Das Abenteuer-Angelspiel ohne Angeltiefgang
Call of the Wild: The Angler - Article - Das Abenteuer-Angelspiel ohne Angeltiefgang
Call of the Wild: The Angler
01.09.22 15:03 Test
In diesem Artikel stelle ich dir Expansive Worlds neustes Spiel vor. Warum The Angler jedoch keine Simulation ist, das liest du hier.
Call of the Wild: The Angler ist knapp fünf Jahre nach dem Release von theHunter: Call of the Wild ein neuer Titel aus dem Hause Expansive Worlds, herausgegeben von Avalanche Studios. In meinem neusten Vorstellungsvideo führe ich die Avalanche Studios zwar immer als Entwickler an, aber tatsächlich sind Expansive Worlds die maßgeblichen Entwickler bei dem Spiel. Doch ist dies nicht wieder nur einen neues Fischer-Spiel auf dem Markt?! Stell dir einfach eine Mischung aus theHunter und einem Angelspiel vor. Das Ergebnis siehst du hier. In der Review stelle ich dir wichtige Elemente des Spiels vor, was man alles erleben kann und wie man es als Entwickler vielleicht nicht machen sollte. Denn der eigentliche Schrecken folgte gleich nach dem Release.

Willkommen im Golden Ridge Reserve

Beginnen tue ich einmal ganz ruhig. Call of the Wild: the Angler ist ein Angelspiel mit vielen Abenteuerelementen. Grundlegend war die Idee der Entwickler, die DNA von theHunter zu nehmen und sie mit einem Fischspiel zu kombinieren. Dabei sollte aber keinesfalls das massenhafte Angeln der Fische im Vordergrund stehen, sondern das Wandern, hier und da mal angeln und das Genießen der großen Spielwelt. Kurz und knapp: Wir befinden uns im Golden Ridge Reserve, ein fiktiver Nationalpark in Wayoming, USA. Wie wir es von Expansive Worlds kennen, ist die Spielwelt enorm groß. Augenscheinlich sogar etwas größer als die Karten bei theHunter. Es gibt drei Regionen. Die typische Angler Region mit viel Grün, ein paar Bergen und viele Täler mit Teichen. Weiter östlich, hinter einem Bergmassiv, folgt dann eine schroffere und kargere Landschaft. Ebenfalls mit einigen kleinen Teichen, ein paar Seenen und Flüssen. Das richtige Highlight liegt aber ganz im Osten. Angelehnt an die Umgebung des Grand Canyon, gibt es eine staubige und sehr steinige Umgebung mit einen tollen orangenen Farbton. Hier sind vermehrt Seen und Flüsse vorhanden. Entsprechend der Regionen findet man auch an unterschiedlichen Stellen verschiedene Fischarten. Insgesamt gibt es 12 Stück.

Alle werden im Reiter “Handbuch“ aufgeführt. Dort findest du deine letzten Fänge, eine Übersicht darüber, was du bereits gefangen hast und die Highscore, sowie gefundene Objekte, Notizen, Figuren und Münzen. Theoretisch das Sammelsurium rund um mein Abenteuer in diesem Nationalpark. Im Handbuch gibt die Übersicht der Fische auch preis, wie man sie am besten fangen kann. Unterm Strich beißen nicht alle Fische auf die gleiche Angelmethode oder mit dem gleichen Köder an. Leider musste ich feststellen, dass die Angaben sich manchmal doch etwas unterschieden und ein fokussiertes Fischen auf eine Art sehr erschwert wird. Doch zuerst weiter noch mehr zum Spiel. Wo ich gerade bei den Reitern im Pausemenü bin: Es gibt eine Kartenübersicht, den Rucksack, die Ruten (Die Zusammenstellung einer entsprechenden Angel), das Tagebuch, Handbuch und das Profil. Im ESC-Pausemenü sind die technischen Optionen versteckt. (Grafik, Sound, Steuerung, Mehrspieler…) Im Tagebuch, was mich direkt von Anfang an begleitet, gibt es Tutorialmissionen, Dienste und Spielanleitungen. Tutorialmissionen sind bereits seit Beginn des Spiels vorhanden. Parkaufseher Clayton Johnson leitet das Ganze und gibt die ersten Ziele vor. An Aushängen kann ich allerdings auch Grundlagen in den Bereichen Spinn-Fishing, Autofahren, Boot-Fahren und Posen-Angeln absolvieren.

