Das Octagon darf wieder betreten werden
EA Sports UFC 2 - Article - Das Octagon darf wieder betreten werden
EA Sports UFC 2
31.03.16 17:11 Test
Der besondere Kampfsport, in dem viele Kampfsportarten kombiniert werden dürfen, ist zurück. Der zweite Teil verspricht viel, doch wird man sein Wort halten?
Die bekanntesten Kämpfer der Welt betreten wieder das Octagon und prügeln bis das Blut zum Vorschein kommt. Ähnlich wie bei den anderen Sporttiteln von Electronic Arts konnte sich bereits auch der Vorgänger als würdig zeigen, auch wenn es gerade im Punkt Steuerung und kleineren Grafikfehlern etwas haperte. Nun ist also der Teil 2 erschienen und wir blicken erneut auf ein Kampfspiel, welches es so bisher noch nicht gab.


Der spezielle Kampfsport für anspruchsvolle Spieler
In keinem anderen Kampfsport werden so viele Kampfsportarten erlaubt wie beim Ultimate Fighting Championship. Boxen, Freistilringen, Griechisch-Römischer Kampfstil, Jiu-Jitsu, Judo, Karate, Kickboxen, MMA, Mayu Thai und Taekwando sind die Kampfsportarten, welche einem im Octagon erwarten können. Übrigens sind dies auch die Attribute, welche man beim Start seiner eigenen Karriere aussuchen kann, doch dazu gleich mehr. Zuerst kläre ich die Frage, worum es eigentlich im Allgemeinen geht. Im sogenannten Octagon (ein Achteck mit Fangzäunen) treten jeweils immer zwei Kämpfer gegeneinander an. Nach einer gewissen Rundenzahl entscheiden die Ringrichter darüber, welcher Kämpfer mehr Treffer ausgeteilt hat. Das passiert im Grunde dann, wenn keiner von beiden K.O. geht oder wegen schwerer Verletzungen ausscheidet. Alternativ gibt es auch ein "Aufgeben durch einen verlorenen Bodenkampf". Bei diesem Kampfsport geht es nicht sonderlich zimperlich zu, so gibt es durchaus einmal blutige Wunden die tropfen oder auch fiese Prellungen und rote Stellen am Körper. Doch nun zum Umfang des Spiels selbst. Zuerst gehe ich auf den, doch etwas abgespeckten, Einzelspieler ein. Zur Verfügung stehen mir hier Spielmodi wie Jetzt Kämpfen (Der typische Schnellkampf), Eigene Events (Ich kann hier in jeder Gewichtsklasse ein eigenes Event mit Kämpfer- und Regelauswahl erstellen.), Skill-Challanges (Diese bieten neben einem gewissen Offline-Wettbewerb auch eine Art Einführung in gewisse Kampftechniken und Mechanismen des Spiels. Unterteilt in drei Schwierigkeitsgrade durfte ich hier meine Skills trainieren.), Trainings-Modus (Mit ausführlichen Erläuterungen), sowie einen Karriere- und einen Knockout Modus. Der Karriere-Modus baut eigentlich darauf auf, seinen eigenen Ultimate Fighter zu erstellen und sich von den unteren Ausscheidungskämpfen hochzuarbeiten. (Der Import von Kämpfern des ersten Teils ist übrigens möglich.) Dabei sammle ich Entwicklungspunkte welche wiederum in die allgemeinen Attribute (Hatte ich bereits oben erwähnt) und Vorlieben einfließen lassen kann.


