Die Kammer der Pandora
Borderlands - Article - Die Kammer der Pandora
Borderlands
30.10.09 11:43 Test
Begebe dich auf die Suche zur geheimnisvollen Kammer in den Outlands von Pandora. Hört sich spannend an, ist es aber im Ganzen dann doch nicht. Kann Borderlands die Erwartungen wirklich halten, die a ...
Hast du sie auch schon gehört, die Legende von der Kammer? Nein, nun gut dann will ich von ihr erzählen. In den düsteren Landen von Pandora verbirgt sich eine geheime Kammer, mit einem riesigen Schatz. Jeder Outlaw der davon vernimmt, macht sich sogleich auf die Suche danach, doch bis hier konnte es keinem gelingen, diese Kammer ausfindig zu machen. Das klingt wie ein neues Abenteuer des Indianer Jones, voller Mythen, verwegener Gestalten und unendlich vieler Rätsel, die gelöst werden müssen. Borderlands will genau diese Geschichte erzählen, so jedenfalls die Ambition der Entwickler Gearbox , also lasse ich die Reise beginnen und die damit verbundenen Probleme. Bevor es los geht, sich auf die Suche der verborgenen Kammer zu begeben, sollte ich mir erst einmal einen ordentlichen Charakter zulegen, auch wenn ich den eigentlich schon habe. In Borderlands stehen mir vier jener zur Auswahl, wovon sich aber keiner groß in der Spielweise zu Beginn unterscheidet, außer der Bezeichnung den dieser trägt und den Spezialfähigkeiten, die jeder Charakter mit sich bringt. So habe ich die Auswahl zwischen dem Soldaten, dem Jäger, dem Berserker und einer weiblichen Darstellerin, die Sirene. Ich entscheide mich kurzerhand für den Soldaten, passt auch irgendwie zu meiner persönlichen Ausstrahlung am besten (*hust*). Zudem besitzt dieser die Fähigkeit, ein Standgeschütz aufstellen zu können. Just befinde ich mich im Intro des Spiels. Ich hänge in einem Truck mit übel riechendem Fahrer und billigem Akzent fest, der mir erste Informationen zukommen lässt, nachdem ich mir einen der verfügbaren Charaktere ausgewählt habe. Natürlich Betreffs der Kammer. Oh, watt nu, eine geheime Stimme spricht zu mir, weiblich, was die Überraschung angenehmer werden lässt. Sie sprudelt was von Vertrauen und ihr Glauben schenken, aber vor allem davon, das ich tun soll was sie mir sagt. Durch die tägliche Übung in meinem realen Leben, wo ich auch ständig mit Stimmen konfrontiert bin, die kein Körper zu haben scheinen, folge ich dieser natürlich, bereitwillig. Nachdem all diese Dinge geklärt sind, fordert der etwas fettleibige Fahrer mich auf, den Truck zu verlassen, was ich selbstverständlich auch tue. Anschließend werde ich von einem Techno verirrten Mini Robo weiter in das Spiel eingeführt. Gearbox gibt sich hier alle Mühe, etwas Witz ins Spielgeschehen einzubringen. So ist und bleibt der irre Robo nicht der einzigste Charakter im Verlaufe des Spiels, der einem ein kleines Schmunzeln abringen kann. Skurrile Gestalten gibt es einige. Leider gilt das nur für einzelne NPC´s, denn der Rest der sich in Pandora verirrt hat, ist mehr als enttäuschend. Wer hier als geübter Rollenspieler an den Start geht, muss seine Erwartungshaltung rasch nach unten schrauben. Auch wenn sich Borderlands als Rollenspiel-Shooter tarnt, so hat dies soviel mit Rollenspiel zu tun, wie die aktuelle Bundesregierung mit ordentlicher Politik. Gearbox hat sich bemüht, dieses Element fest ins Spiel einzubauen, allerdings ist mehr als ein Sammeln von unbrauchbaren Gegenständen in Hülle und Fülle nicht daraus geworden. Auch wurde versucht, die mittlerweile übliche Einteilung in den drei Grundfarben, den Werten der Items zuzuweisen, Grün, Blau und Lila, was erfahrene World of Warcraft Spieler wohl in Fleisch und Blut übergegangen sein sollte, allerdings in Borderlands eher für Verwirrung sorgt, als Nutzen. So gibt es zwar eine Vergleichsfunktion, die einem hilft zu entscheiden ob der Gegenstand was taugt oder nicht, aber die Attribute dabei eher unwichtig sind. Hier entscheidet man wohl eher nach dem Level, des