Mit VR 3 geht es in die nächste Runde der Fahrgeschäfts-Simulation
Virtual Rides 3 - Funfair Simulator - Article - Mit VR 3 geht es in die nächste Runde der Fahrgeschäfts-Simulation
Virtual Rides 3 - Funfair Simulator
26.03.17 22:42 Test
Gestalte, kontrolliere und fahre mehr als 12 einzigartige Fahrgeschäfte - So heißt es in der Beschreibung, doch wie sieht es in der Praxis aus?
Simulationen... was würde man nur ohne sie machen. Mit Virtual Rides 3 - Funfair Simulator hält eine neue Fahrgeschäfts-Simulation, aus dem Hause des deutschen Entwicklerteams um Zeichenkraftwerk Jeutter & Schaller GbR, auf dem Videospielemarkt Einzug. Wir wurden freundlich gebeten uns diesen Titel einmal anzusehen. Zu Beginn möchte ich gerne klarstellen, das man für diesen Titel nicht unbedingt eine der Computerfähigen VR-Brillen benötigt. Mich erwartete in unseren Test dazu rund 12 Fahrgeschäfte auf sechs Plätzen. Wie wird sich das Spiel letztendlich präsentieren und vor allem... was bietet der Titel für seinen Kaufpreis von 24,99€?!

Sei der Chef über das Bedienpult von 12 Fahrgeschäften

In meiner Jugend hatten meine Eltern einen Garten direkt am Festplatz unserer Stadt. In den Sommermonaten machte immer die Sommermesse auf diesen Festplatz halt. Es war keine kleine, sondern wie heute auch schon, eine recht Große mit vielen Fahrgeschäften und Buden. Wie es nun einmal so war, verbrachte ich trotz Computer und Konsolen die Sommerferien mit meinen Eltern im Garten. Vor 16-17 Jahren war die Kindheit noch etwas anders als heute. Es gab natürlich zwar schon die Konsolen wie Super Nintendo oder die Playstation 1 und auch den Computer, wo Rollercoaster Tycoon als gute Aufbausimulation durch ging. Doch das reale Treffen mit Freunden im Freien hatte immer noch Priorität. Im Bezug auf die Garten-Geschichte von mir, besuchte ich in den Ferien diese Messe sehr oft. Dabei fragte ich mich, wann es einmal ein Spiel geben wird, wo man mehr als nur Gebäude platzieren und den Park managen kann. In der heutigen Zeit können Simulationen kaum noch abgedrehter sein. Um ehrlich zu sein, bis zu den Pressemitteilungen und der Anfrage hatte ich noch nie etwas von Virtual Rides gehört gehabt. Tatsächlich erschien das erste Virutal Rides bereits im Jahre 2012. 2014 folgte sogleich Teil Zwei aus dem Hause Vierkant. Verlegt wurden beide Titel von Rondomedia. Nach drei Jahren des Wartens bringen also Zeichenkraftwerk Jeutter & Schaller GbR eine Brand neue Fahrgeschäft-Simulation auf den Markt. Abgesehen vom Thema VR, worauf ich noch komme, fokussierten sich die Entwickler auf die heute möglichen Grafikdetails, Effekte und auch den Umfang. Im Gegensatz zu den Vorgängern bietet dieser Titel rund 12 Fahrgeschäfte. Darunter sind sowohl die altbekannten wie der Break Dancer (siehe Screenshots), das Kettenkurassel oder auch verschiedene Versionen einer Schiffschaukel.