Somit wächst mein Charakter von Woche zu Woche und von Kampf zu Kampf zu einem Hero. Der Aufstieg zum Ultimativen Fighter verläuft übrigens fast genauso wie beim ersten Teil. Erst muss ich mich als würdig erweisen und um einen Platz in einer der Fight Teams kämpfen. Dies klingt einfacher als es ist, denn UFC 2 macht es dem Anfänger oder Laien wahrlich nicht einfach diese Hürde direkt am Anfang zu überspringen. Trotz fünf verschiedener Schwierigkeitsgrade und der Möglichkeit die Option „Steigende Lernkurve“ zu aktivieren, bleiben die Gegner immer etwas stärker. Zum Glück haben EA bei den Steuerungselementen etwas aufgeräumt und gewisse Prozesse besser erklärt, sowie überarbeitet. So sind vor allem die Aktionen im Clinching und beim Bodenkampf übersichtlicher und einfacher zu verstehen als noch beim Vorgänger. Es bleibt die Frage offen: Was ist Clinch und was Bodenkampf?! Als Clinch bezeichnet man den Angriff auf die Beine um den Gegner aus dem Stand heraus, um ihn auf den Boden zu kommen. Dafür benötigt man sicherlich immer etwas Übung und ein gutes Timing, da bei dieser Aktion auch eine entsprechende Anzeige aufleuchtet. Ist der Gegner am Boden, so geht der Bodenkampf weiter. Je nach dem wie die Lage meines Kämpfer ist, bekomme ich immer wieder die Möglichkeit mich in verschiedene Positionen zu bringen.


Vorausgesetzt mein Gegner blockt diese Aktionen nicht. Am Rande sei erwähnt, das man sich auch beim Bodenkampf ordentliche Schläge am Kopf einhandeln kann. Mit den R1 und R2 Tasten ist es bei fast allen Situationen möglich den Oberkörper, als auch den Kopf, zu schützen. Warum? Das erkläre ich gleich. Habe ich meinen Gegner in einer guten Position, so kann ich versuchen ein Takedown einzuleiten und somit den Gegner zur Aufgabe zwingen. In heißen Phasen tauchen dann auch noch Submissions, bei den ich auf gewisse Angaben des Spiels reagieren muss. Leuchtet kurz eine Markierung nach rechts auf, so muss ich diese schnellstmöglich auch so betätigten, sonnst verliere ich meine aktuelle Haltung. Für alle die diesen Titel bisher nicht gespielt haben klingt dies durchaus etwas schwierig, wenn nicht auch etwas nach einem kauderwelsch. Doch im Endeffekt kann sich jeder normale Kampf in UFC 2 so abspielen. Vorausgesetzt man geht vorher nicht durch einen ordentlichen Schlag auf den Boden. Somit habe ich die wichtigsten Aktionen und Elemente bereits erwähnt, nun geht es an die Anzeige für Treffer und Ausdauer. Jeder Kämpfer hat eine Ausdauer- und Bodyanzeige. Letztere weist mich darauf hin, welche Regionen des Körpers bereits sehr gelitten haben und wo mein Kämpfer nach und nach immer verwundbarer wird. Die selbe Anzeige sehe ich auch beim Gegner, weshalb ich dann also meinen Fokus auch direkt ausrichten kann. Ich war verwundert das die Jungs wirklich sehr viel aushalten konnten, denn auch wenn manche Zonen sehr rot aufleuchteten, so gab es trotzdem keinen richtigen K.O. Einen großen Einfluss auf die Kampfdynamik besitzt allerdings immer noch die Ausdauer.


Habe ich meinen roten Balken aufgebraucht, so werden die von mir ausgeführten Schläge nicht mehr effektiv. Alternativ hilft hier dann nur eine kleine Distanz zum Gegner gewinnen und den Kämpfer kurz durchatmen lassen. Mit L1 kann ich zwar kraftvollere Tritte oder Schläge austeilen, nehme aber dafür eine zunehmende Ermüdung hin. Das bedeutet also nach und nach verkleinert sich mein Balken und für gewisse Kampfkombinationen bleibt nicht mehr all zuviel Luft. Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, das nicht jeder Kampf in der "Karriere", beim "Eigenen Event" oder "Jetzt Kämpfen" durch ein blutiges K.O. zu ende gehen muss, sondern sich die Runden solange hinziehen bis die Ringrichter nach Ablauf der Zeit die Treffer analysieren. Nur wer mit seiner Kraft haushalten kann und auch mit der Steuerung, sowie dem allgemeinen Gameplay, klar kommt kann durchaus auch öfter Erfolge feiern. Relativ einfach und Humaner geht es dagegen beim Spielmodus Knockout zu. Hier suche ich aus der kompletten UFC Palette (Umfasst zwei Gewichtsklassen der Frauen, sowie acht verschiedene Gewichtsklassen der Männer.) zwei Kämpfer aus, stelle die verfügbare Lebensenergie ein, Runden und Zeit, sowie noch kleine Extra Settings und ab geht es direkt in den Kampf. Dies wurde zunehmend mein Lieblingsmodus, da hier die Bodyanzeige und die Ausdauer weggenommen werden und sich der Titel einfach auf das simple Prügeln bis zum Knockout fokussiert. Wahrlich einer der Modi, welcher mir wirklich in diesem UFC Titel gefiel. Klar soll UFC, aufgrund seiner vielen kombinierten Kampfsportarten, so real gestaltet werden wie möglich, aber eine simple „Haudrauf-Möglichkeit“ wie bei Tekken oder Mortal Kombat ist auch nicht schlecht. Somit rundeten EA das Einzelspielerpaket sehr gut ab, auch wenn mir ein Championshipmodus fehlt. (Also eine Art „Be a Pro“, wo ich einen bekannten Kämpfer aus der Liste wählen kann und mit ihm die Rangliste aufräume. Lediglich der Online-Mehrspieler beinhaltet dies.)


