Auf der Insel mit Affen, wilden Stämmen und wilden Tieren
The Survivalists - Article - Auf der Insel mit Affen, wilden Stämmen und wilden Tieren
The Survivalists
18.11.20 22:13 Test
Kann Team17 an alte Erfolge anknüpfen?
Im Verlauf der letzten Monate merkte ich, das die Menge an neuen Survival-Titeln spürbar zurückgingen. Das muss nun nichts von besonderer Bedeutung sein, aber es macht den Markt wieder etwas übersichtlicher. Direkt aufgefallen ist mir hingegen das neuste Projekt von Team17. Diese haben mit dem Indie-Titel The Survivalists sich etwas Besonderes einfallen lassen. Wie wäre es, wenn du auf mehrere Inseln reisen könntest und noch der König der Affen wärst? Nun… So extrem ist das mit den Affen zwar nicht, aber sie können dir helfen. Ich habe mich freiwillig auf eine Insel schicken lassen und schaue mir für dich The Survivalists einmal genauer an. Achja… Und wenn du dich gerade fragst, woher du die Entwickler kennst: Es sind jene, die die legendären und extrem erfolgreichen WORMS Teile programmiert und veröffentlicht haben. Doch steht mit The Survivalists ein anständiges Erbe der Worms-Erfolge an?

Gestrandet…. Wie immer

Team17 haben mit Worms etwas geschaffen, was man nur sehr schwer toppen kann. Und ehrlich gesagt, ist es doch recht schön zu sehen, dass sich das Entwicklerteam mit neuen Ideen und Spielarten beschäftigt. In The Survivalists spielst du einen Gestrandeten auf einer Insel. Da bist du aber lange nicht allein, denn es gibt wilde Tiere die, einen angreifen (vermehrt Nachts) und andere Völker, welche gerne mal zu Besuch kommen. Aber nicht weil sie gesellig sind, sondern sie wollen einfach das Lager zerstören und die Vorräte plündern. Interessant ist hierbei auch der Fakt, dass die Entwicklung des Spiels noch lange nicht abgeschlossen ist. Im Steam-Shop haben die Entwickler eine Roadmap hinzugefügt, um zu sehen, was noch alles kommt. (Ich werde am Ende des Artikels einen Link zu dieser hinterlassen.) Zurzeit sind nur die wichtigsten Elemente vorhanden. Aber auch diese liefern recht viele Stunden Spielspaß. Doch zurück zum Anfang. Das Stranden an der Insel beginnt bereits im Hauptmenü. Sobald ich ein neues Spiel starte, geht dies in eins über. Meinen Gestrandeten darf ich sogar nach eigenen Wünschen gestalten. Dies kann ich alternativ auch jederzeit im Spiel machen, denn dieser Bereich dient auch als kleine Übersicht, für die Meilensteine und die Affen. Übrigens gibt es in diesem Titel Acht Möglichkeiten zur Flucht. Jedenfalls führt das, dass Spiel als mögliche Fluchtarten an. Du hast also doch ein gewisses Ziel im Spiel. Die HUD des Spiels erinnert mich immer wieder etwas an Minecraft. In der unteren Leiste habe ich mein komplettes Inventar. Dort landen auch Waffen und Werkzeuge. Ich muss mir also während meiner Abenteuer genau überlegen, was ich mitnehmen möchte. Das Herz auf der linken Seite zeigt mir im inneren Teil den aktuellen Hunger und außen herum die Lebensenergie an. Wie bei jedem Survivalspiel erleidet der Charakter schaden, wenn er zu viel Hunger hat. (Also am Verhungern ist.) Auf der anderen Seite mit einem Blitz versehen, ist die Ausdauer. Sie nimmt beim Rennen, Abbauen von Rohstoffen oder Kämpfen ab.

Jede Aktion kostet halt Energie. Je höher der Energieverbrauch ist, desto schneller bekommt der Charakter auch Hunger. (Eigentlich eine logische Schlussfolgerung.) Beim vollständigen verbrauch, benötigt mein Charakter nur eine kurze Verschnaufpause und dann geht es direkt weiter. Am oberen rechten Rand ziert eine Karte und die Tag/Nachtanzeige das Bild. Während ich am Tage lediglich mit den “normalen“ Gegnern zu tun habe (wie feindlich gesinnte Einwohner der Insel und Tiere), so tauchen bei Nacht viele Fledermäuse auf, welche zudem auch recht aggressiv sind. Alles was ich töte oder abbaue, hinterlässt Ressourcen. Bäume, Kokosnüsse, Gräser, Feldermäuse, Hasen und vieles mehr. Alles kann ich sammeln und in meiner kleinen Basis lagern. Doch bis ich überhaupt etwas machen kann, muss ich mit den kleinsten Aktionen anfangen. Zuerst war der Arbeitsstein, welchen ich durch Kiesgestein basteln kann. Damit baue ich dann Bäume, Gräser und weitere Objekte ab. Nach und nach schaltet dann das Spiel immer mehr Objekte zur Herstellung frei. Dabei unterscheidet das Spiel zwischen zwei Crafting-Modi. Zum einen das Placement für Gebäude und feste Objekte. (Zum Beispiel Kisten, einen Schlafplatz oder auch Wälle.) Innerhalb eines Bau-Menüs kann ich nun die verfügbaren Bauobjekte auswählen und platzieren. Sie erscheinen im Spiel als durchsichtige Objekte und können nach und nach mit den benötigten Ressourcen befüllt werden. Sind alle Materialien vorhanden, so muss ich diese nur noch mit dem Hammer zusammenbauen.

