Fünf Geschichten aus dem Ersten Weltkrieg - Wirst du ihre Erinnerungen ertragen?
Battlefield 1 - Article - Fünf Geschichten aus dem Ersten Weltkrieg - Wirst du ihre Erinnerungen ertragen?
Battlefield 1
05.11.16 16:45 Test
DICE und EA haben vor kurzem den lang ersehnten 1.WK Shooter Battlefield 1 veröffentlicht. Wie blicken für dich in den Single- und Mehrspieler.
Bevor ich diesmal den Artikel für Battlefield starte, machen wir einen kurzen Rückblick in die Geschichte! Vor gut hundert Jahren feierte der erste Panzer (gebaut und eingesetzt von den britischen Streitkräften) seinen Einsatz auf dem Schlachtfeld - während des ersten Weltkriegs. Es handelte sich dabei um den berühmten MARK I. Ich stelle natürlich in den Raum, ob DICE das Thema 1.Weltkrieg aufgrund dieses Jubiläums wählte. In den letzten Jahren gab es immer wieder mal kleinere Entwicklerteams, welche sich an der Thematik des ersten Weltkriegs als Shooter versuchten, mit eher bescheidenen Ergebnissen. Die einen waren zu Hardcore - präsentierten aber den Grabenkrieg um so imposanter - die anderen wiederum waren der Rede nicht wert. Als DICE und Electronic Arts die ersten interessanten Bilder und Informationen verkündeten, war ich sehr euphorisch und freute mich sehr darüber, das endlich eine der führenden Entwickler sich den Ersten Weltkrieg annimmt. Für die jüngeren Leser unter euch sei gesagt, das es bisher kein Battlefield Titel gab, der diesen blutigen Graben- und Giftgaskrieg auffasste. Doch die Vergangenheit rund um Battlefield war bunter als die der Konkurrenz. Neugierig? Battlefield 1942 erschien 2002 und stellte, - damals wie heute - durch die Spielvielfalt von Panzer, Infanterie, Schiffen, Flugzeugen und auch U-Booten auf einer Karte in einem Match, eine Revolution dar. Es folgten viele interessante Erweiterungen und alles zum Thema Zweiten Weltkrieg. 2004 erschien dann Battlefield Vietnam. (Ebenfalls mit den selben gelungenen Gameplay und Umfang.) Ab 2005 begannen die Entwickler mit den Battlefield Titeln, welche die moderne Kriegsführung auffassten. Lediglich 2009 erschien für die Xbox 360, Playstation 3 und den Computer Battlefield 1943 mit überaus guten Noten. Allerdings war das Thema Zweiter Weltkrieg mittlerweile schon etwas abgegriffen, sodass die Entwickler auch weiterhin auf die Thematik des modernen Krieges zurückgriffen. Mit Battlefield 1 gehen DICE ganz neue Wege und betreten seit langen wieder die historischen Schlachtfelder. Welcome Back!

