Das einzig wahre Gefängnis-Managment Spiel auf dem Markt
Prison Architect - Article - Das einzig wahre Gefängnis-Managment Spiel auf dem Markt
Prison Architect
27.03.17 21:38 Test
Anlässlich der kürzlich veröffentlichten Retail-Box Aficionado stellen wir dir demnächst diese coole Simulation vor.
Der Prison Architect aus dem Hause Introversion Software ist natürlich nicht erst seit gestern auf dem Markt. Der Titel hat eine lange Early Access Phase auf Steam hinter sich und wurde im letzten Jahr auf diesem auch veröffentlicht. Aufgrund das der Titel vor ein paar Wochen als Retail Box in die Läden kam, wurden wir gebeten uns diesen kleinen Gefängnis-Manager mal anzusehen. Doch Moment.... Klein?! Neben dem Spiel selbst blicke ich für dich auch auf die Aficionado Bonus Edition, welche ja nur als Box-Version erhältlich ist. Analysiert man den Steam-Shop, so fällt auf das Prison Architect bei den Steam-Nutzern mit 94% eine hohe Bewertung bekommen hat. Und auch die Kollegen von GameStar hatten sich (damals) beim erstmaligen Release dieses Titels, diesen für gut befunden. Die Aufgabe in diesem Spiel besteht darin, mit eingeschränkten staatlichen Mitteln ein Gefängnis mit allem drum und dran zu bauen. Ob mir das gelingt und wie der Titel sonnst so ist, das kannst du nun hier lesen.

Interessante Kampagne die mit der Einführung gekoppelt wurde

Wer das Spiel zum ersten mal startet, der wird direkt in die Kampagne des Titels versetzt. Natürlich wusste ich in etwa worum es bei Prison Architect geht, doch auf diese Kampagne war ich nicht gefasst. Alles beginnt eigentlich mit einer Hinrichtung eines Mannes. Doch bevor dieser seinen letzten Weg antreten kann, muss noch die Hinrichtungszelle gebaut werden und genau hier komme ich als Architekt ins Spiel. Angeleitet vom Direktor mache ich meine ersten Schritte. Die Kombination aus Geschichte und Einführung zieht sich durch die komplette Kampagne, sodass ich am Ende vollkommen vorbereitet mein eigenes Gefängnis bauen kann. Die Geschichte selbst fokussiert sich anfangs nicht auf eine Person, sondern viel mehr auf mehrere Protagonisten die zum Schluss ein ganzes ergeben. Ich will natürlich nicht zu viel verraten, doch ich war ziemlich begeistert wie clever die Entwickler die Geschichte verwoben haben. Der Titel besitzt, wie du bereits gesehen hast, keine hohe Grafikaufmachung, sondern baut auf einer einfachen Indie-Basis auf. In der Vergangenheit haben wir ja schon ein paar ähnliche Spiele vorgestellt, bei dem die Grafik auf einem Low-Level gehalten wurde und genau das am Ende jedoch jede Menge Spaß bereitete. So ist das auch bei Prison Archticet. Die Story wird zudem noch mit eigenen Ingame-Sequenzen und Polaroidfotos untermalt. Es sollte dich auch nicht wundern, das es in diesem Spiel keine Sprachsounds gibt, sondern alles lediglich über textliche Einblendungen erzählt wird. Verfeinert wird die Atmosphäre und die Erzählung durch einen dezenten Soundtrack. Allerdings ist der Soundtrack nur innerhalb der Kampagne wirksam. Beim Erstellen eines eigenen Gefängnisses war leider keine Musik zu hören.

Baue und leite das Gefängnis nach deinen Vorstellungen

Während ich in der Kampagne von einem Gefängnis zum anderen springe, besteht natürlich auch die Möglichkeit meine eigene Strafanstalt aufzubauen. Mit 30000 Dollar und einem geringen Cashflow landen am Straßenrand die ersten Arbeiter und Materialien. Der Prison Architect besitzt insgesamt 15 verschiedene Personen/Personengruppen, die eingestellt werden können. Viele sind mit gewissen Prämissen gekoppelt. Das bedeutet man muss diese über die Bürokratie (Forschung) und den Bau eines entsprechenden Gebäudes freischalten. Doch bevor ich die ersten Personen einstellen kann, müssen ein paar Gebäude her. Die Steuerung des Titels ist dabei recht einfach. Zuerst baue ich ein Fundament aus Beton oder Ziegeln. Dabei lege ich mit der Rahmenmarkierung eine Gebäudeform fest. Nachdem ich diesen Bereich angelegt habe, machen sich die Arbeiter sofort auf den Weg dieses Gebäude zu bauen. Über den Menüpunkt Materialien lassen sich bei der Fertigstellung des Gebäudes einzelne Mauern hochziehen (für eine räumliche Trennung zum Beispiel) oder auch den Bodenbelag aufbessern. Zusätzlich bietet dieser Punkt auch Zäune und eine Umgrenzungsmauer. Mit verschiedenen Türen und Toren bestimme ich letztendlich, welche Personengruppe hinein darf. Bei Gefängnistoren zum Beispiel muss ein Wärter immer diese aufschließen. Bei Personaltüren kann auch nur das Personal selbst diese öffnen. Nachdem das erste Gebäude steht muss ich nur noch schnell Lampen anbringen und das Gebäude mit Strom versorgen. Achja... ein Gebäude mit einem Stromgenerator, Kondensatoren und einer großen Wasserpumpe muss bereits bestehen. Ist alles verbunden, so bleibt nur noch die Zuteilung der Räume. (Die Entwickler nannten die zu markierenden Zonen gleich direkt “Räume“)

