Das Schattenreich bedroht die Karibik
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Risen 3: Titan Lords
24.08.14 10:36 Test
Mit Risen 3 soll die Community endlich den Titel bekommen, den sich viele gewünscht haben und somit einen würdigen Abschluss. Wir haben den neusten Titel aus dem Hause Piranha Bytes im Test.
Spätestens seit dem nicht so durchschlagenden letzten Teil (Risen 2: Dark Waters erschienen April 2012 für Computer, später auch für XBox360 und Playstation 3) von RISEN, haben sich die Entwickler einen Kopf gemacht, wie man den Titel wieder auf Kurs bekommt. Die Lösung scheint denkbar einfach, doch ist das auch der richtige Weg? Man beschloss Spielelemente der Vorgänger zusammen zu bringen und mit Risen 3 alles beste aus den letzten Spielen in einem zu vereinen. Wie sich das nun darstellt, liest du hier.


Vom Vorgänger zum Jetzt
Der Titel startet mit einem jungen Piraten und seiner Schwester Patty, die an der Krabbenküste nach einem legendären Schatz suchen. Der Prolog, welcher zugleich als Tutorial dient, spielt an der Krabbenküste und knüpft somit von den Charakteren als auch thematisch an RISEN 2 wieder an. Für Kenner ist das Tutorial nichts neues, für neue Spieler durchaus hilfreich. Die beiden Piraten kommen also nun am Tempel an, wo der Schatz verborgen liegt. Vor ihnen sind allerdings schon andere Zeitgenossen im Tempel und so wird das Abenteuer noch etwas mehr angestachelt. Fern von der direkten Befolgung von Aufgaben und der Storyline, nutze ich selbst hier schon die Möglichkeit, die schöne Landschaft auszubeuten. Egal ob es nun Krokodile, alte Ruinen oder auch das erste Fabelwesen war. Alles darf gesammelt und bei rohem Fleisch sogar am Lagerfeuer zum Proviant gemacht werden. Zu dem komme ich später noch. Nachdem ich nun mit Patty bis ins innere des Tempels gekommen bin und auch schon die ersten Toten Krieger kennen gelernt habe, kommt die anfängliche Schlüsselszene des Spiels. Der Spielercharakter und Patty begegnen tief im Berg einen Schattenportal. Bei der Annäherung wird der Spielercharakter von einem Titan aus der Schattenwelt gegriffen und seine Seele geraubt. Für Tod gehalten, vergräbt Patty ihren Bruder auf der Insel, wo nun drei Wochen vergehen. Nach dieser Zeit buddelt ihn ein, noch unerfahrener, Voodoo Schamane aus mit dem Namen Bones. Der Spielercharakter und Bones sind sich schon früher über den Weg gelaufen und mit seiner Hilfe steht der Held wieder auf den Beinen. Doch er ist nur eine leere Hülle ohne eine Seele. Nach und nach muss er an dem Arbeiten was er wieder sein will. Dieser Prozess zieht sich hin und für den Anfang brauch er eine mächtige Person, die ihn für das erste wieder Herstellt. Mit der Frage des richtigen Weges bestimmt der Spieler nun selbst, zu welcher Insel er aufbrechen und welche mächtigen Person er trauen soll. Zu bereisen gibt es neben den schon bekannten Caldera und Takarigua auch neuere Gegenden, welche aber überwiegend mit der neuen Möglichkeit des Beitritts von Gilden/Clans oder Gruppen, wie man es halt nennen will, bestückt sind.


Abseits der Storyline kannst du fast alles
Generell empfehlen die Entwickler gleich zu Anfang sich einer der Gilden anzuschließen. Dies bringt nicht nur ordentlich Geld, Vorräte und auch Erfahrung, sondern auch mächtige Verbündete die meinen Helden beim Kampf mit dem Schattenreich helfen. Zum ersten mal seit langer Zeit, haben die Entwickler verschiedene Gruppe/Gilden wieder verbaut. So werden Spieler der ersten Teile mit den Wächtern am meisten Spaß haben. Freunde von Voodookünste gehen mit der Klassifizierung zu Piraten oder Gothic. Für Einsteiger und Nahkämpfer eignen sich immer noch die Dämonenjäger. Egal für welche der Klassen ich mich entscheide, der geschichtliche Verlauf zum großen Hauptziel (Das unser Hauptcharakter seine Seele wieder holen will) ist immer anders, bis zu dem Punkt an dem alle Stränge kurzzeitig zusammen führen. Ich habe mich für die Richtung eines Piraten und Vertreter der guten Voodookünste entschieden und lande auf der Insel Kila. Dort muss ich die Eingeborenen davon überzeugen, das ich nicht einer von diesen raffgierigen Piraten bin, die Not gestrandet waren. Zudem gilt es einen größeren Krieg zwischen beiden Parteien zu verhindern. Egal auf welcher Insel ich mich nun befinde, überall lauern gefahren von wilden Tieren bis hin zu Fabelwesen und Schattenungeheuern. Die Quests sind im allgemeinen wahrlich einem Rollenspiel gerecht. Abwechslungsreich und manchmal etwas schwerer, dann wieder leichter. Sollten alle Stricke einmal reißen, kann der Schwierigkeitsgrad im Spiel auf Leicht, Normal oder Schwer gewechselt werden. Natürlich gibt es auch spezielle Quests, wo mein Charakter spezielle Fähigkeiten haben muss, um die Aufgabe zu lösen. Auf meinen zig Stunden durch die Welt von Risen 3 musste ich viele Dialoge führen, welche mir nicht selten einen weiteren Quest bescherten. Tatsächlich ist in diesem Titel jeder anzutreffende Charakter ein Questgeber. Bei manchen Gestalten reicht es auch nur in die Nähe zu kommen, um gleich einen neuen Quest oder Begleiter zu bekommen.


