Großer Name mit hohen Erwartungen verknüpft
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V-Rally 4
26.10.18 00:06 Test
Das neue V-Rally 4 - kann es die Erwartungen der Fans toppen oder wird es eher ein Flop?
Das Franchise um V-Rally hat eigentlich eine sehr lange Geschichte hinter sich. Der erste Teil erschien bereits 1997, damals für die Playstation 1, Nintendo 64 und Game Boy Color. Die Computer Version erschien viel später – im August 1999. Entwickelt wurde das Spiel damals von Eden Games. Dabei lagen die Markenrechte bei Infogrames. Im selben Jahr wie der Release von V-Rally stand bereits schon Teil 2 in den Startlöchern. Und bereits hier wechselte man schon einmal den Publisher. (Die Rechte gingen an ATARI) V-Rally 3 feierte 2002 seinen Release. Wie bei den anderen Teilen zuvor, wurden alle gängigen Plattformen eher nach und nach bedient. Dieser vorerst letzte Teil beinhaltete als erstes V-Rally Spiel die meisten Fahrzeuge mit offiziellen Lizenzen und eine große Palette an Rennstrecken. Nach diesem Teil wurde es über die ganzen Jahre sehr ruhig um V-Rally. Andere Titel machten sich auf dem Markt der Rallyspiele/Rallysimulationen breit und behaupteten sich als Platzhirsche ihrer Art. Seit ein paar Wochen ist nun V-Rally 4 aus dem Hause Kylotonn Games und Bigben Interactive auf dem Markt. Wird dieser vierte Teil, mit der Erfahrung der Rennspielspezialisten um Kylotonn Games (Vor allem bekannt durch die offiziellen WRC Spiele), die anderen Rallyspiele im Regen stehen lassen?

Mit dem V-Rally Modus rund um den Globus

Was wäre ein Rallyspiel ohne eine richtige Karriere? Genau! Ein wirklich schlechtes. Zum Glück gibt es diesen bei V-Rally 4 und zwar gleich als großes Herzstück. Wenn ich ehrlich bin gibt es sonnst keine weiteren besonderen Spielmodi. Lediglich das Schnelle Spiel (Der typische Modus in dem ich freie Fahrzeug-, Disziplin- und Streckenwahl habe) und der Mehrspieler. Auf letzteren werde ich am Ende noch schnell eingehen. Nun... die V-Rally Karriere gestaltet sich wie eigentlich jede. Ich als frischer Rallypilot werde von meiner Agentin in die Welt des Rallysports eingewiesen und langsam an alles herangeführt. Zuerst gibt es ein Einführungsrennen, wobei das Spiel gleich eine entsprechende Schwierigkeitsanalyse durchführt. Keine Sorge: Später kann ich die Schwierigkeit von Sehr Einfach bis auf Extrem selbst bestimmen. Innerhalb der Karriere geht dies nur im Rahmen von Stärkezahlen wie 60 – 130. (130 ist das Stärkste.) Nach dieser Analysefahrt folgt der Kauf des eigenen Fahrzeugs und das erste Rennen. Wie schon bei der Einweisung in die Rallywelt, wird mein Agent/Agentin auch dafür sorgen, das ich speziell beim Team gut aufgestellt bin. Generell kann ich ein Forschungs- und ein Mechanikerteam zusammenstellen. Hierfür gibt es jeweils vier Ports. Zu Beginn kann ich mir allerdings nur jeweils einen leisten. Alle Mitarbeiter möchten ja schließlich bezahlt werden. Die Aufgaben jener Mitarbeiter sollte sich von alleine verstehen. Anmerken muss ich nur noch, das es bei den Mechanikern vor allem auf ihre Spezialisierung ankommt. So gibt es Spezialisten für Bremsen, Reifen oder gleich mehrere Komponenten. Der Vorteil bei einem Mechaniker mit solchen Spezialisierungen ist halt die Effektivität bei der Reparatur.

