Der Architekt, dem die Fische vertrauen
Megaquarium - Article - Der Architekt, dem die Fische vertrauen
Megaquarium
01.10.18 22:17 Test
Wir versuchten uns in der neuen Aufbausimulation einmal als Pfleger und Züchter verschiedener Fischarten und berichten dir von den Eindrücken.
Sofort als ich die ersten Screenshots von diesem Titel sah, war ich zugegebenermaßen etwas angefixt. Bisher hatte ich keinen Titel dieser Art in den Stores gesehen und darum musste man mich natürlich nicht zwei mal bitten, Megaquarium zu testen.

Ich als Aquarium Architekt für Musen und Privatkunden

Fans von Wirtschafts- und Aufbausimulationsspielen haben mit Sicherheit einmal den Gedanken verschwendet, was man alles eigentlich ins virtuelle bringen könnte. Ich zumindest hatte mir schon lange mal gedacht, wie es wäre, wenn ein Entwicklerteam eine Art Aquarium Tycoon entwickeln würde. Die Jungs von Twice Circled haben dies nun mit Megaquarium gemacht – zugegeben mit einer eher mäßigen Grafik. Doch diese mittelmäßige Grafik soll natürlich nicht das Spiel herunter ziehen, denn viele Aufbausimulationen besitzen eine einfache Grafik und können trotzdem durch ein tolles Gameplay, Steuerung und einen großen Umfang glänzen. (Siehe Two Point Hospital) Für diese Spiele gilt meistens eh der Spruch: „Grafik ist nicht alles.“ In diesem Spiel geht es darum, eine Art Fischmuseum zu errichten, mit allem was dazu gehört. Es gibt verschiedene Arten von Aquarien, viele verschiedene Geräte, Angestellt für die Fütterung, Pflege der Fische, Wartungsarbeiten und natürlich die Sauberkeit. Darüber hinaus besitzt der Titel knapp 97 Wasserwesen. Die Herausforderung liegt in diesem Spiel allerdings mal nicht direkt im Bauwesen, sondern viel mehr in der richtigen Zuteilung von Futter, die Bedienungen im Becken und bei Fischarten selbst. Doch alles zurück auf Start, denn der Titel bietet aktuell eine Kampagne (Mit 10 Abschnitten) und einen Sandbox Modus. Die Kampagne besitzt keine Story, eignet sich allerdings sehr gut als Einführung. Von Grund auf wird hier erklärt, wie ein normaler Aufbau von statten geht, worauf ich achten muss (speziell bei den Fischarten) und natürlich wie ich meine Aquarien präsentieren muss. Während in der ersten Mission vor allem die Grundlagen erläutert werden, bieten die späteren deutlich mehr Aktionen an. Zum Beispiel muss ich auf das Feedback der Besucher achten, Wasserpumpen- und Heizung hinter Zwischenwände verstecken und Servicegeräte wie Getränkeautomaten und Toiletten bauen.

Im Laufe der Kampagne werde ich immer wieder an verschiedene Orte reisen, um Kunden mit besonderen Aquarien-Wünschen zu befriedigen. Meistens geht es dabei um die Selbstständigkeit von den Auftraggebern – Nicht vergessen, ich bin nur ein Architekt! Im Zusammenhang mit der Gamemechanik bringen die Besucher selbst nicht nur Geld mit ins Haus, sondern sie liefern mir Ruhm- und Forschungspunkte. Diese beiden Elemente sind wichtig, um nach und nach bis zu 12 Forschungsstufen empor zu steigen. Jede Stufe beinhaltet eine feste Anzahl an neuen Geräten und Fischarten. Freigeschaltet werden diese allerdings nicht alle auf einmal, sondern ich kann immer nur eine Fischart und ein Gerät gleichzeitig erforschen. Komme ich nun aber zur Spielpräsentation selbst. Gespielt wird aus einer Art isometrischer Ansicht plus der Möglichkeit die Blickwinkel dreidimensional zu verändern. Scrolle ich ganz weit ins Spiel hinein, so verändert sich der Blickwinkel - Aus der isometrischen in die Ego-Perspektive. So darf ich mich auch selbst in die Menge von Besuchern begeben und mein Projekt aus allen Richtungen betrachten. Dank deutschen Text, PopUp Texten mit Erläuterungen und übersichtlichen Icons ist die Steuerung im Ganzen super gelungen. Bei jeder neuen freigeschalteten Sache erklärt mir das Spiel ganz genau, was dessen Aufgabe ist und wie ich es richtig in der Spielwelt platzieren kann. Und so übernehme ich von Mission zu Mission immer größer werdende Musen mit noch mehr Technik und Fischen. Übrigens war ich sehr positiv überrascht, wie weit die Entwickler in die Thematik eingestiegen sind. Zum Beispiel gibt es später Lichtstrahler für Korallen oder Pflanzen, welche künstliches Licht benötigen oder Maschinen die einzelne Nährstoffe zuführen. Hinzu kommen noch verschiedene Stände und Schilder für die Besucher und Becken in vielen verschiedenen Formen, Aufmachungen und Größen. Es ist ja schon echt fast der schiere Wahnsinn, was die Entwickler in dieses Spiel alles gepackt haben.

