Wir töten was wir vor die Flinte bekommen?
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29.11.09 06:00 Kolumne
Wer steckt eigentlich dahinter, wenn man von Onlinegamern spricht und wie sehen sie sich und ihr Hobby selbst? Ein Ausflug in die "Abgründe" der Onlinegamingszene.
Der Killerspielspieler ist wie wir ja alle wissen, ein recht scheues Wesen. Er lebt am Rande der Gesellschaft, trägt aber nichts zum Wohle dieser bei und flüchtet sich in eine Parallelwelt, aus der einzig ein paar seiner Artgenossen ab und an den Bezug zur realen Welt schlagen, in dem sie aus ihrer Selbstisolierung kriechen, ausgestattet mit allerlei Handfeuerwaffen, denn ein guter Killerspielspieler hat natürlich ein diverses Sammelsurium an ebensolchen, in seinem Keller gelagert, und schaffen es danach, ihrem Verlies entkommen, durch nicht gesetzeskonforme Aktionen, ein paar Tage in die Abendnachrichten. Doch am Anfang war das Feuer und nicht der Killerspielspieler, gehen wir also zum Auftakt dieser Reportage durch die Zockerszene eine paar Schritte zurück und führen uns die Phase des Gamings vor Augen, als der gemeingefährliche Vorläufer von allen heutigen Gewalt verherrlichenden Computerspielen, einem Amphibium gleich dem urzeitlichen Meer entstieg, Pac Man. Natürlich galt es auch hier bereits sein Können unter Beweis zu stellen, indem man harmlose Geister, also friedliche, nichtstoffliche Wesen hinterrücks ermordete in dem man sie auf aß, getreu der Darwinschen Evolutionstheorie vom Fressen oder Gefressen werden. Wurde hier bereits der Begriff Killerspiele geboren? Klar ist, eine eindeutige Geburtsstunde gibt es für dieses Wort nicht, ebenso wenig wie für das Wort Killerspielspieler. Doch wer steckt eigentlich dahinter, sind es oben beschriebene, gesellschaftsfeindliche Individuen, oder noch viel schlimmeres, einfach nur Menschen wie du und ich? Diesen erschreckenden Gedankengang weiterverfolgend, tauche ich ein in die Welt von kriegerischen Horden in Form von Spielergemeinschaften, Gilden und Clans, undurchsichtigen Geheimbünden, wie die so genannten Communitys, Gladiatoren-Arenen die dem Cirkus Maximus in nichts nachstehen, indem Liga-Admins ihre Spieler mit der Peitsche in der Hand zu immer neuen Höchstleistungen anstacheln und lasse die Menschen zu Wort kommen, über die die politische, gesellschaftliche und wissenschaftliche Inquisition gerne mal vorschnell urteilt, den Killerspielspieler und seine Artgenossen. Gemeinhin bekannt unter dem lateinischen Namen "homicida-lusorios-lusor", treibt die Spezies tagtäglich ihr Unwesen im World Wide Web. Doch drehen wir die Schraube am Mikroskop etwas schärfer und nähern uns heimlich dem Biotop indem sie sich bewegen. Clans, Gilden, Spielergemeinschaften Harald G. aus Bonn sitzt wie immer Sonntagsabends vor seinem Rechner, auf dem Kopf ein Headset, nebenan klappert seine Frau mit Geschirr in der Küche und die Kinder hängen vor der Glotze. "So jetzt kann ich dich verstehen", spricht Harald in sein Mikrophon und aus dem Ohrhörer kommt auch prompt die Antwort von seinem Team-Kollegen: "Alles klar, dann lass uns loslegen." Dies ist der Auftakt zu einem Onlinematch, wie es jeder Zocker kennt und mag. So wie die beschriebene Szene, spielt es sich tausendfach an unterschiedlichen Abenden in der