Die Jungs aus der Forschung sorgen dafür, das ich nach ein paar Tagen neue Teile für das aktuelle Fahrzeug kaufen kann. Hierbei zählt: Je öfter ich mit einem Fahrzeug fahre, um so öfter schalten sich neue Teile zum Kauf frei. Übrigens wird die Abrechnung aller Kosten immer erst nach einigen Tagen vollzogen. Das Spiel weist mich da aber rechtzeitig darauf hin. Eigentlich musste ich mich beim Thema Geld nie wirklich große sorgen machen, denn selbst auf der niedrigsten Schwierigkeitsstufe, wobei ich nur noch 60% des ursprünglichen Gewinns bekomme, blieb genügend Geld für neue Teile, Mitarbeiter und eventuell auch mal ein Auto übrig. Für die erste Zeit nehme ich jedoch mit nur einem Auto vorlieb und erkunde die Welt mit einfachen Rally-Events. Von Rennen zu Rennen gibt es immer mehr und längere Rally-Events. Das verhält sich auch bei den anderen Events so. Der Vorteil bei längeren Events ist die erhöhte Prämie für die Platzierungen. Je mehr Etappen an einem Wochenende abgespult werden, um so mehr Reparaturen im Service werden fällig. Die Kosten für Teile werden mir in der Wochenabrechnung angehängt. Die Karriere führt mich nun zwar in verschiedene Länder, doch eine große Vielfalt an Strecken gibt es nicht. Bei Racing-Games fiel mir immer wieder auf, das meistens immer bei einem Punkt hapert. Entweder sehen die Strecken super gut aus und bieten eine tolle Atmosphäre, sind dafür aber vom Streckenverlauf immer gleich. (Sicher gibt es 2-3 verschiedene Layouts für etwas Abwechslung.) Im Gegensatz bieten durch Zufall generierte Strecken/Etappen mehr Vielfalt und Abwechslung, sind aber meistens mit wenigen grafischen Highlights bestückt. Bei V-Rally 4 trifft erstes besser zu. Es gibt wahrlich tolle Locations und auch Streckenverläufe, aber es gibt nicht wirklich viele verschiedene Strecken.

Pro Land kam ich nicht selten auf maximal drei Strecken, zum Beispiel bei den Buggy-Rennen. (+ ein paar Layouts) Viel ärmer sieht es bei dem V-Rally Cross (In Anlehnung ans Rally-Cross) und Bergrennen aus. Speziell beim Rally-Cross gibt es keine offiziellen Strecken, trotz lizenzierten Fahrzeugmarken und überzeugenden Lackierungen. Alles aber ohne direkte WRX Lizenzen. Viel mehr haben die Entwickler ein paar Fantasiestrecken entworfen und sie mit der entsprechenden Umgebung abgeglichen. An dieser Stelle sollte ich auch noch erwähnen, das es drei bis vier Tageszeiten pro Land/Strecke/Etappe gibt, diese aber mit dem Wetter verbunden sind. Eine freie Kombination aus Tageszeit und Wetter bietet das Spiel leider nicht. Aus meiner Sicht ist das Angebot an Strecken etwas mau. Der Titel bietet dafür fünf verschiedene Disziplinen an. Rally, V-Rally Cross, Bergrennen, Buggy und Extreme-Khana. Nummer eins, zwei und vier habe ich ja bereits etwas erläutert. Nun... das Bergrennen ist ein Rennen gegen die Zeit, wobei ich vom Fuße eines Berges nach oben fahren muss und zwar so schnell wie möglich. Bei den bisherigen Rally-Games gab es eigentlich immer nur der bekannte Run auf Pikes Peak. Diesen gibt es in diesem Titel zwar nicht, dafür aber drei andere, verteilt auf dem Erdball. Das geile daran ist eigentlich, das die Entwickler sich sehr schön mit den Details der unterschiedlichen Länder beschäftigt haben und dies super in die Grafik haben einfließen lassen. Dies gilt natürlich auch für die Strecken der anderen Disziplinen, nur beim Bergrennen fällt so etwas genauer auf. Jedenfalls fahre ich diese Strecke ohne Co-Pilot, welcher mir ja bekannterweise aus dem Gebetsbuch vorliest. Doch nicht nur in den Regeln gibt es einen Unterschied, sondern auch bei den Fahrzeugen. Sie haben deutlich mehr Power und besitzen Flügel wie bei GT-Fahrzeugen. Diese Fahrzeuge sind nicht selten auch richtige Prototypen basierend auf ehemalige Serienfahrzeuge.