Erschreckend, packend und einfach Erzählend

Die Kampagne der vorherigen Battlefield Spiele waren fast immer nach dem gleichen Muster gestrickt. Man spielte sich von einer Situation in die Nächste und immer weiter Vorwärts in der Geschichte. Diesmal haben DICE das ganze etwas anders gestaltet. So starte ich die Kampagne nicht einfach mit einer fortlaufenden Geschichte, sondern ich kann nun aus fünf verschiedenen Geschichten einzelner Soldaten oder Helden auswählen. Zusätzlich gibt es mit Stahlgewitter auch eine Art Prolog in den der Kampf gegen die Deutschen im Ersten Weltkrieg aussichtslos erscheint, sowie ein Outtro nachdem ich alles durchgespielt hatte. Für DICE war es mit Sicherheit nicht einfach die Spielwelt, Waffen, Maschinen und die Eindrücke aus dem Ersten Weltkrieg ins virtuelle zu bringen, zumal wohl mittlerweile kaum (wenn überhaupt) Zeitzeugen noch leben. Trotzdem nehme ich einmal vorweg, das der komplette Titel dem Namen Battlefield 1 zurecht trägt. (Nicht zuletzt durch das bekannte und geliebte Gameplay) Doch zurück zu den Geschichten, denn diese spielen von Frankreich über die Alpen, London bis ins Osmanische Reich und Arabien. Jede der fünf Haltepunkte (Prolog und Abspann nicht einbezogen) erzählt eine besondere Geschichte von den verschiedenen Schlachtfelder des Ersten Weltkriegs. Interessanterweise wurden die Level so groß und vielfältig gestaltet, das ich nun nicht mehr gezwungen bin ballernd durch die Spielwelt zu ziehen. Das Wort "Taktik-Shooter" taucht an dieser Stelle das erste mal auf. Egal ob in Frankreich bei der Mission mit dem ersten Panzer oder im Osmanischen Reich beim Kampf mit den Rebellen von Lawrence von Arabien gegen die Osmanen, es gibt nur sehr wenige Orte mit einem schlauchartigen Leveldesing. Fast immer hatte ich das Gefühl, das die Karte unendlich weit fortgeführt wird. Doch was hätte ich anderes von DICE erwartet, wenn es das nicht geben würde?

Anyway, denn um es auf den Punkt zu bringen sind alle Geschichten mal tragisch, euphorisch oder einfach nur nachdenklich und konnten mich gut in die Lage der damaligen Soldaten versetzten. Bestechen tut der Titel wieder einmal durch eine sehr überzeugende Grafik-Engine und tollen Effekten. Dabei spielt es keine Rolle ob Animationen, Details, Effekte (Regen, Regenbogen, Rauchwolken) oder auch diverse Inszenierungen. Fast durchweg präsentiert sich Battlefield 1 als überaus gelungen. Doch "durchweg" bedeutet nicht das der Titel hier öfter ein paar kleine Probleme hat. Mit unter gibt es in der Luft schwebende Leichen oder an der Wand feststehende Gegner, selbst zwei Wochen nach dem Release noch. Sehr gefallen hat mir bei diesem Battlefield 1 auch der Sound, vor allem weil das Soundfeedback der räumlichen Umgebung gut wiedergegeben wird. Schieße ich also mit einem Maschinengewehr im Raum, so gibt es einen gewissen Halleffekt. Alles macht einen sehr authentischen und super guten Eindruck. Alle Geschichten besitzen eine Spielzeit von rund 1,5 bis drei Stunden. Abhängig ist das Ganze vom Schwierigkeitsgrad und der Einstellung, ob man alle Herausforderungen absolvieren will. Rechne ich meine Zeit im Mehrspieler einmal ab, so habe ich für die Geschichte auf einem normalen Schwierigkeitsgrad und ein paar Gesuchten Feldhandbüchern rund 10 Stunden für alles benötigt.

Hier noch einmal die Fakten: Es gibt 17 verschiedene Missionen in fünf Geschichten mit drei Schwierigkeitsgrade und einer unterschiedlichen Anzahl an sammelbaren Feldhandbüchern, Kodexeinträgen und direkte Herausforderungen. Fast in jeder Geschichte gibt es eine besondere Maschine zu erleben oder selbst zu pilotieren. (Vornehmlich Panzer und Flugzeuge können hier gesteuert werden. Bekanntgemacht wird man noch mit dem Panzerzug und den Schlachtschiffen.) Natürlich legten die Entwickler auch bei diesem Titel wieder Fokus auf den Mehrspieler, weshalb die Kampagne mit Sicherheit etwas kurz geraten ist. Das bedeutet aber keinesfalls, das vor allem die Geschichten nicht gut sein, ganz im Gegenteil. Aber ein bisschen mehr Spiellänge hätte ich mir hier schon gewünscht.