Woche in Wohnzimmern auf der ganzen Welt ab. Marc G. aus Detmold, 35 Jahre alt und Leader einer Ragnarok Online Gilde, praktiziert sein Hobby seit frühester Kindheit. Auch seine Frau Anita ist mit von der Partie. "Man hat ja täglich mit jungen oder jung gebliebenen Menschen zu tun. Wir wollen Abschalten vom Alltag und Spaß haben und keinen Alltagstrott," erzählt er mir und seine Frau fügt hinzu: "Der Freundeskreis vergrößerte sich online, wir unterhalten uns zum Beispiel über Teamspeak oder man trifft sich auch mal real. Solche Treffen sind richtig lustig." Auf die Frage was er von der Killerspielerdebatte hält, antwortet der mehrfache Familienvater: "Blödsinn, absoluter Blödsinn. Es gibt meiner Ansicht nach keine Killerspiele. Zu so etwas wird es erst gemacht, wenn mal irgendein "dummer Junge" wieder austickt und man dann einen Sündenbock sucht. Dann sind es nämlich wieder die bösen, bösen Spiele die einen dazu gemacht haben. Das es an falscher Erziehung liegen kann, das wird nicht öffentlich angesprochen." René aus Freyung, 33 Jahre alter Regierungsbeamter und 12 Jahre Soldat mit einigen Einsätzen in den Krisengebieten, sagt über sich und seine Spielergemeinschaft: "Mit der Gründung einer Onlinegamervereinigung vor mehreren Jahren, aus bestehenden Freunden und Arbeitskollegen ist diese Freizeitbeschäftigung ein wichtiger Teil meines Lebens geworden. Freundschaftliche Beziehungen, Kommunikation und gemeinschaftliches Spielen stehen hier im Vordergrund."
"Freundschaftliche Beziehungen, Kommunikation und gemeinschaftliches Spielen stehen im Vordergrund"
Zu den etwas "älteren" Semester gehört Jochen P. aus Würselen, mit seinen 52 Jahren. Er sagt ein klein wenig verschmitzt lächelnd, zum Thema Onlinegaming: "Früher als man noch keine Computer hatte und bevor das mit dem Internet aufkam ist man Abends in die Kneipe gegangen und hat dort mit Freunden ein Bierchen getrunken. Heute treff ich sie vermehrt im Internet, sitz dabei gemütlich vor dem Rechner, unterm Strich spart man sogar etwas Geld und ein Bierchen gibts obendrein auch noch hin und wieder." "Am Positivsten empfinde ich eine sogenannte Gruppenzugehörigkeit, die sich entwickelt, wenn man z.B. immer in einer Party zusammen levelt oder vielleicht sogar in der selben Gilde ist", sagt Katharina aus Berlin. "Man trifft online wieder auf die selben Leute und kann sich - wenn man will - auch mal abseits des Spiels über real passierende Dinge austauschen, was man sonst nicht unbedingt mit Fremden tun würde. Andererseits kann man aber auch ganz anonym in der Onlinewelt abtauchen und in andere Charaktere/Rollen schlüpfen." Marcus B. beschreibt es so: "Ich war eine Zeit lang Teil eines Teams, dass unter anderem auch viele Matches in der ESL bestritten hat. Für die Dauer von ca. einem Jahr haben wir uns fast jeden Abend getroffen und unzählige Matches im Fun- und Ligenbereich gespielt. Mit der Zeit wurden wir ein wirklich gut eingespieltes Team, wo sich jeder auf den anderen verlassen konnte. Das war meine aktivste Zeit was das online spielen angeht und daran erinnere ich mich auch gern zurück." Level Design, Modding Lösen wir uns nun etwas von den Herdentieren, die sich nur in Clans und Gilden so richtig wohl zu fühlen scheinen. Ich glaube ich habe da im Gebüsch nebenan