Der zweite Teil nach dem hochgelobten RTS Meridian New World. Weiterhin auf Erfolgskurs?
Meridian: Squad 22 - Article - Der zweite Teil nach dem hochgelobten RTS Meridian New World. Weiterhin auf Erfolgskurs?
Meridian: Squad 22
22.08.16 17:48 Test
Nach dem mehr oder weniger Erfolgreichen Meridian New World Titel, schoben die Entwickler nun den zweiten Teil nach.
Mit Meridian: New World kreierte das Einmannentwicklerteam um Elder_Games ein Echtzeitstrategiespiel, welches sich von den aufwendigen und Features übersäten Titeln heutiger Zeit hervor hob. Leider konnte der Entwickler damit die Steam Community, worüber der Titel hauptsächlich vertrieben wird, nicht sonderlich überzeugen. Mit dem neusten Titel Meridian: Squad 22 will Ede Tarsoly, welcher bereits am ersten Teil alleine werkelte, mit einigen Verbesserungen und neuer Story die Strategie-Fans überzeugen. Wir hatten zwar lange Angekündigt diesen Titel als Preview vorzustellen, doch am Ende wurde Meridian: Squad 22 in der vorletzten Woche offiziell veröffentlicht. Somit folgt nun unsere Review!

Absturz auf Meridian

In einer fernen Zeit, wo die Erde schon überbevölkert ist und kaum noch Ressourcen vorhanden sind, macht sich die Menschheit auf, neue Galaxien und Planten für eine Kolonisierung zu finden. Eines der potentiellen Ziele war der Plant Meridian. Dieser besitzt fast die selben Eigenschaften wie die Erde, doch bisher wusste man nur wenig darüber. Ich bin an dieser Stelle ehrlich; ich habe den ersten Teil nicht gespielt und kann dir somit nicht sagen, in wie fern der neue Teil auf die Geschehnisse des neuen Teils zurückgreift. Alles beginnt mit einer Expedition auf den Planten Meridian. Dabei wird das Expeditionsraumschiff von feindlichen Maschinen angegriffen und zur Notlandung gezwungen. Noch während des Fluges geht es aus den Clips heraus ins Spiel. Genauer gesagt starte ich im inneren des Schiffs, wo plötzlich diese Wesen durch die Außenhülle einsteigen. Es wird also Zeit für meinen Charakter und das Team einzugreifen.


Nach und nach erklärt mir der Titel hier die einzelnen Schritte. Wie jedes bekannte Echtzeitstrategiespiel kann ich auch hier jede einzelne Einheit oder mit mehreren als Gruppe befehligen – wie bei Command & Conquer und ähnliche. Es gibt hier allerdings einen kleinen Unterschied, denn besondere Personen wie in diesem Beispiel Mark Quinn (welcher der entsprechende Charakter für den Spieler ist), können ebenfalls wie normale Einheiten befehligt werden, profitieren jedoch von speziellen Fähigkeiten. (Das abrufen dieser speziellen Fähigkeiten bleibt mir übrigens untersagt, sodass das Spiel selbst übernimmt.) Der Entwickler Ede Tarsoly hat bei seinem Spiel auf Einheitenupgrades und große Techbäume verzichtet. Dafür gibt es im Spielmenüpunkt Research drei Arten von Wertstoffen die ich sammeln kann. Mit diesen ist es dann möglich in den Bereichen Combat, Economy und Defense neue Gebäude, Einheiten oder Verbesserungen freizuschalten. Diese Freischaltungen führen sich im Laufe der Geschichte von Mission zu Mission fort, sodass allmählich immer mehr Sachen freigeschaltet werden. Doch zurück zum eigentlichen.

Nach der eher holprigen Landung geht es in der ersten Mission darum ein kurzzeitiges Lager aufzubauen und dieses zu verteidigen. Hier wurde ich auf die ersten Bauelemente und die Möglichkeiten eingewiesen. Das Prinzip ist alt bekannt. Kleine Drohnen dienen als Bauarbeiter und als Ernteeinheiten von Shardium. Dieses Zeug ist die gängige Währung für den Bau von Gebäuden und Einheiten. Auf die genauen Gebäude gehe ich nun nicht direkt einzeln ein, sei aber gesagt: Es gibt sowohl Kasernen für neue Soldaten, als auch Maschinenfabriken für kräftige Mechs, Panzer, Flugzeuge oder auch Schiffe. Beachtet werden muss zudem der Energiehaushalt und die Einheiten-Mengenbegrenzung. Beim Spielen der weiteren Missionen konnte ich kaum glauben das Ede Tarsoly alleine an solch einem Titel gearbeitet hat. Die Key-Features bei diesem Titel sind nicht nur Missionen, bei denen man mit den vier Hauptcharakteren (Mark Quinn, Jonas Briar, Dylan Reid und Sandra Davis) unterwegs ist, sondern auch die Entscheidungen in Dialogen. Der Entwickler versuchte hier einen Spagat zwischen Rollenspiel und Echtzeitstrategiespiel zu erstellen. An vielen Stellen gibt es diverse Dialoge, als auch Entscheidungen, an denen ich selbst bestimme, wie es nun weiter geht. So bleibt der Titel nun nicht mehr bei einer Spiellänge von nur 10 Stunden, sondern geht darüber hinaus. Um den Hintergrund der Geschichte auch weiterhin zu verfolgen, bietet der Titel auch die Möglichkeit in die Log-Datein zu blicken. An dieser Stelle werden alle Einträge angezeigt, egal ob nun von der Geschichte selbst oder den erspähten Einheiten. Theoretisch sind alle guten Zutaten für ein gelungenes Echtzeitstrategiespiel vorhanden.
Kampagne, Conquest und Squad Missions aber kein Mehrspieler