Meine Fortschritte mit Erklärungen werden erst nach dem Abschluss der Grundlagen in der Spielanleitung eingetragen. ACHTUNG: Eines der größten Kritikpunkte finde ich hierbei, dass man angenommene Grundlagenmissionen nicht streichen lassen kann. Ich kann die Verfolgung dieser Missionen zwar abschalten (sie wird dann auf der Karte nicht mehr gezeigt) aber herausnehmen aus der Liste kann ich sie nicht. Weiterhin kann man nur immer zwei Tutorialmissionen gleichzeitig in der Liste haben. Solange nicht eine der beiden absolviert wurde, kann ich keine weiteren mehr aufnehmen. Wenn man dann noch 3-4 Stunden auf ständiger Suche nach einer Fischart ist, die man versucht dort zu fangen, wo die Markierung gesetzt wurde aber diese Fischart dort nicht vorhanden ist, dann ärgert das einen schon sehr. Und da kommt auch schon die nächste Kritik: Ungenaue Angaben über Vorkommen, Angelmethoden und Köder! Zum Beispiel ist Posen-Fischen in diesem Spiel so zeitaufwändig und nutzlos, das man am besten nur Spinn-Fishing macht. Denn hier bekommt man wenigstens nach 2-3 Minuten mal einen Biss. Aber zu den Kritiken komme ich noch. Weiterhin im Tagebuch werden auch Dienste angeführt. Das sind Erledigungen, welche ich für Clayton Johnson im Golden Ridge Reserve erledigen kann.

Dabei handelt es sich in erster Linie um Berichterstattungen. Kranke Bäume, schädliche Pflanzenarten, besondere Objekte oder auch Dinosaurierknochen. Ich kann so vieles Melden und bekomme dafür noch Erfahrungspunkte und Geld. Schade nur, dass das Spiel nicht anzeigt, wie weit ich im Fortschritt mit den Berichten bin. Fairerweise sind entsprechende Objekte aber grafischen und soundtechnisch markiert. Zusätzlich befinden sich fast alle immer in sichtbarer Nähe zur Straße oder dem Wanderweg. Man muss halt nicht in der Botanik umhersuchen. Wie bereits erwähnt, ist das Golden Ridge Reserve sehr groß. Dementsprechend gibt es bei Sehenswürdigkeiten, Außenposten und Wanderwegen eine Schnellreisefunktion. Als sinnvolle Alternative steht noch das Auto oder das Boot zur Verfügung. Beim Boot ist es sogar möglich, außerhalb der Anlegestellen einen Halt einzulegen. Abseits der aufgeführten Tätigkeiten bin ich auf einen Teil nicht direkt eingegangen, was allerdings nun nachhole. So gibt es innerhalb der Außenposten noch drei weitere Aushänge, bei denen ich spezielle Herausforderungen annehmen kann. Diese umfassen Angel-, Foto- und Karten-Herausforderungen. Auf der Seite der Grundlagenmissionen gibt es noch speziellere Angelherausforderungen, worin es geht, eine bestimmte Menge an einer Fischart zu fanden. Ich nenne diese Aufträge immer gerne Kopfgeld-Aufträge. Alle Zettel können aktiviert und absolviert werden. Als kleine Erweiterung des Spielumfangs ist das schon eine nette Sache. Viel Geld oder Erfahrung bringen sich allerdings nicht.

Der beste Start ist nicht das Angeln!

