Nach unserer umfassenden Vorschau auf Gaming Mind Studios neustes Werk
Railway Empire 2
folgt hier also die Review. Es gilt nun Fragen zu beantworten wie: „Wie ist nun der Koop-Mehrspieler“ und „Was haben die Entwickler noch alles mitgeliefert?“. Das sind aber nicht nur die einzigen Fragen. Auch alle, welche unsere Vorschau nicht gelesen haben, müssen hier nicht befürchten etwas zu verpassen.
Die Vision eines Investors und die Expansion nach Europa
Die grundlegende Kampagne des Spiels führt uns über fünf Kapitel von den ersten Eisenbahnunternehmen in Nordamerika bis hin zum Expandieren nach Europa. Doch bis es zu letzteren kommt, vergeht einiges an Spielzeit. Zuerst geht es daran, die Amerikaner von der Eisenbahn zu Überzeugen. Geführt werde ich in der Kampagne von meinem Investor, welcher mir auch immer wieder eine Fülle an Aufgaben/Ziele aufstellt. Hierbei gibt es kein Vielleicht, sondern diese Ziele müssen Fristgerecht und mit den vorgegebenen Mitteln erreicht werden. Wie schon in der Vorschau erwähnt, stelle ich ein frisches Unternehmen im Transportsektor dar. Im Fokus der Transportmittel stehen Fahrzeuge des goldenen Zeitalters der Dampfzüge. Und so ist es nicht verwunderlich, dass alle Züge (Etwas mehr als 40 Stück!) auch nur von 1830 bis 1910 erforscht werden können. Der Forschungsbaum endet mit dem Jahr 1910 und der Erforschung einer der aller ersten Dieselloks (EMD E-Serie). Was in der Vorschau noch nicht so bekannt war: Abhängig von Kontinent gibt es unterschiedliche Züge. Zwar betrifft das nur einen kleinen Teil des Fuhrparks, aber es gibt auf dem einen Kontinent Lokomotiven, welche es auf dem anderen nicht gibt. Trotz dieses Zeitrahmens bietet das Spiel rund 240 Forschungspunkte zum Freischalten.
Manche bringen passive Effekte mit, andere neue Züge und Gebäude. Man geht streng nach Forschungsfortschritt und aktuellen Jahr vor. Das Spiel verfügt über drei Zeiteinstellungen. Einmal Pause, normaler Zeitlauf und beschleunigter Zeitlauf. Voranschreiten tut damit natürlich das Datum und auch wenn die Spielwelt eine Art Tag/Nachtwechsel hat, so passt sie natürlich nicht zu dem Datum. Was aber sehr gut zum Datum passt, das sind die Jahreszeiten. Im Winter habe ich in nördlichen Bereichen Schnee, während im Sommer alles schön “sommerlich“ erscheint. Dank einer freien Kamera kann ich die zwei großen Spielkarten aus allen Winkeln betrachten. Doch nicht nur das! Zusätzlich lassen sich meine Fahrzeuge verfolgen oder sogar besteigen. Ja… Ich kann mit meinen eigenen Zügen durch die Landschaft fahren.
Und obwohl die beiden Karten so riesig sind, stehen in den Kampagnen und Szenarien immer nur kleine Ausschnitte von Regionen zur Verfügung. Das unterstreicht aber noch einmal, die wahre Größe der beiden Spielwelten. In einem angehängten Video, zeige ich euch die komplette Größe beider Karten. (Nordamerika und Europa) Und bevor ich es vergesse: Ja nach Spielregeln der Sitzung, der Kampagne oder dem Szenario, müssen auch Landkreise für die Bebauung freigekauft worden. Das bedeutet, ich kann nicht überall einfach so los bauen. Ein weiteres Hindernis meiner Streckenerweiterung können auch Ureinwohner oder Nomaden sein. Diese sind zwar nur eine bestimmte Zeit an einem Ort, aber entfernen kann ich sie in dem Zeitraum nicht. Nüchtern gesehen ist die Kampagne schön lang und unterhaltsam. Sehr gut finde ich, dass die Zielaufgaben immer sehr Fair angesetzt sind.
