Auf nach Venedig!
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Anno 1404: Venedig
17.03.10 15:43 Test
Zu dem überaus erfolgreichen Strategietitel Anno 1404 ist jetzt ein ersten Addon veröffentlicht worden. Es trägt den Titel Anno 1404: Venedig, spielt aber nicht im Untertitel erwähnten Venedig. Wa ...
Im neuen Addon Venedig dreht sich einiges um die Stadt, aber nicht alles. Dieser Stützpunkt auf der Karte ist eine "neue" Stadt, bei der ihr Aufträge erledigen könnt, aber auch Handel treiben ist hier an der Tagesordnung. Venedig erstrahlt im schönen Gewand, kleine Kanäle auf den die Gondoleure mit ihren Schiffchen herum fahren. Also, eine weitere Fraktion in den Welten von Anno 1404, die sicherlich friedfertig ist und eher den Handel mit euch einschlagen würde. Ansonsten spielt sich der Titel wie der Hauptteil des Spiels, es sind auch keine gravierenden Veränderungen vorgenommen worden. Hier und da ein paar Verbesserungen, ein paar neue Inhalte und 15 neue Missionen, die alle nichts miteinander zu tun haben, aber nette Geschichten mit Figuren aus dem Hauptspiel erzählen. Die nehmen zum Teil unerwartete Verläufe, dennoch macht es einen riesigen Spaß die einzelnen Missionen zu spielen und zu gewinnen.

Die Missionen haben zwar nichts miteinander zu tun, dennoch sind sie in Schwierigkeitsgrade eingeteilt. Die leichtesten sind in ein paar Stunden erledigt, die knackigsten brauchen schon mal ein paar Tage. Mittlerweile beträgt meine Spielzeit zusammen knapp 60 Stunden und ich habe immer noch nicht alle Missionen vollendet. Ein ganz schöner Brocken! Die Spielzeit des Addons wurde offiziell auf 40 Stunden festgelegt, der eine schafft es schneller und der andere lässt sich eben ein wenig Zeit. Hier ist der einzelne Spieler nur an die Zeitbegrenzung während der Aufträge begrenzt.



Im Laufe der Spielzeit stellten sich einige Erneuerungen ein, die wir euch kurz erläutern möchten. Zum einen wie angesprochen, können wir jetzt auf die Metropole Venedig ansteuern, in der wir Handeln können, Aufträge einholen und jene abarbeiten. Neue Venezianische Schlachtschiffe, die sehr stark sind, werden im Laufe der Spielzeit über die Ruhmpunkte frei geschaltet. Die Stadt Venedig als solches ist eine Augenweide, gerne hätte ich mir gewünscht, so eine Metropole selber bauen zu können, aber ich bin schon voll damit beschäftigt, eine Homebasis in den nördlichen Regionen und eine im Orient zu erstellen. Dabei vergehen wie im Hauptspiel schon mal je nach Kartengröße fünf bis zehn Stunden Spielzeit. Man kann sich das ganze aber auch ersparen, indem ihr das neue Feature der Ratssitze einer jeden Insel nutzt.



Genug Geld durch Handel gescheffelt, könnt ihr euch bei euren Mitstreitern einkaufen. Dazu besucht ihr einfach die jeweilige Insel und bezahlt für einen Ratssitz, die natürlich umso mehr ihr haben wollt, teurer werden. Ab drei Ratssitzen könnt ihr die Insel bereits übernehmen. Dies ist mit jeder Insel möglich, somit könnt ihr euch voll und ganz auf die friedliche Übernahme konzentrieren. Und auch das ist neu, Militär ade, ... wer drauf wert legt. Es ist jedenfalls möglich, ohne militärische Einheiten durch dieses neue Feature zum Sieg zu gelangen. Solltet ihr euch für die kriegerische Variante entscheiden, habt ihr mit einem neuen Feature, dem Spion die Möglichkeit, die gegnerische Festung zu unterwandern, dass heißt hier und da mal ein Feuerchen legen, die Leute von der Arbeit abhalten oder Aufstände anzetteln.



Die Motivation bleibt nie auf der Strecke. Durch neue Aufträge, auch im großen Umfang, wird die Lust immer weiter geschürt. "Noch das eine Gebäude und die Anbindung fertig stellen", damit meine Arbeiter die neue Burg ausbauen können, usw. Das geht ewig so, jedenfalls ist das bei mir so. Auch die ist neu, ein individuell gestaltetes Schloss nach eigenen Wünschen angepasst. Genau das hat noch neben den vielen Bonusobjekten im Vorgänger gefehlt. Aber recht teuer das Schloss, dafür müssen schon einige Adlige in der Stadt angesiedelt sein. Um den finanziellen Haushalt der immer wachsenden Metropole besser zu überwachen, haben die Entwickler ein neues Gebäude eingeführt. Das neue Vogtei überwacht ständige Kosten der einzelnen Gebäude und bietet so eine Überwachung der laufenden Ausgaben. Auch können hier kleine Notizen für den späteren Spielverlauf niedergeschrieben werden, für sich und dem Koop-Partner.