Zur Erinnerung der Vergessenen und Helden

DICE haben bei der Präsentation des "virtuellen" Kriegs wahrlich eine tolle Leistung vollbracht. Egal ob Unterhaltungen zwischen Soldaten, den bewegenden Zwischensequenzen oder textlichen Einblendungen. Es gibt bereits Medien die von einem Anti-Kriegsshooter sprechen, in Anbetracht der sehr nahen Darstellung des Ersten Weltkriegs. Und auch wenn fast alle Personen eher erfunden sind, (Außer T. E. Lawrence von Arabien) so können diese aufgrund ihrer Geschichte und Erlebnisse überzeugen. Nachdem ich den Titel durchgespielt hatte, fragte ich mich was nun an dem allen echt sein könnte. Schließlich gibt es heute nur noch ganz wenige, wenn überhaupt, Zeitzeugen von früher. Betrachtet man die bekannten Fakten, so haben DICE versucht die Klamotten der Einheiten, die Fahrzeuge und auch die Waffen so authentisch wie möglich zu gestalten. Im Bezug auf die Panzer bezweifle ich manchmal ein paar Waffensysteme (Zum Beispiel das ein Panzer zwei bis drei verschiedene Waffenarten besitzt, die nur der Fahrer selbst bedienen konnte.) Auch was die Kriegsschauplätze angeht, sollte man nicht damit rechnen das sie den realen Umgebungen entsprungen sind, obwohl DICE wirklich versucht haben diese der örtlichen Gegebenheiten mit den landestypischen Gebäuden, Objekten und auch Landverlauf anzupassen. Und... ohne Frage, die Schauplätze des Spiels wirken verdammt real und man kann sich als Spieler überaus gut vorstellen, wie es damals für die Soldaten im ausweglosen Krieg (Vor allem in Frankreich) gewesen sein muss. Was übrigens der Wirklichkeit entspricht, sind die Texte über die aktuelle Lage und das was nach der absolvierten Geschichte daraus folgte. Theoretisch eine Geschichtsstunde im Videospiel, auch wenn dies nur in einem sehr kleinen Format passiert. Natürlich sind die Ziele und direkten Aufgaben in den Geschichten überwiegend fiktiv.

Jedenfalls fand ich keine Soldaten oder Vorkommnisse dieser Art. Die Grundsituation haben die Entwickler allerdings super beachtet und erwähnt. Das beste Beispiel für eine gute Mischung aus Fiktion und Realität ist die Geschichte Fünf mit T. E. Lawrence von Arabien. Es ist belegt, das dieser für die arabischen Rebellen kämpfte, beziehungsweise tätig war. (Die Rebellen kämpften für ein unabhängiges Arabien und den Besitz des Öls) Es war im Grunde ein Guerelliakrieg wie man es im Spiel auch erlebt. (Sprengsätze anbringen, Pläne entwenden, Spionage, wichtige Anlagen und Verbindungen manipulieren und zerstören und und und.) Fiktiv ist dagegen der Kampf von Zara gegen die Osmanen und die Herausforderung den Panzerzug aufzufinden und zu eliminieren. Übrigens spielt man in diesem Abschnitt nicht T. E. Lawrence von Arabien, sondern nur Zara, eine sehr talentierte Rebellin. Anhängend dessen möchte ich auch erwähnen, das einen die kleine Geschichtsstunde selbst im Rahmen des Mehrspielers noch einmal über den Weg läuft. Der Online-Mehrspielermodus Operationen, in dem eine Fraktion die Angreifer und die andere die Defensive bilden beendet die Abschnitte mit diversen „Was wäre wenn...“ oder „So schafften es...“. Die genaue Funktion des angesprochenen Modus erwähne ich gleich noch. Im Grunde kann man DICE in diesem Fall nichts anlasten, denn es ist letztendlich ein Videospiel und als Entwickler muss man natürlich auch diverse Kompromisse eingehen. Mir bleibt nur noch zu sagen, das man eine ausgewogene Lösung zwischen realen Vorkommnissen und fiktiven Geschichten gefunden hat und das dass ganze super zusammen passt.
Die Kampagne als Vorbereitung für den Mehrspieler - Panzer, Flugzeuge und Infanterie im Fokus