Items. Das ist wirklich schade, da dies genau das ist, worauf Rollenspieler achten. Hatte ich am Anfang noch die Ambition mich darauf zu konzentrieren, verflog dies schnell in der Unbedeutsamkeit. Was allerdings deutlich zu spüren ist, ist die Waffe schlecht, ist auch das Aiming schlecht, beziehungsweise das Spielen deutlich schwerer. Wobei es auch dabei bleibt, denn Rüstungen oder spezielle Items wie Ringe, Kopfschutz oder dergleichen, gibt es in Borderlands nicht. Mit jedem Levelanstieg erhalte ich einen Skill-Punkt, den kann ich dann in einen von drei Hauptattributen anlegen. Das war es dann aber auch schon. Wenn Gearbox schon solche Elemente einbaut, warum dann nicht konsequent. So finde ich Items die fünf bis zehn Level höher sind, in Gebieten die aber genau meinem Level entsprechen. Diese muss ich dann verkaufen, da der Platz in meinen Taschen für all die Dinge die ich finde, nicht annähernd ausreicht. Auch wenn ich die im Verlauf weiter aufrüsten kann. Für mich hinterlässt dies einfach den Eindruck, das man hier dem Spiel etwas Tiefe verleihen wollte, aber den Gedanken nicht zu Ende gedacht hat. Grafik mal anders Das sich Gearbox auf eine Änderung des Grafikstiles eingelassen hat, mag ein zweischneidiges Schwert sein. Zum einen trägt der neue Comic Look zu etwas einzigartigem bei und der Wiedererkennungswert steigt natürlich enorm. Zum anderen mag man da wohl viele auf den ersten Blick mit verschrecken. Mir persönlich hat dieser Stil zu Beginn überhaupt nicht zusagen können, aber ich komme nicht umhin einzugestehen, das nach einigen Spielstunden der Charme und der Witz des Spiels, dem optischen gerecht wird. Allerdings hilft das alles nichts, wenn die Eintönigkeit durch diesen Comic-Zeichner sich im Verlauf immer mehr breit macht. Wie gesagt, das Konzept geht auf und hier haben die Entwickler wirklich etwas zeitloses geschaffen, aber gefallen muss dies eben noch lange nicht. Zumal sich Borderlands sowieso nicht allzu erst nimmt, ob aus Defiziten oder gewollt das mag jetzt mal dahin gestellt sein. Ein Fallout 3 Look hätte dem Titel sicher auch nicht schlecht gestanden. Gameplay und KI Meinen Helden kann ich tadellos steuern, alles ist in gewohnter PC-Tastatur-Manier platziert und lässt kaum Wünsche offen. Waffenauswahl, Menüs und Interface sind gut durchdacht und fügen sich wunderbar in den Spielfluss ein. Einzig vielleicht das Aufmunitionieren hätte eine "all complete" Funktion gebrauchen können. Denn habe ich meine Munitionskapazität später ordentlich aufgepimmt, muss ich mehrfach auf Neukauf klicken, bis das Limit erreicht ist. Gerade da im späteren Verlauf der Schottermangel keine Rolle mehr spielt, wäre das eine wünschenswerte Option gewesen. Was in typischen ausgereiften Rollenspiel meist der Fall ist, ist das die Gegner ihrem Level entsprechend den selben Schaden austeilen beziehungsweise einstecken. In Borderlands ist es mir mehrmals passiert, das einige Gegner sich rasch haben beerdigen lassen und andere selben Typs richtig viel Munition kosteten. Das ist übrigens auch ein weiterer Kritikpunkt, der hier aber nur subjektiver Natur ist, denn Spieler mit weniger Rollenspielerfahrung werden dies kaum bemerken, oder als Negativ einstufen, das sich Borderlands irgendwie unfertig an fühlt. Weiterhin kann man Fahrzeuge, oh Entschuldigung, ein Fahrzeug nutzen um sich schnell von A nach B transportieren zu lassen. Oder einfach mal eben ein paar Erfahrungspunkte zu sammeln, indem ich alles Niederwalze was sich so auf den Wegen finden lässt. Dabei ist die Steuerung wieder so was von simpel, das sie sogar etwas Übung erfordert. PC Spieler sind es gewohnt, per WASD und Maus ein Fahrzeug ordentlich durch die Gegend zu schippern. Borderlands geht da mal eben 3 Schritte zurück, denn hier brauche ich nur die W und S Taste für nach vorne und für zurück, den Rest erledige ich mit der Maus. Das ist so einfach, dass ich eine Weile brauche mich