Insgesamt gibt es 30 verschiedene Räume die genutzt werden können. Einige schalten sich immer erst nach bestimmten “Forschungen“ oder Personen frei. Doch die wichtigsten stehen bereits zum Start verfügbar. Zum Beispiel die Zellen, die Kantine, die Küche, Dusche, der Hof und auch ein Lagerraum. Die Zuteilung der Räume mit diesem Element ist sehr wichtig, da das Spiel nur dadurch weiß, welche Räume welche Funktion vertreten. So wird zum Beispiel in der Kantine nur gegessen und nicht geduscht. Lege ich nun einen Raum fest, so gibt mir das Spiel vor, welche Objekte als Minimum verbaut sein müssen um als solchen Raum durchzugehen. (Eine Erweiterung der Grundausstattung ist natürlich immer möglich!) Außerhalb dieser Raumbereiche werden die Gefangenen meistens von den Wärtern betreut. Allerdings muss das nicht immer sein. Oft fand ich einen Gefangenen an einem Tor, außerhalb meines inneren Sicherheitszauns. (Mein erstes Gefängnis wird unterteilt in ein großes Areal, wo die Kantine und die Knastgebäude sich befinden und einen Bereich mit dem Namen Verwaltungstrakt. Getrennt wird dies ganze mit einem Gefängnistor und einem Zaun.) Außerhalb des Gefängnisareals selbst kam allerdings bisher noch keiner. Nach den baulichen Anfängen hangelte ich mich immer weiter die verfügbaren Räume entlang. Bei den weiteren Baumaßnahmen musste ich nicht selten immer auf den Cashflow achten, der abnimmt sobald ich neue Leute und Gebäude errichte. Der Cashflow zeigt mir an, wie viel Geld nach der Berechnung von Einnahmen und Ausgaben übrig bleibt. Direkt daneben wird mein Kapital angezeigt. Während der Cashflow von den erwähnten Parametern abhängig ist, habe ich beim Kapital den vollen Zugriff darauf. Fördern kann ich meinen Geldbeutel für den Knast zusätzlich durch staatliche Zuschüsse.

Dieses Feature fand ich echt genial, denn damit setzte ich mir immer wieder eigene Herausforderungen. Möchte ich zum Beispiel einen Zuschuss für eine höhere Sicherheitsbewertung meines Knasts haben, so muss ich bestimmte Baumaßnahmen und Aktionen absolviert haben, ehe es das volle Geld gibt. Zum Zeitpunkt das Antragstellens wird mir jedoch es nur einen kleinen Vorschuss vom Staat gewährt. Der Rest kommt dann aber beim absolvieren der Bedingungen. Natürlich bekomme ich auch Geld für die eintreffenden Sträflinge. Insgesamt wird die Gefährlichkeit der Sträflinge in Sicherheitsstufen unterteilt. So gibt es Straftäter mit einer niedrigen, mittleren und hohen Sicherheitsstufe. Je höher die Stufe des Sträflings ist, um so intensivere Vorkehrungen muss man treffen. (Für diese Häftlinge zahlt der Staat allerdings auch höhere Gelder.) Beim Versuch eine Hochsicherheitsstrafanstalt zu schaffen bin ich an nicht bewaffneten Polizisten gescheitert, die eindeutig gebraucht werden. Zuerst fängt es mit einem Mord an anderen Insassen an und geht dann weiter mit Angriffen und Tötungen meiner Wärter. Neben bewaffneten Wärtern gibt es noch andere Optionen, zum Beispiel eine bessere Zuteilung der Wachmeister in den Blöcken, Videoüberwachung oder sogar die Umstellung des Tagesplans.

Der Tagesplan und die Wünsche der Insassen - Wie wirst du deine Sträflinge behandeln?