Das erwartet dich an spielerischen Umfang
Railway Empire 2 besitzt die Kontinente Europa und Nordamerika als Spielkarten. Jede dieser Karten kann als Ganzes (Großkarte) oder als einzelne Regionen/Länder bespielt werden. Insgesamt sind es pro Kontinent sieben Unterkarten. Übrigens sind die Karten laut den Entwicklern gut 5x größer, als wie beim Vorgänger. Alle sind liebevoll den realen nachempfunden und sehen einfach nur schön aus. Grundstein des gesamten Spiels ist natürlich die Kampagne mit fünf Kapiteln. Davon ab, bietet das Spiel noch 14 Szenarios und einen Freien Spiel Modus. Bei diesem ist es mir möglich, nach Schwierigkeitsgraden (Voreinstellungen) oder eigenen Regeln ein eigenes Abenteuer zu erleben.
Von diesem Solo-Part einmal ab, bietet Railway Empire 2 auch die Option für ein 4 Spieler Koop, wobei alle vorhandenen Mitspieler im Unternehmen des Hosts arbeiten. Dank eines Rangsystems und diversen administratorischen Möglichkeiten, kann ich auch fremde Spieler einladen. Wie der Mehrspieler genau funktioniert und aussieht, das zeigt euch der GamerMitBauch in diesem Video vorbildlich. Übrigens ist der Koop der einzige Mehrspieler in RE2. Der Spielfortschritt kommt letztendlich dem Host zu gute. Alle Mitspieler, die der Sitzung beitreten, sind theoretisch Helfer. Dennoch macht es Zusammen einfach mehr Spaß und erst recht, wenn man sich direkt austauschen kann. Dank eines Ingame-Textchats kann zumindest etwas kommuniziert werden.
So funktioniert der Transport
In diesem Abschnitt gehe ich auf die Spielmechanik ein. Die allgemeine Spielmechanik ist gut verständlich, was mich ziemlich überrascht hat. Wahr doch der erste Teil von Railway Empire etwas anspruchsvoller. Doch was macht man nun im Spiel? Ja… Ich transportiere Güter, Personen oder Briefe von A nach B, doch wie sieht sowas aus? Zuerst muss man schauen, was eine Stadt benötigt. Da haben wir die Stadtinformation, wo alle wichtigen Informationen enthalten sind. Wie hoch ist die Bedarfsdeckung und wonach suchen die Menschen in der Stadt? Ist diese Frage geklärt, geht es daran einen Anbaubetrieb/Produktionsbetrieb zu finden und diesen dann einfach mit einem Bahnhof bei der Stadt zu verbinden. Danach kommt das Anlegen der Zuglinie. Punkt A und B verbinden, Zugmenge und Zugtyp aussuchen und Beladung bestimmen.
Danach fährt der Zug selbstständig von A nach B und transportiert so die Güter hin und her. Wer es etwas genauer haben möchte, der kann auch auf feinere Mechaniken zurückgreifen. Wie zum Beispiel das Umstellen der Beladungsart von Automatisch auf Manuell oder gar die genauere Bestimmung der beiden Grundarten “Express“ oder “Fracht“. Sozusagen eine genaue Bestimmung, was die Linie nun transportieren darf oder nicht! Hinzu kommt noch die Option, auf welchen Bahnsteig, was Verladen oder Entladen werden darf. (Ist nur möglich, sobald ein Bahnhof zwei Bahnsteige hat!) Bahnhöfe können durch die Erweiterung neuer Bahnsteige sich auch grafisch Weiterentwickeln und Vergrößern. Das Anbauen von Zusatzgebäuden bleibt allerdings auf zwei limitiert. Nun aber zur Erläuterung der beiden elementaren Transportarten des Spiels.
EXPRESS ist zum Beispiel jene Art, um nur Passagiere und Post schnell zu transportieren. Bei Fracht hingegen werden nur Güter transportiert. Natürlich ist es hierbei auch sinnvoll einen Zugtyp zu wählen, welcher für die entsprechende Beladungsart geeignet ist. Frachtzüge sind langsam, allerdings sehr Leistungsstark und können mehr Wagons mitnehmen. Expresszüge sind verdammt schnell, haben aber auch weniger Kraft. Es sind unter dem Strich auch ein paar Wagons weniger. Und so baust du nach und nach in der jeweiligen Region dein Unternehmen auf. Das war jetzt nur eine sehr einfache Erläuterung zu allem. In fast jedem Menü bietet das Spiel noch einige weitere Möglichkeiten für Optimierungen an. (Nicht zuletzt durch viele Statistiken und Informationen zu den Linien.) Dank der übersichtlichen Anordnung von Buttons und Anzeigen, komme ich als Neuling auch schnell in die Materie. Weiterhin muss ich das Tutorial loben. Es bietet, in einem Wechsel zwischen Praxisaufgaben und Theorietext, auf knapp sieben Abschnitten, einen idealen Einstieg ins Spiel. Sollten dennoch Fragen vorhanden sein, so gibt es den dauerhaften Menüpunkt “Tipps&Tricks“.
