Jagd im Trauma
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Driver: San Francisco
10.09.11 13:52 Test
John Tanner ist zurück. Auf der Jagd nach dem Copkiller Jericho, durchlebt Tanner seine eigene Geschichte.
1999 brachte GT Interactive den ersten Driver Teil auf dem Markt. Dort trat, der ehemaligen Rennfahrer, John Tanner das erste mal als Undercover-Cop in Erscheinung. Neben der Story konnte der Spieler auch die Freie Fahrt und einige Fahrspiele nutzten. Der Titel war das erste Spiel in der die 70er Fahrzeuge eine fast reale Steuerung und ein ordentliches Schadensmodell besaßen. Zusammen gab es 35 Missionen in Miami, San Francisco, Los Angeles und New York, wobei die originalen Sehenswürdigkeiten, aufgrund der technischen Grafikdarstellung, eher abstrakt wirkten. Obwohl die Missionen sich teilweise aus Verfolgungsjagden, Observations- und Fluchtfahrten zusammensetzten, machte gerade dies einen heiden Spaß und sorgte bei mir für sehr schöne Erinnerungen. Der zweite Teil „Driver 2: Back on the Streets“ entführte den Spieler in die Metropolen von Chicago, Havanna, Las Vegas und Rio de Janeiro. In 37 Mission gab es unter dem Strich die gleichen Aufgaben wie im ersten mit einer neuen Story. Allerdings war es nun möglich, Tanner ein- und aussteigen zu lassen, sowie sich frei auf der Straße zu bewegen. Auch hier wurden die Fahrzeuge den realen Vorbildern angepasst. Aufgrund der zeitgemäßen Technik wurde auch die Grafik nicht sonderlich verbessert.

Auch in Driv3r, aus dem Jahre 2004/2005, geht John Tanner wieder auf Verbrecherjagd. Dieser Driver erschien nun für die neueren Konsolen, sowie natürlich dem PC. Neben der neueren Grafik, konnte Tanner nun auch außerhalb des Autos mehr Aktionen ausführen, als es noch im zweiten Teil möglich war. Das Spiel war ab sofort nicht mehr auf Automissionen ausgelegt, sondern bot ein breites Spektrum an Aktion. Neben 70 Fahrzeugen gab es auch Boote und Flugzeuge zu steuern. Übrigens taucht hier auch Jericho zum ersten mal auf. Grund für dieses neue Konzept war die Konkurrenz geworden, damals Grand Thaft Auto. Driver: Parallel Lines war der erste Teil ohne den Cop John Tanner. Stattdessen dreht sich die Rolle um T.K.. Neben neuer Grafik und nur noch zwei Städten, die ein und die selbe ist und sich nur vom Jahr 1978 und 2006 unterscheidet, wurde auch das Open-World Prinzip eingeführt. Speichern wo man steht und laden wo man Stand war die Devise. Nach rund 12 Jahren Driver-Geschichte folgt von den selben Entwicklern, die schon seit Anfang an Driver entwickelten „Reflections Interactive“ (Heute unter dem Namen Ubisoft Reflections), Driver: San Fancisco. Und wieder im Dienst: John Tanner.


Uplay, Passport und der Anfang
Nichts geht über eine schöne Installation. Mit einem eigenen Installationsbildschirm fangen die ersten Schritte an. Nach der Installation folgt das Anmelden von Uplay. Jeder der noch kein Uplay hat, muss sich einen Account erstellen, da sonnst keine Onlinefunktionen genutzt werden können. Nach der Anmeldung komme ich zu den ersten Clips und er lädt das Menü. Doch dann was Neues. Uplay verlangt einen Passport, der beim Spiel in der Hülle mitgeliefert wird. Um jenen zu aktivieren, muss ich wieder aus dem Spiel heraus, beim Playstation Store den Code eingeben, herunterladen und dann kann es ins Onlinevergnügen gehen. Danach lädt das Spiel wieder von vorn und erst dann folgt das Menü. Der erste Eindruck des Menüs war eher ernüchternd. Neben den wichtigen drei, Einzelspieler, Mehrspieler und Optionen, folgen Extras, Bestenliste und Herausforderungen sowie weitere Punkte, die ich nicht weiter erwähnen möchte. Einfach schon etwas viel für das Hauptmenü. Mein erster Schritt führt mich zur Tastenbelegung. Statt auf Individualität zu setzten, kann der Spieler nur aus einer Handvoll möglichen Belegungen wählen. Meine Bevorzugte war nicht dabei, sodass ich mich mit dem ersten Vorgegebenen zufrieden geben musste.


