Fühle die DTM. Fühle 2013!
DTM Experience - Article - Fühle die DTM. Fühle 2013!
DTM Experience
15.12.13 16:24 Test
Während die Fahrer der DTM sich auf die Weihnachtsfeiertage freuen und richtig abschalten können, dürfen sich Fans des Motorsports auf eine neue Simulation aus dem Hause SimBin freuen. Pole-Positio ...
Neu ist die Umsetzung einer bekannten Rennserie ja eigentlich nicht. Gerade die Entwickler von SimBin haben in der Vergangenheit gezeigt, das sie auch ordentliche Simulationen programmieren können. Race 07, GTR, STCC oder auch WTCC zählen zu ihren bekannten Titeln. Nun präsentierten die Entwickler DTM Expericane etwa im Herbst diesen Jahres. Die ersten beiden Demo-Versionen schienen nicht sonderlich die Fans anzusprechen. Doch nun ist die Vollversion herausgekommen und wir dürfen einen Blick drauf werfen.


Die Konstellation Steam, RaceRoom und DTM Experiance
Bevor ich nun auf das eigentliche Spiel komme, möchte ich die Konstellation zwischen den benötigten Komponenten erläutern. Da auf der offiziellen Webseite kaum ein direkter Hinweis steht, außer ein Redeem Code und PC-Download, erachte ich diese Zeilen als kleine Hilfe für Käufer. Als erstes benötigt dieses Spiel das Steam-Portal mit angemeldeten Account. Der erworbene Redeem Code kann allerdings hier noch nicht verwendet werden. Zuerst musst das, auf RaceRoom Experience aufbauende Free2Play Rennspiel heruntergeladen werden. Ein großer Vorteil ist dabei, das man theoretisch zwei Spiele für einen Download bekommt. Denn RaceRoom ist ebenfalls ein Rennspiel, wo ich als Spieler, Fahrzeuge und Strecken gegen Geld kaufen kann und Online an Ranglisten Rennen oder direkten Rennen teilnehmen kann. Natürlich war es für die Entwickler kein Problem viele Sachen aus RaceRoom auch in den neusten Titel zu Implantieren.

Erst im RaceRoom Portal, also dem Hauptmenü des Spiels, kann ich diesen Code zur Freischaltung aktivieren lassen. Ohne den Freischaltcode, ist der Menüabschnitt für die DTM nicht frei. Die Einrichtung eines Fahrerprofils ist dann der letzte Schritt, bevor es auf die Strecke geht. Einstellungen zur Steuerung, Grafik und Sound werden von einem, eventuellen vorherigen Besitzt von RaceRoom, übernommen und müssen nicht extra neu eingestellt werden. Zum Kauf wird nun eine Anmeldung auf der offiziellen Seite (www.dtm-experience.com), ein Steam-Account, sowie eine permanente Internetverbindung benötigt. Hierzu sei erwähnt, das dass Spiel aktuell noch über keinen aktiven Mehrspieler verfügt. Es gibt lediglich Zeit-Challanges. Der Mehrspieler soll Anfang des nächsten Jahres bereitstehen und wer bis zum 31.03.2014 sich entscheidet den Titel zu kaufen, so darf er auch mit allen aktuellen Strecken, Fahrzeugen und Fahrern der Saison 2014 rechnen!