Mehr Möglichkeiten für Online-Kämpfer
EA Sports scheinen ihren Entwicklungsfokus von UFC 2 auf den Online-Mehrspieler gerichtet zu haben. So bietet der Titel wieder Live-Events (Also von EA vorgegeben Kämpfe oder Veranstaltungen für die Belohnungen gibt, aber zeitlich Begrenzt verfügbar sind.), Head-to-Head Schnell Kampf (Direkter Kampf 1vs1 ohne Rangliste und ohne eigenen Kämpfer!), Online-Rivalitäten (Hier lade ich meine Freunde zu einem Kampf ein.), Rangmeisterschaften und noch Ultimate Team. Letzterer könnte mit dem Ultimate Team bei Fifa verglichen werden. Hierbei kann ich bis zu fünf verschiedene Kämpfer erstellen und mit diesen direkt in Ranglisten Kampf oder anderen Events, innerhalb des Spielmodi, teilnehmen. Dabei konnte ich Coints und Fight Packs gewinnen. Alternativ können Packs als auch speziellere UFC Points im Store für Echtgeld gekauft werden. Doch zurück zum Thema, denn alle fünf erstellten Charaktere meines Teams dürfen zugleich in bis zu vier verschiedenen Gewichtsklassen antreten. (Es sind dabei nur die Klassen Leicht- und Mittelschwergewicht, sowie Schwergewicht und Frauen-Bantamgewicht vorhanden) Das bedeutet: Auch wenn in der einen Gewichtsklasse nichts los ist, so kann ich mit einem anderen Kämpfer in einer anderen Gewichtsklasse weiterkämpfen. Der komplette Spielmodus lehnt sich recht stark an die Elemente des im Einzelspieler untergebrachten Karriere Modus an. Zwar gibt es keine Entwicklungspunkte, dafür aber diverse Fight Pack in dem sich spezielle Karten befinden. Diese können unter anderem dann verschiedene Attribute, Techniken oder Vorlieben beinhalten. Wird ein Charakter damit ausgerüstet, wo wird dieser natürlich stärker. Über allem steht übrigens der eigene Profillevel, welcher sich von Kampf zu Kampf langsam erhöht. Doch bei welchem Videospiel ist sowas heute nicht verbaut!? Wer doch gerne mit einem der offiziellen Kämpfern der UFC durch die Ranglisten kämpfen möchte, für den steht natürlich die Rangmeisterschaften zur Verfügung. Einfach einen Kämpfer wählen und Match um Match gegen andere Spieler antreten. Für Freunde der gepflegten Online-Kämpfe dürfte sich auch hier ein kleines Paradies aufdrängen. Was den allgemeinen Netzcode angeht, so ist dieser wieder einmal so wie man es von einem EA Spiel erwartet, einfach super gelungen.


