Mit dem Auserwählten gegen den Klötzchendiktator!
The LEGO Movie Videogame - Article - Mit dem Auserwählten gegen den Klötzchendiktator!
The LEGO Movie Videogame
13.04.14 22:50 Test
Pünktlich zum grandiosen „Lego“-Kinofilm steht die Videospielumsetzung in den Kaufhäusern und lässt abermals das wohlbekannte Klötzchenspielprinzip aufleben. Ob das noch immer Spaß macht, erf ...
Der Output den Traveller's Tales an den Tag legt, kann nur als beachtlich bezeichnet werden. Gerade mal fünf Monate ist es her, dass das kreative Entwicklerstudio Marvels Superhelden einen Lego-Anstrich verpasste und nun stehen gleich zwei (!) neue Titel in den Läden. Während ihre Hobbit-Umsetzung (Test folgt) dem wohl bekannten Schema folgt, geht man mit der Videospielumsetzung des aktuellen und unglaublich guten Kinofilmes einen etwas anderen Weg. Auf die inzwischen obligatorisch gewordene, riesige Oberwelt wird verzichtet und stattdessen auf eine volle Dröhnung an perfekt dosierter Absurdität und Rasanz gesetzt, die das Spiel zum bislang temporeichsten Ableger der Serie macht. Hier reiht sich eine grandios bescheuerte Idee an die Nächste, weshalb man als Spieler kaum merkt wie die Zeit verstreicht. Glücklicherweise schaffen es die Verantwortlichen mit dieser Herangehensweise den Charme des Filmvorbildes genial einzufangen und die enthaltenen Filmszenen im Stop-Motion-Look fügen sich daher ungemein harmonisch ins Spielgeschehen ein. Doch zunächst einmal ein paar Worte zur Story.


Story
Emmet, ein sympathischer Durchschnittstyp, folgt jeden Tag demselben Ablauf und führt ein unbeschwertes Leben als Bauarbeiter. Everything is awesome – zumindest wird dieses Motto der Bevölkerung jeden Tag aufs Neue von der Regierung eingetrichtert. Eines Tages findet Emmet ein mysteriöses Artefakt, das ihn zum Auserwählten einer uralten Prophezeiung macht: Nur er alleine kann die finsteren Pläne des diabolischen Lord Business durchkreuzen und die Lego-Welt retten. Hilfe erhält er dabei von der abenteuerlustigen Meisterbauerin Wyldstyle, ihrem weisen Mentor Vitruvius und…na ja, Batman – von wem auch sonst!


Hoher Spielspaß trotz fehlender Innovation
Das Spiel folgt konsequent der Grundprämisse des Legofilmes und der Spieler begleitet daher die sympathische Hauptfigur Emmet (ein typischer Underdog, der im Verlauf der Handlung über sich hinauswachsen wird) auf seiner actionreichen Reise durch die unterschiedlichsten Legowelten. Man muss Spiel und Film wirklich zu Gute halten, dass die liebevoll gestalteten Szenerien tatsächlich so wirken, als hätte ein kreatives Kind sie in seinem Spielzimmer erbaut und einfach munter drauf los gespielt. „The LEGO Movie Videogame“ strotzt daher nur so vor originellen Designideen und passt sich dem Stop-Motion-Look des Kinofilmes überraschend gut an (die Figuren laufen sinnigerweise auch etwas abgehackter als sonst durch die Gegend).


Spielerisch bleibt zwar im Großen und Ganzen alles beim Alten, aber die bekannten Zutaten werden auf solch rasante Art und Weise variiert, dass zu keiner Sekunde Langeweile aufkommt. Besonders gelungen sind die nervenaufreibenden Flug - (bzw.Fall-) Passagen und eine atemberaubende Verfolgungsjagd durch die Stadt geraten, die den Vorgänger „Marvel: Super Heroes“ in Sachen Tempo und Action ziemlich alt aussehen lassen. Der häufige Szeneriewechsel sorgt ebenfalls für Kurzweil und kann die fehlende Oberwelt daher relativ gut kompensieren. Zugegebenermaßen sucht man Anspruch hier ebenso vergeblich wie echte Innovation (obgleich das Spiel trotzdem der ideenreichste Lego-Titel seit Jahren ist) – aber das hat auch in den zahlreichen Vorgängern niemanden gestört. So werden eifrig Lego-Objekte zerkloppt, Steine gesammelt, simple Rätsel gelöst und banale Bosskämpfe absolviert.


Exquisiter Humor!
Die Tatsache, dass diesmal kein bereits existierendes Franchise veralbert werden konnten und das Spiel stattdessen auf einem ohnehin schon parodistischen Film passiert, sorgt für einigen frischen Wind in der Lego-Reihe und erzeugt ganz nebenbei eine enorm hohe humoristische Qualität. Was im Film bereits prächtig funktioniert, lässt auch im Spiel kein Gamer-Auge trocken und auch die deutsche Synchronisation macht endlich wieder eine ganz ordentliche Figur. Dennoch rate ich jedem, der über ausreichende Englischkenntnisse verfügt, zur urkomischen O-Ton Fassung.

Wieder einmal steht ein umfangreiches Figurenarsenal zur freien Verfügung des Spielers und sorgt für angenehme Abwechslung. Die Charaktere können für eine saftige Stange an Legosteinen erworben und anschließend durch die Level geschickt werden. Alles wie gewohnt. Ebenfalls wieder vorhanden sind die inzwischen obligatorischen Fahrzeuge, die dieses Mal über eine viel angenehmere Fahrphysik verfügen als noch im direkten Marvel-Vorgänger. Daher macht es endlich Spaß mit ihnen durch „Steinstadt“ zu rasen und allerhand Chaos anzurichten. Grafisch ist das Spiel zudem größtenteils sehr hübsch geraten, auch wenn der Engine ihr Alter so langsam anzusehen ist. Der Lego-Look wird visuell allerdings nach wie vor überaus passend eingefangen. „The LEGO Movie Videogame“ ist zwar kein Meisterwerk, aber dafür der unterhaltsamste Lego-Titel seit Langem, der durch einen unglaublichen Ideenreichtum, das gewohnt simpel spaßige Spielprinzip und einen unglaublich guten Humor begeistern kann.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von George Stobbart
Zuletzt online: 6 Jahre 7 Monate
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
13. 04. 2014 um 22:50
13. 04. 2014 um 22:50
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