Es stand bereits früh fest, das dass Entwicklerteam um DICE so authentisch arbeiten wolle, wie möglich. Der Erste Weltkrieg als Videospiel wurde bisher so gut wie kaum gut umgesetzt, weshalb die Entwickler sicherlich sehr auf das Feedback der Spieler gespannt waren. Und was soll ich sagen, mich hat es sehr überzeugt. Naja... hier und da gibt es ein paar grafische Fehler und es gab diverse Probleme mit der Konnektivität, Gruppenbildung unter Freunden und auch dem Balancing (Vor allem die Zeppeline), jedoch wirken im allgemeinen alle Einheiten sehr authentisch und überzeugend. Doch gehe ich einmal genauer auf alles ein. Ich als Spieler kann beim Spawn auf vier verschiedene Klassen zugreifen. (Sanitäter, Späher, Versorgung und Soldat) Abhängig von der Klasse gibt es eine Vielzahl an Waffen und Ausrüstungsarten. Je nach Battlepacks und spezielle Geldscheinen (Bezeichnet werden diese als Anleihen), welche ich durch abgeschlossene Mehrspielermatches bekomme, kann ich auch weitere Waffen und Skins in den einzelnen Klassen frei kaufen. Doch darauf komme ich gleich noch. Generell fand ich die Klassen genauso wieder, wie bei den vorherigen Battlefield Titeln auch. Was mir im neuen Battlefield sehr gut gefiel, waren sowohl die Dialoge als auch die verschiedenen Aussagen der Soldaten. Zum Beispiel bei der Anfrage von Munition, das herausgeben von medizinischen Kästen oder einfachen den Schnellbefehlen. Hier haben sich DICE wirklich einiges einfallen lassen. Doch nicht nur der Sound ist gut, sondern auch die Darstellung und Animationen der Waffen lassen sich sehen. Außerdem klebt nun auch endlich mal Matsch oder Dreck am Gewehr, wenn ich im Schlamm lag.

Was Effekte angeht, hat der Titel eindeutig die Nase weit vorne. Ja selbst das Balancing der Waffen ist endlich einmal ordentlich. Das einzigste was im Spiel nerven könnte, ist das Arcade-Feedback bei Treffern von Gegnern. Zurzeit gibt es noch keinen Hardcore-Modus und so benötigt man mindestens drei direkte Treffer ehe der Gegner umkippt. (Außer bei gezielten Schüssen mit der Klasse Späher/Scharfschützen) Beim Thema Klassen möchte ich noch erwähnen, das ich natürlich auch die Klassen der gefallenen Mitspieler aufsammeln kann. Als Infanterie hat man momentan nicht nur die Kugeln und Handgranaten als Feind, sondern auch Gasgranaten. Gründe Wolken tauchen auf und mein Charakter fängt an tierisch zu husten. Es folgt die Abnahme der Lebensenergie bis hin zum Tod. Wahrlich ist dies ein neues Element, welches man erst nach und nach verinnerlicht. Klar... bei den bisherigen Titeln arbeitete man kaum mit irgendwelchen Masken. Wie für Battlefield bekannt, gibt es an den Heimatbasen, ausnahmsweise auch an ein paar eingenommenen Punkten, wieder die Möglichkeit als Maschinist in einen der drei Panzer (Unterscheiden sich zwischen schweren Kampfpanzer, Landkreuzer [Mark I] oder auch einen Ein-Mann Panzer) oder Schnellwagen einzusteigen. Im Bereich der Lüfte bietet der Titel einen Jagdbomber, Bomber und ein Kampfflugzeug. Packende Dogfights sind mit denen übrigens garantiert! Wie bereits erwähnt, wurde die komplette Darstellung der originalen nachempfunden. Speziell beim spawnen in einem Fahr- oder Flugzeug bekomme ich die Klasse des Maschinisten oder Piloten zugeteilt. Sein Vorteil liegt darin, das er selbst im Fahrzeug sitzend diesen reparieren kann. Vorausgesetzt wird, das dass Gerät nicht unter Beschuss steht. Bisher sprach ich ja nur von Land oder Lufteinheiten, doch an Küstenmaps kann es auch mit Booten heiß her gehen. Allerdings gibt es nur maximal vier Torpedoboote pro Küstenkarte. (Auf beiden Seiten jeweils zwei.)

