Hier ist die Welt noch Fair
Landwirtschafts-Simulator 15 - Article - Hier ist die Welt noch Fair
Landwirtschafts-Simulator 15
14.11.14 01:36 Test
Auch in diesem Herbst gibt es für Landwirtschaftsfreunde ein Wiedersehen mit dem beliebten Titel. Diesmal haben die Entwickler noch eine Schippe drauf gelegt und folgten so den Wünschen der Communit ...
Seit 2008 können sich Simulatorenfans an den Meisterwerken von Giants Software erfreuen. Anfangs noch belächelt, ist der Landwirtschafts-Simulator mittlerweile eines der ausgereiftesten Simulatoren auf dem Markt. Auch in der 2015 Auflage bieten Giants Software den Freunden der Landwirtschaft wieder Neuerungen, sogar einen Mehrspieler Modus und selbstverständlich einen extra Bereich für den Verbau von Mods. Schon bei den letzten beiden Teilen, bastelten Community Mitglieder ganz fleißig an vielen netten Mods, Lackierungen, Fahrzeugen und und und. Für Titel wie diese, ist eine Modding Community enorm wichtig und bietet so auch über dem eigentlichen Umfang hinaus, viel mehr Sachen. Nun komme ich aber zum eigentlichen Test...


Gewohnt, Gewohnt..... Gewohnt
Wenn ich den Landwirtschafts-Simulator teste, dann kann ich davon ausgehen, das ich in diesem Titel die Tätigkeiten eines Landwirts übernehme. Somit ist mir von Vornherein klar, das die Prozesse fast immer die selben sind. Zu beginn besitze ich drei Felder, wovon eines, wie auch bei den Vorgängern, etwas abseits meines Hofes liegt. Zudem besitze ich zwei etwas modernere Traktoren und einen alten. Ein Anhänger, einen Grubber, einen Pflug und eine Sämaschine. An und für sich sind dies die einfachsten Startutensilien. Je nach Schwierigkeitsgrad habe ich etwas mehr oder weniger Geld in der Tasche, sowie Vorräte im Silo. Egal ob ich nun mit dem Tutorial oder ohne starte, zwei Felder sind schon Vorbereitet und eines ist bereits fertig zur Ernte. Im Tutorial werden per Textfenster die ersten Schritte im Spiel erläutert. Dabei behandelt diese Einführung leider NUR alle wichtigen Aspekte eines werdenden Landwirtes. Abseits dieser Einführung, sorgen Fragezeichen in blauen Kreisen für eine kurze Hilfestellung. Sollten dennoch fragen vorhanden sein, so sorgt die Telefonzelle mit einer Auskunft, zu einzelnen Punkten, nochmal für eine kleine Aufklärung. Trotz dieser vielen Einstiegshilfen, bleiben aber immer noch einige Fragen zu bestimmten Prozessen bestehen. Am Ende geht dann doch nichts ohne es einmal auszuprobieren. Nun schnappe ich mir einen Trecker und sähe gleich einmal ein Feld mit Raps. Während der Fahrt kann ich bis zu zwei Kameraperspektiven (Kabine oder die freie Außenkamera) auswählen. Die Cockpitkamera ist sehr schön gelungen und es macht wirklich sehr viel Spaß im Führerhaus den Tätigkeiten nachzugehen. Ein paar Elemente sind animiert, ein paar nicht. Nach dem säen dauert es nun etwas, bis meine Äcker etwas hervor bringen. Wer nicht so lange warten will, der kann über das Hauptmenü jederzeit die Wachstumsgeschwindigkeit neu Einstellen und den allgemeinen Tagesverlauf mit der Zeitbeschleunigung beeinflussen. Leider beeinflusst diese Zeitbeschleunigung nur den Tag/Nach Zyklus und beschleunigt nicht arbeitende Tätigkeit von Helfern. Wie bei den Vorgängern auch, kann ich für einen bestimmten Geldsatz, Helfer einstellen. Diese können dann Pflügen, Säen oder auch Ernten. Leider sind die Helfer immer noch recht gebunden und handeln nie selbst. Sie müssen direkt an die Felder geführt und mit der richtigen Maschine beauftragt werden. Zudem gibt es auch kein direktes Feedback von diesen. Mittlerweile ist die andere Ackerfläche mit Raps zur Ernte bereit. Die vorhandene Mähmaschine kann lediglich Raps, Weizen und Gerste abbauen, dies sollte bereits vor dem Sähen beachtet werden.


