Dunkle Geschichten
Normalerweise würde wohl jeder erwarten, in einem Spiel das sich der Star Wars Saga widmet, die helle bzw. gute Seite der Macht zu vertreten. Dem ist, bei dem von Lucas Arts entwickelten "The Force Unleashed", aber nicht so. Hier kann der Spieler zur Abwechslung mal seine dunkle Seite ausleben und sich sogar als geheimer Schüler von Darth Vader beweisen. Dieser lässt sich für kurze Zeit auch als Charakter steuern, und zwar gleich zum Auftakt des Spiels. Dort erfährst du nämlich, wo im Universum der dunkle Lord seinen Handlanger aufgabelte und wie er ihn zu seinem Schüler ernannte, welcher bis zum Abspann des Titels dann zwangsläufig dein Alter Ego sein wird. Das Vader dieses nicht aus purer Nächstenliebe tut, dürfte Fans des Star Wars - Universums natürlich sofort klar sein. Und so ist es auch. Angeblich hat er vor, ein Attentat auf den Imperator zu begehen, um selbst die Herrschaft über das Imperium zu übernehmen. So wird es dir anfangs jedenfalls vermittelt. Dass es sich zuweilen jedoch etwas anders verhält, wirst du recht bald erfahren. Allzu viel möchte ich hier jetzt aber nicht verraten. Nur soviel vielleicht, dass du dem dunklen Lord im späteren Verlauf des Spiels als Feind gegenüber stehen wirst. Dein Held hört im Spiel übrigens auf den Namen "Starkiller", was ursprünglich mal für Luke Skywalker angedacht war.
Angesiedelt hat Lucas Arts die Geschichte zwischen der dritten und vierten Episode der erfolgreichen Film-Reihe. In den einzelnen Missionen von The Force Unleashed besuchst du unter anderem Schauplätze wie den Wookie-Planeten Kashyyyk, die Pflanzenwelt von Felucia und einen Schrottplaneten namens Raxus Prime. Des Weiteren bekommst du noch das Innere eines Sternenzerstörers zusehen und auch der allseits bekannte Todesstern wird dir nicht fremd bleiben. In dem Actionspiel geht es stets linear durch die einzelnen Levels, die grafisch gesehen zwar keine Offenbarung sind, aber somit zum Rest des Spiels passen. Was jetzt nicht wirklich überrascht, wurde dem über einem Jahr altem Hauptspiel doch nur eine Extra-Disk beigelegt, um als Sith Edition erneut in den Handel zu gelangen. Trotzdem sieht es immer noch um einiges besser aus, als das zum Beispiel kürzlich erst veröffentlichte Halo 3: ODST. In einer Sache nehmen sich aber beide Spiele nichts, es gibt hier wie dort zahlreiche eingespielte Videosequenzen. Nur das jene in Star Wars ebenfalls besser abschneiden, was einem sofort beim genaueren betrachten der Gesichtsanimationen auffällt.
Mächtige Bosskämpfe
Wie es sich für ein anständiges Actionspiel gehört, warten auch hier regelmäßige Bosskämpfe in den Missionen auf dich. Dabei greift das Entwicklerteam auf das Feature der bekannten Quicktime-Events zurück, worüber sich bekanntlich gern streiten lässt. Persönlich stört mich der teilweise Abbruch des Spielgeschehens durch das drücken diverser Tasten-Kombinationen eher wenig, solange ich dafür gut in Szene gesetzte Zwischensequenzen geboten bekomme. Und diese wissen durchaus zu gefallen. Neben den Lichtschwert-Duellen mit bekannten Jedi-Meistern und den hartnäckigen Kämpfen gegen die AT-CT Maschinerie, schneiden dabei vor allem die Rancor-Bossfights auf dem Planeten Felucia recht positiv ab.
