Mensch sein wollen und menschlich sein...
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Sin and Punishment: Successor of the Skies
03.06.10 12:51 Test
Treasure präsentiert uns ein neues Sin and Punishment, diesmal nicht auf N64, sondern auf der Wii. Ob der Titel überzeugen kann und was er so alles bietet, kann in unserem Test nachgelesen werden.
Sin and Punishment: Successor of the Skies ist der neuste Ableger aus dem Hause Treasure, die auch schon vor einer guten Dekade Sin and Punishment für den Nintendo 64 entwickelt haben. Viel gemein haben diese beiden Spiele nicht mehr miteinander. Die neue Plattform Wii, bietet dem Titel auch eine neue Spielmechanik, sowie recht anspruchsvolle Grafikpracht.

Kurz zur Geschichte oder Story, wie man ja heute zu sagen pflegt. Erzählt wird die mysteriöse Geschichte von Isa und Kachi, die beide gemeinsam gegen das Böse im Äußeren und Inneren Universum kämpfen. Wieso und warum und vor allem weswegen, braucht sich hier keiner zu fragen, die Story ist ebenso klischeehaft wie an den Haaren herbeigezogen konstruiert. Ähnlich dem Zeichentrick Anime im RTL 2 Vormittagsprogramm. Aber wem das jetzt genauso oberflächlich war, dem sei ein schöner Satz aus dem Handbuch zitiert:

Ein Wesen, das nicht menschlich ist, mit einem Interesse an der Menschheit. Ein Wesen, das vielleicht nicht menschlich ist, voller Bestreben, menschlich zu sein. Menschen, denen ihr Menschsein nicht genug ist.
...Was macht uns menschlich?


So jetzt erst mal sacken lassen, das war schon harter Tobak. Wer es nicht ganz so tiefgründig haben will, sollte sich einfach dem Spiel widmen, denn dieses ist im Gegensatz zur Story mal so gar nicht tiefen philosophisch, sondern einfach mächtig fordernd und anstrengend, was Koordination und Überblick anbelangt.
Die Spielmechanik sieht auf den ersten Blick einfach und kontrollierbar aus. Wer aber nun denkt ein erfahrender Shooter - Spezialist zu sein, wird hier ganz schnell in seine Schranken verwiesen. Denn der Titel verlangt etwas anderes, als nur schnelle Reaktionen und gutes Aiming.
Unsere Spielfigur befindet sich wie in diversen Side-Scrolling Titeln vor uns, also sichtbar. Getestet haben wir das Spiel mit dem Xbox-Like Wii Controller. Dieser ist auch zu empfehlen, da ansonsten schnell die Luft raus ist, durch zu hohen Frustfaktor.
Da wir uns nicht selber fortbewegen können, sondern immer nur entlang der X und Y Achse, sprich nach oben und unten und nach links und rechts steuern können, kommt eine zweite Sache erschwerend hinzu, das Anvisieren. Pianisten haben ähnliche Übungen, um dass unabhängige Steuern von linker und rechter Hand, verinnerlichen zu können.


So müssen wir auf die Gegner achten und auf Geschosse, gleichzeitig ausweichen, wobei das anvisierte Ziel weiter beschossen wird. Dieses kann aber extra gesteuert werden, was viel Übung erfordert, denn ausweichen und zielen sollte möglichst unabhängig geschehen.
Die hohe Anzahl an Gegnern und Fallen, Laser oder Feuerkanonen bringen den Spieler dann gehörig ins Schwitzen. Hat man alle Gegner besiegt, läuft die Spielfigur wie auf Schienen automatisch weiter, bis zum nächsten Punkt.
Ein Screen werden wohl viele sehr oft zu Gesicht bekommen: Game Over. Da es nur festgelegte Speicherpunkte gibt, müssen viele Sequenzen oft wiederholt werden, bis schließlich ein neuer Savepoint erreicht ist.
Ungeduldige werden hier schnell den Spaß an der Sache verlieren, zumal ich aber zugeben muss, das ich nie das Gefühl hatte, unfair und hilflos zu verlieren. Immer sah ich Licht am Ende des Tunnels und wollte den Abschnitt unbedingt schaffen.
Denn Sin and Punishment 2 macht höllisch viel Spaß, es ist dynamisch, flott und völlig konfus. Neben den stehenden Kämpfen gibt es auch automatisch scrollende, in denen wir nur alles umlegen müssen, was sich irgendwie bewegt und zu treffen ist. Hierbei den Überblick zu behalten ist schier unmöglich, einzig und allein der Blick auf den Lebensbalken verrät, ob wir eine Chance haben, den Abschnitt heil zu überstehen, oder ob es wieder von Vorne losgeht.