Meine Empfehlung an alle Neulinge: Nach den Grundlagen, erst einmal die Umgebung prüfen und entdecken. Der Frustlevel beim Fangen von Fischen ist recht hoch. Das Spiel macht eigentlich keinen richtigen Unterschied, wie schwer oder groß ein Fisch im Zusammenhang mit deiner Angel ist. Es beißt gerade das an, was möchte. Unter Umständen auch ein stärkerer Fisch, den man noch nicht mal mit der Bremse an der Rolle stoppen kann. Zu oft reißt sich der Fisch los oder schwimmt ohne zu Bremsen sehr weit hinaus und man bekommt ihn nicht mehr herangezogen. Bei besseren Ruten, Leinen und Rollen sieht das ganz anders aus. Dann hält auch die Bremse und man muss nur noch darauf achten, dass der Fisch die Leine nicht zu Doll strapaziert. Andere “richtige Angelsimulationen“ machen die Fanggrößen, zum Beispiel, auch strickt von den Hakengrößen abhängig. Dieses Spiel scheinbar aber nicht. Das durchstreifen der Spielwelt ist ein reines Freischalten und kassieren. Für jeden Wanderweg, Aussichtspunkt und Außenposten kassiert mein Charakter Credits und Erfahrungspunkte. Weiterhin gibt es noch kleinere Beträge für das Entdecken von Gewässern (kleine Teiche abseits der Routen, wo dann auch die vorhandenen Fischarten gelistet werden) und das Erledigen von Diensten, sowie Tutorialmissionen.

Natürlich bringt am Ende auch das Fischen selbst Credits und Erfahrungspunkte, aber mit einer etwas besseren Ausstattung als das Starterset, ist es etwas einfacher und frustfreier. Übrigens sollten Wanderwege nicht unbedingt mit dem Auto absolviert werden, denn überall liegen Bäume, Geröll und Steine herum. Geschweige vom engen Placements der Bäume, schmale Übergänge über Wasser und unnötig vielen Verkehrs-, sowie Hinweisschilder. An dieser Stelle noch einmal etwas Wichtiges: Sterben kann der Charakter nicht. Genauso wenig wie Schwimmen. Das Spiel setzt mich in diesem Fall mit einem Kommentar zurück an den letzten Standpunkt. Weiterhin besitzt mein Charakter keine Ausdauer- oder Lebensanzeige. Es darf also alles voll ausgereizt werden. Meine erspielten Credits kann ich letztendlich bei Sophia Taylor an ihrem Shop einlösen. Egal ob gegen Ausrüstung (Verschiedene Köder, Ruten, Leinen, Rollen), Lackierungen für das Auto und Boot, sowie die modische Darstellung des Charakters selbst. (Stiefel, Handschuhe, Oberteile, Hosen, Hüte und Zubehör)

Vieles schaltet sich mit dem Verlauf der Rangstufen frei. Beim ersten Start des Spiels, konnte ich mir nur eine spartanische Kleidung aussuchen. Doch nach Rang 15 sah alles schon deutlich besser aus. Weiterhin kann ich bei ihr Ausrüstungsgegenstände verkaufen. Gefangene Fische werden im Übrigen IMMER freigelassen! Der Fang wird gewogen, vermessen und gewertet. Danach geht er direkt wieder ins Wasser. Zurück zum Shop, denn hier kann ich auch die nicht benötigte Ausrüstung ins Lager packen. Dass alles funktioniert über den Reiter Rucksack. Alles was im Rucksack ist, kann ich auch vor Ort nutzen. Dieser Rucksack ist aber von den Slots begrenzt. So muss ich mich also schon recht früh entschieden, was ich fangen möchte. Bevor ich zu einem weiteren Herzstück des Spiels komme, ein kleiner Blick zu dem Shop und den entscheidenden Kauf der Angelausrüstung.


Hinweis zu den Videos vom GamerMitBauch: Die große Vorstellung wurde mit der Version 1.00 erstellt. Die Diskussionsrunde mit Floki entstand unter Version 1.02, zu jenem Zeitpunkt, wo die Entwickler das Wasser überarbeitet haben. Die aktuellste Version ist 1.04 – Die Entwickler laden fast wöchentlich Updates für den Titel hoch und sind somit ständig am Optimieren. Dies berücksichtige ich ebenfalls in meiner abschließenden Wertung.
Alles was du zum Angeln brauchst