Eine weitere Besonderheit des Titels ist die große Entscheidungsfreiheit wie du deine Häftlinge behandelst. Gönnst du den Häftlingen viel Freizeit mit Aktivitäten auf dem Hof und im Gemeinschaftsraum oder schließt du sie einfach weg, ohne große Freizeitaktivitäten? Egal für welche Art du dich entscheidest, du muss bei beiden mit gewissen Konsequenzen leben. Bist du zu gutmütig, so kann es vorkommen das die Gefangenen dir auf der Nase herumtanzen und wegen jeder Kleinigkeit Kritik üben oder sie schmuggeln Unmengen an Zeug ins Gefängnis. Entsprechende Geräte und Vorkehrungen können da Abhilfe schaffen. Andererseits sorgt eine strenge Führung der Häftlinge zu Missmut und ansteigender Gewaltbereitschaft. Das kann nach einer gewissen Zeit bis zum Gefängnistaufruhe kommen. An jenen Tag solltest du hoffen, das alle deine Einsatzkräfte vor Ort sind und du mehr Wärter besitzt, als Gefangene. Ich war überaus beeindruckt davon, das dass Spiel sehr dynamisch ist. Kein Tag im Spiel ist wie der andere und es gibt immer etwas zu tun. Das gleiche gilt für das Gefängnis und die Art der Sträflingshaltung. Insgesamt hast du dann also eine Vielzahl an Spielmöglichkeiten, was wiederum für einen sehr hohen Wiederbespielbarkeitswert steht. Doch als Leiter und Architekt eines Gefängnisses gehört es auch dazu, seine Gefangenen zu kennen und ihnen einen Tagesplan, sowie Gefängnisregeln aufzubürden. (Letztere kann nur über die Forschungsoberfläche mit dem Namen Bürokratie freigeschaltet werden.) Der Prison Architect verfügt über detaillierte Unterlagen jedes Sträflings im Spiel. Charaktereinschätzung, Führung, Sicherheitsbewertung und natürlich auch seine Geschichte und das Strafmaß. Erst wenn man weiß was der Sträfling gemacht hat, kann man sich ein Bild von seinem Verhalten machen.

Naja... jedenfalls meistens. Die Unterlagen sind allerdings in einer anderen Hinsicht wichtig. Sie zeigen, wann der Häftling entlassen werden kann oder mindestens auf Bewährung hinaus kommt. Die Bewährungsthematik ist allerdings erst dann möglich, wenn man es über die Bürokratiestation “Recht“ freigeschaltet hat. Zusätzlich muss ich ein extra Gebäude errichten und die angeforderten Inhalte platzieren. Danach brauch es nur noch Insassen, die kurz vor ihrer Bewährungsphase stehen und das Abschlussgespräch bestehen. Für mich als Betreiber winkt bei einer erfolgreichen Bewährung eine ordentliche Geldsumme. Die Gefängnisregeln, welche die Strafen für einzelne Verstöße auflistet, werden übrigens auch nur durch das Freischalten via Bürokratie verfügbar gemacht. Vorher muss man halt die Strafen selbst verhängen, sobald etwas vorgefallen ist. Als Strafen gibt es im Titel sowohl das Einschließen in der Zelle, als auch das Unterbringen in der Einzelzelle (Das Loch). Die Dauer und die Art der Einschließung bestimme natürlich ich in den Gefängnisregeln.

Von den Regeln zum Tagesplan. Dieser ist immer Verfügbar und ermöglicht das direkte Festlegen von einzelnen Vorgängen. 6 Uhr – Duschen, 7 Uhr Frühstücken, Arbeiten ab 8 Uhr und so weiter. Ich kann über dieses Interface alles individuell festlegen. Ob der Tagesplan bei den Gefangenen ankommt, das sehe ich durch die Feedbacks unter der Anzeige für den Stresslevel oder über die Ansicht der Bedürfnisse. (Für diese Ansicht benötigt man einen Psychologen.) Innerhalb dieser Übersicht sehe ich, wie viele Gefangene unzufrieden in bestimmten Bereichen sind. Je mehr rote Bereiche es gibt, um so mehr Ärger könnte es geben. Anbei möchte ich anmerken, das dass Spiel nie wirklich berechenbar ist. Ein Aufstand kann bereits schon durch die komplette Rötung eines Punktes bei den Bedürfnissen erfolgen oder erst bei ein paar. Wichtig ist, das man so gut wie möglich alles im Rahmen hält. Je höher der rote Wert ist, um so größer läuft man Gefahr mit einzelnen kleinen oder eines großen Aufstandes konfrontiert zu werden. Du merkst, der Titel ist schon fast eine Mischung aus Lebenssimulation, Manager und Aufbausimulation.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 11 Stunden 6 Minuten
Kategorie:
Test
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27. 03. 2017 um 21:38
27. 03. 2017 um 21:38
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