Auch die neuen Gebäude strotzen wieder nur so vor Details und es macht einfach Spass die wachsende Bevölkerung bei ihrer Arbeit, Freizeit und ihren Saufgelagen zu beobachten. Dabei vergisst man auch schnell, dass man sich auch um andere Dinge kümmern muss, so lange kein Friedensvertrag mit den Kosaren besteht, sind die eigenen Häfen gefährdet, es sei denn, der Ausbau der Häfen hatte zu Anfang Vorrang. Im höheren Schwierigkeitsgrad ist dies auch sehr zu empfehlen, wie oft sind die Kosaren bei mir eingefallen, weil mein Hafen unsicher war. Mist, alter Spielstand musste schon wieder her, aber diesmal das ganze besser gelöst. Das sind auch keine Frustmomente, so wie bei anderen vergleichbaren Titeln, nein hier lernt man daraus und das macht noch ungemein Spaß.

Ist der Singleplayerpart absolviert, steht uns nun frei, ob wir ein Endlosspiel beginnen wollen, oder den neuen Multiplayer-Modus starten. Wir wollen euch aber als nächstes den MP-Modus näher bringen, mit Spannung wartet die Community auf dieses Feature, nun haben es die Entwickler geschafft, diesen einzubauen. Neben dem Hauptspiel und der Erweiterung wird hierbei ein kostenloser Ubisoft-Account benötigt! Ohne diesen bleibt der Button im Menü dunkel und nicht anwählbar.



Multiplayer:
Das neue Herzstück ist der endlich verwirklichte Multiplayer-Modus für die Anno-Reihe. Nicht das wir mit den Missionen genug zu tun hätten, aber der MP-Modus ist einfach ein netter Bonus oben drauf. Er macht Spaß, ist fordernd und stellt ein paar Glückshormone im Siegesfalle bereit. In den Partien gegen deine Gegner, oder mit deinen Freunden könnt ihr in Vierer-Teams, bis zu acht Spieler, Onlineschlachten bis zum Abwinken absolvieren. Dabei steht es euch frei, ob ihr euch friedlich oder feindlich gesonnen seid. Alle neue Features greifen hier wunderbar ineinander und das Balancing haut voll und ganz hin. In den Testspielen keine Abstürzen, Bugs oder ähnliches bemerkt, so wünsche ich mir das immer. Releated Designs zeigt nämlich damit, das es auch anders geht. Kein verbuggtes Gameplay mit dem Start der Verkaufsversion, dass wird sich auch unserer Wertung wieder spiegeln.

Grafik und Sound:
Der Sound ist auch wie im Hauptspiel sehr gut gelungen, die stimmungsvolle Musik passt sehr gut zum Ambiente und wie in anderen Spielen, möchte man diese nie mehr ausstellen. Die Synchronisation der einzelnen Charaktere ist tadellos, keine Aussetzer, Versprecher oder ähnliches bisher aufgefallen. Die Doge von Venedig, Giacomo Garibaldi ist einer der neuen Charaktere, die aufwendig in Szene gesetzt sind und dem Spiel weiteren Bonus einräumen. Sie sind eine echte Bereicherung für das gesamte Spiel!

Die Grafik wurde nochmals gegenüber dem Hauptspiel ein wenig verbessert, so zum Beispiel bei den Militäreinheiten, die nun besser zu unterscheiden sind. Die vielen Details im Spiel lassen dich des öfteren am Flimmerbildschirm festkleben, überall sind kleine Feinheiten, die das Spiel so einzigartig machen. Einzig beim neuen Vulkanausbruch hatten wir mit Frameeinbrüchen zu kämpfen, die sich danach aber wieder beruhigten.

Fazit:
Das nette Aufbau-Strategiespiel erhält auch diesmal 95% und den Gold Award, denn besser kann man es fast nicht mehr machen. Einzig allein, eine ausgiebige Kampagne anstatt der Missionen hätte ich mir gewünscht, aber ansonsten tadellos. Sehr liebevoll gestaltetes Addon, dass den Preis von 30 Euro rechtfertigt!
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Zuletzt online: 1 Jahr 3 Monate
Kategorie:
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17. 03. 2010 um 15:43
17. 03. 2010 um 15:43
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