V-Rally bietet da die bekanntesten Fahrzeuge an, zum Beispiel den Suzuki SX4 Pikes Peak. Freunde von klassischen Fahrzeugen werden sich über einen netten alten BMW 2002 (als Special Edition) freuen. Im Gegensatz zu anderen Rallytiteln bietet man mir hier die Möglichkeit an, die Strecke auch Rückwerts und/oder in Teilabschnitten zu absolvieren. Besser als gedacht. Komme ich zum Extreme-Khana. Dieses ist bestimmt jeden Motorsportfan ein Begriff, denn schließlich hat kein anderer als Ken Block das Gymkhana so sehr populär gemacht, wie kein anderer. Kylotonn Games haben sich diese besondere Motorsportdisziplin zu einem besonderen umprogrammiert. In Extreme-Khana geht es nun darum, so schnell wie möglich einen Parcours zu durchqueren, ohne Absperrungen oder Hütchen zu berühren. In diesem Fall gäbe es Strafsekunden. Der wahrliche Reiz bei dieser Disziplin ist allerdings nicht das anspruchsvolle Streckenlayout, sondern viel mehr die extrem starken Fahrzeuge mit den ich diese absolvieren muss. Auch bei dieser Disziplin gibt es ein paar Fahrzeuge, welche extra für dieses Event ausgewählt wurden. Übrigens gibt es keine Möglichkeit die Fahrzeugen untereinander in den Disziplinen zu nutzen. Jede einzelne Disziplinen besitzt auch die entsprechenden Fahrzeuge. Beim Extreme-Khana gibt es ein paar mehr Strecken als beim Bergrennen und die haben es so ziemlich in sich. Aber die Steuerung des Spiels und die Handhabung der Fahrzeuge macht diese Disziplinen zugleich zur schwersten. (Darauf gehe ich noch genauer ein.) Nach und nach werde ich die Möglichkeit bekommen, irgendwann für jede Disziplinen ein Fahrzeug zu besitzen. Abseits des eigentlichen Siegeswillen gibt es für mich auch Sponsorenverträge zu unterzeichnen und erfüllen. Sie bringen mir meistens zusätzliche finanzielle Mittel. Allerdings muss ich auch gelegentlich Kompromisse eingehen – Speziell bei Aufträgen wie nur mit einer Automarke drei oder mehr Rallys bestreiten. Doch für eine ordentliche Summe macht man das doch gerne. Weiterhin bietet mir das Spiel natürlich die Garage an, in der ich meine Fahrzeuge betrachten, Upgraden und sogar individuell lackieren lassen kann.

