Für Mütterchen Russland!
Company of Heroes 2 - Article - Für Mütterchen Russland!
Company of Heroes 2
02.08.13 19:39 Test
Sieben Jahre ist es her, seit dem Relic den ersten Teil von Company of Heros heraus brachte. Es folgten Addons und Tales of Valor. All diese Titel behandelten den Kampf zwischen Briten, Amerikanern un ...
Das erste Company of Heroes, wie die gefolgten Addons und Tales of Valor, spielten bislang immer in Frankreich, Belgien, Holland und Deutschland. Eigentlich die wichtigsten Schlachten westlich von Deutschland. Die CoH Community basteltete in den Jahren viele schöne Mods, darunter auch die Schlacht in den Ardennen mit einer Winterumgebung und komplett neuen Modellen. Auch eine Mod für den Krieg gegen die Russen war in der Entstehung. Doch nun übernimmt die richtige Erzählung, um den Krieg im Osten von Europa, Relic.


Die volle Offensive
Nachdem Company of Heroes die Landung an der Normandie und das vorrücken der Amerikaner, sowie Briten, zum faschistischen Deutschland gut wiedergab, widmet sich der zweite Teil dem Kampf der Roten Armee gegen die Deutschen, sowie die Verteidigung und Gegenoffensive. Das Hauptmenü des Spieles ist einfach und übersichtlich gestaltet. Von Kampagne bis zum Online Teil, bietet Company of Heroes 2 eine Vielfalt an Spielemodis. Dabei ist es fast egal, ob nun gegen einen Freund, andere Spieler oder die KI. Zum Beginn der Kampagne folgt ein kurzes Video, was 1952 in einem Zwangsarbeiterlager mitten in Sibirien spielt. Hier wird die Geschichte von Lev Abramovich Isakovich erzählt, der sich in der Zeit des Zweiten Weltkrieges zum Offizier hoch kämpfte. Um nicht all zu viel zu verraten, springe ich gleich ins erste Gefecht. Es ist 1942. Die Deutschen befinden sich in Stalingrad, die Rote Armee erreicht, mit neuen Männern per Landungsboot, die Ufer. Meine ersten Befehle sind die Landungboote schnellst möglich verlassen, zum T34 vorzustoßen und in Deckung zu gehen. Die Atmosphäre des Spiels ist wie eh und je, einfach nur atemberaubend. Das alte Deckungssystem mit Punktanzeige in Gelb oder Grün, für mittlere und gute Deckung, ist immer noch vorhanden und auch sonnst hast sich im Interface nichts verändert. Neu sind die angezeigten Einheiten am oberen rechten Rand, sowie die neuen Doktrine für die Deutsche, als auch Sowjetische Armee. Zur kurzen Auffrischung: Doktrin sind im Spiel Verstärkungen, Verbesserungen oder Unterstützung (Artillerie oder Luft) die durch den jeweiligen Kommandanten zugeschaltet werden. Jeder Kommandant hat seine speziellen Vorlieben, die immer eine Bestimmte Art der oben genannten Bonis mit einbringen. Es empfiehlt sich daher, immer genau zu überlegen, welchen ich nehme und was mich halt weiter bringt.


Hinter dem T34 in Deckung, wird vorgerückt. Überall schlagen Granaten ein. Ein wahres Schlachtfest für beide Fraktionen. Jeweils rechts und links sind Gegner, die meine Einheiten aufmischen. Plötzlich, eine Panzerfaust. Ehe ich reagieren kann, wird unser Panzer beschädigt. Der Panzer rollt nicht mehr, kann aber noch feuern. Meinen Soldaten bringt das allerdings recht wenig, daher schicke ich sie durch die Ruinen an der rechten Flanke. Eine nah gelegene Ruine bietet ihnen Schutz für ein wildes Feuergefecht. So nach und nach kämpfe ich mich vor. Trotz meines gewählten Schwierigkeitsgrades (Mittel) geht es gut voran. Dies sollte sich aber in späteren Missionen als eine harte Nuss herausstellen. Es ist so, wie es immer bei Company of Heroes war. Selbst unter Leicht können die Gegner noch heftig zurückschlagen. Dies gilt generell für die KI und das ist auch DAS, was Company of Heroes unter dem Strich schon immer ausmachte. Inzwischen hat mein Trupp schon zusätzliche Verstärkungstruppen bekommen und wir stürmen nun die deutsche Befestigung. Mit viel Deckung, Einsatz von Handgraten und dem ergattern von Fremdwaffen, kann ich mich bis zu der Artillerie vor kämpfen. Während des Einsatzes gibt es immer wieder ein oder zwei Bonusaufgaben, die später beim Abschluss auch belohnt werden. Das Ausschalten dieser ist nicht mehr ganz so einfach. MG-Stellungen und viele Einheiten zermürben meine Soldaten erneut. Aber auch dies ist nicht unüberwindbar. Mit mehreren Handgranate, die mir übrigens etwas von meinem Munitionsvorrat kosten, gehen auch diese Stellen kaputt. Am Ende gibt es eine kurze Statistik und Orden. Neben diesen Orden wird, vorausgesetzt das Spiel ist Online verbunden, Erfahrungspunkte auf den Spielerlevel, sowie weitere Abzeichen. Besteht keine Internetverbindung, werden nach einer Mission oder Gefecht, keine Erfahrungspunkte verteilt. Wo ich auch gerade bei Erfahrungen bin. Während der Schlacht können länger bestehende Einheiten auch Erfahrungspunkte sammeln und somit stärker werden.