Leider fehlten mir trotzdem sehr klassische Fahrgeschäfte, wie eben die Standard-Variante einer Schiffschaukel oder ein normales Karussell. Das fehlen dieser klassischen Fahrgeschäfte macht diesen Titel aber nicht weniger schlechter. Aufgeteilt in sechs Gebieten gibt es jeweils immer zwei Fahrgeschäfte auf einem kleinen Platz. Garniert werden diese sechs Plätze mit unterschiedlichen Umgebungen. Mal stehen die Fahrgeschäfte in einem Stadtteil, mal wiederum im Wald. Um das Feeling einer kleinen Messe oder Kirmes hochleben zu lassen haben die Entwickler auch viele viele Buden aufgestellt. Leider tauchte bereits hier das erste Negativ auf. Auch wenn die Fahrgeschäfte extrem überaus detailliert sind und mit den jeweiligen Effekten wahrlich glänzen können, sparten die Entwickler gerade bei der Umgebung an Details. Die Personen sind recht oberflächlich designet und weisen öfters auch unschöne Kanten auf - ganz zu schweigen von Details. Etwas sauberer und detaillierter, allerdings fast ohne leben, wurden die Buden erstellt. Die Mitarbeiter sind zwar vorhanden, stehen allerdings nur in der Gegend rum. Nun... Was mache ich eigentlich in diesem Spiel? Meine Aufgabe ist es mich in eines dieser 12 Fahrgeschäfte zu bewegen und die Besucher damit zu unterhalten. Der Titel ist keines der Aufbausimulation wie RollerCoaster Tycoon oder Planet Coaster, sondern behandelt einzig die Simulation von diversen Fahrgeschäften. Eigentlich muss dieses Spiel sich auch von diesen beiden anderen Genre Titeln abheben, denn waren die Entwickler mit den Details der Umgebung nachlässig, um so detaillierte und realer sind die Fahrgeschäfte selbst. Als Beispiel nehme ich hier einmal den klassischen Break Dancer. Bei diesem kann ich mich als Betreiber in die Steuerkabine setzten, in einer Gondel mitfahren oder gar auf eine der anderen Perspektiven außerhalb des Fahrgeschäfts wechseln. Virtual Ride 3 bietet bei jedem Fahrgeschäft eine Vielzahl an Kameraperspektiven, sodass hier nie wirklich wünsche übrig bleiben.

Aus der Position des Betreibers kann das Mischpult direkt mit der Maus bedient werden. Im Test empfand ich allerdings die HUD am oberen linken und rechten Bildschirmrand als angenehmer. Ich war ziemlich beeindruckt, das die Entwickler sogar kleinere Elemente wie Bremsen oder die Parkstellung eines Geräts verbaut haben. Genauso wichtig wie die vorhandenen Elemente selbst, ist auch die Einhaltung gewisser Vorgehensmuster. Beim Break Dancer sind es immer zuerst: Die Bügel schließen (Hierbei laufen dann die Angestellten herum und machen die Bügel runter), Bremse des Rotors lösen und dann mit der Geschwindigkeit für den Hauptrotor, sowie Gondelmotoren, herumspielen. Das Spiel, beziehungsweise die Besucher, reagieren bei der Bedienung übrigens auf die Vielfalt der Aktionen. Es gibt zwar in Virtual Ride 3 kein Geld dafür aber Smilies, womit ich mir dann Extras für die Fahrgeschäfte kaufen kann. Dazu aber später mehr. Der Spaß kann natürlich noch mit der passenden Musik und diversen Lichteffekten untermalt werden. Das passiert ebenfalls zum größten Teil über die HUD des Spiels. Um das ganze richtig zu veranschaulichen, schau dir einfach den offiziellen englischen Trailer am Ende des Artikels an. Zusätzliche Einstellungen, sogar während das Fahrgeschäft läuft, können bei der Tageszeit, den Zeitverlauf und dem Wetter vorgenommen werden. Insgesamt macht der Titel einen sehr positiven Eindruck, jedenfalls solange man nicht die Umgebung bewertet. Der Fokus liegt halt auf den Fahrgeschäften selbst.