Natürlich bietet der Titel noch Körnermais, Kartoffeln, Zuckerrüben, Hackschnitzel und Silage zum an- und abbauen an. Allerdings sind für diese Anbauarten auch spezielle Maschinen und Schneidewerkzeuge notwendig. Habe ich etwas Geld mit dem Verkauf der geernteten Ware eingefahren, darf ich ruhig einen Blick beim Händler riskieren. Dieser Bietet neben allen möglichen Geräten auch speziellere Geräte, wie zum Beispiel einen Dampfstrahler zum säubern der Fahrzeuge. Von neuen Fahrzeugen, Geräten bis hin zu einem privaten PKW gibt es so ziemlich viel zu kaufen. Damit ich immer wieder neue Geräte kaufen kann, müssen natürlich alle Finanzen immer wieder überprüft werden. Ich muss ehrlich sagen, die Darstellung von Finanzen, Äcker- und Pflanzenwachstumsübersicht ist sehr gut gelungen und sollte nie vernachlässigt werden. Vor allem sollte gerade am Anfang darauf geachtet werden, nicht zu viele Helfer einzustellen. Das kann schnell etwas teuer werden. Auf der großen Karte, vorhanden sind diesmal zwei Gegenden Bjornholm und Westbridge Hills, gibt es nur weniger als eine handvoll Händler. Doch die vorhandenen Karten sind groß und es lohnt sich wahrlich einmal diese zu erkunden. Dank der mobilen Karte, sehe ich auch während der Fahrt immer, wo ich stecke. Wie bei den Vorgängern bietet der Titel einige Abladestellen, welche auch alle ihre individuellen Preise für Waren haben. Um diese immer direkt zu sehen, bietet ebenfalls das Übersichtsmenü eine genaue Aufführung aller Preise. Hier heißt es dann wieder für mich als Landwirt: Aufpassen, welche Abladestelle die besten Preise macht. Komme ich von der Landwirtschaft zur Forstwirtschaft. Abgesehen von den teuren Anschaffungskosten, gibt es einige super Gerätschaften zum Absägen, bearbeiten bis hin zum Abtransport von Bäumen. Auch weist der Titel beim spielen ein paar kleine schwächen auf. Speziell beim Umgang mit der Kettensäge und den großen Baumsägemaschinen wurde mir die Steuerung etwas zu agil und umständlich präsentiert. Trotzdem ist die Erweiterung durch die Forstwirtschaft eine sinnvolle Ergänzung des Titels.



Erweitertes Spielerlebnis durch neue Spielelemente
Die wichtigste Frage bei diesem Titel ist aber eigentlich, was ist alles neu? Anfangs denkt jeder das es sicherlich einige neue Sachen gibt, doch der Schein trügt etwas. Klar ist die Produktpalette beim Händler größer geworden und es strahlen die lizenzierten Geräte und Fahrzeuge heraus. Aber es sind vor allem die vielen kleinen Dinge, welchen dem Titel ein paar Hochs beschert. Dreck an den Fahrzeugen und ein neues Platzierungssystem für die Gebäude, sind nur ein paar Dinge die neu sind. Weiter oben habe ich bereits die beiden vorhandenen Ortschaften genannt. Bjornholm ist neu und spielt an einer skandinavischen Küstenstadt. Die andere Karte spielt in den USA, ist allerdings nicht sonderlich neu, da es diese beim letzten Landwirtschafts-Simulator als Addon schon gab. Abseits der Aufgaben als Landwirt, habe ich ja bereits den Forstwirt angesprochen gehabt. Dieser Wirtschaftszweig bringt einige neue Gerätschaften und Abladepunkte mit. Des weiteren besteht die Möglichkeit eine Tierzucht zu betreiben. Die lieben Tierchen bringen nicht nur Ihre Produkte mit, sondern müssen auch gefüttert werden. Hier werden dann Stroh- oder Grasballen fällig, die selbstverständlich von mir selbst hergestellt werden müssen. Leider kommt da die Viehzucht doch etwas kurz und bleibt wieder einmal nur an den Kühen, Schafen und Hühnern hängen. Zudem müssen die großen Tiere an ihren vorgegeben Weiden/Plätzen besucht werden. Ein Eigenbau einer Anlage geht leider nicht. Weiterhin gab es kaum Veränderungen im Umfang für die Erweiterung des eigenen Gutes. Wer das nötige Geld übrig hat, kann sich Gewächshäuser, alternative Energieanlagen oder andere Dinge kaufen. Du siehst also, es ist fast alles wie beim alten.