Ohne jetzt groß die Zeit zu verplempern, springe ich in die Story. Nach dem ersten Video, in dem der “Cop-Killer“ Jericho zusehen ist und seinen Ausbruch plant, darf ich mit dem Dodge von Tanner die ersten Schritte machen. Schritt für Schritt wird einem die Steuerung und die neuen Features nahe gelegt. Das kommt natürlich nicht auf einmal, sondern zieht sich durch die ersten drei Kapitel der Story. Nachdem ich nun mit John und seinen langjährigen Partner Tobias Jones ein Stück gefahren bin und eine weitere Zwischensequenz den Ausbruch von Jericho zeigt, greife ich gleich danach in die Verfolgungsjagd von Tanner und Jericho ein. In einer Gasse verliert sich die Spur. Schon verloren geglaubt, taucht plötzlich der Gefängnistransporter, im Besitz von Jericho, im Rückspiegel auf und treibt die beiden eine enge Gasse entlang. Diesen, doch recht kurzen Part darf ich dann wieder übernehmen. Am Ende der Gasse, es kreuzt eine Hauptstraße, passiert das Unglück. Jericho rammt das Fahrzeug von Tanner, dieser dreht sich über die Straße und bleibt auf der andern Straßenseite längs stehen. Ein herannahender Tanker erkennt zu spät den Tumult auf der Straße, weicht nach Rechts aus und fährt mit voller Fahrt ins Auto von Tanner und Jones. Diese Szene kennen wir mittlerweile zu genüge. Es folgen weitere Szenen und schon sind wir in der Gedankenwelt von Tanner. Alles was nun in diesem Spiel passiert, spielt sich in Johns Kopf ab.


Das Trauma und die Fähigkeiten
John wacht plötzlich in seinem Wagen auf, neben ihm Tobias. Ein kleiner Dialog und schon darf ich zur Wache fahren. Das Auto an und für sich, fährt sich sehr real und auch die Steuerung per Pad ist sehr angenehm, was bei manchen Rennspielen immer etwas daneben geht. Der Verkehr verhält sich auch recht normal, nur hin und wieder muss ich manche Reaktionen nicht verstehen. Langsam aber lustig komme ich der neuen Shift-Funktion näher. Viele nette Gespräche und Kommentare brachten mich immer wieder zum lachen. Selbst später, wenn das Shift über drei Höhenebenen geht und ich in jedes Auto springen kann. Für den Anfang gibt es den normalen Sprung. Die Gespräche, über den etwas anderen Körpertausch, sind gerade mit Tobias Jonas, seinem Partner, sehr amüsant. Nach ein paar weiteren Übungen, komme ich zu dem ehemaligen Demoausschnitt, wo Tanner beweisen soll, dass er in andere Körper schlüpfen kann. Hier wird das Shiften noch einmal genauer beleuchtet und mit mehreren Aktionen kombiniert. Tatsächlich ermöglicht das Shiften, auch in freien Rennen, einige Vorteile. (Übernahme von Verkehrsteilnehmern für Frontalcrash oder ähnliches). Im späteren Verlauf folgt dann das schnelle Shiften, was gerade für ein Teamrennen sehr wichtig ist. Dadurch kann ich schnell zwischen zwei “Kollegen“ hin und her wechseln, ohne groß suchen zu müssen. Das gilt übrigens auch für Einsätze als Cop außerhalb der Story.


Nachdem nun die ersten Schritte vollbracht sind, kann ich den ersten Stadtteil von San Francisco erkunden. Nach und nach deckt sich die Stadt immer weiter auf, sodass später komplett San Francisco und Umgebung befahren werden kann. Im Mehrspieler ist das übrigens gleich zum Start möglich! Über die Karte im Pausenmenü und später bei der höchsten Shiftstufe, kann ich mir die neuen Missionen und Mutproben ansehen, oder direkt weiter mit der Story machen. Doch die Mutproben, sowie Missionen haben ihren Zweck. Für jede Mission gibt es Wahrnehmungspunkte, die Währung um später Fahrzeuge und Fähigkeiten zu kaufen. Auch schalten einige Mutproben diverse Fahrzeuge frei, die ich mir kaufen kann. Damit komme ich zur Werkstatt. Trotz das ich die Möglichkeit habe in jedes Auto auf der Straße zu Shiften, kann ich auch Fahrzeuge von den WF Punkten kaufen und die im Besitz, sind ebenfalls auszuwählen. Im übrigen haben die Fahrzeuge alle eine Schadensanzeige. Ist diese runter, muss ich im Shiften ein neues Fahrzeug suchen. Bei Missionen, wo diese Funktion nicht eingeschaltet ist, heißt dies dann Game Over. Doch manche Fahrzeuge sind in San Francisco ziemlich schwer zu finden, sodass die Werkstatt ein kleiner Vorteil ist. Denn auch Mutproben oder kleinere Missionen brauchen schnelle Fahrzeuge. Ohne großes Suchen, ist das doch recht bequem.


