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Call of Juarez: Bound in Blood
18.07.09 10:00 Test
"Spiel mir das Lied vom Tod" und "Die glorreichen Sieben" war gestern. Mit "Call of Juarez: Bound in Blood" hat der Wilde Westen nun auch sein Aushängeschild im Videospielgenre.
Mit dem Western-Szenario hebt sich der Ego-Shooter Call of Juarez: Bound in Blood etwas vom üblichen und angestaubten Hintergrund des Zweiten Weltkrieges in diesem Genre ab. Dieses möchte zwar keiner missen, doch hin und wieder etwas Abwechslung wünscht sich insgeheim doch jeder. Seit ihr es bei WW2-Titeln mittlerweile gewohnt, auch mal die Rolle der "bösen" Deutschen zu übernehmen, werden einige von euch beim neuen Call of Juarez Teil garantiert etwas stutzen. Nicht darüber, das es euch Anfangs mitten in den amerikanischen Bürgerkrieg verschlägt, sondern das ihr für die Südstaaten in die Bresche springen müsst, die unter anderem ja gerne die Sklaverei beibehalten hätten. Im Nachhinein gesehen, hätte man den Helden dieses Spiels zu Beginn aber auch schlecht der Gegenseite zuordnen können. Haben diese doch nur reges Interesse an Blei, Weib und Gold. Sich für etwas anderes Einzusetzen, liegt diesen erstmal gänzlich fern.



Story
Wie gesagt, beginnt die Geschichte der McCall Brüder Ray und Thomas im Bürgerkrieg zwischen den amerikanischen Nord- und Südstaaten zur Mitte des 19.Jahrhunderts. Dort leisten beide auch einen erstklassigen Dienst beim verteidigen der Heimatfront. Nur als sich die Front verschiebt und ihre Farm und Familie in Gefahr gerät, sagen sie kurzerhand Goodbye und desertieren vom Kriegsschauplatz. Dabei haben sie die Rechnung aber ohne Colonel Barnsby gemacht, der einen Bluteid darauf geschworen hat, allen Deserteuren ihre gerechten Strafe zukommen zu lassen. Auch wenn der Krieg schon längst verloren ist.
Zu spät am Sterbebett ihrer Mutter eingetroffen, eine verwüstete Farm und ein durchgeknallter Colonel bewegen die McCalls sich erstmal in Richtung Westen abzusetzen. Dort angekommen dauert es nicht lange, bis diese vom Gerücht des sagenumwobenen Schatzes von Juarez erfahren. Neben Thomas und Ray gibt es auch noch den kleineren und bibeltreuen Bruder William, der aber hauptsächlich nur den erzählerischen Part übernimmt.



Nach dem Start des Story-Modus verschlägt es mich als Ray sofort in die Schützengräben der konföderierte Truppen. In bekannter Ego-Shooter-Manier geht es auch gleich zur Sache. Ein durchbrechen der Frontlinie hier verhindern und einen Angriff dort vereiteln. Im Gegensatz zu vielen anderen Spielen, werdet ihr hier vergebens nach einem Tutorial suchen. Alles wichtige was ihr wissen müsst, haben die Entwickler versucht gleich direkt ins Geschehen mit einzubauen. Die Steuerung hebt sich nicht von anderen Spielen dieses Genres ab, so dass ihr euch bei Bound in Blood sofort zurecht finden werdet. Die Waffenauswahl ist zwar nicht sehr umfangreich, richtet sich wohl aber nach dem, was zur damaligen Zeit zur Verfügung stand. Trotz der geringen Auswahl kam ich aber trotzdem manchmal in´s straucheln, ist es doch leider manchmal schwer zu erraten, welchen Colt man gerade in den Händen hält. Nicht unwichtig, wenn ihr mit Vorliebe eine schnell nachladende Waffe in den Händen halten möchtet. In nicht wenigen Situationen des Spiels entscheidet dieses über sein oder nicht sein.

Dead or Alive
In vielen Kapiteln könnt ihr euch zu Beginn entscheiden, wem der beiden McCall Brüder ihr spielen möchtet. Entscheidet ihr euch für Thomas, könnt ihr besser mit dem Gewehr umgehen und greift auch öfters mal zum Lasso. Ray hingegen ist der Revolverexperte und der Mann fürs Grobe. Er tritt gern die ein oder andere Tür ein und wirft mit Dynamit um sich. Dadurch wird zwar der Verlauf der Story nicht sonderlich beeinflusst, soll aber entscheidend sein, welches Level als nächstes folgt. Neben den normal zu absolvierenden Missionen erhaltet ihr auch die Chance, euch etwas Geld nebenbei zu verdienen. Solltet ihr also ein Auge auf eine bestimmte Waffe geworfen haben, euch aber noch etwas Kleingeld fehlt um euch diese zuzulegen, solltet ihr beim örtlichen Waffenhändler eures Vertrauens einen Blick auf die dortigen "Wanted"-Plakate und Job-Ausschreibungen werfen. So könnt ihr euch zum Beispiel einige Hundert Dollar dadurch verdienen, dass ihr gestohlene Rinder ihren Besitzern zurück bringt.