Neu hinzugekommen ist die Kavallerie in der ich mit einem Gewehr oder Säbel auf einem Pferd durch die Gegend reiten kann. Habe ich noch etwas vergessen? Klar... selbstverständlich sind alle Karten mit diversen Panzerabwehr- oder MG Stellungen ausgerüstet, die frei genutzt werden können. Die Krönung des ganzen sind die großen Verstärkungseinheiten wie Zeppeline, Schlachtschiffe oder den Panzerzug. Deren eintritt ist meistens vom Punktestand abhängig und an den Austragungsorten der Schlacht gebunden. (In den Wüstenkarten wirst du kein Schlachtschiff oder Luftschiff bekommen. Beziehungsweise wird dort keines auftauchen, da man diese Einheiten per Zufall auftauchen. Sie werden lediglich kurz vor dem Erscheinen angekündigt.) Von der Aufzählung noch kurz zum Schadensmodell. Jedes Fahrzeug in Battlefiel 1 besitzt ein grobes Schadensmodell. Löcher in den Planen bei den Flugzeugen, Einschusslöcher und Rauch bei den Panzern und Blutspritzer bei Nakkampf-Takedowns. Die Entwickler haben sich bei diesen Darstellungen sehr viel Mühe gegeben, was anerkannt werden muss! Auch passive Effekte, wie der Rauch aus dem Auspuff der Panzer oder diverse Fehlzündungen dieser, macht das Spielen zum Filmreifen Erlebnis. Nun... ich gehe ich kurz auf die Überschrift ein, denn ich hatte ja geschrieben, das der Einzelspieler die Vorbereitung auf den Mehrspieler ist. Tatsächlich kann man das so auslegen, denn in den ersten drei Geschichten lernte ich mit Panzern und Flugzeugen auf verschiedenen Positionen umzugehen. Außerdem sind fast alle Karten, welche in den Geschichten auftauchen, auch in einer fast gleichen Form im Mehrspieler vertreten. Doch dies war in der Vergangenheit bei Battlefield Titeln schließlich nie anders.

Das ist der Mehrspieler und seine Spielmodi

Es wird Zeit auf die Spielmodi des Mehrspielers einzugehen. Diesmal gibt es lediglich fünf Modi die als EROBERUNG, KRIEGSTAUBEN, RUSH, TEAM-DEATHMATCH und VORHERRSCHAFT betitelt wurden. Die meisten davon sollten bereits aus den Vorgängerteilen bekannt sein. Lediglich Kriegstauben ist neu, hat allerdings eine direkte Ähnlichkeit mit zwei der genannten Spielmodi und kommt nicht besonders neu daher. Trotzdem bietet diese Anzahl an Spielmodi eine gewisse Abwechslung mit Langzeit-Spielspaß. Blicke ich nun aber einen Menüpunkt höher, denn unter dem Punkt Multiplayer findet sich nicht nur der übersichtliche Server-Browser, aus dem die Auflistung der Spielmodi stammt, sondern noch Schnelles Spiel, Eigene Spiele und Operationen. Das Schnelle Spiel ermöglicht es mir rasch, ohne große Einstellungen, in ein beliebiges Match zu springen. Das Eigene Spiel bietet voreingestellte Modi, welche DICE demnächst noch veröffentlichen werden. Darunter fallen dann auch der Hardcore-Modus und Nebel des Krieges.

