Prügelgrüße aus Fernost
BlazBlue: Calamity Trigger - Article - Prügelgrüße aus Fernost
BlazBlue: Calamity Trigger
02.04.10 23:30 Test
In Japan und den USA konnte das Beat ’em Up bereits ausgezeichnete Kritiken einfahren sowie reichlich Fans um sich scharen. Ist das Prügelspiel mit seiner 2D-Grafik und dem Anime/Manga Stil, dass n ...
Wie im Vorwort schon angesprochen, ist Blazblue: Calamity Trigger in Japan und den USA bereits schon seit einiger Zeit erhältlich. Nun hat das Prügelspiel auch den Weg nach Europa gefunden und möchte auch dort zahlreiche Beat ’em Up Spieler in seinen Bann ziehen. Gleich vorweg nehmen möchte ich hier schon einmal, dass einen eine leicht angepasste bzw. übersetzte Fassung des Spiels erwartet, die aus einem Mix der Sprachen Japanisch, Englisch und Deutsch zusammengeschustert wurde. Anfangs noch etwas gewöhnungsbedürftig, möchte ich nach einiger Ingame-Zeit die Original-Stimmen der Charaktere allerdings nicht wirklich ins deutsche synchronisiert bekommen. Dafür sind jene einfach gesagt zu originell und passen bei diesem Spiel gerade zu wie die Faust aufs Auge.



Etwas enttäuscht hingegen, bin ich von der Umsetzung des Story-Modus. Na gut, bei einem Beat ’em Up spielt die Hintergrundgeschichte meist nicht wirklich eine große Rolle, aber wenn sie wie bei diesem Titel nun mal vorhanden ist, legt man auch einen gewissen Wert auf Umsetzung sowie Präsentation des Ganzen. Das mir dort nur Standbilder eingeblendet werden, kenne ich schon vom aktuellen Genre-Vorzeigespiel Street Figther IV. Bei den hier nun immens auf mich einprasselnden Textpassagen, könnte ich eventuell auch noch ein Auge zudrücken. Aber dass man zum Teil vor einem schwarzen Bildschirm sitzt, inklusive einem vor sich hin tickernden Text, lässt einen die Story wahrlich nur schwer ertragen. Da können die einzelnen Charaktere, die alle ihren ganz persönlichen Story-Verlauf haben, auch noch so coole Statements von sich geben, der fade Beigeschmack bleibt.

Neben dem Story-Modus, kann Blazblue: Calamity Trigger zum Glück noch einige andere Spielvarianten vorweisen. So stehen Dir zum schnellen Spieleinstieg die Optionen Training, Arcade, Score Attack, Versus und Network. zur Verfügung. Während Du Dir im Trainingsmodus Deine gegeneinander antretenden Kontrahenten selbst aussuchen kannst, heißt es bei Arcade gegen alle im Spiel vorhandenen Kämpfer Dein bestes zu geben. Von denen gibt es, Dich selbst als Kontrahent mal außen vor, insgesamt 12 an der Zahl. Zu diesem aber später mehr. Der Score Attack erklärt sich eigentlich schon von selbst, hier gilt es natürlich möglichst viele Punkte für sich heraus zu schlagen.



Die beiden zuletzt genannten richten sich speziell an Spieler, die es wirklich wissen wollen. So kannst Du entweder mit zwei Controllern gegen einen Freund vor Ort oder via Xbox Live die Herausforderung gegen Spieler aus der ganzen Welt annehmen. Hierzu stehen zahlreiche Optionen zur Auswahl. So kannst Du Dir unter anderem vor einem Duell Deine Gegner genau anschauen, den Fight mit gleichstarken Kontrahenten ausführen oder einfach nur als Zuschauer einem Kampf beiwohnen.