etwas bemerkt. Also möglichst leise heranpirschen, denn diese Untergattung ist etwas scheu. Und da, mitten auf der Lichtung steht er, friedlich grasend und ein wenig unruhig mit den Hufen scharrend, ein Modder. Modder und Level Designer erstellen Spielmodifaktionen zu unterschiedlichen Games und dringen damit noch etwas mehr in die Tiefe vor, als der gewöhnliche Gamer. Sie sind Spezialisten auf ihrem Gebiet. Auch ihn befrage ich natürlich dazu, wie er sich und seinen Clan sieht. "Wir sind eigentlich kein richtiger Clan, ich würd uns eher wie eine große Familie sehen. Wir kennen uns gegenseitig und treffen uns auch hin und wieder mal und telefonieren auch miteinander." - Natürlich gibt mir Andre' P. aus Hamburg auch bereitwillig Auskunft über das Modden: "Das Modden nimmt immer wieder sehr viel Zeit in Anspruch, sodass das Spielen mit unserem Clan schon öfters zu kurz kam. Hatte aber immer wieder gute Unterstützung bekommen. Modding macht Spaß, man sieht was dabei raus kommt und wenn es den Leuten gefällt, fühlt es sich gut an was für die Community getan zu haben." Plötzlich sagt eine zweite Stimme dicht neben mir: "Ich mache das Mappen hobbymäßig, um mir die Zeit zu vertreiben wenn schlechtes Wetter ist oder wenn ich gerade keinen Bock auf andere Spiele habe", so Herr Toto aus Ennepetal. Himmel, können dieses Burschen sich leise anschleichen und nach ein paar freundlichen Worten und einem Stück Zucker, sind sie auch schon wieder im Dickicht verschwunden.
"...ich würd uns eher wie eine grosse Familie sehen"
Communitys Raymond.L aus Berlin, Betreiber eines Onlinemagazins, erhielt seine ersten Computerweihen, durch einen seinerzeit in den damaligen Osten geschmuggelten C64. Zum Begriff Community, hat er folgende, etwas nachdenklich stimmende Antwort parat: "Ich finde, die Community sollte nicht als Ersatz für soziale Defizite herhalten. Sie ist quasi eine neue Form des gesellschaftlichen Miteinanders, die ergänzend sein sollte, bereichern aber nicht ablösen soll. Wer den Bezug zum realen Umgang verliert und sich auf die virtuelle Scheinwelt verlässt, weil diese unkomplizierter und einfacher erscheint, wird sich emotional zurück entwickeln. Konflikte gehören zum Alltag, und diesen sollte man sich auch stellen. Auch wichtig ist, finde ich, dass die persönliche Reife als Basis vorhanden sein sollte, um unterscheiden zu können, was richtig und was falsch ist. Im Real Life gibt es keine Save-Points." Community aus der Sicht von Andreas L., Chefredakteur einer Gamingseite, sieht für ihn so aus: "Das ist schon sowas wie ein virtuelles zuhause bei uns, für viele. Die Leute kommen fast jeden Tag, ne Menge sicher täglich, schnacken über dies und das und helfen sich bei Problemen oft gegenseitig. Nebenbei holen sie sich noch Infos zu verschiedenen Themen ab." In seiner Funktion als Redakteur für verschiedene Spielepages, frage ich Wilfried S., 21 Jahre alt, was die Motivation ist, die hinter seiner Arbeit steckt. -"Der Spass an der ganzen Sache. Zudem bieten beispielsweise redaktionelle Tätigkeiten Vorteile für das alltägliche Leben, da ich als Redakteur mehr auf die Rechtschreibung und den Satzbau achte. Seitdem ich redaktionelle Tätigkeiten im Internet ausübe, habe ich mich auch in der Schule im Deutschunterricht verbessert.