Neu und spannend zugleich ist der Hauptmodus Operationen, in denen sowohl 40 als auch 64 Spieler teilnehmen können. In diesem versucht eine Fraktion über mehrere Kartenabschnitte die Gebiete einzunehmen oder zu Verteidigen. Die Angreifer haben dabei rund drei Angriffswellen Zeit um den Kartenabschnitt einzunehmen. Wurde eine komplette Region erfolgreich eingenommen, so geht es zu einer neuen Karte, welche auf den weiterführenden Weg liegt. Nach und nach spielte ich also auf eine gewisse Anzahl an Karten über mehrere Stunden. (Pro Match kann man meistens 20-30 Minuten rechnen.) Bei diesem Modus heißt es einfach in die Großoffensive gehen und kämpfen. Ohne jetzt noch weiter in Euphorie zu verfallen, muss ich den Entwicklern für diesen Modus ein großes Lob aussprechen. Übrigens bekommt man auch sehr viele Spielpunkte verliehen.
Anpassung des Soldaten, Puzzles, Waffenränge und Battlepacks im Mehrspieler

Was wäre ein Battlefield-Titel ohne die Möglichkeit seine Waffen und Klassen anzupassen? Zu Beginn besitze ich nur ein paar einfache Waffen, halt das Standard-Arsenal. Doch mit steigenden Spielerlevel werden auch immer mehr Waffen freigespielt. Natürlich muss ich diese dann noch mit Anleihen (Also im Endeffekt Geld) kaufen. Da alles etwas zu einfach wäre, haben die Entwickler nun auch Waffenlevel eingeführt. In Kombination mit dem Spieler- und Waffenlevel lassen sich erst dann die richtigen Waffen nach und nach freischalten. Pro Match und Nutzung der jeweiligen Klasse kassiere ich hierfür Erfahrungspunkte. Für mein Empfinden sind die benötigten Erfahrungspunkte immer etwas zu hoch angesetzt. Wer oft auf dem Server nach der aktuellen Lage handelt, (also darauf reagiert an welchen Einheiten es mangelt, speziell bei Panzern oder Spähern.) der wird deutlich länger für einen weiteren Level in der Klasse benötigen. Abgesehen von neuen Waffen kann ich diese auch noch etwas personalisieren. Hier ein neues Visier mit Zoomfaktor und da ein Bajonett. Das gleiche gilt sowohl für die Sekundärwaffen als auch Handgranaten und Gadges. (Je nach Klasse Verbands- oder Munitionskasten, Mörser und weitere.) Theoretisch kann ich also bis zu einem gewissen Punkt, jede Klasse nach belieben kreieren und separat abspeichern. Negativ fiel mir übrigens die fehlende Anpassungsmöglichkeit im Hauptmenü auf. Anpassungen meiner Klassen funktionieren nur während eines laufenden Matches.

Im Hauptmenü kann ich mir lediglich meine kaufbaren Waffen, Gadges und alles ansehen. Die Betonung liegt hier auf "ANSEHEN". Mir werden auch die einzelnen Statistiken angezeigt, doch ein eigenes Menü für die Anpassungen war doch etwas zu viel. Im Verlauf der Kämpfe fand ich verteilt auf der Karte auch diverse Kits. Mal ist es ein Wachsoldaten-Kit, dann wieder ein Flammenwerfer-Kit. Diese Kits bieten nicht nur den Nutzer einen höheren Schutz vor Kugeln, sondern sie können auch ordentlich austeilen. Leider tauchen diese Kits relativ selten auf, sodass es eine reine Glückssache ist, diese einmal anzuziehen. Am Ende gehe ich noch kurz auf die Battlepacks ein. Diese gibt es seit längerer Zeit schon in den Battlefield-Titeln und bescherten mir als Spieler besondere, seltene oder exklusive Skins (Lackierungen) für alle gängigen Waffen. Ganz selten kann es allerdings auch vorkommen, das einem eine Waffe neue freigeschaltet wird. Insgesamt gibt es drei verschiedene Arten von Battlepacks. Sie werden für gewöhnlich nach einer gewissen Anzahl an Matches durch das Zufallsprinzip ausgeteilt. Alternativ kann ich die Packs auch durch sogenannte Schrotteile kaufen. Diese erlange ich allerdings nur dann, wenn ich eine Battlepackkarte vernichte. (Meistens ist dies der Fall, wenn man doppelte Karten besitzt oder diese eh nicht benötigen würde.) Manchmal muss man halt Prioritäten setzten. Ganz ganz selten finden sich in den Battlepacks auch Puzzleteile für zwei ganz besondere Nahkampfwaffen. Diese sind nicht nur die Hingucker auf den Schlachfeldern, sondern sind auch sehr effektiv.