Viele Kämpfer quer Beet, allerdings auch wieder viel kaufbares dabei
Auch UFC 2 verfügt über eine sehr große Anzahl an Kämpfern und Kämpferinnen. Insgesamt gibt es acht Gewichtsklassen bei den Männern und zwei bei den Frauen. Wie von den Entwicklern versprochen, sind auch Legenden wie Mike Tyson und Bruce Lee in ihrer Klasse vorhanden. Bei Mike Tyson fängt allerdings das Drama mit den DLCs an. Während Vorbesteller davon profitierten, gucken normale Käufer des Titels in die Röhre und müssen diese Legende für kleines Geld nachkaufen. So ist es auch nicht verwunderlich das man im Hauptmenü auch die entsprechende Weiterleitung zum Store findet. Sicherlich wird Tyson nicht der letzte Kämpfer sein, welcher als DLC nachträglich ins Spiel implantiert werden wird, doch in erster Linie ist der Store auch für die Fight Packs ausgelegt, welche man ja im Ultimate Team benötigt. Am Ende noch eine tolle Nachricht für alle Freunde der eigenen Statistik. So bekommst über das FighterNet zu fast allen Zeitpunkten einen genauen Überblick über deine Offline-, als auch Online-Statistiken.


Grafik und Physik die begeistert
Mit diesem Titel haben sich EA Sports sich wieder einmal etwas mehr übertroffen. Die Details, Animationen und die Kampfphysik ist noch realistischer als zuvor. So sah ich zum Beispiel diverse Schwingungen der Haut und Muskulatur bei heftigen Einschläge, Blutspritzer die über den kompletten Boden gingen oder auch verschiedene Rötungen der Haut. Im Grunde konnte ich, bis auf eine Steuerung die sich in Richtung eines ambitionierten Kämpfer bewegt, dem Titel nicht wirklich viel zur Last legen. Die Präsentation ist durchweg super, die Kommentaren wählen ihre Aussagen recht weise und der Umfang zwischen Mehr- und Einzelspieler passt, auch wenn ich der Meinung bin das ein oder zwei neue Modi für den Einzelspieler vielleicht besser gewesen wären. UFC 2 kommt übrigens auch mit einer fetten Palette an Musik und Sounds daher, was die Spielatmosphäre im Octagon noch weiter erhöht. Getoppt wird das ganze mit dem original Ringsprecher Michael Buffer. Abseits der grafischen und soundtechnischen Leistungen kann auch die Kampfphysik überzeugen. Die Gegner verhalten sich entsprechend ihres Schwierigkeitsgrades so wie sie es eigentlich sollte. Trotzdem kann man einen gewissen Frustlevel nicht ausschließen, gerade bei neuen Spielern. Selbst auf der Spielstufe "Anfänger" gelingt es der KI meistens durch Punkte zu gewinnen, da sich meistens die Trefferquote als besser weist. Ein weiteres besonderes Plus gibt es auch für die gelungene Berücksichtung der Physik bei verschiedenen Verletzungen. Bekommt mein Kämpfer gefährlich viele Treffer in den Bauchraum und wird dies bereits an der Bodyanzeige rot angezeigt, so kann es passieren das mein Charakter sich meistens kaum noch auf den Beinen halten kann, sobald dieser einen erneuten Treffer an die Stelle abbekommen.


Das gleiche gilt auch für die Beine. Abgesehen davon sorgen dann noch bestimmte Gesten und Reaktionen (Der Kämpfer wischt sich mal den Schweiß von der Stirn oder das Blut aus dem Gesicht) für den letzten Kick in Richtung Realität. Die lobenden Worte könnten ja nun in etwa so weiter gehen, doch was gibt es nun negatives?! Gelegentlich tauchen bei der fast perfekten Grafik auf der PS4 kleinere Texturfehler oder Kantenflimmern auf. Gerade bei Nahaufnahmen ist dies am besten zu erkennen. Außerdem empfand ich auch bei diesem UFC wieder einmal, das es neuen Spielern nicht einfach gemacht wird. In der Karriere müssen Aufnahmekämpfe bestanden werden, um überhaupt weiter zu kommen. Wer bereits den ersten Kampf verliert, bekommt keine Entwicklungspunkte und muss immer und immer wieder gegen diesen Gegner antreten. Ein überspringen gibt es nicht. Manche Entscheidungen der Ringrichter sind übrigens auch nicht ganz nachvollziehbar. Wie bereits erwähnt, richtet der Titel sich wieder einmal an die richtigen Profis. (Und das ganze trotz ganz toller Einführung, Skill-Challanges und den Trainings-Modus.)
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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31. 03. 2016 um 17:11
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