Begrenzte Langzeitmotivation durch fehlende Herausforderungen

Ich selbst bin bei Simulationen sehr oft für die einfachsten Sachen zu begeistern und dies blieb auch bei diesem Titel nicht aus. Blicke ich aber über meinen eigenen Tellerrand hinaus, so habe ich bedenken das es die meisten Spieler sehr lange faszinieren wird. Der Grund dafür ist einfach: Die fehlenden Herausforderungen. Ich als Spieler bin eigentlich nur damit beschäftigt, das Fahrgeschäft zu führen ohne dabei Geld zu verdienen oder selbst andere Fahrgeschäfte zu bauen. Das einzige was ich während meiner Spielzeit verdiene sind Smilies. Diese werden für weitere Ausbauten der vorhandenen Fahrgeschäfte benötigt. Ich hätte mir gewünscht, das die Entwickler noch spezielle Challenges hinzugefügt hätten. Zum Beispiel locke 1000 Besucher in dein Fahrgeschäft oder verdiene 1000 Smilies. Die einzigen Auszeichnungen, welche es in diesem Titel gibt, sind die Steam-Trophäen. Innerhalb von 5 Stunden hatte ich bereits 80% absolviert, was nicht gerade von einer Herausforderungen zeugt. Ich will es einfach mal so formulieren: Virtual Ride 3 ist eine reine Fahrgeschäft-Simulation, wie der Name es auch sagt. Für einige könnte sie allerdings zu sehr "Simulant" sein.
Passe das Fahrgeschäft deinen Wünschen an

Auf diesen Abschnitt warte ich schon länger, denn auch wenn man in diesem Spiel keine eigenen Fahrgeschäfte bauen, frei platzieren oder sogar technisch aufmotzen kann, so bietet es jedoch eine große Anzahl an Extras. Wie wäre es mit ein paar Laserstrahler oder einen Nebelwerfer? Die Extras variieren natürlich stark von der Attraktion selbst. Zusätzlich lassen sich auch Objekte platzieren, wie beim Break Dancer zum Beispiel die Disco-Kugel. Weiterhin lässt sich die Leuchtschrift, die Blickart und Geschwindigkeit der Lichterketten und sogar die Farben aller Teile des Geschäfts verändern. (Die Farben der Lichterketten mit einbezogen!) Ich kann also vom Erscheinungsbild her das komplette Fahrgeschäft nach meinem belieben verändern. Zuerst dachte ich mir: „WoW ist das umfangreich.“ Doch die richtige Überraschung verbarg sich in einem leicht verschachtelten System der HUD. Speziell bei den Lichteffekten, welche durch die kaufbaren Strahler und Geräte enorm erweiterter werden, bietet das Spiel bei nur einem Klick auf den Namen eine fülle an Geschwindigkeitsoptionen, Leuchtkombinationen und Muster. Hier traf ich auch auf meinen ersten Bug, denn trotz das ich dem Spiel anwies, es solle doch bitte die Muster von Zeit zu Zeit variieren, blieb es nur bei einem Muster. Das funktionierte bei den Einstellungen der normalen Lichtorgel viel besser. Abgesehen von diesem kleinen Bug blieb dieser Bereich sonnst fehlerfrei. Solltest du übrigens noch nicht in unseren Guide geschaut haben, so kann ich dir sagen, das du trotz 10 vorhandenen Musikstücken und ein paar Jingles (also Ansagen und Effekten) auch eigene einbauen kannst. HIER gelangst du zum Guide, wo ich dir erkläre wie du die eigene Soundeffekte, Sounds und auch Musikstücke einbaust. Innerhalb der Musik HUD lässt sich die Reihenfolge der abzuspielenden Musikstücke selbst bestimmen, sodass ich jederzeit einen eigenen Mix aus meinen Liedern kreieren kann. Zusammen mit den, recht authentischen, Kommentaren des Bedieners wirkt das ganze ziemlich real. (Alternativ können diese Sprachsounds über die F-Tasten abgerufen werden.)

