch nicht alles, denn es können auch eigene Logos, Trikots und Grafiken erstellt, sowie mit der Community geteilt, werden. Letzteres gilt auch für die Stadien und Spieler. Eigentlich kann so fast alles geteilt werden. In der Praxis funktioniert das Ganze recht gut und konnte mich überzeugen.

Die Karriere im Fokus – Gestreckt aber nicht uninteressant

Für ein Sportspiel wie dieses gehört sich natürlich auch eine Karriere. Diese kann ich sowohl mit einer der Top Tennisstars, als auch mit einem eigens kreierten Spieler, starten. Der Unterschied zwischen diesen beiden ist natürlich klar – die Starspieler haben natürlich höhere Werte, weshalb die kommenden Spiele auch recht einfach zu absolvieren sind. Knackig wird das Ganze jedoch mit einem blutjungen und frischen Tennistalent. Neben Größe und Statur bestimme ich auch Spielvorlieben (Vor- oder Rückhand), Rechts- oder Linkshänder und das Aussehen. Bei letzteren weist das Spiel jedoch ein paar kleinere Grenzen auf, die mir nicht so gefallen. Zum Schluss noch die Ausrüstung etwas anpassen und schon geht es los. Bevor ich aber nun direkt zum ersten Event gehe, kommt die Frage nach dem Sponsor auf. Vier Sponsoren bieten unterschiedliche Konditionen an und ich muss wählen, welcher mich direkt anspricht. Danach geht es in die Menüübersicht. In dieser kann ich meine kommenden Termine verwalten, meine Ausrüstung und das Aussehen verändern, Fähigkeitspunkte kaufen und natürlich Grundattribute (Eigenschaften) verbessern. Wie sich alles zusammensetzt, das erfährt man im Spiel so nach und nach. Fakt ist, das ich meine Tätigkeiten für jede einzelne Woche bestimmen muss. Einzelne Tage werden nicht vom System gezählt. Von Woche zu Woche zeigt mir mein Manager die aktuellen Events an, bei denen ich teilnehmen kann. Alternativ kann ich aber die kommende Woche mit Trainings oder mit Ausruhen verbringen. Die letztere Option hat damit zu tun, das der Spieler natürlich auch eine Ruhephase benötigt, zum Beispiel nach fünf Turnieren hintereinander und einem Kräfte raubenden Powerplay.

Hierfür liefert eine Erschöpfungsanzeige im Menü die notwendige Übersicht. Die Trainingseinheiten sind natürlich kein Muss, ermöglichen es jedoch die Balken für die Fähigkeiten zu erweitern. Um dies etwas auseinander zu klamüsern: Fähigkeiten wie Volley oder Rückhand Topspin können nur gegen Geld verbessert werden. Die Eigenschaften, wie Stärke, Ausdauer oder Reflexe, erwerbe ich hingegen durch Spielzeit. Doch die Kaufmöglichkeit wird von dem freien Raum des Balkens eingeschränkt. Ist der Balken der Fähigkeit voll, so kann ich diese nicht erweitern. Spätestens da muss ich anfangen diese Fähigkeit zu trainieren, um den Freiraum für das erneute kaufen von Fähigkeiten zu ermöglichen. Was ich trainiere, bestimme ich vor dem Antritt des Trainings. Danach bestimme ich nur noch, auf welche Art ich das Training absolvieren will und dann kann es schon los gehen. Wie viel Platz für kaufbare Verbesserungen ich freimache, hängt dann von der Leistung im Training selbst ab. Über mehrere Wellen verlangt das Spiel eine bestimmte Punktzahl zu erreichen. Schaffe ich alle Anforderungen zu absolvieren, so bekomme ich die maximale Freischaltzahl für die Fähigkeit. Auch wenn dieses System auf den ersten Blick etwas kurios daher kommt, so ist sie doch irgendwie originell. Andere Sportspiele bauen ja bekanntlich auf das Training und Belohnen-Prinzip auf. Hier ist das nicht ganz so, was jedoch die Trainings wieder reizvoll macht.

Trotz der Trainings sind selbstverständlich die Matches in den Turnieren nicht zu ersetzten. Hier bekommt mein Spieler nicht nur Erfahrungspunkte und kleinere Verbesserungen von Fähigkeiten, sondern mit jedem Sieg steige ich auch in der Weltrangliste auf und somit auch bei den Events. Es werden nach und nach immer lukrativere Turniere anstehen. Im übrigen beeindruckte mich auch, das der Stärkeunterschied selbst bei einem niedrigen Schwierigkeitsgrad noch spürbar ist. Da geht halt schon einmal der Ball etwas weiter ab von der Zielzone oder landet im Netz. Auch die Reaktion und das Retten eines, ja sonnst so aussichtslosen Balls, ist bei den Profis einfacher als mit einem Rookie. Wie sich die Steuerung und das Gameplay direkt zusammensetzen, das erläutere ich gleich noch. Was ich an diesem Spiel leider etwas vermisse, was vielleicht auch einer der Kompromisse der Entwickler sein musste, sind Fun-Challenges oder ähnliches. Denke ich so an den SEGA Ableger, so gab es noch zu den Trainings recht lustig zurechtgemachte Challenges. In AO International Tennis sind die Trainings recht steril gehalten.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 1 Tag 23 Stunden
Kategorie:
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08. 06. 2018 um 00:16
08. 06. 2018 um 00:16
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