Das Spiel baut auf zwei Arten vom Fischen auf: Das entspannte Posen, bei dem der Schwimmer (Posen) munter im Wasser vor sich her schwimmt. Dabei schwimmt unterhalb des Posen am Haken ein Köder. (Brot, Wurm...) Der Fisch wird dann auf ihn zu schwimmen und anbeißen. Etwas anders und spezieller ist das Spinn-Fischen oder umgangssprachlich auch Spinning genannt. Spinning ist ein Angelstil bei dem man den Köder, oder in diesem Fall auch Jigkopf, ans Ufer zieht. Dabei gibt es vier verschiedene Techniken: Konstantes Einholen, Stop&Go, Twitchen und das Jiggen. Leider empfand ich die Erklärung dieser Angeltechniken, innerhalb der Grundlagenmission, als überaus mangelhaft. Einzig wird auf das Spinning allgemein eingegangen. Wie die Bewegungen beim Jigkopf auszusehen haben, weiß ich bis heute nicht! Für alle anderen reicht ein Blick auf die Infoanzeige neben der Datenanzeige am unteren rechten Rand. In the Angler haben die Entwickler bei den Montagen (es gibt hier gleich drei!), das Jigkopf-Spinningen separiert. So haben wir das Köder-Spinning und Jigkopf-Spinning. Jede dieser drei Angelstile benötigen unterschiedliche Ruten, Leinen, Köder, Haken und mehr. Der eine Stil mehr, der andere wieder weniger.

Über den Reiter “Ruten“ können auf fünf Plätzen die entsprechenden Konfigurationen angelegt und auch ausgewählt werden. Leider ist der Bereich etwas verbuggt. So konnte ich immer nur einen Angelstil bestimmen. Habe ich den Angelstil gewechselt, war das vorherige Setting weg. Normalerweise sollte dies aber bleiben, da man schnell den Stil wechseln kann. Dank einer übersichtlichen Menüführung und den entsprechenden Icons innerhalb der Slots, kann man seine Angel gut zusammenbauen. Die Köder geben übrigens auch einen Hinweis darauf, welche Angeltechnik angewandt werden sollte und wie sich der Köder verhält. Bevor ich hier aber irgendwas unter Ruten zusammenstellen kann, brauche ich natürlich die entsprechende Ausrüstung. Beim Shop von Sophia Taylor finde ich alles, was ich brauche. Ruten, Rollen, Leinen, Kunstköder, Haken, Köder, Posen, Jigköpfe und Weichplastik. Alle Objekte haben entsprechende Angaben wie Stärke in KG, Leinenkapazität, maximale Bremswirkung und Typ. Komplexer als bei Ruten und Rollen wird es dann bei den Leinen. Es gibt sie in drei verschiedenen Varianten, mit unterschiedlichen Durchmesser, Stärken, Abriebsfestigkeiten und Sichtbarkeit. Welche nun nehmen? Welche sind Effektiv?

Darüber gibt es keine einzige Information in diesem Spiel. Genauso wenig wie die richtige Kombination? Welche Rolle passt nun mit welcher Leine? Statt das die Entwickler auf das “kompatible Objekte“-Feature aus theHunter zurückgreifen, was vieles wirklich einfacher machen würde, lassen Expansive Worlds ihre Spieler da erstmal experimentieren. Zumindest die Grundart der Objekte wird aufgrund ihres Icons für die einzelnen Angelstile sichtbar gemacht. Steht meine Ausrüstung soweit, muss ich sie nur noch in den Rucksack packen (falls nicht sofort übertragen) und dann geht es los. Vor dem Angeln die neue Kombination zusammenbasteln und dann kann das muntere Fischen losgehen. Wer im Übrigen länger mit seinem Anglerset arbeitet, der steigt in der Meisterungs-Einstufung. Je öfter ich einen Fisch fange und mit dem Set arbeite, umso höher steigt die prozentuale Meisterung des Geräts. Diese Meisterung gilt fast für alles: Köder, Rute, Rolle… Ob es letztendlich einen positiven Effekt oder neue Freischaltungen bringt, das konnte ich nicht ganz nachvollziehen.