Zwei Spielmodi aber viele Möglichkeiten

Wie erwähnt, besitzt das Spiel aktuell nur die Kampagne und den Sandbox Modus. Das ist aber durchaus nichts negatives, denn egal ob Kampagne oder Sandbox, bei beiden können einige Parameter voreingestellt werden. Innerhalb der Kampagne kann nur der Schwierigkeitsgrad von Leicht bis Brutal eingestellt werden. Die Schwierigkeit richtet sich in diesem Spiel ganz nach Startgeld und Besucheransprüche. Im Sandbox Modus bietet das Spiel eine schier unendliche Freiheit an Möglichkeit an. Zum Beispiel lässt sich die Forschungsstufe, Fischverfügbarkeit, Handel, Händler, Nebenziele und Schwierigkeit regulieren. Vier Voreinstellungen ermöglichen einen vorgefertigten Start, ohne das ich nun alle Parameter einstellen muss. Außerdem kann ich auch kleinere Nebenmissionen zuschalten. Und selbst diese müssen nicht der Reihe nach hintereinander bespielt werden. Im gleichen Menü lässt sich eine dynamische Auswahl an Nebenmissionen einstellen. Somit kommt garantiert keine langweile auf. Achja... Und ich möchte an dieser Stelle noch einmal erwähnen, das man selbst im Sandbox Modus - mit voller Forschungsstufe 12 - nicht direkt an alle Geräte und Wasserwesen herankommt. Erst nach ein paar Spielstunden fiel mir auf, das es selbst über die Forschungsstufe 12 noch vieles freizuschalten gibt. Ich bekomme somit also nicht die Chance alle Wesen und Geräte auf einmal zu bekommen. Eine Alternative zur Forschung sind hingegen die Händler, welche gelegentlich mal anklopfen und Fische oder Wasserpflanzen für einen kleinen Preis verkaufen. Nebenbei bringen auch Nebenmissionen neue Tiere und Geld mit. Das nicht alles, trotz Sandbox Modus und vollen Einstellungen, freigeschaltet werden kann und somit beim Start eines neuen Matches verfügbar ist, kann einen Vorteil als auch einen Nachteil haben.