Das volle Paket der DTM
SimBin schafften es in knapp 10 Monaten ein namenhaften und kompletten Renntitel auf die Beine zu stellen. Nicht umsonst wurde das Ergebnis von vielen Gaming-Journalisten genauer begutachtet, wir inklusive. Das Hauptmenü des Spieles überrascht mit einer ordentlichen Anordnung und vielen Szenen der DTM Saison im Hintergrund. Leider hatten die Entwickler die Musik außen vor gelassen, sodass es sehr Still wirkt. Nicht so Still bietet sich das fahrerrische Angebot des Spiels. In den Spielmodis Streckentest, Leaderboard Challange, Championship und Einzelrennen kann ich mich mit allen offiziellen Fahrzeugen auf allen Strecken der Saison 2013 nach Herzenslust austoben. Da ein richtiger Mehrspieler aktuell noch im Aufbau ist, müssen sich Online-Spieler mit der Leaderboard Challange vertrösten. Hier kann ich um die schnellste Zeit unter vielen Kämpfen. Der Streckentest bietet die ideale Möglichkeit eine Strecke genauer kennen zu lernen und sich auf richtige Rennen vorzubereiten. Hierzu können auch KI Gegner mit verbaut werden, um auch genaue Überholpunkte auszuloten. Alternativ könnte man dies als Training abstempeln. Außerhalb der Spielmodi kann ich noch an diversen Wettbewerben Teilnehmen. Diese richten sich nach vorgegebenen Strecken, Fahrzeugen und Einstellungen. Lediglich die drei Simulationsarten können gewählt werden. Auch hier ist das Ziel, die beste Zeit gegen andere zu fahren.


Die erste Dröhnung
Meine ersten Testrunden absolviere ich auf der eTropolis Motorsport Arena Oschersleben, eine Strecke die theoretisch bei mir in der Gegend liegt und ich selbst schon oft besucht habe. Es ist eigentlich für mich immer die erste Strecke bei Rennspielen, die ich Auswähle. Das Streckenlayout ist schnell und anspruchsvoll zu gleich. Die Hotelkurve, sowie die Linksrechts Schikane direkt nach der langen Start/Ziel gerade, verlangen viel von Fahrer und Fahrzeug. Die ersten Runden auf der Schwierigkeitsstufe "Get Real" mit Tastatur, brachten mich ziemlich ins schwitzen. Später mit dem Lenkrad war es schon weitaus angenehmer. Dennoch würde ich hier nicht behaupten, das es mit Tastatur unmöglich ist zu fahren. Im Cockpit dröhnt der Motor. Die Umgebung sieht schöner aus, als in den letzten Titeln aus dem Hause, wobei es immer noch besser geht. Als ich auf die Start und Zielgerade richtig Gas gebe, dröhnt der geniale Motorsound aus der DTM mir um die Ohren. Ein Grund für mich mehr die Boxen lauter zu stellen. Zusammen mit dem DRS-System kann ich im Training immer und im Rennen nur in bestimmten Zonen, dank eines herunter klappen des Heckflügels, noch einmal ein paar PS mehr heraus quetschen. Nach einigen Trainingsrunden beende ich meine kleine anfängliche Rundfahrt und ein guter erster Eindruck bleibt. Was folgt sind weitere Sessions im Einzelrennen, als auch das Championship selbst. Wer nun aber glaubt, das es bei DTM Experience große Leistungsunterschiede zwischen den Fahrzeugen gibt, der hat sich geirrt. Wie in der realen DTM gibt es kaum richtige Unterschiede, was auf das sehr straffe Reglement zurück zu führen ist. Abgesehen vom Aussehen des Fahrzeug, die Marke und den Fahreren bleibt fast alles gleich. Wie ich nun in den anderen Abschnitten beschreibe, bleibt der Titel leider nicht von Fehler verschont.