Der eine verliert seine Ausrüstung bei der Flucht vor einem Schattenmonster, der andere brauch eine helfende Hand oder ein offenes Ohr. Kein Quest ist wie der andere und das schätze ich bei solch einem Titel sehr. Da die Seele meines Charakters nun ja gestohlen wurde, muss ich mich mit dem übrigen Teilen der Seele vergnügen. Auch hier entscheide ich als Spieler, welchen Verlauf meine neue Seele einschlägt. Dialoge und Handlungen gegenüber andere Personen vergeben + oder – Werte an meiner Seele. Komme ich zu weit ins Minus, so kann es passieren das viele Leute mit mir nichts mehr zu tun haben wollen und das Schattenreich, welches ihm meistens im Schlaf begegnet, noch schneller einnimmt. Da ich ein guter Mensch bin und bei den Dialogen auch aufpasse, brauch mein Charakter keine Angst haben, frühzeitig ins Schattenreich geschmissen zu werden. Natürlich darf mein Charakter bei einigen Situationen auch mal kräftig auf den Tisch schlagen, sonnst kommt er ja in den Aufgaben nicht weiter. Ob man ein + oder - bekommt, ist aber nie gewiss.


Fähigkeiten, Ruhm und das Kampfsystem
Ein Rollenspiel bietet natürlich fast immer genügen Platz für das Zuteilen von Attributen und Fähigkeiten. Risen 3 Baut hier auf 8 verschiedene Attribute auf, welche für eine Charakterentwicklung wichtig sind. Dafür brauche ich Ruhm, welchen ich für alles mögliche auf meinen Abenteuern bekomme. Sei es erfolgreiche Dialoge, Kämpfe gegen alle möglichen Gegnern oder auch Hilfestellungen. Für alles gibt es Ruhm-Punkte, die wiederum dem Charakter zugeteilt werden können. Natürlich wäre es von Vorteil, wenn es einen kleinen Anhaltspunkt gibt, welche Konstellation von Werten für welche Charakterklasse gut wäre, doch diesen Gefallen taten mir auch die Entwickler von Piranha Bytes nicht. Sehr positiv finde ich die Möglichkeit neue Fähigkeiten zu lernen, in dem ich diese mir erkaufe. In 6 verfügbaren Fähigkeitsbereichen kann ich neue Fähigkeiten erlernen und bis zu drei Stufen hoch ausbauen. Der Ausbau dieser Fähigkeiten ist sehr wichtig, da nicht nur der Umgang mit Waffen, Umgang mit Personen oder gar die eigene kleine Wirtschaft positiv dadurch beeinflusst wird. Taschendiebstahl, Tränke entwickeln, Messer werfen, Schriftrollen herstellen und viele weitere Fähigkeiten müssen erst einmal gelernt sein. Ideale Ansprechpartner dafür gibt es überall und auf jeder Insel. Fast jeder antreffbare Charakter auf den Insel kann meinem Hauptcharakter etwas beibringen, wenn halt das Geld stimmt. Habe ich dies getan, geht es eigentlich nur noch daran, auf meinen Abenteuern meine Augen etwas offen zu halten. Die vielseitige Fauna auf den Inseln, sowie die vielen Landschaftsabschnitte, bieten viele nette Pflanzen und nützliche Dinge.


Auch am Strand können wertvolle Dinge zum Handeln gefunden werden. Muscheln zum Beispiel. Diese können gesammelt und aufgebrochen werden. Perlen geben gutes Geld beim Handeln mit Fremden. Erstmals kann unser Held auch schwimmen, allerdings nur eine bestimmte Strecke. Schwimme ich zu weit heraus, wird der Charakter wieder ein Stück zurück gesetzt. Für Distanzen innerhalb der eingegrenzten Karten funktioniert das alle male. Damit ich immer weiß wo ich bin, habe ich im Inventar eine Seekarte, mit gut Detaillierten Umgebungsskizzen, sowie die Markierungen der schon besuchten Orte. Die Karte erweitert sich selbst durch neue Personen die Handel betreiben oder Fähigkeiten verbessern können. Ansonsten können aktuelle Orte für Quests direkt über das Logbuch markiert werden. Neben der Karte, ist auch das Logbuch ein ganz wichtiges Element. Quests werden hier eingetragen und nach Gilde/Gruppe und geschichtlichen Abschnitt eingeordnet. So ist auch bei mehreren Quests noch eine ordentliche Übersicht gewährleistet. Ein sehr aufgeräumtes und übersichtliches Logbuch ist mir persönlich recht wichtig. Wer will schon Minuten damit verbringen endlos die Quests zu suchen.