Wenig ist oft mehr!
Schon im Intro des Spieles wird klar, die Rote Armee hatte im Kampf gegen die Deutschen ein sehr schweres leben. Dies wird auch im Spiel sehr gelungen wiedergegeben. Anders als beim Vorgänger, besitzen die Russen nicht das volle Arsenal, wie die Amerikaner bei der Landung. Hier heißt es: Lauf dem anderen hinterher und wenn er fällt, nimm seine Waffe und weiter geht’s. Auch die Doktrine, die ich im folgenden Absatz weiter vertiefen werde, zeugen nicht gerade von einer übermäßigen Verstärkung. Die geschichtliche Anpassung des Spieles ist sehr gut gelungen.

Level, Doktrin und die Vorräte
Wie schon erwähnt, brauche ich im Spiel für alles Vorräte. Für neue und stärker bewaffnete Einheiten brauche ich Vorräte wie Munition und Arbeitskräfte. Für kleinere Aufbesserungen der Einheiten, wie Granaten, Anti-Tank Bomben oder ähnliches, werden ebenfalls Vorräte fällig. Zum Anfordern von Fahrzeugen, werden vor allem Treibstofflager benötigt. Nun kommt aber die Neuerung. Anders als beim Vorgänger können die Flaggenpunkte eingenommen werden und selbst bestimmt werden, wie die Pioniere es befestigen sollen. Dabei stehen Munitions- und Treibstoffdepot zur Verfügung. Klar gibt es aber auch Flaggenpunkte die ihre Art der Vorräte vorgeben. Im Verbindung mit dem Vorräten stehen auch die Doktrine. Bei den Doktrinen stehen vier Kommandanten mit Verstärkungsmöglichkeiten zur Verfügung. Je nach Vorlieben dessen, kann ich Brandbombenhagel, Panzerverstärkung mit Flammenwerfer oder sonstige Unterstützung herbei rufen. Die einzelnen Zusätze, müssen allerdings erst durch Kommandatenpunkte freigeschaltet werden. Die Punkte werden links unten an der Übersichtskarte als Kreis angezeigt und steigen nur durch Erfahrungspunkte, wie getötete Gegner, einnehmen von Flaggenpunkten oder erfüllen von Bonusmissionen. Je höher die Kommandantenpunkte erreicht werden, um so stärker werden die Unterstützungen. Fast alle Kommandounterstützungen kosten aber wiederum Vorräte. Groß im Hauptmenü dargestellt und auch sonnst bei jedem Unterverzeichnis vertreten, ist die Anpassung der Armee. Für jede Seite kann ich meine freigeschalteten Lackierungen, als auch Aufklärungsberichte, ansehen. Zusätzlich kann ich die Kommandantenbewaffnung optimieren. Die weiteren Zusammenhänge, wie nun die einzelnen zusätzlichen Kommandantenbewaffnungen freigeschaltet werden, würde meinen Textrahmen sprengen. Es sind auf jedenfall viele.


Der harte Winter in Russland
Ein besonderes Spezial, was die Schlachten noch versüßt, sind die hereinbrechenden Winterstürme auf den Winterkarten. Auch in der Kampagne gibt es ein paar Missionen, wo der Vorstoß nicht übereilt von statten gehen sollte. Die Einheiten können erstmals auch durch Umwelteinflüsse sterben. Das stapfen durch hohen Schnee, langes Stehen in der Kälte ohne warmes Feuer oder einfach im freien bei einem Blizzard, kann die Truppen nicht nur verlangsamen, sondern auch sterben lassen. Als Warnung gibt es ein blaues Thermometer, was fast wie eine Sanduhr, den aktuellen personellen Kältestand anzeigt. Einzige Möglichkeit dem entgegen zu gehen sind Feuerstellen, Gebäude oder auch Transportfahrzeuge aufzusuchen. Eine Truppenklasse kann sogar selbst ein Feuer erstellen und unter Umständen eine ganze Truppe von mehreren Einheiten wieder aufwärmen. Bei längeren Gefechten, Online oder gegen KI, verändert sich das Wetter langsam und wir mit einer Uhr, bis zum Eintreffen des Sturms, angezeigt. Einheiten direkt bei den eigenen Baugebäuden werden übrigens auch nicht erfrieren. Apropo Bauen. Durch die Pioniere können natürlich, wie auch im ersten Teil, Gebäude errichtet und Einheiten angefordert werden. Das reicht von MG und Sniper Schützen, bis hin zum Panzer.