Alle Prozesse in diesem Spiel kosten Zeit. Manchmal beschwert sich mein Charakter, dass jemand anderes diese Arbeit erledigen könnte. Und genau hier kommen die netten pelzigen Helfer auf den Plan. Die Affen! Doch dazu gleich mehr. Abseits des Bau-Menüs bietet das Spiel das eigentliche Herstellen von Objekten an. Mein Charakter kann, ohne eine Werkbank, bereits aus dem Stand heraus eine kleine Anzahl an Werkzeugen und Objekten herstellen. Das coole an diesem Spiel ist: Es benötigt keine richtige Forschung für neue Objekte, sondern lediglich den erstmaligen Bau eines Objekts. Nach ein paar Stunden ist zumindest 85% der Objekte, welche mein Charakter ohne Werkbank herstellen kann, freigeschaltet. Das nächste Ziel, nach einem gewissen Nahrungsvorrat und einem Schlafplatz, ist natürlich die Werkbank für noch bessere Bastelmöglichkeiten und somit Arbeitsgeräte. Die Suche an Rohstoffen ist übrigens nur ein kleiner Teil vom ganzen! Fleisch und andere Überreste von Tieren müssen zum Essen erst einmal verarbeitet werden. Auch hier, bei den Produktionsstätten (so nenne ich mal die Punkte wie Werkbank oder Lagerfeuer), gilt: Rezept aussuchen und dann mit den benötigten Rohstoffen füllen. Sobald alles vorhanden ist, kann ich mit dem Hammer dieses Objekt herstellen. (Der Hammer dient überwiegend als Bestätigung für alle Bauaktionen.) Komisch an dieser Stelle: Schon einmal mit einem Bauhammer gekocht? Nun… In diesem Spiel ist das so. Insgesamt gibt es fünf entscheidende Werkzeuge, welche ich meistens auch auf Vorrat hergestellt habe. Natürlich nutzen sie sich mit der Zeit ab und gehen kaputt. Übrigens erkennt das Spiel auch eine Zweckentfremdung der Werkzeuge und reagiert mit einer sehr hohen Abnutzungsrate. Ebenfalls wichtig: Eine Fackel. Überall auf der Insel gibt es Höhlen oder sogar gefährliche Gewölbe. Licht ist hier sehr wichtig. Allerdings unterliegt auch eine Fackel dem Verfall.

Ressourcen abbauen, lagern und weiterverarbeiten. In den ersten Spielstunden, bis zu bestimmten Bauoptionen, ist dies die Hauptaufgabe meines Charakters. Nebenher stoße ich beim bewandern der Insel auf Flaschen mit Post darin. Dabei kann es sich um Schatzkarten, Hinweistexte oder gar Geschichten handeln. Auch abgedrehte Sachen wir Ruinen, alte Panzer oder abgestürzte Flugzeuge können gefunden werden. Team17 haben sich hier voll und ganz ausgetobt. Das wohl beste Feature ist aber, die Zurücksetzung der Inselressourcen nach ein paar Spieltagen. Irgendwann kommt die Nacht, in der der Mond blutrot wird. Kurz danach werden die Ressourcen der Insel wieder vollkommen aufgefüllt. Das betrifft auch Schatzkisten, gefällte Bäume, geerntete Gräser und eigentlich alles, was ich auf der Insel so abgebaut habe. Auch die feindlichen Einwohner sind wieder da. (Die Plünderungen gehen, nebenher erwähnt, nicht von den Stämmen auf der Insel aus, sondern es ist eine andere Gattung von Einwohnern mit besserer Ausrüstung.) Am Ende dieses Absatzes möchte ich noch einmal darauf aufmerksam machen, das ich auf der gesamten Insel Schatzkisten und Überreste gefunden habe. Bei den Überresten öffnet sich eine separates Inventar. Über dieses kann mir einfach die Ressourcen oder Objekte herausnehmen. Auch die Überreste des Flosses, mit dem ich gestrandet bin, bietet von Reset zu Reset immer neue Ressourcen. Die Schatztruhen kann ich dann vernichten und bekomme Objekte, Ressourcen und Gold. Das Gold kann ich wiederum bei einem Händler auf der Insel verkaufen. (Es ist einer mit einem großen Heißluftballon.) Als Vertrauensbeweis muss ich diesem allerdings beim ersten Mal ein kleines Oper bringen. (Er fragt nach einer bestimmten Ressource, die ich ihm liefern soll.) Danach habe ich den vollen Zugriff auf seinem Shop. Auch die Fluchtschlüssel kann ich über ihn kaufen. (Aber zu einem extrem hohen Preis!) Eine einzige Nachricht aus einer Flaschenpost lässt mich aber seit kurzem nicht mehr los. Darauf Stand: „Verweile nicht zu lange auf der Insel, denn es gibt so vieles zu sehen.“ Wie recht dieser Brief haben soll.