auf dieses Niveau runter zu begeben. Hat man dies aber erstmal verinnerlicht, macht das Fahren richtig Laune. Zumal Ein- und Ausstieg richtig klasse in den Spielfluss integriert wurde. Einzig das ständige Anecken an irgendwelchen Kanten, stört etwas. Zudem lässt sich die Karre auch im Duett benutzen, neben dem Fahrersitz gibt es noch einen weiteren am Geschütz. Die Gegner KI in Borderlands ist ebenfalls auf niedrigem Niveau gehalten. Wenn diese sich mal in Deckung begeben, muss das wohl schon rauchende Köpfe verursachen. Selbst die Bosskämpfe erfordern kein wirkliches taktischen Vorgehen, durchhalten und genug Munition mitbringen, dann fallen sie am Ende alle. Auch wenn die Bosse gut präsentiert sind, etwas Anforderung hätte nicht schaden können. Zumal im Co-op Modus keine Klassen spezifische Notwendigkeit besteht, es ist also egal, wer sich mit mir noch in der Gruppe befindet. Multiplayer gibt es auch Na, ich will diesen mal nicht als Multiplayer bezeichnen, dies ist eher eine Art Co-op Modus, wo bis zu vier Spieler daran teilnehmen können. In der Lobby kann nun je nach Lust und Laune einem laufenden Spiel beigetreten werden, oder es wird ein eigenes aufgesetzt. Solltest du mit deinem Einzelspieler-Charakter einer Partie joinen, levelt dieser dann auch selbstverständlich mit. Aber auch die Kosten für gelegentliches Ableben muss dieser dann tragen. Im Grunde kann dieser Modus recht nützlich sein, um sich Hilfe für bestimmte Quests zu holen, sollten die alleine nicht zu packen sein. Vorausgesetzt du findest jemanden, der in deinem Level-Bereich oder sich darüber befindet. Alternativ gibt es dann noch einen Netzwerkmodus, für lockere LAN- Partys. Auch wenn dies nett gemeint ist, denn wer spielt nicht gerne mit anderen zusammen, so sind diese Arten des Online Spielens eher untauglich, eher für die Kurzweil, und genauso halbherzig implementiert, wie so vieles in Borderlands. Wobei der Netzwerkmodus, dann schon eher Sinn macht. Fazit Was ist Borderlands nun wirklich? Hier scheiden sich wohl die Geister, denn der Titel ist oberflächlich betrachtet eine gelungene Mischung aus Rollenspiel und Shooter-Elementen. Beides nicht wirklich konsequent eingebaut, aber in der Kombination eben richtig unterhaltend. Der Witz kommt nicht zu kurz und die Optik ist abgefahren. Ich denke für jeden Spieler, der nicht besonders ambitioniert einem Genre folgend, seine Spiele aussucht, kann dieses Spiel bedenkenlos empfohlen werden. Wer also keinen Wert auf Tiefe und fesselnde Geschichten legt, wird hier ordentlich bedient. Wir haben in Borderlands alles was ein grundsolides Spiel braucht, nur wer mehr erwartet oder sogar auf wochen- bis monatelanger Motivation hofft, wird sicher enttäuscht werden, denn dies kann Gearbox neustes Werk nicht erfüllen. Was wirklich Schade ist, den die Voraussetzungen sind durchaus gegeben. Auch wenn Borderlands noch längst nicht vollkommen Bugfrei ist, so werden wohl die in Kürze erscheinenden Patches dafür sorgen. Alles im allen stimmt hier Preis-Leistungs Verhältnis, die Wertung lehnt sich mit einem guten Durchschnitt zurück und genießt die Zeit im Spiel.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

KommentareInhalt:Kommentare

Nino06.11.09 23:12
Also mit Stalker als Empfehlung wär ich vorsichtig. Das Game hat schon sehr viele Bugs ... und der Multiplayer ist Käse.

Borderlands find ich da definitv besser. Und im Coop ist das Spiel übrigens unschlagbar! ;)
FlashBull07.11.09 02:35
Soso der Nile hört also Stimmen : ) und, was sagen die dann so, sowas wie: "Du wirst dein Leben lang an ePrison rumbasteln müssen" und danach lachen die bestimmt ganz irre : ))
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Erstellt von nilius
Zuletzt online: gerade
Kategorie:
Test
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Aktualisiert
30. 10. 2009 um 11:43
30. 10. 2009 um 11:43
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