Gesunde und gepflegte Fische wachsen

Die Fischzucht ist auch in diesem Spiel keinesfalls eine Zufallssache, sondern eine Frage der Pflege und Betreuung. Angestellte oder Bewerber besitzen verschiedene Attribute, darunter auch wie gut sie mit Technik oder mit den Fischen klarkommen. Selbstverständlich sind Mitarbeiter mit einem höheren Techniklevel deutlich effizienter bei der Wartung und Reparatur von den Maschinen, als jene mit dem “Händchen“ für Fische. Doch unabhängig von der Frage, nach den richtigen Angestellten, müssen Wasserbecken auch verschiedenste Ansprüchen standhalten. Der Aufbau eines Beckens gestaltet sich nach der Platzierung wie folgt: Wasserfilter, Heizung, etwas Dekoration und natürlich Wasserpflanzen. Die Innenausstattung muss sich allerdings auch etwas nach den Bedürfnissen der kommenden Wassertieren richten. Wie ich später noch feststellte, gibt es sogar Fischarten, die ein rundes Aquarium benötigen, um schadensfrei umher zu schwimmen. Alle entsprechenden Daten liefert der Kaufbildschirm selbst. Höhlen, Wasserpflanzen und sonstige Dekorationen (welche vor allem die Besucher ansprechen sollen) haben einen großen Einfluss auf das Wohlbefinden der Fische. So unterschiedlich die Dekorationsmöglichkeiten auch sind, so vielfältig sind auch die Ansprüche der einzelnen Fische. Ja es gibt Fischarten, welche zum Beispiel nicht im Schwarm gehalten werden können oder jene die eine bestimmte Wasserqualität / Beleuchtung benötigen. Andere wiederum brauchen einfach eine hohe Anzahl an Versteckmöglichkeiten. Die Eigenschaften jedes Fischs wurden von den Entwickler sehr gut beachtet, sodass das Spiel nicht nur 97 verschiedene Wasserwesen (von Krustentieren über Rochen und Moränen bis hin zu einfachen Fischen) bietet, sondern zugleich eine Herausforderung als Konstrukteur darstellt. Übrigens zeigt das Spiel auch bei Wasserfiltern eine gewisse Grenze. Becken mit einem übergroßen Volumen können zum Beispiel nicht mit den Sehr großen Wasserfiltern betrieben werden. Das geht schon ABER nach vier gebauten Filtern nimmt die Effektivität stark ab. Meistens heißt es dann, abwarten bis die Forschung den richtig großen Filter anbietet.

Machen meine Mitarbeiter ihre Sache gut, so wachsen die Fische langsam heran. Es gibt auch Fischarten, die deutlich schneller wachsen und viel öfter Futter benötigen, das sollte in der Personalplanung dann auch berücksichtigt werden. Achja... natürlich wird ein groß gewordener Fisch auch mehr Platz im Becken einnehmen. Die entsprechende Anzeige über den Becken weist mich darauf hin, wie sauber das Wasser ist, wie der Wärmestand ist und wie viele Fische darin platz haben. Sollte es den Fischen zu eng werden, so fällt ihr Wohlbefinden ab und man läuft Gefahr das sie sich verletzen oder gar im Becken sterben. Alternative dabei ist meistens nur, der Bau eines neuen Aquariums oder die Umsetzung in ein anderes mit mehr Platz. Die Info-Anzeige über den Becken verrät natürlich deutlich mehr, wie du auf den Screenshots sehen kannst. Das “Aufziehen“ von Fischen hat im übrigen einen weiteren netten Vorteil, denn da kommen die Händler ins Spiel. Gut gezüchtete Frische bringen einen guten Verkaufspreis. Doch eigentlich will man seine Lieblinge viel lieber in seinem eigenen Aquarium behalten oder? Ja und selbst beim Thema verkaufen gibt es zwei Möglichkeiten – einmal über den Abrissbutton und dann über den Händler. Letzterer gibt allerdings mehr Geld. Und wenn du nun denkst: „Gott... und das alles muss ich in Echtzeit managen“, sei gesagt das es nicht ganz so ist. Das Spiel besitzt, neben der normalen Spielgeschwindigkeit, noch eine Zeitbeschleunigung und eine Pausetaste. Letztere ist überaus optimal für meine aktuellen Bauprojekte.