Get Real!
Schon bei der Erstellung des ersten Rennens fiel mir die indirekte Feinabstimmung von Fahrhilfen auf. Es kann lediglich zwischen Novice, Amateur und Get Real ausgesucht werden, je nach dem werden Hilfen wie Bremsassistent, ABS, Traktionskontrolle, Lenkhilfe und diverse Schäden abgeschaltet. Die Stufe Get Real sollte wirklich ernst genommen werden, da hier selbst die Traktionskontrolle abgeschaltet wird. Mit reiner Tastatursteuerung wird es sehr sehr schwierig das Fahrzeug unter Kontrolle zu bringen. Dank der lernenden KI, welche ich unten tiefer beschreibe, brauche ich mir um die Schwierigkeit dieser, keine sorgen machen. Die ersten Runden wird der Computer zwar ziemlich an Tempo zulegen, doch spätestens nach einigen Runden reguliert sich die KI auf mein Fahrverhalten. Alles hängt natürlich davon ab, wie viele Informationen der Computer sammeln konnte. In einem kurzen Championship mit, vielleicht ausgeschalteten Training und nur der Qualifikation, hat der Computer somit kaum eine richtige Möglichkeit sich darauf einzustellen, wie ich fahre. Diese A.R.I. hat für mich einen großen Pluspunkt verdient, weil ich nicht immer mit einem Lenkrad fahre und dadurch auch die Bedienung auf der Tastatur, auf Realismusstufe Get Real, nicht sonderlich einfach von statten geht. Zu einem Rennwochenende kann ich natürlich die Runden, Regeln und Schäden, sowie mechanische Schäden festlegen. Die Runden lassen sich leider in Beschreibungen wie Achtel, Drittel, Viertel.... der Renndistanzen bestimmen. Auch das Regelwerk passt nicht so ganz mit dem, der richtigen DTM. Lediglich Verstöße für das Abkürzen werden verhängt, vorausgesetzt ich wurde vorher verwarnt. Dann folgt eine Durchfahrtsstrafe. Leider fehlt bei diesem Titel die komplette Flaggenpalette des Rennsports. Auch ein Saftycar ist nicht vorhanden, womit das Spiel viel Racing-Feeling verliert. Ich gelange zur Erkenntnis, das SimBin hier etwas nachgelassen hat, so funktionierte es doch bei anderen Titel aus dem Hause fast immer wunderbar. Übrigens sind auch keine Boxenstops vorhanden, dies hatte ich über eine volle Renndistanz einmal geprüft und wirklich kein einziger Boxenstop. Ich musste über die gesamte Distanz mit dem selben Reifenpaar ausharren. Da ich allerdings unter der Schwierigkeit "Get Real" auf der Tastatur ohne Reifenabrieb fuhr, war das eher Nebensache. Aber Fakt ist, das diese Komponenten relativ wichtig für ein Rennspiel sind.


Wer mit diesen fehlenden Komponenten allerdings keine Probleme hat, der kann sich auf ein gutes und fast reales Steuerungsgefühl gefasst machen. Natürlich kommt das volle Potential des Spieles erst mit einem Lenkrad und Gaspedal richtig zur Geltung. Dank einer ordentlichen Menüführung können die Eingabegeräte gut eingestellt werden. Lediglich bei der Tastatur können das Spiel in der Lenkung, sowie Gas/Bremse nicht eingestellt werden. Was die Einstellungen am Fahrzeug angeht, so können viele Änderungen vorgenommen werden. Von der Radaufhängung bis zur Traktionskontrolle sind fast alle wichtigen Parameter vorhanden. Leider bietet das Spiel keine Telemetrie-Daten, um sein Setup bis aufs kleinste zu perfektionieren. Was jedoch wichtiger ist, wirken sich die Einstellungen auch auf das Fahrverhalten aus? In einem kleinen extrem Test habe ich es ausprobiert und muss sagen, ja! Das Setup wirkt sich direkt auf mein Fahrzeug aus. Aber dies war noch nie das Problem bei SimBin, denn in der Vergangenheit haben die Entwickler schon oft bewiesen, das sie gute Simulationen erstellen können. Je nach dem was ich vor dem Start eingestellt hatte, ist ein Abrieb der Reifen spürbar. Selbst nach wenigen Runden wird das Fahrzeug bei aggressiver Fahrweise sehr instabil. Auch ein, zu weites Auslaufen von Kurven, mit eventueller Überquerung des Grasstreifens, kann durchaus ein Abflug bedeuten. Spätestens hier fehlt einem die Gelbe Flagge oder ein Saftycar. Die folge ist ein ärgerlicher Zeitverlust auf die Führenden.