Nun zu den Charakteren des Spiels. Wer meint, dass man bei diversen anderen Beat ’em Up Titeln, nehmen wir mal wieder Street Fighter IV, schon recht abgefahrene Kämpfer antrifft, wird bei BlazBlue recht schnell eines besseren belehrt. Nicht nur der bereits angesprochene Anime/Manga Stil verleiht den Charakteren seinen ganz besonderen Charme, auch deren Erscheinungsbild und die angewandten Attacken sind schon recht außergewöhnlich. So verwandelt sich die Katze der Kämpferin Rachel Alucard mal eben in einen Schirm, ein Kissen oder auch in eine Kanone. Nicht ohne ist auch das Geistwesen namens Arakune, dass ständig seine Form ändert und einem hin und wieder als großes Maul seine Zunge entgegenstreckt.



Natürlich gibt es, wie es sich für ein Japano-Prügler gehört, auch was fürs Auge geboten. So erinnert die leicht bekleidete Kämpferin Litchi-Faye-Ling mit ihrer großen Oberweite und der Brille stark an eine Dame namens Bayonetta, die ja in gleichnamigen Spiel ebenfalls mit ihren Reizen aufzutrumpfen wusste. Aber auch die im Netz in Sachen BlazBlue gern in Szene gesetzte schießwütige Noel Vermillion, konnte offensichtlich wohl schon zahlreiche Fans für sich gewinnen. Wer sich bei solchen Charakteren nicht angesprochen fühlt , kann aber auch auf Figuren wie Ragna the Bloodedge ausweichen, die eher dem durchschnittlichen Bild eines Beat ’em Up Kämpfers entsprechen. Insgesamt gesehen, sollte eigentlich für jeden etwas dabei sein.

Wenn man von den Charakteren spricht, kommt man zwangsläufig nicht um die Grafik des Titels herum. Obwohl ich mich nicht gerade als Retro-Fan bezeichnen würde, spricht mich die „2D-Optik“ von BlazBlue doch überraschend positiv an. Wobei ich anmerken muss, dass dies nur die Kämpfer betrifft. Die Umgebung bzw. Stages kommen nämlich in einer detailreichen 3D-Ansicht daher. Dass es hier sehr farbenprächtig zugeht, wird sich jeder der den Ursprung des Spiels kennt, sicher denken können. Besonders profitieren tun davon die einsetzbaren Spezial-Attacken, welche dadurch besonders zur Geltung kommen und nicht selten den ganzen Bildschirm hell aufflimmern lassen. Dieses farbenprächtige 2D-Geprügel wird garantiert nicht jedermanns Sache sein. Für Retro – bzw. Nipponfans hingegen natürlich ein Traum.



In Sachen ausgeglichenem Kampfsystem, spare ich mir mal das Aufzählen sämtlicher Spezial-, Konter- und Blockattacken. Wäre das Kräfteverhältnis nämlich nicht vernünftig verteilt, hätte der Titel es kaum geschafft, bereits so viele Fans für sich zu gewinnen. Auch der sofortige Einzug in die größte deutsche Konsolenliga, spricht schon für sich allein. Über allem steht, wie bei jedem anderen Prügelspiel, vor allem das genaue einstudieren des Kampf- und Deckungssystems aller im Spiel vorhandenen Figuren.

Fazit:
Das sich Blazblue: Calamity Trigger großer Beliebtheit erfreut und bereits hohe Pressewertungen für sich verbucht, kann ich einerseits recht gut nachvollziehen. Die gelungene 2D-Optik, die originellen Charaktere und deren außergewöhnliche Attacken wissen durchaus zu gefallen. Andererseits weiß ich jedoch nicht, ob man für dieses Spiel im Allgemeinen eine Kaufempfehlung aussprechen sollte. Meiner Meinung nach richtet sich dieser Titel hauptsächlich zu sehr an Fans von Manga&Co sowie an gestandene Beat ’em Up Spieler.
Wer mit dem japanischen Stil nichts anfangen kann und obendrein als Genre-Einsteiger die Welt von BlazBlue betritt, wird dem Titel wohl nur bedingt etwas abgewinnen können.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von LidoKain
Zuletzt online: 8 Jahre 8 Monate
Kategorie:
Test
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Aktualisiert
02. 04. 2010 um 23:30
02. 04. 2010 um 23:30
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