"Die Community hilft sich gegenseitig und versucht gemeinsam Probleme zu lösen"
Man muss aber auch einmal umgekehrt denken: Wenn ich mich beispielsweise für ein anderes Spiel interessiere und mich darüber informieren möchte, würde ich mich freuen, eine gute Community-Seite vorzufinden, wo ich regelmäßig über Neuigkeiten zu dem Spiel informiert werde. Diese Möglichkeiten will ich anderen Spielern bei den Spielen bieten, wo ich mich näher mit auseinandergesetzt habe. Weiterhin versuche ich als Moderator in einem Forum für Ordnung zu sorgen und beispielsweise auch Konflikte zwischen zwei Communitymitgliedern friedlich und neutral zu lösen. Auch dies lässt sich auf das alltäglich Leben übertragen." Und den Begriff Community erklärt er so: "In einer Community werden schnell Freundschaften gebildet. Die Community hilft sich gegenseitig und versucht gemeinsam Probleme zu lösen. Nach einiger Zeit kommt es zudem vor, dass die Community-Mitglieder sich auch mal privat treffen und nicht im Internet. So lernen sich die Community-Mitglieder persönlich kennen und bauen ihre Freundschaften auch außerhalb des Internets weiter aus." Supportpages Die Landschaft verändert sich nun leicht bei unserem gemeinsamen Streifzug, Schilf, ein paar Frösche quarken und langsam nähern wir uns den freundlichen Leuten, die immer ein offenes Ohr haben für die Problem anderer und helfen wo sie können. - Nein, ich spreche hier nicht von Domian und Pfarrer Jürgen Fliege, sondern von den Helferlein ohne die keine Community lange übersteht und die am Rande des Support-Sumpfes leben, der von zahlreichen Softwarefirmen heute mit jeder Spieleveröffentlichung weiter ausgedehnt wird. Ich tippe dem Ersten auf die Schulter und gehe auch sogleich mit meiner Frage ins Eingemachte: "Wenn man solch eine Supportpage betreibt wie du, die inzwischen auch zu einer Community geworden ist, was ist da der Antrieb, das alles über einen so langen Zeitraum durchzuhalten?" - Kurz und knapp kommt die Antwort: "Spaß am gemeinsamen Hobby, Freude daran Gleichgesinnte zu treffen, Hilfe zu finden und auch weiter zu geben", weiter ergänzt Thomas K. aus Euskirchen, "Ohne Teamgeist geht es nicht. Gerade eine Seite wie unsere, die in so vielen Bereichen Hilfe anbietet, kann nicht von einer Person alleine am Leben gehalten werden. Man braucht ein zuverlässiges Team, auf das man sich verlassen kann und eine Community, die einen unterstützt."
"Ohne Teamgeist geht es nicht"
Auch einen weiteren Aspekt des Onlinelebens kommt an dieser Stelle zum Vorschein: "Ich spiele schon seit Jahren die verschiedensten Games online und habe bei allen, einige klasse Leute kennen gelernt. Was dabei jedoch herausragend ist, dass ich dadurch Leute auf der ganzen Welt „getroffen“ habe – das, was ich heutzutage an Englischkenntnissen vorzuweisen habe, habe ich nicht hauptsächlich durch die Schule gelernt, sondern durch meine Leidenschaft zu Zocken – Importspiele, sowie der internationale Kontakt mit anderen Spielern, Mappern, Moddern und das Beschäftigen mit meinem Hobby insgesamt." Mike E., 36 Jahre alt aus Homburg, ist Serveradmin und Administrator in einem Supportforum und schildert mir sein schönstes Onlineerlebnis: "Mein bewegendstes Erlebnis hatte ich in meiner Anfangszeit von Call of Duty 2. Damals hatte ich einen Server gemietet, auf dem ich nur Anfänger spielen ließ, weil ich die Schnauze voll davon hatte, im Sekundentakt von irgendwelchen Freaks abgeballert zu werden. Auf diesem Server ist mir ein Spieler