Eine kleine Überraschung
Power to the People - Article - Eine kleine Überraschung
Power to the People
14.02.22 12:21 Test
Hermes Interactive haben ein interessanten Titel namens Power to the People veröffentlicht. Ich habe mir den Titel für dich angesehen.
Seit kurzem ist die Aufbausimulation Power to the People aus dem Hause Hermes Interactive auf dem Markt. In dieser Review stelle ich dieses besondere Spiel vor, denn es geht hier nicht um den Bau einer Stadt, sondern viel mehr um die Versorgung mit Strom. Klingt interessant was? Ist es auch! Kleiner Hinweis am Rande: Der GamerMitBauch hat im unten folgenden Video alle Themen noch einmal aufgegriffen.

Ich als CEO eines Stromkonzerns

In Power to the People übernehme ich den Posten eines CEO für ein örtliches Stromunternehmen. Zuerst klingt das recht einfach und unkompliziert aber das Ganze hat mehrere Haken. Das Spiel besitzt ein Tutorial, welches sich in drei Bereiche aufteilt. Vom einfachen Bau bis hin zur Instandhaltung und Berücksichtigung verschiedener Einflüsse auf das Stromnetz, ist alles dabei. Die komplette Abfolge der Tutorials passiert, mit textlicher Begleitung eines ehemaligen CEOs, schritt für schritt. Theoretisch baue ich nach seiner Anweisung und bekomme nebenher die wichtigsten Informationen. Bevor ich genauer in die Thematik eingehe, noch ein paar Details zum Spiel selbst. Power to the People bietet drei Spielmodi. Kampagne, wöchentliche Challenges und Sandbox. Die Kampagne führt mich einmal komplett um den Erdball. Dabei kann ich am Anfang lediglich aus ein paar Regionen wählen. Unabhängig von meiner Auswahl, gibt es bei jeder Region drei Schwierigkeitsstufen. Diese haben Auswirkungen auf die Ansprüche und dass Stromverhalten der Kunden, sowie Einschränkungen und Einflüsse. Eine weitere wichtige Rolle spielt auch die gewählte Region selbst. Mehr dazu aber gleich noch. Im Sandboxmodus habe ich zwar nicht unendlich viel Geld und nicht alle Bauobjekte freigeschaltet, aber ich kann zumindest meinen eigenen Startablauf und eine deutlich höhere Menge an Startkapital nutzen. (Maximal fünf Millionen) Zudem kann ich vor dem Start noch einige Sachen einstellen, wie die Menge der Katastrophen, Klima und mehr.

Dies ist die ideale Experimentierwiese für alle, die sich nicht sofort verzetteln wollen. Leider unterliegt aber auch der Sandbox-Modus der Freischaltung von Gebäuden und Regionen durch die Einflusspunkte. (Einflusspunkte bekomme ich für das erfolgreiche Abschließen einer Region. Je höher dabei der Schwierigkeitsgrad ist, desto mehr Einflusspunkte kommen heraus.) Als letztes habe ich den Challenge-Modus, also die wöchentlichen Events. Die Entwickler wählen dabei jede Woche eine Karte und neue entsprechende Rahmenbedingungen aus. Ich als Spieler werde nun angehalten, diese Aufgabe zu meistern und zu sehen, wie weit ich komme. (Standardziel ist 50 Tage durchzuhalten.) Was mich etwas irritiert ist die Zeitanzeige im Spiel, denn Tage direkt werden nicht anzeigt. Viel mehr vergeht ein Monat pro Tagesablauf. So oder so achte ich viel weniger auf die Monate als auf den 24 Stundenrhythmus. Denn jeder “Arbeitstag“ endet im Spiel um 00:00 und es gibt mir dann eine Tagesübersicht, mit allem was ich wissen muss. Wertung, verkaufter Strom, benötigter Strom, wer hat wie viel Strom benötigt und natürlich wie viel Geld ich nach Abzug meiner Fixkosten aufs Konto bekomme. Aber auch hier teilt sich das Spiel etwas, denn zu Beginn kann ich zwischen Strategisch oder Schnelles Spielwesen wählen.

Dies lässt sich recht schnell erklären, denn bei Strategisch bleibt die Zeit um 00:00 jedes Tages stehen. Nach dem Bericht ist es mir möglich, in Ruhe diverse Ausbesserungen, ausbauten und neue Gebäude zu errichten. Im Verlauf des Tages kann nämlich die Zeit nicht angehalten werden. Im Gegenteil: Ich kann die Zeit sogar um eine Stufe vorspulen. Beim Spielwesen “Schnell“ gibt es keinen Stopp um 00:00 Uhr, sondern die Zeit läuft einfach weiter. Doch warum legen die Entwickler nun eine wöchentliche Challenge an, wenn es doch eh nur ums Durchhalten geht? So ganz richtig ist es nicht. Das ständige Wachsen der Städte ist natürlich eine dauerhafte Herausforderung aber es ist noch nicht alles. Jede Aktion, jede Reaktion auf einen Vorfall und alles was ich mache, wird vom Spiel bewertet und am Ende des Matches (egal ob nun gescheitert oder erfolgreich absolviert) gibt es Punkte. Diese Punkte kann ich auf ein Highscoreboard hochladen lassen. Mit diesem Feature ist es möglich, sich mit anderen Spielern zu messen. Angezeigt werden auf diesem Bord nicht nur die Punkte, sondern die absolvierten Tage, sowie die Menge des verkauften Stroms und wie viele Gebäude. Effizienz steht hier hoch im Kurs. Jedenfalls ist das der Hintergrund zur wöchentlichen Challenge.