Die Besucher – Sie bringen Segen und Fluch zugleich

Eine solche nette Anlage zu bauen, ja das ist sicherlich kein Hobby. Natürlich geht es in Megaquarium darum, Geld mit dem Vorführen von Wasserwesen zu verdienen. Dies geschieht natürlich durch den Eintrittspreis und die vorhandenen Automaten für Getränke oder Snacks. Doch Besucher sind noch mehr! Jeder Besucher liefert mir sowohl Ruf- als auch Forschungspunkte. Ruf-Punkte sind wichtig, um in den Stufen aufzusteigen. Jeder Stufenaufstieg schaltet mir neue Technologien und Tiere zum erforschen frei. Sicher gibt es schon einmal als Belohnung ein paar kleinere Sachen, aber die meisten Sachen müssen durch sogenannte Ökologiepunkte und Forschungspunkte letztendlich freigeschaltet werden. Diese beiden Arten von Punkte bekomme ich vor allem durch die Verwendung von viel Grün in den Becken (Ökologie) und den Verbau der neusten Geräte (Filter, Heizung oder Pumpen). Selbstverständlich haben an dieser Stelle auch die Fische ein Wort mitzusprechen. (Es gibt so manchen Fisch, der gerade die Ökologiepunkte steigert.) Die Besucher stehen vor den Becken und ich sehe meistens nur Ruf-, Ökologie oder Forschungspunkte aufsteigen. Bei einem Klick auf die Besucher erfahre ich auch, was sie genau fasziniert oder sie gut finden. Eine bessere Studie von Personen gibt es in diesem Spiel nicht. Ich hätte mir da eine dezente Übersicht gewünscht, bei dem man alles viel genauer Einsehen kann. Letztendlich bleibt es etwas oberflächlich, denn es gibt keine Werbemöglichkeiten und keine umfangreiche Finanzübersicht, wie es vielleicht bei ähnlichen Aufbausimulationen so üblich ist. Dennoch ist der Titel keinesfalls schlecht, er ist nur einfach einfach gehalten. Was meiner Meinung nach den Entwickler super gelungen ist, sind die entsprechenden Schwankungen der Beckenstatistik. Mehr Fische drin sind, um so weiter sinkt die Wasserqualität. Allerdings gibt es auch Tiere, wie eine besondere Art von Krebsen, die diese etwas steigern können. Diese reale Dynamik ist wirklich eine tolle Sache und macht meiner Meinung nach auch den Reiz an diesem Spiel aus.

Kurze Übersicht

Wie du bereits sehen kannst, orientiert sich die Grafik in eine einfache Richtung. Am schönsten von allen sehen natürlich die, zum Teil der realen nachempfundenen, Wasserwesen aus. Es gibt natürlich mehr als nur Fische, deshalb sage ich meistens auch Wasserwesen. So besitzt das Spiel ein paar kleinere Fischarten (allgemein), Korallen, Krebse, Barsche, Haie, Moränen, Rochen, Kraken und einige mehr. Insgesamt sind es 97 Wasserwesen die in die Aquarien gepackt werden können. Wie ich beschrieben habe, werden aber nur 44 direkt zum Kauf angeboten. Alle anderen kommen nach und nach durch Herausforderungen, Forschungen (über Stufe 12 hinaus) oder Händler hinzu. Ob ich das nun gut finden soll, lasse ich mal offen stehen. Ich hätte mir gewünscht, jedenfalls im Baukasten-Modus, gleich auf alle zugreifen zu können. Anderseits steigert es die Gier zu Spielen, um eines der ersehnten Tiere zu bekommen. Der Aufbau der Becken, die Haltung der Tiere und die Betreuung der Besucher sind die Hauptaufgaben in diesem Spiel und machen tierisch viel Spaß. Sicher wirkt der Einzelspieler mit nur zwei Modi etwas klein, aber dafür gibt es im Sandbox Modus sehr viel einzustellen und auszuprobieren. Die Karriere verfolgt lediglich meinem Ziel mir einen Namen zu machen. Somit reise ich viel mehr von Kunde zu Kunde. Das Gameplay und der Einzelspieler im Allgemeinen, sind recht gut gelungen und konnten mich überzeugen. Dank der Kampagne wurde ich auch bestens in das Spiel eingeführt. (Fast jeder Abschnitt besitzt einen kurzen Einleitungs- und Erklärungstext) Thema Sound: Dieser ist recht dezent und wie das gesamte Spiel auch, sehr einfach gehalten. Es dudelt einfach so etwas vor sich hin. Die Besucher machen kaum richtigen Lärm und auch sonnst wirkt alles etwas still. Letztens geht es noch kurz zur Steuerung, welche genauso einfach ist, wie das Spiel selbst. Alle Bereiche sind klar mit Icons und Beschreibungen versehen, sodass kaum Fragen offen bleiben sollten. Im Grunde ist Megaquarium ein tolles kleine Aufbausimulation mit vielen schönen Wasserwesen und kleineren “Wohw!“ Effekten.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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01. 10. 2018 um 22:17
01. 10. 2018 um 22:17
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