Als Laserschwertkünstler der dunklen Seite kannst du selbstverständlich auch deine übernatürlichen Fähigkeiten zum Einsatz bringen. Gemeint ist damit ... richtig ... die dich allseits umgebene Macht. Diese Kraft ist im Spiel in verschiedene Talente wie Machtschub, Machtblitz und Lichtschwertwurf unterteilt, um nur drei der sechs verfügbaren Angriffe zu nennen. Jene Machttalente werden im Verlauf der Story durch spezielle Upgrades, die sich durch im Spiel verteilte Holocrons und ausgeschaltete Gegner Freischalten lassen, immer weiter ausgebaut. Ebenfalls upgraden kannst du deine Kleidung, welche spezielle Kostüme bekannter Charaktere enthält, sowie auch dein Lichtschwert, das durch das auffinden von Energie- und Farbkristallen einen höheren Kampfbonus erhält.
Während die meisten Fähigkeiten mit dem Controller tadellos zu steuern sind, gestaltet sich dieses beim Machtgriff etwas schwieriger. Es gehört schon einiges an Übung dazu, bestimmte Gegenstände oder Feinde gezielt durch die Luft zu schleudern. Wenn du mit dieser Fähigkeit nicht gerade ein Missionsziel erfüllen oder einen Sternenzerstörer vom Himmel holen musst, kannst du auf dessen Einsatz aber größtenteils verzichten. Apropos Missionsziele. Jene werden durch eingespielte Videosequenzen und Textmeldungen vorgegeben. In einigen Abschnitten bekommst du auch helfende Anweisungen von deiner persönlichen Pilotin, die dich zumeist zu einzelnen Aufträgen befördert und radartechnisch auf dem Laufenden hält.
Entfesselte Macht plus drei
Zu guter Letzt noch ein paar Worte in Sachen zusätzlicher Inhalte der Sith Edition. Die beiden bereits bekannten und als kostenpflichtiger Download erschienenden Levels "Jedi Tempel" und "Tatooine" sowie das exklusive "Hoth-Level" erweitern die Spielzeit des Titels um cirka zwei Sunden, je nachdem, für welchen Schwierigkeitsgrad du dich entschieden hast. Da das Hauptspiel etwa nur 6-8 Stunden vor dem Bildschirm fesselt, können diese frischen Levels den Titel um einiges aufwerten.
Während im Jedi Tempel, dem wohl kürzesten neuen Level, keine bekannten Charaktere anzutreffen sind, stattest du in Tatooine dem Palast von Jabba the Hutt einen Besuch ab und triffst dort auf den berüchtigten Kopfgeldjäger Boba Fett sowie Jedi-Meister Obi-Wan Kenobi. Am umfangreichsten und sehenswertesten halte ich jedoch den Ausflug auf den Eisplaneten Hoth. Nicht nur das bekannte Szenario aus der Filmreihe weiß zu gefallen, auch das sich ein gewisser legendärer Jedi-Ritter namens Luke Skywalker dort die Ehre gibt, macht jenes Level zum Höhepunkt der Sith Edition.
Fazit
Um sich für "The Force Unleashed" begeistern zu können, sollte schon ein gewisser Draht zum Star-Wars Universum bestehen. Das actionreiche Szenario allein, wird Außenstehende wohl kaum überzeugen können. Angesichts eines fehlenden Multiplayers und des sehr linearen sowie zum Teil auch monotonen Levelverlaufs, auch nicht zu verdenken. Wer mit der Filmreihe aber sozusagen groß geworden ist, sollte sich die spieltechnische Umsetzung auf keinen Fall entgehen lassen. Die lizenzierten Helden, der Soundtrack, eine spannende Geschichte und das Auftreten als dunkler Schüler an der Seite des Lehrmeisters Darth Vader, lässt Anhänger der Heldensage leicht über einige Kritikpunkte des Spiels hinwegsehen.
Somit bleibt also abschließend nur zu fragen: "Für welche Seite entscheidest du Dich?"
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.
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Seb6606.12.09 00:43
Sehr schöner Artikel und die Wertung ist durchaus ok. Diese kann auch für PC gelten. Die Pro und Contra sind genauso wie beider PC Version. Bei der Grafik würde ich auf PC 9 Punkte geben. Sonnst ok. Allerdings konnte ich das Spiel nie bis zuende Spielen, weil es an einer bestimmten Storystelle leider einen riesen Fehler hat, der Windows und sein "Es wurde ein Fehler festgestellt" auf den Plan ruft.
Erstellt von LidoKain
Zuletzt online: 8 Jahre 8 Monate
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
05. 12. 2009 um 09:03
05. 12. 2009 um 09:03
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