In unregelmäßigen Abständen folgen dann sogenannte Bosskämpfe. Die stellen den Höhepunkt eines Kapitels da und sind mehrstufig aufgebaut. Diese überraschen wirklich gut und sind insgesamt sehr abwechslungsreich inszeniert. Dafür kann man nur einen Pluspunkt an Treasure vergeben, denn so wünschen wir uns das.
Neben diesen Highlights, gibt es aber noch die Möglichkeit seine Punkte per WiFi in eine Rangliste hochzuladen, für potenzielle "Ich bin der bessere Spieler", also eine ausgezeichnete Motivations-Variante. Zudem muss nicht das komplette Spiel neu durchgespielt werden, sondern kann einzelne Abschnitte wiederholen, so lange bis man sich nicht mehr steigern kann.

Koop Modus
Diesen gibt es auch in Sin and Punishment: Successor of the Skies. Allerdings bietet dieser nicht den umfangreichen Inhalt, wie man sich dies wünschen würde. So könnt ihr Online-Partien vergessen. Lediglich als zusätzliche Ballerhilfe agiert der zweite Spieler, eine eigene Figur kann er dabei nicht steuern. Auch nicht mal eben aus oder ein klinken ins laufende Spielgeschehen ist möglich. So verkommt dieser Modus zur halbherzigen Geschichte, der aber vor dem Monitor zusammen mit einem Kumpel durchaus Spaß machen kann.

Grafik
Hier muss ich zugeben, hat mich der Titel wirklich positiv beeindrucken können. Jedem ist klar, dass die Wii kein Grafikkraftwerk ist, aber was die Entwickler hier herausholen, kann sich wirklich sehen lassen.
Mal davon abgesehen, dass der Manga-Stil nicht jedermann seine Sache ist, so kann am Leveldesign und an den Gegneranimationen sowie an der abwechslungsreichen Umgebung, kaum Kritik geäußert werden. Alles wirkt stimmig und ist mit schönen Effekten versehen worden. Sin and Punishment 2 darf sich also locker zu einem der schönsten Wii Titel der aktuellen Zeit zählen.


Sound
Hier komme ich zu einem zweischneidigen Schwert. Geräuschkulisse und auch Hintergrund- Mucke gehen völlig in Ordnung. Mir persönlich hat sie aber nicht gefallen, was aber einfach daran liegen kann, das ich mich zur älteren Spielgemeinde zählen darf und dieses tütatü Klingelton Gedudel nun wirklich nicht meins ist. Aber es passt zum Spiel und hier wurde auch nicht übertrieben, so dass ich das mal als gelungen bezeichnen möchte.

Fazit
Sin and Punishment: Successor of the Skies überzeugt ab der ersten Minute. Action geladenes Gameplay und abwechslungsreiches Design sorgen für richtig gute Unterhaltung. Das Spiel ist fordernd und bietet zudem noch verschiedene Schwierigkeitsstufen, was einer Wiederspielbarkeit zugute kommt. Grafisch wirklich richtig nett und gelungen. Der Sound verrichtet sein übriges und auch wenn nach sieben bis acht Stunden der Abspann folgt, können sich ambitionierte Actionfans ruhigen Gewissens auf diesen Titel stürzten. Und wer weiß, vielleicht lässt sich sogar der Rest der Familie mitreißen, im Kampf gegen das Böse.

Die Testversion bot zudem nur einen deutschen Untertitel, neben einer englischen Sprachausgabe. Dies wiegt jetzt nicht schwer, ist aber eine kleines Manko, da ich als deutscher Käufer doch bitte schon ernst genommen werden möchte. Wirklich störend ist es aber nicht.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von nilius
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Kategorie:
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03. 06. 2010 um 12:51
03. 06. 2010 um 12:51
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