Für letzteres Feature haben die Entwickler sehr tief in die Bastelkiste gegriffen und ermöglichen es nicht nur die Lackfarbe zu ändern, sondern auch gleich verschiedene Aufkleber und Motive zu platzieren. Darüber hinaus kann ich die fertige Lackierung speichern und fotografieren. Ja selbst das Kennzeichen lässt sich für etwas Geld individualisieren. Fahrzeugabstimmen werden im übrigen kurz vor dem Eventstart vorgenommen. Wie jedes Rallyspiel gibt es auch bei diesem eine Proberunde und diverse Fahrzeugeinstellungen. Darunter fallen die Fahrzeughöhe, die Übersetzung des Getriebes, Stoßdämpfer und Bremsverteilung. In der Praxis greifen diese Einstellungen recht gut, leider sind sie aufgrund des großen Kritikpunktes nicht so effektiv, wie ich es mir gewünscht hätte. Die Weltkarte, die eigentliche Spielübersicht in der Karriere, bietet neben den erwähnten Aktivitätszentrum und der Anwerbung (für Mechaniker, Agenten und Forscher) auch die Möglichkeit sich im Onlinezentrum die Bestzeiten anderer Piloten aus der ganzen Welt anzusehen. Und damit meine ich keine KI-Piloten, sondern andere reale Mitspieler. (Da kommt wieder der Vorteil von festen Strecken/Etappen zu gute.) Zudem gibt es noch diverse Herausforderungs-Events. Bereits auf dem Startbildschirm des Spiels ziert so ein Wochen-Event. Ich hätte mir jedoch davon auch deutlich mehr versprochen als nur diese paar. Ja... und das war es dann eigentlich auch schon für den V-Rally Modus – eine Karriere die man so schnell nicht vergisst.

Schnelles Spiel und der einfache Online-Mehrspieler

Mache ich es einfach doch kurz und knackig. Neben dem eigentlichen Herzstück des Spiels bietet es darüber hinaus noch das Schnelle Spiel und den Online-Mehrspieler an. Beide bieten im Grunde genau das, was man eigentlich erwartet – Ohne Extrawürste! Im Schnellen Spiel kann ich auf einfache Weise eine Disziplinen, eine Strecke mit Layout und Wetter/Tageszeit, sowie das entsprechende Fahrzeug auswählen. Fahrzeugsetup und weitere Einstellungen zur Schwierigkeit und Fahrhilfen sind im kombinierten Ladebildschirm verbaut. Sobald der Ladeprozess fertig ist, kann ich auf diese Optionen zugreifen. Danach startet das Rennen ganz normal. Wie zu erwarten, variiert natürlich die Schwierigkeit zwischen Zeitrennen (also der klassischen Rally) und dem Rundkurs (Buggy oder V-Rally Cross) sehr. Bei der einfachsten Einstellung der KI ist es zeitlich etwas anspruchsvoll eine Top Zeit hinzulegen. (Also aus dem + herauszukommen) Dagegen lassen sich die KI-Gegner auf der Strecke viel zu schnell abhängen. Vorausgesetzt diese verdammte Steuerungsproblematik wirft mich nicht wieder von der Strecke. Aufgrund dieser... ja ich nenne es großer Problematik, ist es mir auch nicht wirklich möglich gewesen die Schwierigkeitsanalyse so stark wie sonnst auszuführen. Ja, es gibt große Defizite, aber diese haben auch andere Rennspiele.

Weiter geht es mit dem Mehrspieler, der eigentlich nicht so Online ist, wie man denken mag. Zuerst bietet das Spiel den Modus mit einem geteilten Bildschirm. Der eigentliche Klassiker, den manche Entwickler in ihren Spielen gerne mal nicht verbauen. V-Rally 4 hat es und bringt beim Spielen mit Freunden an einer Konsole garantiert Spaß. Die Einstellungen werden genauso abgehandelt, wie beim Schnellen Spiel auch. Der richtige Online-Part wirkt im übrigen genauso einfach. Es gibt zwei Möglichkeiten sich online aktiv zu betätigen. Einmal mit einem direkten Sprung in eine laufende oder wartende Lobby via Schnelles Spiel. Die Wartezeit ist natürlich davon abhängig, wie viele Spieler gerade online sind. Alternativ kann ich mir die Sitzungen auch manuell über das Lobby Menü ansehen. Dort sehe ich dann, was aktuell für Lobbys offen sind und was gespielt wird. Für alle die, die gerne die Initiative ergreifen, für die bietet das Spiel natürlich die Erstellung einer eigenen Lobby an. Dabei kann man bis zu sieben weitere Spieler einladen oder warten, bis die Lobby sich füllt. Diese Menge an Spielern gilt für alle Disziplinen und jede Lobby. Schade nur das ich in meiner Testzeit kaum sieben Mitspieler zusammen bekam. Zudem kommt die Tatsache, das der Mehrspieler sonnst nichts weiter zu bieten hat. Wer die Blümchenbrille trägt, der könnte eventuell die Online-Herausforderungen, welche auf dem Startbildschirm angezeigt werden, als zusätzliches Mehrspieler-Feature ansehen. Allerdings geht es da nur um den Zeitenkampf.

