Ein erbarmungsloser Krieg...
Final Fantasy Type-0 - Article - Ein erbarmungsloser Krieg...
Final Fantasy Type-0
06.04.15 16:34 Test
Ganze 4 Jahre lang mussten westliche Fans der erfolgreichen Final Fantasy – Serie auf den PSP-Ableger Type-0 warten. Jetzt erreicht das Spiel hierzulande endlich in Form einer aufgehübschten HD-Ver ...
Wie der heiß erwartete neue Reihen-Haupttitel Final Fantasy 15, ist das nun erschiene Spin-off Type-0 Teil des Fabula-Novis-Crystallis-Zyklus, der seinerzeit vom 13. Teil der Fantasy-Serie fulminant eingeführt worden war. Veteranen fühlen sich daher sehr schnell heimisch und können allerhand mythologische Verknüpfungen entdecken. Insgesamt bleibt die Verbindung allerdings relativ lockerer Natur, da in Type-0 eine vollkommen neue Geschichte erzählt wird, die man auch ohne Vorwissen problemlos verstehen kann.


Story
Das Spiel erzählt die Geschichte eines brutalen Krieges, der die einstmals friedliche Welt Orience mit entsetzlicher Wucht in ein erbarmungsloses Schlachtfeld verwandelt. Die Ursache liegt bei einer der vier herrschenden Nationen. Letztere trachtet nach den mächtigen Kristallen, von denen jede Nation einen besitzt und stellt daher eine ernsthafte Bedrohung für den Frieden dar. Um den Krieg zu beenden und wieder Harmonie herzustellen, wird die Klasse einer Militärakademie ausgesandt, die aus mutigen und gut ausgebildeten Kriegern besteht. Allerdings offenbaren sich schon sehr bald ganz andere Pläne…

Man muss schon sehr an der Geschichte interessiert sein, um mit der Final Fantasy Auskopplung seinen Spaß zu haben. Denn gleich zu Beginn wird man mit einer unglaublich langen Intro-Sequenz konfrontiert, die für ungeduldige Spieler sicherlich eine gehörige Herausforderung darstellt. Obgleich die Sequenz wirklich packend und interessant geraten ist, sollte man doch eine gewisse Affinität für Pathos, Kitsch und Epik mitbringen, um das Ganze nicht lächerlich zu finden. Das ist im Übrigen programmatisch für das gesamte Spiel, das in Sachen Story immer sehr dick aufträgt und keinerlei Angst vor großen Gesten zeigt. Es werden zudem allerhand Meta-Assoziationen wachgerufen, die zwar keineswegs subtil (Bösewichte tragen beispielsweise Naziuniformen) daher kommen, aber sich dennoch harmonisch ins inhaltliche und ästhetische Gesamtkonzept einfügen. Wenn man der richtige Typ für so etwas ist, wird man die Handlung schlicht und einfach lieben. Andernfalls sollte man jedoch lieber einen großen Bogen um Type-0 machen.


Gameplay
Das Spielmechanik von Type-0 orientiert sich sehr deutlich am PSP-Vorgänger Crisis Core: Final Fantasy VII mit dem es sich auch den Game-Director Hajime Tabata teilt und präsentiert somit neben zahlreichen Echtzeitkämpfen munteres Herumlaufen in einer vom Krieg gezeichneten Spielwelt. Man bestreitet die Kämpfe in einer Dreiergruppe, die man frei aus den 14 Mitgliedern der Klasse 0 zusammenstellen darf. Bei der Auswahl ist Taktik und spielerisches Geschick gefragt, da die Kämpfer über jeweils unterschiedlich verteilte Stärken und Schwächen verfügen. Sie sind zudem mit den verschiedensten Waffen ausgestattet, die von tödlichen Spielkarten bis zum Katana reichen. Innerhalb der Kämpfe lassen sich neben simplen Standard-Moves auch mächtige Spezialangriffe ausführen, die zu beeindruckenden und vor allem tödlichen Resultaten führen. Ansonsten muss man Gegnerangriffen natürlich aktiv ausweichen, da man es wie gesagt mit einem Serien-untypischen Echtzeitkampfsystem zu tun hat.

Leider werden die Kämpfe nach einiger Zeit etwas eintönig und zu einfach, weshalb man über jeden Boss-Gegner froh ist, der einem wütend über den Weg läuft. Final Fantasy-Fans werden sich zudem über die zahlreichen Aufwertungsmöglichkeiten (Fähigkeiten, Ausrüstung,…) freuen, die man sich im Laufe des Spieles zu Nutzen machen kann, um seine Helden immer mächtiger werden zu lassen.
Falls man im Eifer des Gefechtes mal sein Leben lassen sollte, kann man diesen Missstand ganz einfach durch das Anfordern eines weiteren Kämpfers aus der Welt schaffen. Zwischen den „Operationen“ darf man übrigens die Militärakademie seiner Helden durchstreifen und sich die Zeit mit zahlreichen Nebenaufgaben vertreiben. Für den nötigen Umfang ist daher definitiv gesorgt!

Grafik und Sound
In Sachen visueller Gestaltung macht das Spiel leider keine sonderlich eindrucksvolle Figur, was natürlich seinen klar erkennbaren PSP-Wurzeln geschuldet ist. Obgleich die Texturen hochgerendert und an die PS4 angepasst wurden, hinterlässt das Spiel in ästhetischer Hinsicht einen bestenfalls durchschnittlichen Eindruck. So kommt es immer wieder zu nervigen Kameraproblemen, dümmlichem KI-Verhalten und ständig auftauchenden Nachladebildschirmen. Generell sind die zu durchstreifenden Areale allesamt sehr klein geraten und mit zum Teil etwas matschigen Texturen ausgestattet – obgleich es hier positive wie auch negative Differenzen zwischen den verschiedenen Handlungsorten gibt. Wirklich unschön sind auch einige der Nebenfiguren geraten, die teilweise nicht einmal eine eigene Mimik besitzen.

Hinsichtlich der akustischen Gestaltung gibt es jedoch absolut nichts zu bemängeln. Takeharu Ishimoto liefert abermals einen wunderschönen Soundtrack ab, der dem Geist der Story in jeder Hinsicht gerecht wird und die Synchronsprecher machen ihren Job mit der nötigen Motivation.
Insgesamt ist der technische Sprung auf die nächste Konsolengeneration also nur bedingt gelungen, was die westliche Fangemeinschaft jedoch nicht im Geringsten stören wird.

Final Fantasy 15 - Demo
Als netten Bonus erhalten Käufer der Erstauflage zudem einen exklusiven Demo-Zugang zum heißerwarteten nächsten Serienteil Final Fantasy 15. In der mehrstündigen Episode Duscae durchstreift man eine riesige Umgebung, erledigt Missionen und bestreitet zahlreiche Kämpfe. Insgesamt hat die Demo bei mir einen guten Eindruck hinterlassen, da die Grafik imposante Szenerien auf den Bildschirm zaubert und die offene Welt zuverlässig zum Erforschen einlädt. Auch wenn von der Story bislang nicht sonderlich viel zu sehen war, bin ich doch zuversichtlich, dass den Spieler abermals ein episches Abenteuer erwartet.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von George Stobbart
Zuletzt online: 6 Jahre 7 Monate
Kategorie:
Test
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Aktualisiert
06. 04. 2015 um 16:34
06. 04. 2015 um 16:34
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