Einmal gekauft, darf ich das Fahrzeug so oft ich will neu aus der Garage rollen. Aber nicht nur Autos dürfen dort erstanden werden, sondern auch Fähigkeiten und Upgrades, gerade was das Nitro anbelangt. Die vielen neuen Eindrücke von Driver sorgen in den ersten Stunden für einen richtigen WOW-Effekt. Allerdings wird das Shiften in den späteren Missionen und auch in der Story immer wichtiger. Natürlich gibt es auch Missionen und Rennen ohne diese Funktionen, wo nur der Fahrer und seine Fähigkeiten gefragt sind. Damit komme ich kurz zu der KI im Allgemeinen. Teilweise wirkt diese extrem schnell und verzeiht hin und wieder keine Fehler. Die Polizisten sind in Verfolgungsjagden ebenfalls extrem schnell und hängen, ohne Nitroeinwirkung, sehr oft an der Stoßstange. Nur mit heftigen Manövern und das nutzen von Gassen und Nebenwegen, können die Cops abgehängt werden. Ab da heißt es 10 Sekunden aus ihrer Reichweite bleiben und weg. Das gleiche gilt für die Einsätze als Beamter. Ist der Flüchtige 10 Sekunden aus dem Umfeld, ist die Jagd vorbei. Komme ich noch zu den Spielständen. Diese werden nach gemeisterten Aufgaben, Missionen, Rennen oder der Story selbst, ausgeführt. Ein manuelles Speichern ist leider nicht möglich.

Der Mehrspieler in der Übersicht
Ein weiterer wichtiger Part ist der Mehrspieler-Modus. Doch dieser macht es gerade Anfängern nicht leicht. Hier wurde eine Levelbegrenzung eingebaut, die nicht bei allen Spielern auf Verständnis trifft. Selbst die Tutorials beschränken sich auf verschiedene Level (Diese halten sich alle unter Level 10 auf!). Am Anfang steht mir in Level 1 nur ein Spielmodi zur Verfügung und erst nach und nach gibt es mehr. Die Verbindungen sich sehr konstant und machen bei den richtigen Mitspielern viel Fun. Leider fällt es schwer bei höher gelevelten Spielern den Anschluss zu finden, gerade was die Fahrzeugwahl betrifft. Sonnst steht in den späteren Leveln der Spielspaß auf keinen Fall im Wege. Auch Waffen sind dann Vorhanden. Einziger Trost bei dem Level-Terror ist die Tatsache, dass ganz San Francisco schon freigeschaltet ist und komplett erkundet werden kann.


Fazit
Die Grafik ist einfach nur super gelungen und knüpft voll an dem heutig machbaren an. Hin und wieder schleichen sich doch ein paar Grafikfehler beim Regisseur-Modus (für Wiederholungen) ein. Leider fällt dieser auch etwas klein aus. Nur Clips unter 40-50 Sekunden können direkt auf Uplay hochgeladen werden, die restlichen dürfen auf der Festplatte abgelegt werden. Die Fahrzeuge sind sehr detailliert und verfügen über ein nettes Schadensmodell. Was sich aber nur ganz leicht auf die Fahrphysik auswirkt. Auch die Effekte um das Shiften sind schön durchdacht. Der Sound, egal ob jetzt Klang, Stimme oder Musik, ist super abgepasst und stimmig. Die Dialoge sind oft witzig und vermitteln, wie es sein soll, eine gute Spieltiefe. Der Mix aus alter und teilweise neuer Musik passt super zu den Motorensound der neuen, als auch alten Fahrzeuge. Die Steuerung verleitet sehr oft zum übermäßigen driften. Kein Wunder, gibt es in dem Spiel sehr viele Hecktriebler. Neben der nicht richtig vorhandenen Fahrphysik-Änderungen bei Schäden, gibt es nur noch die nicht individuelle Tastenbelegung zu bemängeln. Trotz eines netten und gut eingebauten Tutorials, ist die vorgegebene Belegung eine kleine Umgewöhnung.

Komme ich nun zum Herzstück. Die Story von John Tanner im Trauma und sein Shiften ist einfach neu und bringt frischen Wind in die Driver-Reihe Mit allen Missionen, Rennen, Sonderspielchen und der Story, bietet der Einzelspielermodus eine breite Palette an Spaß und dies nicht nur für ein paar Stunden. Vor allem Sammler werden sie dabei wohl fühlen. Der Mehrspieler dagegen hat mit seinen Level-Vorgaben nicht gerade für viel Begeisterung gesorgt. Um so größer wird der Spaß, wenn der Spieler in den höheren Leveln ist. Gameplay und die Umsetzung sind hier super getroffen. Obwohl es einiges zu bemängeln gibt, haben die Entwickler von Driver: San Francisco im Großen und Ganzen eine doch reife Leistung abgeliefert.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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Kategorie:
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10. 09. 2011 um 13:52
10. 09. 2011 um 13:52
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