Mein wahrer Feind

Die Entwickler hätten dem Spiel nicht 14 verschiedene Regionen rund um den Erdball gegeben, ohne sich dabei etwas zu denken. Und zwar geht es um die Feinde eine Stormkonzern CEOs. Diese sind hier nicht andere Konzerne, sondern Vorkommnisse, Konsumverhalten der Endverbraucher, sowie Wetter und Klima. Nicht umsonst zeigt einem das Spiel beim Start der Region ein Klimadiagramm. In welchen Monaten gibt es für gewöhnlich wie viel Niederschlag, wie ist das Windverhalten und welche Temperaturen erwarten mich zu welchen Monaten. Das alles sollte schon berücksichtigt werden, denn ich arbeite hier mit Hoch- und Niederspannungsleitungen, welche alle Oberirdisch verlaufen. Oberirdisch bedeutet natürlich auch, dass die Leitungen Wind und Wetter ausgesetzt sind und somit auch Anfällig für alles sind. So kann es vorkommen, das sich im Winter, bei starken Minustemperaturen, Eis auf den Niederspannungsleitungen bildet und gerade schwach ausgelastete Leitung Schaden nehmen. Dasselbe gilt für eine Überhitzung am extrem heißen Tagen. Stark ausgelastete Leitungen oder Umspannwerke werden dann durchaus Schaden nehmen. Bei allen Schäden heißt es dann, sofort reparieren lassen, um keine großen Ausfallzeiten zu haben. Doch das Klima und Wetter sind nur ein paar Einflüsse, die meine Arbeit schwieriger machen. Manchmal tauchen Bieber auf, die Bäume fällen und diese eventuell auch meine Oberleitungen damit beschädigen. Oder es gibt gerade eine Sonneneruption, weshalb starkausgelastete Leitungen Schaden nehmen.

Es gibt so viele Einflüsse, die das Spiel quer Beet mal hervorbringt. Es wird wirklich nie langweilig. Und selbst, wenn nichts passiert, so wachsen die Städte immer und immer weiter. Es bleibt nie bei einer Stadt. Nach ein paar Tagen entsteht eine neue und auch diese muss ich dann Versorgen. Die Frage hier ist: Wie effizient kann ich arbeiten? Will ich mit Batteriefarmen genügend Backups haben? Was ist mit den Fixkosten? Es häufen sich die Fragen und die zu berücksichtigenden Umstände. Die genannten Umstände und Einflüsse sind nur ein Teil von weiteren Dingen wie Terroranschläge oder gar richtige Naturkatastrophen! Bei allen muss ich richtig reagieren und dementsprechend handeln. Eine kleine Entlastung soll mir der Tech Tree bringen. Für diesen bekomme ich Forschungspunkte (wovon alle 24 Stunden ein Punkt gutgeschrieben wird) um meinen Anlagen passiv zu verbessern, die Menschen in den Städten beim Thema Stromverbrauch zu sensibilisieren und noch einiges mehr. Der Tech Tree ist nicht dazu da, neue Gebäude freizuschalten, sondern viel mehr auf über vier Stränge kleinere Verbesserungen freizuschalten und alles etwas mehr zu optimieren. Die Freischaltung von neuen Regionen, diversen Mehroptionen und natürlich von Gebäuden passiert einzig und allein über die Einflusspunkte.
Meine Grenzen beim Bau