Die lernende KI danke A.R.I. (Adaptive Racing Intelligence)
Statt dem Spieler die Möglichkeit zu bieten, die Gegner so einzustellen wie man es mag, baut SimBin auf ihr A.R.I. System auf. Dieses analysiert das Fahrverhalten und die Geschwindigkeit des Spielers und ermittelt anhand einiger Runden das ideale Rennverhalten der KI. In meinem Test konnte mich, über mehreren Rennen, diese sehr überzeugen und das beste ist sogar, sie steigert sich auch wenn ich mich steigere. Klar darf der Spieler nicht erwarten, das die KI auf Anhieb das Tempo anpasst. Es brauch einige Trainings-, Qualifikationsrunden oder sogar auch Rennen. Doch wenn diese sich erst einmal angepasst hat, sind spannende Duelle garantiert!


Schadensmodell kommt, wann es will
Komme ich noch zum Schadensmodell. Eine Sache mir generell nicht gefiel, war die Kollisionsabfrage und das Schadensmodell. Letzteres besteht zwar, allerdings nur taucht dieses nicht dann auf, wenn man es Erwarten würde. Ein kleines Beispiel aus der Praxis. Ich verpasse vor einer 90° Kurve den Bremspunkt und krache ins Heck eines anderen Teilnehmers, mit einem Geschwindigkeitsunterschied von knapp mehr als 70 km/h. Neben der misslungenen Kollisionsabfrage, wo beide Fahrzeuge dann wie Kegel auf Schmierseife unkontrolliert von der Strecke rutschen, bildet sich der Schaden am Fahrzeug nur durch eine leichte Verformung ab. Hallo? Bei solch einem Crash würde eher die ganze Front zerlegt werden als das. Nach einer schnellen Kurve, komme ich auf die Grünfläche und fliege ab. Ich kollidiere mit rund 40-60 km/h mit dem Reifenstapel und verliere gleich die ganze Front. Nach einigen heftigen Abflügen konnte ich einen direkten Schaden an mechanischen Teilen nicht direkt nachvollziehen. Abgesehen vom Reifenabrieb lenkte sich das Fahrzeug wie im heilen Zustand. Hier wäre auf jedenfall noch ein starker Nachbesserungsbedarf, um als vollwertige Simulation wahrgenommen zu werden. Übrigens gab es auch keine Flaggen oder Bestrafungen für rüpelhaftes Rennverhalten.


Große grafische Verbesserung
Eine Verbesserung zu anderen Teilen von SimBin, ist die Grafik. Die Strecken wurden liebevoll gestaltet und verschlingen durch hohe Texturen und vielen Effekten einiges an Ressourcen des Rechners. Doch auch die hohen Details der Fahrzeuge kosten so einiges, sodass Rechner mit Quad-Core für ein grandioses Rennerlebnis fast schon Pflicht sind. Natürlich läuft das Spiel unter den minimalen Anforderungen auch bei Dual-Core PCs, allerdings muss man hier sehr viele Abstriche machen. Dennoch ist das Spiel noch sehr ansehnlich. Was mir negativ auffiel, war die fast leere Boxengasse. Lediglich eine Handvoll Leute stehen in der Gasse herum.

Der Titel verfügt über vier verschiedene Perspektiven, unter anderem auch Cockpit Ansicht. Diese wurden sehr real nachgebildet und vermitteln sehr gut die Arbeit im Rennfahrzeug. Dabei stimmt vom Namensschild bis zu den original Handschuhen des Fahrer wirklich alles. Selbst der Motorensound wurde, auch wenn es nun nicht in den Abschnitt passt, super abgemischt und klingt satt nach Motorsport. Keine Boxenstops, kaum Leute, eine Pflichtansicht in der Box aus dem Cockpit und fehlende Wetterdynamik, kosten gerade hier ein paar Punkte im Bereich Grafik und Gameplay.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 1 Tag 18 Stunden
Kategorie:
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15. 12. 2013 um 16:24
15. 12. 2013 um 16:24
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