Übrigens muss ich noch einmal erwähnen, dass man hier keinen Händler spielt! Bezahlt wird pro Fahrt und Menge der Ladung. Weiterhin ist man auch der Antrieb für die Städte, letztendlich zu wachsen. Und je größer die Stadt wird, um so anspruchsvoller werden die Bedarfsgüter. Dies wiederum hat zur Folge, dass ich weitere Strecken zu Bearbeitungsbetrieben und anderen Standorten bauen muss. Das gesamte Planungssystem für das Schienennetz ist überaus vorbildlich und lässt dich auch Wegveränderungen im Planungsmodus vornehmen. (Also erst die Strecke planen, nach Bedarf per Streckenpunkte leicht verändern und mit dem Bestätigen dann auch bauen.) Natürlich mit dem Ziel, kostengünstig zu bauen. Bei mehreren Zügen empfiehlt es sich auch gleich mehrgleisig zu fahren. Dank Richtungsbestimmung und Weichenkopf, können die Züge auch Parallel eine Route befahren. (Alternativ funktioniert auch die Option, einer kleinen Ausweichstrecke) Sobald die Linien gut funktionieren und diese auch ordentlich Geld einfahren, sollte man überlegen, weiter zu Expandieren. Wie wäre es mit einer eigenen Produktionsstätte? Oder doch vielleicht ein Transport von Waren oder Personen über mehrere Bahnhöfe? (Hierfür müssen dann Lagerhäuser oder Gasthäuser erforscht und gebaut werden.) Das alles liegt in deiner Hand. Und wo ich noch beim Bauen bin: Ich kann mich auch als Wohltäter aufspielen und eine Bibliothek oder Universität bauen, um letztendlich die Zuwanderung einer Stadt zu steigern.
Übrigens gibt es auch Pannen, aufgrund geringer Wartung und Bauprobleme im Zusammenhang mit Indianern/anderen Völkern. Das letzte Problem lässt sich nicht so schnell lösen, als wie das Erste. Denn mangelnde Wartung kann durch eine Werkstatt an einem Bahnhof behoben werden. Weiterhin müssen Locks mit Wasser und Kohle versorgt werden. Dafür baue ich auf jeder A-B Strecke einen Servicepunkt, wo die Züge versorgt werden. Die Entwickler haben bei diesem Spiel vieles bedacht und liefern auch in der finalen Version einen überaus positiven Eindruck. Antrieb für ein Expandieren ist innerhalb der Kampagne und den Szenarios ist und bleibt die ständig aktualisierende Aufgabenliste. Sie gibt mir vor, bis zu welchem Zeitpunkt was erreicht haben soll. In der Kampagne kann ein Missachten oder gar nicht einhalten der Zeit zum “Game Over“ führen.
Doch im Allgemeinen empfand ich, bereits schon in der Playtest Beta, die Zeitvorgaben mehr als Fair. Die drei Stufen des Zeitverlaufs im Spiel hatte ich ja bereits erwähnt. Auch die Forschungspunkte bekomme ich von Zeit zu Zeit gutgeschrieben. Mit den Forschungspunkten ist es mir möglich, begrenzt durch das aktuelle Jahr, neue passive Vorteile, Funktionen, Züge und Gebäude freizuschalten. Alles im Rahmen des Zeitalterforschritts. Vom Elementaren nun zu ein paar weiteren Infos am Rande: Natürlich kannst du mit deinen Zügen auch mitfahren. Ja sogar einen Blick in die Wagons kannst du werfen. Im Gegensatz zur Playtest Beta haben die Entwickler noch ein paar nette kleine grafische Features hinzugefügt. Generell fand ich hier und da immer wieder ein paar Verbesserungen im Gegenzug zur Playtest Beta, wo ich nun sagen muss: Man hat sein Versprechen gehalten! Leider hat man das Ausblenden der HUD, während des laufenden Spiels, weggenommen.