Komme ich vom drum herum um, zu dem Zweit wichtigsten Element in einem Rollenspiel. Es bleibt bei Abenteuern nicht aus, auch einmal den Kampf mit Waffengewalt einzugehen. Die Kampfsteuerung des Titels ist bei Schwertern, sowie Messern, wahrlich gewöhnungsbedürftig und wirkt ziemlich träge, was auch zum Teil wieder Real wirkt. Mit Absicht soll der Spieler dazu animiert werden, seine Gegner ganz genau zu beobachten. Mit Blocken wehre ich die Angriffe des Gegners ab. Durchbrochen kann meine Abwehr nur durch einen aufgeladenen Angriff. Abgesehen von Waffengattung haben alle Personen, Tiere, Wesen und generell alle Gegner, die gleichen Angriffstechniken wie mein Charakter. Nur werden diese verschieden oft und verschieden im Stil abgerufen. Sehr gelungen finde ich, das die Gegner auch die Möglichkeit des Ausweichen und Wegspringens nutzen, ähnlich wie es auch mein Charakter kann. Durchaus ist der richtige Umgang des Kampfsystems mit etwas Übung und Geduld verbunden, doch wer es erst einmal begriffen hat, der hat durchaus seinen Spaß dabei. Natürlich sollte der Spieler nicht erwarten eine Kampfsteuerung wie bei Assassins Creed zu bekommen, sondern hier handelt es sich um eine etwas andere und realer fühlende Kampfsteuerung, auch wenn sie unter dem Strich nicht immer Fehlerfrei wirkt. Übrigens bestraft diese Steuerung auch das mehrmalige wilde Klicken mit weiterführenden Angriffen, obwohl der Gegner einen Schritt zurück gemacht hatte und schon zum Gegenschlag ausholt. Blocken ins “Last Minute“ ist hier leider nicht drinne. Was die Steuerung der Feuerwaffen angeht, die funktioniert super und auch die Effektivitätsanzeige macht einen prima Job. Ausrüstbar auf die Linke Hand können auch Wurfmesser oder Pistolen ihren Platz bekommen. Aber ACHTUNG: Für eine Effektivität bei Feuerwaffen werden gute Werte im Fernkampf benötigt, sonnst trifft der Charakter nur selten.


Technisch veraltete Technik
Bei Risen 3 sind die Anstrengungen, eine Grafik zu Entwickeln die der Konkurrenz etwas den Rang abläuft, anzumerken. Doch leider reicht so ganz. Gerade die Charaktere wirken zu einfach programmiert, die Animationen wiederholen sich und auch die kleineren Details lassen zu wünschen übrig. Die Landschaften, der dynamische Wetterwechsel und die Tiere sehen auf den ersten Blick sehr schön aus, doch will man die Grafik mit dem des, auch auf das Thema Piraten aufbauende Spieles, Assassins Creed Black Flag vergleichen, kann der Risen 3 nicht mithalten. Auch schlichen sich im Test immer wieder unnötige Bewegungsfehler der KI ein. Egal ob Lebend oder Tod, immer wieder war mal etwas. Lasse ich mal das Grafik-Thema hinter mir und gehe auf das Gameplay ein. Es ist sehr schön zu sehen, das alte Spielelemente von den Vorgängern neu Implantiert wurden, doch die volle Potentialausschöpfung gab es wieder einmal nicht. Zwar gibt es die Möglichkeit andere Inseln mit einem eigenen Schiff und Mannschaft zu bereisen, doch eigenständig dorthin Steuern ist leider nicht drin. Komme ich nun noch zu ein paar Dingen die ich für besonders Erwähnenswert erachte. Die Mischung der verschiedenen Charakterklassen ist sehr gut gelungen auch was das ineinander greifen von anderen Völkern angeht, gefiel mir. Die Personen auf den Inseln wirken, trotz ein paar grafischen Mankos, sehr Authentisch. Und auch wenn die Grafik manchmal etwas grob daher kommt, die Darstellung der Landschaften an sich sind super geworden und ließen mich schnell ins Spiel versinken. Achja... und die groß kritisierte Kampfsteuerung... Sie fühlt sich real nachempfunden an und wirkt daher tatsächlich etwas träge. Doch die Kampfsteuerung vom letzten Teil war keine schlechte Wahl für Risen 3. Selbstverständlich haben Piranha Bytes da nachgearbeitet. Sie fordert den Spieler wirklich einmal direkt auf, sich auf seine Gegner zu konzentrieren und nicht einfach nur drüber hinweg zu metzeln.

Heute präsentieren wir euch einmal kein eigenes Gameplay-Video, sondern das Vorstellungsvideo der Entwickler. Ein sehr vorbildliches Präsentationsvideo mit vielen Gameplay-Szenen und Informationen.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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Kategorie:
Test
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24. 08. 2014 um 10:36
24. 08. 2014 um 10:36
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