Den Rally Motorsport als Kunst sehen
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art of rally
20.10.20 10:15 Test
Du willst nicht mehr die hoch detaillierten und sterilen Rallyspiele mehr spielen? Dann habe ich hier etwas für dich!
Der Rally Motorsport hat über die letzten Jahre einige Highlight-Titel bekommen. Vor allem die führenden Entwicklerteams um Codemasters und Kylotonn schlugen mit ihren, teils groß lizenzierten Titeln, voll in Kerbe. Funselektor Labs hingegen haben den Rallysport etwas Anderes betrachtet. Mit art of rally erwartet dich ein etwas Besonderes Rallyspiel, ganz ohne große Markennamen und hochdetaillierten Texturen. Dafür aber mit viel Liebe zum Thema Kunst und einen Crashcourse in Sachen Rally-Geschichte.

Es muss nicht immer Highend sein

Bereits die ersten Screenshots bei der Vorankündigung auf Steam haben mich für art of rally sehr interessiert. Was ist, wenn man den Sport mal nicht als Materialschlacht zwischen Fahrzeugen und der Zeit ansieht, sondern viel mehr als Kunstwerk? Funselektor Labs haben mit dem Titel versucht, genau das in einen gewissen Einklang zu bekommen und wie ich finde; es ist ihnen sehr gut gelungen. In Art of Rally geht es, wie bei jedem anderen Rally Spiel auch, um das schnelle absolvieren von einer Strecke A nach B. Worin sich das Spiel von anderen nun unterscheidet ist eigentlich recht einfach: Die Grafik ist viel einfacher und farbenfroher als bei den Top-Titeln. Auch die Kameraansicht während des Spielens ist etwas anders. Man wählte dezent einmal keine Cockpit- oder gar Stoßstangenkamera, sondern alles viel mehr aus der Verfolgeransicht heraus. Trotz der stärkeren Farbgebung wird der Spielspaß nicht gebremst. Insgesamt gibt es fünf Länder in denen ich fahren kann. Funselektor Labs waren dabei recht erfinderisch. So haben sie eine ganze Spielwelt in einem Land erschaffen und dann verschiedene Straßenzüge für die Rallys erstellt. Über den Modus Freie Fahrt kann ich jedes Areal der fünf Länder frei erkunden und zugleich schon einmal die Straßenführungen betrachten / abfahren. (Außerdem lassen sich in dieser kleinen Open-World Sammelobjekte und ein Fahrzeug finden.

Beim vollständigen Sammeln dieser Objekte schalten sich neue Länder und Fahrzeuge frei.
) Während den Rallys greift der Spiel halt auf verschiedene Varianten der Streckenführungen zurück und so bietet es eine große Anzahl an verschiedenen Strecken mit unterschiedlichen Längen. (Teilweise sogar über 10 km Fahrdistanz.) Jedes Land, welches ich im Spiel bereise, hat so seine Eigenheiten, was die Darstellung der Umgebung angeht. In Norwegen findest du eine schöne Schneelandschaft, viele Nadelwälder, Fjord-Abschnitte und natürlich ein paar wenige Dörfer. In Sardinien dagegen gibt es viele Felder, sandige Abschnitte und auch eine typisch ländliche Umgebung. In Japan überzeugten mich die vielen Bäume mit Kirschblüten und entsprechenden Gebäuden. Die Liebe steckt hier halt doch im Detail. Aber auch die Fahrzeuge wurden recht einfach dargestellt, jedoch so, dass man ihren Typ erkennen kann. Renault Alpine, BMW 2002, Lancia Stratos und viele mehr. Etwas was ich am meisten schätze ist die große Anzahl an Fahrzeugen, die das Spiel bietet.

Quer durchs Beet von den 70igern bis zur Neuzeit. Natürlich nicht lizenziert aber die Darstellung ist so klar, dass man sie auch so erkennt. Abgesehen von richtigen Rally-Fahrzeugen bietet Art of Rally noch ein paar Sonderfahrzeuge an. Wie wäre es mit einer Runde im Tuk-Tuk oder einem Van? Vom Umfang aber wieder zurück zur allgemeinen Darstellung, die für ein Rally-Spiel schon einmalig ist. Innerhalb der Wiederholung, gibt das Spiel alle möglichen Kameraeinstellungen zum Besten und dort merke ich auch, dass es andere nette Ansichten außerhalb der Verfolgerkamera gibt. Dank eines verbauten Foto-Modus kann ich die Schönheit des Spiels bei jeder Wiederholung einfangen. Der Modus bietet einige nette Einstellungen für diverse Effekte an. Dank der freibeweglichen Kamera kann ich mich für das “perfekte“ Foto an jede beliebige Stelle bewegen. Einfach ein geiles Tool.

Atmosphäre wie früher

Der Lancia Stratos bollert durch die Wälder und an einem Abzweig scheint eine Horde an Stifte den Weg zu versperren. Fan-Stimmung kommt auf – Jubel und Kuhglockengeläut… Ich nähre mich den Stiften, welche die einfache Darstellung für Zuschauer sind. Und kurz bevor ich sie mutmaßlich rammen werde, teilt sich die Menge. Bilder von Gruppe B Zeiten schießen mir durch den Kopf. An jenen Tagen, wo wahre PS Monster durch Unmengen an Zuschauern vorbei schossen. Einige scheinen sich den Fahrzeugen scheinbar in die Wege stellen wollten, um kurz vor einem vermeintlichen Crash beiseite zu springen. Allein diese Idee ins Spiel einzubauen ist der absolute Hammer! Es ist zwar nicht immer und überall, aber es kam sehr oft vor, dass sich die Zuschauer im Spiel mir in den Weg stellten und sich dann diese Menge wieder teilte. Einfach nur eine tolle Präsentation. Dank der richtigen Sounds und den Effekten ist die Atmosphäre des Spiels extrem gut gelungen. Und das, obwohl man wirklich mit einer einfachen Art-Grafik arbeitet.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 1 Tag 5 Stunden
Kategorie:
Test
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Aktualisiert
20. 10. 2020 um 10:15
31. 10. 2020 um 20:28
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