Überzeugende Physik – Spüre Schotter, Sand, Matsch und Asphalt!

Bevor ich meine - ja nenne ich es eine Hasstirade – starte, kommen noch ein paar sehr lobende Worte. Grafisch ist V-Rally 4 vor allem bei den Locations und den Effekten überaus gelungen. Wie du sicherlich auf ein paar Screenshots gesehen hast, weiß die Umgebung zu überzeugen. Das Leveldesign und die Streckenführung jedes Events ist im Grunde auch super gelungen. Gut... man muss natürlich davon absehen, das man nach und nach rasch alle Strecken auswendig kennt, aber so ist das halt nun einmal. Viel mehr als die Grafik beeindruckte mich allerdings das Feedback der Fahrphysik in Kombination mit dem Untergrund. Kylotonn Games haben es wirklich verstanden, die Fahrzeuge auf den jeweiligen Untergründen so ein ordentliches Feedback zu geben, was wirklich nur wenigen Entwicklern richtig gelingt. Und nebenbei frage ich mich, warum die Jungs das nicht so gut bei ihrem Flaggschiff den WRC Titeln hinbekommen. Denn dort fühlte sich bisher fast alles immer gleich an. Auf jedenfall ist die allgemeine Fahrphysik (bezogen auf die Reaktion mit dem Fahrbahnbelag) sehr zu loben. Und wo ich gerade noch bei Physik bin: Mir gefiel in der Tat das Schadensmodell und die entsprechenden Auswirkungen auf das Fahrzeug. Diese sind einmal nicht irgendwie etwas überzogen, sondern in meinen Augen genau richtig. Ein leichter Ditscher mit dem Baum hat dementsprechend nicht gleich zur Folge, das fast das ganze Hinterteil auseinanderfällt.
Er wedelt wie ein Hundeschwanz – Out of Control for Pad-Gamer

Eigentlich braucht es bei mir echt viel, um ein Spiel für mich unsympathisch zu machen. V-Rally 4 schaffte dies bereits in nur fünf Minuten. Was war los? Bereits bei der ersten Fahrt musste ich feststellen, das es für Controller-Spieler deutlich schwieriger wird als mit einem Lenkrad. Ich weiß eigentlich nicht, ob die Entwickler sich nur auf die Lenkradspieler konzentriert oder auch das Ganze am Controller probiert haben. Weiter oben habe ich ja die Physik und das Fahrverhalten bis zu einem gewissen Punkt gelobt, doch das was die Fahrzeuge teilweise hier abliefern ist überaus schlecht. Ich rede schlicht und einfach vom aufpendeln durch zu schnelle Bewegungen. Ich beschreibe das Problem nun wie folgt, damit du dir direkt ein Bild machen kannst: Ich gehe in eine mittelstarke Rechtskurve auf Schotter. Habe dabei einen allradbetriebenes Fahrzeug (Im Grunde ist der Typ total egal, denn dieses Aufpendeln passiert bei jedem Auto – mal leicht stärker und mal schwächer.) und lasse es direkt in die Rechtskurve driften. Im Querflug um die Kurve und kurz nach dem Scheitelpunkt lenke ich nur, mit einem kurzen Tipp auf den Stick, wieder in die Gegenrichtung. (Dabei habe ich genau geachtet, wie stark ich hinein und wieder hinaus gelegt habe. Beide Aktionen wurden somit gleich ausgeführt) Das Fahrzeug pendelt sich dann aber nicht, wie sonnst gedacht, wieder in eine geradeaus Position, sondern es fängt an stark nach links auszupendeln. (Also würde die Steuerungseingabe hyperaktiv auf meine Eingabe reagieren.)