Der Mehrspieler – Ein Witz

Leute… Ich spiele seit dem Release von theHunter: Call of the Wild, im Jahre 2017, den Titel regelmäßig und weiß, wie super sich das Spiel über die Jahre entwickelt hat. Vor einem oder zwei Jahren hat man Apex Connect eingefügt. Ein eigenes kleines Community-System, um Freunde in seine Sitzung einzuladen oder ihren Sitzungen beizutreten. Zwar kann man nicht chatten, aber dafür sieht man, ob sie online sind und was sie gerade machen. The Angler hat dieses System auch und möchte gerne am Anfang auch, dass man sich dort anmeldet. Im Grunde ist das kein Problem, wäre dieses System beim Spiel nicht seit der Veröffentlichung fehlerhaft. Floki, mein bester Jagdkumpel, und ich haben viele Minuten damit verbracht, zu Versuchen zusammen in eine Sitzung zu kommen. Apex Connect ist, selbst nach dem Update vom 1.04 immer noch nicht zu 100% Fehlerfrei! Der Mehrspieler bezieht sich einzig auf die Option, dass man mit bis zu weiteren 11 (fremden) Spielern in einer Sitzung sein kann. Allerdings kann man weder mit den anderen agieren, noch sie irgendwie grüßen oder für irgendwas herausfordern.

Man sieht sich einfach innerhalb der Spielwelt und erfreut sich an ihrer Gesellschaft. Recht gut finde ich, dass man selbst über eine kleinere Distanz erkennen kann, was sie gerade tun. Sind sie gerade am Kämpfen mit einem Fisch? Stehen die dort einfach nur? Fahren sie? Da ist es schon kurios, dass man auf keiner Weise kommunizieren kann (Selbst noch nicht einmal Textchat), es aber möglich ist, mit bis zu drei weiteren Spielern in ein Auto oder ein Boot zu steigen. Geschweige zu viert aus dem Boot zu angeln. Der Mehrspieler ist auch nicht so fehlerfrei, wie man es denken mag. So hatte ich fast 900 Credits im Shop verloren, weil ich meine Käufe mit eingeschalteten Mehrspieler tätigte und wohl irgendetwas schieflief. Das Geld war Weg aber die Ware war nicht gutgeschrieben. Sehr ärgerlich. Und, natürlich kann man den Mehrspieler in den Spieloptionen ein- und ausschalten. So wie die Anzeige der Namen selbst. Das Spiel ist aber grundsätzlich so programmiert, dass es einen bei einem erneuten Start des Spiels, sofort in ein Online-Match steckt.

The Angler besitzt einen Tag/Nachtwechsel. Dieser wird beim Betreten eines Matches mit dem Serverstand abgeglichen. Die Folge: Ein sehr schneller Tag-/Nachtwechsel. Teilweise kann das mehrmals passieren, ehe er vollständig synchronisiert. Der Mehrspieler ist in meinen Augen aktuell nur Augenwischerei und ich hoffe, das Expansive Worlds zeitnah da etwas tun. Wie bereits erwähnt, gibt es keinerlei Wertungen. Weder als Turnier, noch als freundschaftlicher Hinweis. Man ist unter dem Strich einfach nur nicht alleine auf der Karte. Übrigens: Zu einem späteren Zeitpunkt folgen ja die Konsolenspieler, doch die Crossplay-Funktion ist bereits jetzt vorhanden. Ob es sich nur auf die Verbindung zwischen Epic und Steam bezieht oder doch schon größer, das kann ich leider nicht sagen.

Was haben sich Expansive Worlds dabei gedacht?

Komme ich nun, nachdem der Umfang bekannt ist, zur Kritik. Diese fällt bei Call of the Wild: the Angler nicht gerade klein aus. Nach mehr als 25 Stunden denke ich nun, genügend Eindrücke gesammelt zu haben. Fast jeden, der sich für das Spiel interessiert hat, wird die negative Bewertung in den ersten Tagen nach dem Release aufgefallen sein. Und tatsächlich muss ich sagen, dass es sich hier NICHT um eine Simulation handelt. Dafür sind auch einige Abläufe zu einfach, zu lückenhaft und ungenau. Weiterhin hatte ich gedacht, in Anbetracht der überaus tollen Grafik bei theHunter: Call of the Wild, dass auch the Angler die gleiche tollen Animationen und Grafiken bekommt, wie das Jagdspiel. Leider wurde ich auch hier enttäuscht. Das Wasser sieht gerade noch akzeptabel aus, auch wenn es in theHunter deutlich schöner und animierter ist. (Seit dem Update 1.03 haben die Entwickler das Wasser spürbar etwas aufgepeppt aber es wirkt trotzdem noch lieblos. – Meines Erachtens würde ein Wettersystem dem Ganzen einen ordentlichen Push geben. Dies bietet das Spiel zurzeit immer noch nicht.) Teilweise liegt das aber am Wetterwechsel, den es in the Angler nicht gibt.