Das Bauschema des Spiels ist fast immer gleich: Energiequelle aussuchen und platzieren, Hochspannungsleitung zum Umspannwerk, was schon etwas näher an der Stadt liegt und dann mit den Niederspannungsleitungen die Stadt versorgen. Zwischen Energiequelle und Umspannwerk ist es möglich, auch eine Batteriefarm zu bauen. Diese lädt sich mit der Zeit auf und kann einen totalen Stromausfall verhindern, wenn die Energiequelle zum Beispiel mal gewartet werden muss. (Dies dauert zwischen 3-6 Stunden.) Das ist das 1x1 des Stormnetzbaus. ABER: Um die Städte herum ist eine gestrichelte Linie. Nur außerhalb dieser Linie kann ich Gebäude und Hochspannungsleitungen bauen. Lediglich die Niederspannungsleitungen dürfen immer in den Stadtbereich hinein gebaut werden. Wächst die Stadt, so kann es vorkommen, dass das Umspannwerk zum Beispiel innerhalb diese “Bau-Sperrzone“ rutsch. Es wird dann zwar nicht automatisch abgerissen, aber es ersetzten geht dann auch nicht mehr. Ganz nach dem Bestandsschutz darf es also an dem Platz bleiben aber ein Ersatz oder eine Bauveränderung darf ich innerhalb dieser Umrandung nicht vornehmen. Weiterhin muss ich beim Bau darauf achten, dass der negative Einflussbereich der Anlagen (Egal ob Umspannwerk, Energiequelle oder Batteriefarmen) nicht zu viele Haushalte trifft. Haushalte die innerhalb dieser “negativen Einflussbereichs“ liegen, haben eine niedrigere Zufriedenheit und belasten somit meine Gesamtzufriedenheitswertung.

Ich erinnere daran, dass JEDES Match scheitert, wenn die Zufriedenheit unter 50% fällt. Sowas lassen sich die Konzernchefs nicht gefallen. Als letztes gibt es noch eine weitere Einschränkung, die das Bauen etwas erschwert. Die Energiequellen selbst! Jede Energiequelle hat nur eine bestimmte Fläche, wo ich sie bauen kann. Das Spiel zeigt mir, innerhalb des Baumenüs, diese Flächen dann an. Außerhalb der gekennzeichneten Flächen kann ich diese nicht bauen. Weiterhin gibt es gewisse Energiequellen, die sich nicht überall platzieren lassen. Zum Beispiel Windparks. Sie können nur auf höheren Gelände gebaut werden und sind natürlich vom Wind abhängig. Übrigens zeigt hier das Spiel sehr schön, was die Vorteile und Nachteile eines Windparks sind. (Speziell was die kontinuierliche Stromlieferung angeht.) Am effektivsten finde ich die Offshore-Windparks, welche ja bekanntlich an der Küste aufgebaut werden können. Hier hatte ich kaum das Gefühl, das es stärkere Windflauten gab. Bei den Windparks am Land schwanken die Werte immer recht stark, weshalb ich in einer Region auch zwei Gaskraftwerke bauen musste, um eine kontinuierliche Versorgung zu gewährleisten.

Ich muss also auch damit Leben, das mir vorgeschrieben wird, in welchen Bereichen der Region ich welche Kraftwerke bauen darf. Falls du nun wissen willst, was es alles für welche gibt: Von Dieselgeneratoren über Solarparks und Windparks bis hin zu Atomkraftwerke und GuD-Kraftwerke (steht für Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk) kannst du alles wählen. Vorausgesetzt: Diese wurden durch die Einflusspunkte auch freigeschaltet. Bevor ich es nun vergesse zu erwähnen: Das abreißen von Gebäuden oder Straßen (der Stadt angehörig) ist nicht möglich. Wie bereits erwähnt, ist nur der Bau von Niederspannungsleitungen innerhalb der gestrichelten Linie erlaubt. Ich muss ich also dementsprechend etwas einstellen.

Weitere Hilfen für die beste Effizienz

Um mögliche Störungsherde, Verbrauchsspitzen und Versorgungsengpässe frühzeigt zu erkennen, bietet das Spiel einige Overlay-Funktionen für die Auslastung der Stromleitungen, Zufriedenheit der einzelnen Haushalte, negative Einflussbereiche und Stromstärke. Anhand dieser vier Overlays kann ich den weiteren Ausbauverlauf planen. Weiterhin hat das Spiele offene Anzeigen, die mir eine Fülle an Informationen liefern. (Wie du auf den Screenshots und dem Video sehen kannst.) Am besten finde ich die Anzeigen für den Trendnachfrageverlauf und die Energiequellen. (Also wie viel Prozent wird von welchen Quellen genommen.) Damit kann ich analysieren, wie es mit dem Netz aussieht, ob es irgendwo noch Defizite gibt oder ob gar eine neue Energiequelle hermuss. Die Firmenübersicht ermöglicht es mir, mal am Rande erwähnt, nicht nur den Blick in alles, was den Konzern angeht, sondern ich darf dort auch die Vorgehensweise der Stromverteilung anordnen. Es gibt drei Optionen, welche Vor- als auch Nachteile haben. Insgesamt muss ich sagen, das alle Anzeigen gut durchdacht ausgewählt worden. Sie liefern genau das, was man sehen möchte und helfen auch wirklich mal einen bei schwierigen Situationen weiter. Ganz einmal davon ab, gibt das Spiel bei besonderen Ereignissen und Problemen eine direkte Einblendung, wo es aktuell hapert. In meiner gesamten Spielzeit hatte ich nie das Gefühl, nicht gut informiert geworden zu sein.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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14. 02. 2022 um 12:21
16. 02. 2022 um 08:26
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