Enhanced Edition oder: Die Abenteuer des Hexers im Reich der Konsolen
The Witcher 2: Assassins of Kings - Article - Enhanced Edition oder: Die Abenteuer des Hexers im Reich der Konsolen
The Witcher 2: Assassins of Kings
29.04.12 20:48 Test
Für viele Spieler war der erste Teil von The Witcher das PC Fantasy-Rollenspiel des Jahres 2007. Auch die Fortsetzung The Witcher 2: Assassins of Kings konnte im letzten Jahr wieder Unmengen an Award ...
Als Hexer Geralt von Riva, in erster Linie als Monsterjäger unterwegs, gerät man in die politischen Wirren der nördlichen Königreiche und muss sich zudem unfreiwillig mit der Aufklärung einiger Königsmorde beschäftigen. Kein leichtes Unterfangen, da sich neben den Unstimmigkeiten einiger Rassen sowie Herrschern, zudem auch noch die Armeen des Kaiserreiches zur Eroberung des Nordens aufmachen.


Obwohl man mit der ersten Witcher-Veröffentlichung auf der Xbox 360 Konsole fest damit rechnet, die umfassende Geschichte zum ersten Teil des Fantasy-Rollenspiels präsentiert zu bekommen, lässt uns der Entwickler diesbezüglich leider im Regen stehen. Den ”was bisher geschah” - Abschnitt sucht man daher vergebens. Stattdessen wird man beim Spieleinstieg sofort mitten ins Geschehen geworfen, mal abgesehen von einem Arena-Tutorial, das einem die unterschiedlichen Kampftaktiken des Spiels näher bringen soll. Je nachdem, wie man sich dort schlägt, wird einem automatisch ein Schwierigkeitsgrad empfohlen. Was man meiner Meinung nach auch beherzigen sollte, da einem bei The Witcher 2 nicht gerade ein einfacher Durchlauf erwartet.

Aber kurz noch mal zurück zur fehlenden Hintergrundinfo des ersten Teils. Jene Wissenslücke stellt eigentlich kein großes Problem beim spielen von The Witcher 2 dar. Erstens leidet unser Held nämlich unter einem Gedächtnisverlust und zum Zweiten bekommt man im Spiel via comicartiger Einspielungen zumindest die Geschichte dazu präsentiert, wie Geralt zu dem wurde, was er letztendlich ist.
Nun wieder zum Kampfsystem bzw. der Spielmechanik, was durch den Magiepart des Hexers doch recht abwechslungsreich und taktisch daherkommt. Kann man sich anfangs noch recht leicht durch die Gegner- und Monsterhorden schnetzeln, wird es im weiteren Verlauf jedoch unerlässlich, auch auf die Magie-Fähigkeiten zurück zu greifen. Dabei hat sich die Steuerung, was den Schnellzugriff auf Hexerzeichen, Fallen und Bomben angeht, wirklich gut bewährt.


Aber auch sonnst, gibt es an der Konsolen-Umsetzung in Sachen Steuerung nur wenig zu bemängeln. Lediglich der Wechsel zwischen Laufen und Rennen sowie das herantreten an interaktive Objekte, gestaltet sich etwas unkomfortabel bzw. gelingt nicht immer auf Anhieb.

Unkomfortabel, jetzt aber nicht nur auf die Konsolenumsetzung bezogen, ist meiner Meinung nach auch die Welt- bzw. Übersichtskarte und die Questverfolgung von The Witcher 2. So kann man in der Welt des Hexers schon mal jede Menge vergeudeter Zeit einplanen, wenn es darum geht, bestimmte Orte und Ziele ausfindig zu machen. Dies ist vor allem der spartanisch anmutenden Übersichtskarte zuzuschreiben, die keinerlei Höhenunterschiede, noch Wiesen oder Wälder voneinander unterscheidet. Auch sollte man sich nicht darauf verlassen, dass alle wichtigen Orte mit einem Icon angezeigt werden.


Ähnlich schwierig gestaltet sich der Spielverlauf für alle, die nur der Hauptquest folgen möchten, um die Geschichte intensiver und kompakter erleben zu können. Eine streng gekennzeichnete Hauptlinie sucht man hier leider vergebens. Vielmehr sind hier alle Quests, mehr oder weniger, miteinander verwoben, so das man sich hier schon recht umfangreich einlesen muss, sofern man nicht alles mitnehmen möchte. Aufträge die mit “warte der Dinge ab, die noch passieren” untertitelt sind, bringen einem ebenfalls alles andere als schnell ans Ziel. Nimmt man noch das nicht vorhandene Schnellreise-System hinzu, wird man den Eindruck nicht los, dass der Entwickler sein Spiel etwas unnötig in die Länge zieht. Damit ist aber auch schon genug herumgemäkelt.


Fazit:
Die angesprochenen Mängel mal beiseite geräumt, bleibt unterm Strich doch ein mehr als überzeugendes Spielerlebnis zurück. Neben der, für Xbox 360 Verhältnisse, tollen Grafik, hat The Witcher 2 alles im Gepäck, was Freunde von Blockbuster-Rollenspiele gefallen dürfte. Somit darf sich der geneigte RPG-Fan an Unmengen von herumliegenden Items erfreuen, eine lebendige Welt erleben, seinen Charakterbaum in mehreren Richtungen ausbauen und sich über ein regelmäßig überladenes Inventar ärgern.

Was The Witcher 2 aber vor allem auszeichnet, ist die nicht-lineare Erzählweise. Das komplette Spiel ist daher mit zahlreichen Handlungssträngen bestückt, bei denen sich der Spieler ständig für ein bestimmtes Vorgehen entscheiden muss, welches dann letztendlich auch den Verlauf der ereignisreichen Geschichte beeinflusst. Diese dauert dann, sofern man einen etwas geradlinigen Weg einschlägt, gut und gerne mindestens 20 Spielstunden an.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von LidoKain
Zuletzt online: 8 Jahre 8 Monate
Kategorie:
Test
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Aktualisiert
29. 04. 2012 um 20:48
29. 04. 2012 um 20:48
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