aufgefallen, der mit seinem Scharfschützengewehr immer wieder die gleichen Verstecke aufgesucht hat und sehr selten Treffer landete, aber oft abgeschossen wurde. Weil es auf Dauer langweilig wurde, diesen Spieler ständig abzuballern, bin ich dann auf die Idee gekommen, mich von hinten anzuschleichen und ihm einen Kolbenschlag zu verpassen. Zuerst wollte ich ihn kurz und schmerzhaft zur Strecke bringen, aber das wäre ja viel zu einfach gewesen. Also habe ich mich direkt hinter ihn gestellt und Geräusche gemacht (Waffenwechsel, Waffe nachladen, Schuss in seinen Fuß, Luftsprünge), in der Hoffnung, dass endlich mal eine Reaktion kommt. Es passiert aber nichts, der Scharfschütze blickte regungslos aus dem Fenster. Dann dachte ich, dass es bestimmt lustig wäre, wenn ich mich als Feind direkt neben ihn hocke und auch aus dem Fenster schaue. Nach ca. 10 Sekunden hatte der Gegner dann endlich kapiert, dass sein Feind direkt neben ihm hockt. Vor Schreck ist er aufgesprungen und dabei aus dem Fenster gefallen. Da ich mich köstlich darüber amüsierte, habe ich ihn dann über den Chat angeschrieben und gefragt, ob er vergessen hat, seine Lautsprecher einzuschalten, weil er mich erst so spät bemerkte. Darauf bekam ich die überraschende Antwort: "Bitte entschuldigen Sie meine Spielweise. Ich bin 67 Jahre alt, körperlich behindert und zudem taub auf beiden Ohren. Ich weiß, dass Sie der Admin auf diesem Server sind und möchte mich bedanken, dass Sie so einen tollen Server für Leute wie mich bereitstellen." Diesen Spieler habe ich noch viele Wochen später auf meinem Server angetroffen und immer wenn sich die Gelegenheit bot, habe ich mich als Zielscheibe zur Verfügung gestellt, damit dieser Spieler auch mal ein Erfolgserlebnis hatte." Ligen Schon von weitem hört man das Klirren der Waffen, das Stöhnen der Zuschauermenge und der aufmerksame Leser erahnt es sicher schon, wir betreten nun "heilige" Ligahallen. In einer Liga versammeln sich interessierte Onlinespieler, um sie als Plattform für gemeinsame Matches und Wettkämpfe zu nutzen. Moritz V. aus Hannover, seines Zeichens Fun-Ligabetreiber, stellt eines gleich zu Beginn des Gespräches klar: "Für mich und meinen Clan gibt es das Wort eSport nicht, wir sind ein Funclan." - "Welche Motivation haben Leute an so einer Funliga teilzunehmen?" frage ich ihn. - "Das ist unterschiedlich. Da ich ja eine reine Funliga ohne irgendwelche Gewinne veranstalte, ist es bei den meisten eigentlich der Spaß sich mit anderen zu messen oder sie stehen halt auf Teamplay. Es gibt natürlich auch die Versessenen, die wie die Irren trainieren und jede Map im Schlaf können, aber das ist in unserer Liga eher die Minderheit." Torben P., 27 Jahre alt und Administrator in er professionell League, schätzt den eSport Bereich so ein: "Wir haben vom Gelegenheitsspieler, über Hardcorezocker, bis hin zu gut trainierten Teams alles im Angebot. Jeder entscheidet ja letztlich selbst wie viel Zeit er in sein Hobby steckt. Viele Teams und Sologamer betreiben diesen Bereich aber schon sehr akribisch, trainieren Taktik und den Aufbau der vorhandenen Locations sehr genau. Und gute Leistung wird bei uns durch entsprechende Gewinne und Preise honoriert, das ist zusätzlicher Ansporn für viele, neben einem gewissen Bekanntheitsgrad in der Szene." Killerspielspieler Lassen wir abschließend, zu unserer pseudowissenschaftlichen Exkursion, nochmal die Gamer zum Thema Killerspiele zu Wort kommen. Hans H. meint dazu: "Ich bin ein Killerspiel-Spieler