Noch mehr Inhalt aus der Community? Kein Problem!
Was auf den Konsolen Versionen immer relativ schwierig ist, aber beim Computer kein Problem darstellt, ist die Einbindung von Community Mods. Wie bei den Vorgängern auch, bietet auch die 2015 Version die Möglichkeit, auf einfache weise Mods und Lackierungen zu implantieren. Hierzu brauchte ich nur auf den Extra Button im Hauptmenü gehen und diesen Aufrufen. Ich wurde von hier auf die offizielle Modseite des Titels geleitet. Bereits jetzt gibt es einige interessante Mods für den zukünftigen Landwirt. Gerade diese Möglichkeit ist ein Sache die ich sehr begrüße.


Im Kooperativ über die Felder heizen
Bisher kannte ich Simulatoren immer nur als Einzelspieler, doch Giants Software gehen beim LwS eine Nummer weiter. In einem Kopperativ-Mehrspieler können bis zu 16 Spieler gemeinsam für den eigenen Bauernhof arbeiten. Das heißt: Über den Chat kurz absprechen, was gemacht werden soll und und und und. Ein großer Vorteil im Mehrspieler ist darüber hinaus, das ein gut arbeitendes Team schnell mehr Geld und Geräte erwirtschaften kann. In meinem Test lief der Verbindungsaufbau und der Spielablauf flüssig. Der Browser für die Server und das Anlegen von eigenen Partien sind einfach und übersichtlich dargestellt.


Es holpert etwas bei der Spielmechanik und Realismus
Machen wir uns nichts vor... auch wenn der Titel mit unter einer der besten Simulatoren ist, so bleibt der Titel von Fehlern nicht verschont. Zum Thema Grafik hat sich beim Titel selbst, wenig geändert. Die Fahrzeuge werden nun dreckig, die Trecker hinterlassen nun endlich authentische Spuren und generell sehen viele Darstellungen ziemlich real aus. Leider wirken manche Texturen etwas Detailarm. Es gibt kleinere Verbesserungen hier und da, doch ein Bahnbrecher ist die Grafik leider nicht. Jedoch möchte ich an dieser Stelle anmerken, das mehr Details auch mehr Rechenspeicher und Leistung eines Rechners benötigen, von daher ist die aktuelle Lösung doch optimal. Weiterhin tauchten recht unschöne Texturumrisse beim morgendlichen Nebel auf. Klar kann man über diese Dinge hinweg sehen, doch der Detailgrad im allgemeinen, gerade in der Umwelt, bleibt etwas auf der Strecke. Komme ich zum Negativpunkt Realismus. Mit dem Trecker kann ich durch Menschen hin durchfahren, Verkehrsdelikte werden nicht geahndet und der Zusammenprall mit anderen Verkehrsteilnehmern bringt weder Schaden noch ein Schadensmodell. Speziell zu den herumlaufenden Leute gibt es noch zu sagen, das diese ziemlich steril und leblos wirken. Hier wäre durchaus mehr drin gewesen und somit wieder einmal verschenktes Potential. Darüber hinaus haben sich auch im Spielverlauf ein paar skurrile Fehler eingeschlichen. Einer ist das nicht zu neige gehende Saatgut. Bevor ich Säen kann, muss meine Sämaschine mit dem Saatgut bestückt werden. Nachdem ich diesen voll beladen habe (Die Kosten für das Gut werden während des Auffüllens abgezogen), geht es auf den Acker, doch die Vorratsanzeige nimmt nicht ab. Klar ist das ein Vorteil für den Spieler, doch irgendwie ist es auch nicht richtig. Weitere Probleme gab es auch bei der Steuerung von den neuen Forstwirtschaftsgeräten, wie die Kettensäge. Die Steuerung wirkt hier etwas sehr agile, wo vom Spieler etwas Feingefühl verlangt wird.

Wie nun oben schon zu lesen war, wurden auch die Helfer nicht direkt verbessert. Immer noch müssen die Helfer am Rand des Ackers geleitet und dann zugeschaltet werden. Mehrere Aktionen oder eigenständige Vorgehensweise gibt es leider immer noch nicht. Zudem fehlte mir die Möglichkeit eigene Hintergrundmusik zu verbauen, zu dem der Titel im Spiel sowieso keine Hintergrundmusik besitzt.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 3 Stunden 6 Minuten
Kategorie:
Test
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14. 11. 2014 um 01:36
14. 11. 2014 um 01:36
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