Dementsprechend muss ich wieder Gegenhalten, wobei das Fahrzeug dann ins Schlingern kommt. Ein volles durchtreten des Gaspedals würde nun einen kräftigen Dreher hervorbringen, wenn nicht sogar einen Abgang fernab der Strecke hervorrufen. Und mit diesem Problem hatte ich nun ständig zu kämpfen, was mich teilweise wirklich zur Weißglut brachte. Ein leichtes Pendeln ist okey, schließlich gab es das auch bereits bei anderen Titeln. Jedoch ließ sich dieses mehr oder weniger irgendwo eingrenzen oder das Problem lokalisieren. (Seit es durch spezielle Fahrhilfen oder Steuerungsoptionen.) Bei V-Rally 4 geht das leider nicht. Ich schätze an dieser Stelle, das Spieler mit Lenkrad und Gaspedal da deutlich mehr Spaß haben als Controller-Racer wie ich. Übrigens sieht dieses Pendeln nicht nur total sch**** aus, sondern es macht auch die Zeit kaputt. In den direkten Rennen – Kopf an Kopf gegen andere KI-Gegner – ist das zwar auch sehr ekelig, doch da kann ich wenigstens auf etwas Lackaustausch und Kontakt zurückgreifen. Im reinen Zeitenkampf kann man schon ordentlich Zeit verlieren. Schade das Kylotonn Games an dieser Stelle die tollen Eindrücke so in den Sand setzen. Wäre es verkehrt gewesen, wenn man schon ein simultanes Rallyspiel herausbringt, vielleicht auch eine Option zwischen Simulation und Arcade anzubieten? In diesem Fall tat man es nicht und solltest du diese Kritik im Hinterkopf behalten – sofern du Controller-Zocker bist. Übrigens brachten Einstellungen bei den entsprechenden Steuerungsoptionen und beim Fahrzeugsetup selbst, nur eine sehr geringe Verbesserung.

Re­sü­mee eines Titels mit hohen Erwartungen

Grafisch, soundtechnisch und von der Physik her ist V-Rally 4 ein wirklich tolles Rallyspiel. Auch die Auswahl der Fahrzeuge gefiel mir sehr, jedoch hätten es deutlich mehr sein können. Toll ist allerdings die Tatsache, das alle Fahrzeuge den Originalen gut nachempfunden wurden und Fahrzeuglizenzen besitzen. Es gibt also keine NoName Fahrzeuge in diesem Spiel. Gut... und das mit der kleinen Strecken/Etappen Anzahl im allgemeinen, lässt sich doch irgendwie mit der Vielzahl an Disziplinen ausgleichen. Es sind viele kleine negative Sachen, welche auf diese Rally-Simulation einprasseln, jedoch am Ende nicht extrem belasten. Natürlich ist auch der Mehrspieler mehr oder weniger eine Beilage, da sie nichts besonderes zu bieten hat. Weder Community-Events noch irgendwas womit ich als digitaler Pilot prahlen könnte. Einfach, einfach einfach gehalten. Ach und was meine Mega-Kritik zum Steuerungsverhalten (Handling) angeht, so möchte ich hier nicht weiter darauf eingehen. Fakt ist für mich: Dadurch hat der Titel in meinen Augen wirklich viele Punkte bei uns verschenkt. Zum Abschluss noch zur Karriere (dem V-Rally Modus.), die wirklich sehr umfangreich ist und auch Spaß macht. Es sind viele nette Ideen dabei, die zwar andere auch schon hatten, aber mit einem guten Interface versehen wurden. Im großen und ganzen eine gute Arbeit. Am Ende bleibt mir nur zu sagen, das V-Rally 4 meine Erwartungen jedoch bei weitem nicht erfüllt hat.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 1 Tag 21 Stunden
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26. 10. 2018 um 00:06
26. 10. 2018 um 00:06
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