Spielplatz für Erwachsene, aber wo ist der Editor?
Die Kampagne bietet viel Abwechslung und zeigt, wie auch der Vorgänger, die Grausamkeit des Krieges im vollen Umfang. Das bewerte Deckungssystem, nachdem die Soldaten halt weniger Schaden erleiden und nicht zu schnell unter Angst verharren, hat Relic beibehalten und teilweise noch optimiert. Neben der umfangreichen Kampagne, kann ich mich noch unter Kriegsschauplätze in Coop-Szenarios, Solo-Herausforderung oder KI-Schlachten auf jede erdenkliche Art messen. Alle Modis unter Kriegsschauplätze bringen mich zu den wichtigsten Schlachten des zweiten Weltkrieges, zwischen der Roten Armee und den Deutschen. Einige müssen unter Zeitdruck gemeistert werden, andere mit wenig Ressourcen. Wie im Vorgänger auch können unter Online & Gefechte große Schlachten gespielt werden. Neu sind allerdings die direkt aufgeteilten Menüpunkte Spieler gegen Spieler, Spieler (Nur Spieler) gegen KI oder Benutzerdefiniert. Alle drei Modis bieten Platz für insgesamt 8 Spieler. Natürlich je nach Karte. Leider überzeugte mich die Menge der Standartkarten nicht so ganz. Das Thema Karten war beim ersten Teil nie ein großes Thema, denn mit dem damals mitgelieferten, Mapeditor kamen schnell neue Karten ins Spiel. Leider gab es dann die vielen Patches, wodurch die Maps wieder nicht Kompatibel waren und neu gespeichert oder geskriptet werden mussten. Teilweise stieg ich auch in den Developer-Modus ins Spiel, um eine Map zu spielen. In Company of Heroes 2 haben die Entwickler darauf verzichtet. Es bleibt zu hoffen, dass vielleicht die Map- und Modcommunity, die nicht gerade klein war, auch bei diesem Meisterwerk neu auf blühen kann.


Kleine Übersicht:
Company of Heroes hat sehr viel von seinem Vorgänger behalten. Gott sei dank. Denn es gab in der Vergangenheit andere Titel die ihre Fortsetzung gründlich versiebt hatten. Grafisch haben die Entwickler einiges verbessert. Die sterbenden Soldaten kriechen noch etwas über den Platz und Soldaten fliegen bei Granaten in die Luft. Alle Bewegungen sind sehr authentisch und wirken sehr real. Was mir etwas fehlte, war das Schwenken der Kamera. Denn die Kamera kann zwar rein und raus Zoomen, allerdings nicht gedreht werden. Sonnst ist die Optik auf voller Auflösung einfach nur Gut. Tonwiedergabe und Soundtrack wurden super abgemischt und fügen sich schön in den Spielverlauf ein. Interessant ist, wie dramatisch die Musik allein die aktuelle Spielsituation darstellen kann. Eine Unterstützung typischer Surround-Systeme ist gegeben. Die Steuerung ist relativ einfach und hat sich für Spieler der vorherigen Teile nicht groß verändert. Bei Fragen gibt es ein sehr vorbildliches Tutorial mit kurzen und informellen Inhalt. Der Titel verfügt auch über ein sehr gutes Gameplay. Es können aus vier verschiedenen Schwierigkeitsstufen die optimale genommen werden. Anders als wie früher, wurden viele Einstellungsmöglichkeiten sehr vereinfacht und fördert somit die Übersicht. Generell macht Company of Heroes 2 einen sehr aufgeräumten Eindruck, selbst im Spiel selbst. Der Einzelspieler bietet eine ordentliche Länge, mit einer interessanten Story. Der Umfang der restlichen Herausforderungen und Schlachtfelder ist, im Vergleich zum Vorgänger, vergrößert worden. Einziger Wermutstropfen ist die fehlende Möglichkeit, selbst erstellte Karten zu kreieren und einzubauen. Von der offiziellen Seite gab es bisher keine Bestätigung, das dieser Editor vorhanden sei. Die Anzahl der Schlachtkarten ist zwar ordentlich, doch nach mehreren Runden können diese auf Dauer langweilig werden. Somit komme ich noch zum Mehrspieler. Selbst bei schwierigen Verbindungsgeschwindigkeiten oder Problemen durch unterschiedlicher Auflösung, waren alle meine Matches sehr gut spielbar. Die Möglichkeit der Kooperativ, sowie gegeneinander gegen KI oder andere Mitspieler, reizt das größt mögliche Potential aus. Anzumerken ist, das die Mehrspieler- und Einzelspielermodis wie Spieler gegen Spieler und Spieler gegen KI zwar schon im Vorgänger vorhanden waren, allerdings keinen eigenen Menüpunkt besaßen, was eigentlich aussagen soll, das die Bedienfreundlichkeit sehr verbessert wurde.

Kleine Anmerkung zum Schluss
Um diesen Titel spielen zu können, muss ein Benutzeraccount bei Valves Online-Plattform Steam vorhanden sein oder angelegt werden. Mit der Verknüpfung des Spieles an dem Account, lässt sich dieser Titel allerdings so, nicht mehr verkaufen.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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02. 08. 2013 um 19:39
02. 08. 2013 um 19:39
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