Was mir anbei sehr gefallen hat, sind die Anzeigen der Waffendaten mit eingebauten Vergleichsdiagramm. Eine Waffe die ich bereits für die entsprechende Klasse ausgewählt habe, kann so mit neuen, noch nicht gekauften oder nur verfügbaren Waffen, verglichen werden. Dies geht ganz bequem über eine einfache Anzeige am rechten Rand. Zum Abschluss dieses Abschnitts möchte die Auszeichnungen erwähnen. Auch diese können meinem Online-Profil verliehen werden. Egal ob nun eigenes Emblem auf der Schulter oder ein Orden an der Brust. Ich als Spieler kann mich nach belieben dekorieren lassen. (Sobald man einmal ausgezeichnet wird.) Im Bezug auf die Orden gibt es in einem gewissen Zeitabstand nur bis zu fünf Auswahlmöglichkeiten. Ich muss sozusagen meinen gewollten Orden auswählen und dann die vorgegebenen Ziele für diesen absolvieren. In der Praxis gestaltet sich das Absolvieren dieser Aufgaben viel schwieriger als es sich zunächst anhört, ist allerdings wiederum ein sehr großer Anreiz weitere Runden zu spielen.

Diverse Ähnlichkeiten mit Star Wars Battlefront - Grafik-Recycling?

Spieler von Star Wars Battlefront werden bereits bei der Beta von BF1 auf der Wüstenmap einige Ähnlichkeiten mit dem letzten Projekt von DICE erkannt haben. Tatsächlich erkannte auch ich vor allem bei den Texturdetails starke Ähnlichkeiten mit denen von SW Battlefront. Egal ob es die Schlachten im Wald sind (Da waren es die Moos und Pflanzendarstellungen) oder in der Wüste. (Gerade die Felsformationen und die Sanddarstellung ähneln sich sehr.) Laut Quellen aus unseren Reihen gibt es bei Battlefield 1 auf einer Wüstenkarte sogar ein Blastergewehr der Sturmtruppen, allerdings nicht aufnehmbar. Ist das vielleicht ein absichtlicher Fingerzeig von DICE? Ich kann es dir leider nicht sagen, doch ein Grafik- und Maprecycling aus Star Wars Battlefront würde ich hier kaum ausschließen. In meiner Review ist dieser Punkt nicht sonderlich Relevant für die Wertung, weil es den Spielspaß nicht beeinträchtigt. Es sollte viel mehr ein kleiner Fingerzeig sein. Übrigens hatte ich die gewissen Parallelen in unserem Gamescom Report auch schon erwähnt gehabt. Das Wettersystem zum Beispiel stammt von Battlefield Hardline. Die Sandstürme, Regen und sonstige Wettereffekte haben eine sehr starke Ähnlichkeit mit dem Vorgänger. Will man allerdings die Entwickler verstehen, so kann man angewandte Techniken, Grafiken oder Elemente nur schwer noch besser machen als es beim Vorgänger schon war. (Wie sollte man die Darstellung eines Sandsturmes noch besser machen?)