Affen als Arbeitshilfen und Kampfgefährten

Auf meiner Erkundung der Insel traf ich gleich auf zwei Käfige mit Affen. Rasch befreie ich sie aus der misslichen Lage. Als Dank sind sie nun ein Teil meines Teams. Doch sie können mehr als nur mich begleiten. Das Spiel weist an dieser Stelle ein wirklich tolles Feature auf. Affen können von meinen Handlungen lernen. Dafür rufe ich das Affen-Befehlsmenü auf (auf den Screenshots als Q-Taste angezeigt) und dann wähle ich den Affen aus, dem ich etwas beibringen möchte. Mein Charakter schmeißt diesen dann eine Banane zu und über seinen Kopf fängt an, eine Zeit abzulaufen. In dieser Zeit beobachtet der Affe mich und lernt somit diese eine Aktion. Von Transport der Materialien über Bauprozesse bis hin zum Abbau von Ressourcen können die Affen alles erlernen und ausführen. Allerdings wirklich nur einen Arbeitsschritt. Bremsen tut sie einzig die Erschöpfung der entsprechenden Ressource oder wenn das Werkzeug kaputtgegangen ist. Waffen und Werkzeuge werden von mir an den jeweiligen Affen übergeben. Seine Inventargröße beträgt allerdings nur einen Slot und somit geht auch nur ein Arbeitsprozess. Über das Auswahlrad des Affen-Befehlsmenüs kann ich ihnen Anweisungen wie Folgen oder Warten zukommen lassen. Insgesamt ein sehr solides und verständliches System. Zusätzlich zu den begleitenden Texten am Anfang des Spiels, (dezentes Tutorial) habe ich die Möglichkeit über das Übersichtsmenü diverse Anleitungen einzusehen.

In diesem Menü bietet mir das Spiel übrigens auch die Gestaltungsoption meines Charakters, die Karte selbst und auch die Affen. Bei jedem Affen kann nicht nur die Fellfarbe geändert werden, sondern er besitzt auch Stärken/Schwächen innerhalb der Attributen. So kann es sein, dass man einen richtigen Kampfaffen hat, dieser sich aber letztendlich nicht für das Abarbeiten von Ressourcen eignet. (Weil er viel zu langsam ist.) Man muss sich halt doch etwas mit den Affen befassen. Sollte im Kampf mal ein Affe K.O. gehen, dann brauchst du dich nicht sorgen: Nach einer kurzen Abklingphase kommt dieser wieder nach. Stirbt mein Charakter, so starte ich bei meiner Unterkunft erneut. Je öfter die Affen eine Tätigkeit ausführen, umso besser werden sie auch in ihr. Die Affen lernen also immer dazu. Einziger nachteil: Abgesehen vom eigenständigen Angriff, sobald ein Gegner in der Nähe ist, agieren die Affen überhaupt nicht. Sie müssen für ihre Aufgaben wirklich angelernt werden. Und zwar jedesmal auf ein neues. Eine Art Speicherfunktion der Befehle für die Affen wäre unter Umständen echt gut gewesen. Dies gilt auch für Transportaufgaben vom Feld zur Kiste. Für mich ist das Feature mit den Affen wirklich eine tolle Sache in diesem Survivalspiel und wohl das sinnvollste was ich jemals in solch einem Spiel gesehen habe.
Bleibe nicht zu lange auf der Insel: Erkunde die Welt