Wie mittlerweile schon üblich in Shooterspielen, habt ihr auch bei Bound in Blood die Option hinter diversen Gegenständen in Deckung zu gehen. Der Westernshooter hat aber auch seine eigenen speziellen Features. Da wäre zum Beispiel der so genannte Konzentrationsmodus, mit dem ihr in bestimmten Situationen eine Zeitlupe abruft. Befinden sich in diesem Moment mehrere Gegner in eurer näheren Umgebung, könnt ihr diese nacheinander anvisieren bzw. markieren. Nach Ablauf der Zeitlupe wird euer Revolverheld diese dann in Sekundenschnelle mit blauen Bohnen versorgen. Dieses Feature ist nicht immer verfügbar und muss durch eine vorgegebene Anzahl von Kill´s aufgeladen werden.
Natürlich dürfen bei einem Westerngame die Revolverduelle nicht zu kurz kommen. Jene wurden vom Entwickler zwar sehr gut in Szene gesetzt, besitzen aber auch reichlich Frustpotenzial. Vielleicht kam es mir nur so vor, aber irgendwie reagierte die Steuerung hier etwas zu träge. Nicht selten brauchte ich zig Anläufe um meinem Gegenüber in die ewigen Jagdgründe zu schicken. Böse Stimmen behaupten, dass dieses auch an der nachlassenden Reaktionsfähigkeit im Alter liegen könnte. Danke.



Der Mehrspielermodus zu Call of Juarez: Bound in Blood wurde im Einklang mit dem Einzelspielermodus entwickelt. Auf insgesamt acht Maps können sich hier bis zu zwölf Spieler mit 15 verschiedenen Waffen messen. Neben den klassischen Deatmatch-Varianten die hier auf die Namen Shootout und Posse hören, bietet Bound in Blood noch die drei weiteren Modi Wanted, Manhunt und Wild West Legends. Während ihr bei den erstgenannten dem Namen nach jemanden jagen muss bzw. selbst der Gejagte seit, handelt es sich bei letztgenannten um einen neuen Teambasierenden Modus. Dort muss ein Team verschiedene Missionsziele erreichen. Das gegnerische Team muss nun unter einem gewissen Zeitlimit versuchen, das andere Team daran zu hindern, die Missionsziele zu erreichen. Die entsprechenden Mehrspieler-Karten haben immer ein bestimmtes Motto und basieren auf Geschehnisse aus der Zeit des Wilden Westens.



Fazit:
Wer den Zeiten des Wilden Westens etwas abgewinnen kann, macht mit Call of Juarez: Bound in Blood nichts falsch. Dieser Titel bietet wirklich alles, was man mit dieser Zeit verbindet. Seien es nun spannende Revolverduelle, skalplüsternde Rothäute, rasante Kutschfahrten oder einsame Ritte durch die Prärie. Man merkt dem Spiel an, das sich die Entwickler hier nicht nur halbherzig ans Werk machten. Neben dem Szenario sorgen vor allem auch die hervorragende Grafik und der stimmungsvolle Musik für die richtige Western-Athmosphäre. Diese wird nur durch die teils unterirdischen Synchronsprecher mal wieder etwas in Mitleidenschaft gezogen.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

KommentareInhalt:Kommentare

Laslo_die_Ente19.07.09 15:59
Find ich deutlich besser als den 1. Teil.

Die Inszenierung is echt klasse.

Aber nen paar kleine Macken hats aber.

z.B.:

Find ich die Steuerung in Duellen zu schwammig.
Genauso nerven einige Übersetzungsfehler wie "rostiger Bogen" und ich finde es gibt zu wenig Gesichter für die Zivilisten, mir is es schon oft passiert das wen ich einen Gegner erledigt habe, ich ihn kurze Zeit später als Zivilist wieder sehe!
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Erstellt von LidoKain
Zuletzt online: 8 Jahre 8 Monate
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
18. 07. 2009 um 10:00
18. 07. 2009 um 10:00
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