Komplikationen mit Origin-Server und dem Freunde/Party-Kommunikationselement

Auch wenn unser Testartikel mittlerweile mit rund zwei Wochen nach dem Release verspätet erscheint, so haben es DICE bisher noch nicht hinbekommen diverse Fehler auszumerzen. Und dabei erschien vor kurzem erst ein Update. Während Spieler ohne Clans oder großen Freundeskreis sich eher an die einfachen Starts über Multiplayer und den Server-Browser (ohne Fehler) erfreuen, kämpft der erwähnte Spielerkreis mit diversen Problemen was Konnektivität, Matchmaking und Kommunikation angeht. In unseren ausgedehnten Tests hatte ich fast immer Probleme andere Mitspieler (Freunde und Kollegen) in meine Party zu bekommen oder bei diesen einzusteigen. Auch die anderen Teilnehmer/Freunde berichteten von solchen Problemen bei sich. Hatte ich erst einmal eine Party mit Freunden aufgebaut, so kommt das Matchmaking. Nicht selten musste dieser Join-Prozess mehrmals durchgegangen werden, ehe wir als Gruppe in ein Match kamen. Beim Punkt Kommunikation hapert es ebenfalls sehr. Im Blickpunkt ist der Origin-Chat, der bei manchen Freunden und Kollegen zu Anzeigeproblemen der Auflösung führte. (Ich selbst hatte dies zum Glück nur einmal.) Das komplette Freunde, Party und Communtiy Modul rund um den Titel und Origin scheint entweder extrem überlastet oder einfach nur schlecht programmiert worden zu sein.

Es ist auf jedenfall eine enorme Geduldsprobe mit Freunden zusammen spielen zu wollen. Funktioniert das ganze aber mal ordentlich, so läuft die Zuteilung als eigener Trupp auf der selben Fraktionsseite einwandfrei und sehr vorbildlich. Zurzeit aber nicht wirklich konstant! Ein weiteres Minus in diesem Punkt zeigt sich beim Verlassen eines Matches. So gelang ich nur in das Hauptmenü, wenn ich in einem Match bin. Kurz nach einem beendeten Match oder während des Mapchange gibt es keine Möglichkeit auszusteigen. Somit musste ich also immer warten bis ich wieder im Spiel war. Auch hier sollte DICE vielleicht überlegen, das etwas zu überarbeiten. Ja... dieser Textabschnitt beinhaltet bereits jetzt viel Kritik, wo ich auch gleich weitermache. Zu den folgende Negative kommen hinzu: Schwebende Leichen bei Mauern oder Erhöhungen, unausgeglichenes Balancing bei großen Flug-/Fahrzeugen, komische Kollisionsabfragen bei Flugzeugen und nicht zuletzt einen fehlenden Filter für ausgeglichene Spielerlevel. Klar könnte ich über ein paar Punkte hinweg sehen, aber auflisten wollte ich diese trotzdem.

So sieht die Zukunft des Titels aus

Ungewöhnlich für einen Testartikel ist dieser Abschnitt, doch in Anbetracht das DICE auch in den kommenden Monaten weiter hart an diesem Titel arbeitet, möchte ich aufzeigen was dich im Season-Pass und bei den kommenden Updates erwarten wird. Zuerst zu den Updates, denn vor kurzem veröffentlichten EA und DICE die Pläne für die zukünftigen (kostenlosen) Updates. HIER gelangst du zur entsprechenden News in einem neuen Fenster. Im Bezug auf die Updates werden wir uns alle sicherlich über die Einführung des bekannten Hardcore-Modus freuen. Darüber hinaus kündigten die Entwickler Anfang des nächsten Jahres bereits die erste kostenpflichtige Erweiterung an. Bei dieser wird es endlich möglich sein die Franzosen zu spielen. Der Season-Pass bietet dir, wie sollte es auch anders sein, ein Rundum-Sorglos Paket. Das bedeutet für eine einmalige Zahlung bekommst du alle kommenden DLC-Erweiterungen, höhere Chancen auf Battlepacks und Battlepack-Sofortgeschenke, exklusive Skins und noch weitere tolle Sachen. Die Packs werden übrigens demnächst auf für Echtgeld kaufbar sein. Allerdings sollte dabei bedacht werden, das diese Battlepacks wie Ü-Eier sind. Man weiß nie was drin ist. DICE und EA werden dich bei diesem Titel noch mindestens ein dreiviertel Jahr mit neuen Inhalten, Events und weiteren Sachen versorgen. Die Vergangenheit zeigte auch, das solche „Supports“ bei dieser Konstellation über diese angepeilte Zeitspanne hinaus gehen können.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 18 Stunden 50 Minuten
Kategorie:
Test
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05. 11. 2016 um 16:45
05. 11. 2016 um 16:45
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