aber kann virtuelle von realer Welt unterscheiden und verstehe nicht wie man darauf schließen kann, dass es daran liegen soll. Den größten und gröbsten Fehler machen doch wohl die Eltern in der Erziehung." Auch Christian S. aus Bayern sieht das ähnlich und drückt sich noch etwas deutlicher aus: "Man fühlt sich schon ein bisschen angepis..! Da man, meiner Meinung nach, alle Gamer über einen Kamm schert und nicht weiß was dahinter steht oder steckt! Fazit: Dieses Wort nehmen nur Leute in den Mund die keinerlei Ahnung haben." Aber es gibt auch die Stimmen die sagen, diesen Schuh zieh ich mir eigentlich gar nicht an: "Ehrlich gesagt fühle ich mich nicht angesprochen" so Thomas S. und Uwe P. 21 Jahre aus München fügt hinzu: „Auf mich würde so ein Wort eh nur bedingt zutreffen, da ich viele unterschiedliche Spiele spiele. Ein Mensch besteht auch nicht nur aus einer Facette, sondern aus vielen." Auf die direkte Frage, wie er sich fühlt, wenn er mit dem Wort Killerspielspieler konfrontiert wird sagt Marcus B.: "Wie der schnell auserkorene Sündenbock der dafür herhalten muss, dass in unserer Gesellschaft so einiges schief läuft." Schlussakkord Irgendwie bin ich jetzt etwas erstaunt, denn offenbar stimmt meine These, die ich in den ersten Sätzen aufgestellt habe, gar nicht. Ich habe viel gehört über das Wort Gemeinschaft, Freundschaft und Team. Man hört von guten Kontakten, schönen Erlebnissen, von gegenseitigem Helfen und wird manchmal auch etwas nachdenklich beim Lesen. Es ist natürlich nicht alles heile Welt, aber die Onlinegamer sind Menschen wie du und ich und damit ein Teil unserer Gesellschaft. Hier wird nicht einfach nur konsumiert, sondern auch nachgedacht, diskutiert und hinterfragt, natürlich auch hin und wieder gestritten das es kracht oder wenn man es auf das Spielen reduziert, hier gehen viele Menschen ihrem Hobby nach, ein Hobby was Teil ihres Lebens geworden ist. "Homicida-lusorios-lusor" und ich bin einer von ihnen.

KommentareInhalt:Kommentare

Lord|Schirmer29.11.09 19:14
Saubere Arbeit und toller Artikel, es ist ein schön zu lesender Bericht Marc! Wie hier schon suggeriert wird, es ist immer wieder traurig zu sehen, dass Vorurteile so schnell in unserer Gesellschaft gesetzt werden, egal in welchen Bereichen!
Seb6629.11.09 19:20
Stimme dem Schirmer ganz zu!
Klasse gemacht Marc.
the Brain29.11.09 21:42
Ich schließe mich den Anderen an. Echt KLASSE!
Hoxma29.11.09 22:10
Super Artikel. *daumenhoch*
Flyffspielerin30.11.09 15:43
Das ist ein toller Beitrag geworden.
Ich hoffe, Du kannst ihn flächendeckend an den Mann/die Frau bringen, damit sich Deine vielen Mühen gelohnt haben.
R@Z()R30.11.09 15:48
Marc wie immer sehr gute Arbeit ! mach weiter so und viel glück
Corben30.11.09 17:14
Marc,du hast dich mal wieder selbst übertroffen....
FlashBull01.12.09 03:45
Vielen Dank! Ich glaube so langsam fällts auf, dass ich euch alle für die Kommentare bezahlt habe : )

@ Flyffspielerin: ePrison hat bestimmt nichts dagegen, wenn dieser Artikel noch auf anderen Seiten verlinkt wird : )
Corben01.12.09 04:17
psssst Marc,ich verate nicht was du gezahlt hast^^
R@Z()R01.12.09 14:05
hätte mehr sein können *kopfeinzieht* :D
Corben01.12.09 15:02
hmmm...ich hab genug ;)
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Erstellt von FlashBull
Zuletzt online: 3 Jahre 7 Monate
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Aktualisiert
29. 11. 2009 um 06:00
29. 11. 2009 um 06:00
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