Es ist natürlich ein tolles, heimisches Gefühl in seinem Lager verschiedenen Aufgaben nachzugehen, doch irgendwann wird es Zeit für eine Reise zu den anderen Inseln. Ich musste rasch erkennen, dass meine Insel nicht alle Ressourcen bot, die ich benötigte. Allen voran Eisenerz! Über kurz oder lang musste ich der Empfehlung einer Flaschenpost folgen und die Insel kurzfristig verlassen. Doch bevor man so etwas macht, sollte man sich bei dem Händler am Heißluftballon sich noch das Fernglas erkaufen. Hierfür möchte dieser nur einen Tausch von Ressourcen. Danach steht mir das Fernglas zur Verfügung. Mit diesem stelle ich mich einfach an den Strand und Blicke in die Ferne. Auf meiner Karte werden dann Landsignaturen eingetragen, sofern dort etwas ist. Das ist mein erstes Ziel für eine kurze Überfahrt. Für diese Reise brauche ich aber auch ein Floß, was sich ebenfalls erst nach einigen gebauten Objekten freischaltet. Team17 haben die Thematik mit dem Reisen recht schön eingebunden, schließlich kann man auch in Echt nicht davon ausgehen, auf einer Insel alles zu finden was man braucht.

Auf dieser Reise sollten auch die Affen nicht fehlen. Jedoch empfehle ich immer einen zurück zu lassen, als letzte Verteidigung für das Lager gegen die Räuber. Oder man legt die Reise auf den Zeitpunkt nach einer frischen Plünderung. Denn auch wenn die Affen stark im Angriff sein können, so brauchen sie doch einige Zeit bis sie aus dem K.O. wieder in den Kampf gehen. Übrigens kann es sich auch lohnen, die gefährlichen Gewölbe zu erforschen. Einige sind sehr harmlos und bieten nichts, andere sind über mehrere Abschnitte verwirrend angelegt und mit Gegnern bestückt. Du solltest in diese nur mit gut ausgebildeten Affen, Waffen und etwas Proviant hineinsteigen. Außerdem sollten ein paar einfache Ressourcen ausreichen, um Planken über Gräben zu bauen. Oft werden einfache Verbindungen durch tiefe Gräben mit Holzspieße unterbrochen. Hier ist eine Behelfsbrücke gefragt. Doch was bringen diese Gewölbe eigentlich? In erster Linie liefern sie viel Gold und verschiedenste Materialien, welche man vielleicht später noch einmal gebrauchen kann. Zusätzlich liefern sie ein Gefühl der Abwechslung in einem, ja doch, recht tristen Survival-Alltag.

Mit bis zu drei weiteren Überlebenden gemeinsam auf Inseltour (Mehrspieler)
Der Titel bietet über den eigentlichen Offline-Spaß hinweg, noch die Option für Online-Abenteuer. Ich bestimme lediglich auf welcher Art die Sitzung gestartet werden soll und schon erstellt das Spiel eine neue Karte und sucht Mitspieler. Ähnlich verhält es sich beim Beitreten eines Spiels. Einfach Spielart aussuchen und Sitzung suchen lassen. Die Auswahl der Spielart bestimmt im Übrigen auch das Abenteuer selbst. Dabei greift das Spiel nicht auf den eigenen Spielstand zurück, sondern auf die des Hosts. Vom Modus auch abhängig ist das Generieren der Karte. Kämpfe werden fortwährend in festen Arealen ausgetragen und von Sieg zu Sieg im nächsten Bereich durchgeführt. Neben Kämpfe bietet das Spiel noch die Modi: Erkundung, Bauen, Schatz und Kampf an. Jedes ist dem des Namens angepasst. In meinen Augen eine tolle Idee und ein Garant dafür, dass man auch im Mehrspieler eine lange Zeit Abwechslung haben wird. Übrigens kommunizierst du mit anderen Spielern via Schnelltasten. Dabei kannst du auf eine große Palette an Kurzmeldungen zurückgreifen, die mein Charakter beim Aktivieren ausruft. Anhand dieser kurzen Anzeige, weiß man Kollege was ich möchte. Achja… Und beim Thema Affen bleibt es natürlich dabei, dass jeder nur seine eigene Affenschaar befehligen darf. In den wenigen Stunden meines Online-Mehrspielertests war ich recht begeistert, wie flüssig die Verbindung und das Gameplay ist. Außerdem erwies sich die “Schnellkommunikation“ als ausreichend für diese Art des Spiels. Der Mehrspieler kann sich im Grunde sehen lassen. Stabil, abwechslungsreich, wenn auch mit ein paar kleineren Einschränkungen.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

KommentareInhalt:Kommentare

Dieser Beitrag hat noch keine Einträge.
Logo for The Survivalists
Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 1 Tag 3 Stunden
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
18. 11. 2020 um 22:13
29. 11. 2020 um 13:44
424
Einzelaufrufe
50
ePoints verdient durch Artikel