VR-Support nur begrenzt auf drei Fahrgeschäfte

Als ich das erste mal von dem Titel hörte und bei Steam schaute, stolperte ich über die Betitelung; das der Titel nur mit den bekannten PC-VR Geräten spielbar wäre. Nach einer kurzen Rückfrage der PR-Abteilung stellte sich heraus, das es nur ein Bezeichnungsfehler war. (Dieser wurde mittlerweile auch behoben!) Der Titel ist also ein ganz normales Videospiel wie alle anderen auch, nur das dieses über einen VR-Experience Modus verfügt. In diesem befinden sich drei Fahrgeschäfte bei denen ich mit einer der bekannten PC-Kompatiblen VR-Brillen mitfahren kann. Aufgrund das wir keine von diesen besitzen, konnten wir diesen Modus leider nicht an testen. Trotzdem war ich etwas enttäuscht darüber, das es nur drei Fahrgeschäfte gibt die mit einer VR-Brille betreten werden können. Für die Besitzer einer solchen Brille hätte ich mir deutlich mehr gewünscht, denn die Impressionen aus der normalen Ansicht als Fahrgast wissen zu überzeugen.

Die Kehrseite der virtuellen Kirmes

Die Stärken von Virtual Ride 3 liegen eindeutig beim Gameplay, der realen Nachbildung von verschiedenen Fahrgeschäften, vielen Individualisierungsmöglichkeiten im Bezug des Erscheinungsbildes und der guten Physik, sowie auch Sounds der Fahrgeschäfte. Der Umfang ist im Gegensatz zum Vorgänger weiter angestiegen, was mir gefiel. Selbstverständlich hat sich auch die Grafik, im Gegensatz zum Vorgänger, deutlich verbessert. Jedenfalls was die Fahrgeschäfte und dessen Effekte angeht. Allerdings muss ich auch sagen, das die fehlenden Details bei Besuchern und den umliegenden Buden verschenktes Potential darstellen. Thema Ladezeiten, denn diese wurden recht kurz gehalten. Dafür muss ich als Spieler beim Wechsel der Plätze mit diesen vorlieb nehmen. Eine in Eins übergehende Spielwelt gibt es leider nicht. Das größte Ärgernis ist die nicht anpassbare und einsehbare Steuerung. Es gibt in den Menüs keine Einstellungsmöglichkeiten für die Steuerung, lediglich die Empfindlichkeit kann nach reguliert werden. Die Tastenbelegungen ist festgeschrieben. Was mich zusätzlich genervt hat war die Tatsache, das ich für die Drehung und Neigung meiner Ansicht immer die rechte Maustaste gedrückt halten muss. Da ich gerne einiges ausprobiere, nahm ich einfach den Xbox 360 Controller für den Computer in die Hand. Zuerst war ich erfreut darüber, das ich mich damit bewegen konnte, doch der rechte Stick für das Umsehen funktionierte nicht. Auch waren die Taste nicht belegt.

Im Bereich der Steuerung MÜSSEN die Entwickler unbedingt noch etwas nacharbeiten und die Möglichkeit einer individuellen Tastenbelegung hinzufügen, denn die unkomfortable Steuerung schränkt den Spaß auf eine gewisse Art ein. Ebenfalls sehr negativ griff ich das Fehlen einer Einführung auf. Bei allen Attraktionen musste ich mich durch die Steuerung arbeiten und mir alles selbst beibringen. Erst durch längeres Spielen entdeckte ich auch andere interessante Funktionen. Nicht so gravierend, allerdings mit Fehlern behaftet, sind verschiedene Abläufe oder Funktionen. Ich erinnere an die Random-Funktion für die Muster von Strahlern und Farben. Es gibt allerdings auch ein Fehler, der bei spezielleren Fahrgeschäften auftaucht, wie zum Beispiel beim Break Dancer. Hier vollenden die Mitarbeiter die Tätigkeit des Umlegen des Sicherheitsbügels manchmal nicht vollständig. Des öfteren musste ich dann mit dem entsprechenden Button über die Steuerungs-HUD dies automatisieren. Weiter geht es mit den Sounds, denn trotz der Tatsache das die Fahrgeschäfte sich sehr real anhören und somit sehr authentisch wirken, haben die Entwickler bei den Kommentaren des Bedieners etwas geschlampt. So sind 90% der Sprach- und Effektsounds ordentlich Laut und angepasst, doch die anderen 10% sind zu leisen und teilweise unverständlich. Zeichenkraftwerk Jeutter & Schaller GbR sollten auch hier demnächst noch einmal nachlegen.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
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26. 03. 2017 um 22:42
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