Bereits in der Early Access Phase fiel mir auf, das dieser Titel keinen Mehrspieler beinhaltet. Tatsächlich verzichtete Tarsoly auf diesen, bietet aber mit diversen und sehr anspruchsvollen Squad Missions, sowie der leicht dynamischen Kampagne und den vielen Conquest-Einsätzen einen großen Umfang. Erläutere ich aber schnell einmal die beiden anderen Spielmodi. Bei den Squad Missionen geht es darum, mit einem kleinen Trupp sich durch verschiedene Missionen zu schlagen. Einen kleinen Vorgeschmack darauf bekam ich bereits innerhalb der Story selbst. Natürlich geht es bei den Squad Missionen eher darum sehr taktisch voran zu gehen, schließlich können nur bei ganz wenigen Missionen neue Einheiten reproduziert werden. Ganz anders sieht das bei den Conquest-Einsätzen aus. Alle diese Einsätze könnte man mit einem einfachen Gefecht vergleichen. Station aufbauen und den Gegner vernichten. Doch dies ist einfacher als gesagt. Ähnlich wie unsere Erde auch, besitzt auch Meridian verschiedene Klimazonen mit verschiedenen Untergründen. (Dies sah ich auch bei einigen Story-Missionen) Auf einer Übersichtskarte entfaltet sich nach jedem abgeschlossenen Einsatz eine große Sechseckkarte. Diese zeigt mir zusätzlich auch immer die errechnete Schwierigkeit der KI-Gegner. Übrigens kann die Schwierigkeit in der Story selbst nicht eingestellt werden. Aufgefallen war mir dabei, das dass Schwierigkeitsbalancing nicht immer als optimal erschien. Aber auch die Einsätze im Conquest entsprechen nicht immer den Schwierigkeitsstufen, wie angezeigt. In zwei Partien hatte ich ein paar Rush-Angriffe der KI-Gegner aus zustehen. Wahrlich nicht schön, wenn die KI so aggressiv ist. Für Spieler die nicht wie ich, es gemütlich und defensiv angehen lassen, wird Merdidan Squad 22 durchaus viel Spielspaß bereiten, ohne Frage. Ob dem Titel ein Mehrspieler fehlt? In meinen Augen nicht, denn wie bereits erwähnt, besitzt der Titel genügend Elemente für den Einzelspieler, sodass ein Mehrspieler überflüssig gewesen wäre.

Ein gewisser Weg bis zur Perfektion

Meridian: Squad 22 ist natürlich nicht mit den großen Echtzeitstrategiespielen wie Command & Conquer und andere zu vergleichen, doch es kommt verdammt nah dran. Es wird aber Zeit, das ich die Karten auf den Tisch lege. Beim Punkt Grafik konnte der Titel mich angenehm überraschen. Nette Lasereffekte, tolles Landdesign, nette Details und sehr schöne Animationen der Umgebungen stachen mir in die Augen. Aber auch die Einheiten und Gegner haben eine gewisse Anerkennung verdient. Zwar tauchen ab und an noch ein paar klitze kleine Fehler auf, doch darüber darf man locker hinwegsehen. Schließlich werden noch ein paar Updates folgen. Soundtechnisch bewegt sich der Titel in einem gewissen Grenzbereich. Sound und Text sind nur in Englisch oder Ungarisch vorhanden, sodass man also mit dem auch konfrontiert wird. Im Bezug auf die englische Tonspur wirken die Dialoge dagegen recht überzeugend und auch der Soundtrack selbst ist nicht extrem schlecht. Es fehlt allerdings immer wieder etwas an Abwechslung, weshalb die Wertung nicht unbedingt so hoch ist.

Komme ich zur Steuerung. Diese ist wahrlich fast perfekt bei diesem Titel. Das liegt vor allem daran, das der Entwickler nicht versucht hat, die einzelnen Einheiten mit Upgrade und Sonderfunktionen auszustatten. Ich als Spieler bekomme einfache und normale Soldaten, die einfach nur feuern, verteidigen oder patrouillieren. Übrigens empfand ich die Gegnerreaktion der Einheiten als ziemlich nervig. Nährte sich ein Gegner, so reagiert lediglich die angegriffene Einheit und nicht die komplette Gruppe daneben. Oft kostete mich das so einige Einheiten, vor allem weil eine Benachrichtigung für einen Angriff fehlte. Sonnst ist die Steuerung einfach und solide, wenn auch wiederum nicht perfekt. Das Gameplay... einfacher geht es auch hier nicht. Dank dreier Spielmodi ist für ordentlich Spielstoff und abwechslungsreiche Arten gesorgt. Die vorhandenen Elemente und Abläufe sind extrem einfach und erklären sich fast immer von selbst. Das Herzstück ist aber im Bereich der Story zu finden, in dem du mit deinen Dialogentscheidungen diese bis zu einem bestimmten Punkt veränderst. Für den aktuellen Preis von 14,99€ bekommt der Echtzeitstrategiefan einiges geboten, auch wenn es noch etwas an Perfektion fehlt.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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Kategorie:
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22. 08. 2016 um 17:48
22. 08. 2016 um 17:48
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