Das einige Features fehlen, habe ich in meinen beiden Videos schon vermehrt angeprangert. Es fehlt eine Angabe der Tageszeiten, es kann die Zeit nicht übersprungen werden, es fehlen Tiere (welche man beim Beschreiten der Wanderwege treffen könnte) und auch der Fotomodus. Es gibt keinen regulären Fotomodus, wie bei theHunter. Viel mehr schreiben die Entwickler, das man ein Foto im Rahmen der Herausforderung machen soll, aber das ist viel mehr ein Screenshot. Soundtechnisch ist das Spiel fast auf dem gleichen Niveau, wie theHunter. Stellt man sich am Rande des Sees hin, schmeißt die Angel rein und wartet beim Posen-Fischen bis etwas beißt, so kann das Rauschen der Blätter von den Bäumen oder das Rauschen schon etwas überzeugen. Leider fehlte mir auch hier eine gewisse Abrundung im Gegensatz zu theHunter. Übrigens sind die Sounds der Boote und Fahrzeuge immer noch gelegentlich Fehlerhaft. So setzten diese einfach aus oder hängen in ihrer Tonspur. Grafisch und vor allem in Bezug auf das Weltdesign, liegt das Spiel um einiges hinter den Erwartungen. Einige werden das vielleicht kritischer sehen und viel mehr fordern, ich bin da aber etwas realistisch. Ich fand in meiner Testzeit einige Texturfehler (beim Wasserfall und an den Rändern der Seen/Teiche) und auch beim Blick in die Ferne gibt es einige kritische Stellen. (Unschöne Ränder und Verläufe) Am meisten störte mich aber die Darstellung der Bäume in der Ferne.


Screenshot aus the Angler



Screenshot aus theHunter


In einem Vergleichsfoto zwischen theHunter und the Angler zeigt sich, wie stark nachlässig die Entwickler bei der grafischen Gestaltung ihres Angelspiels waren. Bei theHunter werden die Bäume selbst in einer gewissen Weite noch vollständig und gut angezeigt, während bei the Angler einfache Pappbäume schon in einer geringen Weite auftauchen. Hinzu kommen noch ungenaues Platzieren von Objekten, viel zu viele Verkehrsschilder und Untereinheiten, wie Fackeln mit offenen Feuer in einem Nationalpark! Wer hat sich das bitte ausgedacht? Grafisch gibt es also noch viele Baustellen, selbst jetzt nach dem 1.04 Update noch! Aber die Entwickler arbeiten daran. Thema Steuerung: Wandern und Angeln… Es könnte eine tolle Kombination sein, wenn es besser gemacht geworden wäre. Als erstes musste ich erkennen, dass ich während des Angelns meine Position nicht verlassen kann. Ich stehe da, wie angewurzelt, und kann noch nicht einmal dem Fisch etwas hinterher. Der Schwimmer/Posen bleibt auch nach den letzten Updates fast immer auf der Stelle, selbst bei einem reißenden Flusslauf bewegt er sich nur ganz ganz ganz langsam in die andere Richtung.

Was die Entwickler an dieser Stelle etwas gefixt haben, ist das Anbeißverhalten der Fische beim Posen. Mittlerweile lassen sich damit auch mehr Fische fangen. Dennoch… Es wirkt nicht sonderlich real. Was das Feedback der Angel, beim Anbeißen eines Fisches angeht, so ist es recht nett aber nicht vollkommen. Irgendwie wirkt jeder Fisch, egal welche Größe, mehr oder weniger wie ein Wal. Andere Entwickler machen es halt vor, wie es richtig geht. Es ist in meinen Augen genauso eine Baustelle, wie die explizite Ansage, mit welchem Köder in welchen Abschnitt der Karte welche Fische fangen kann. So ist alles sehr experimentell gehalten. Achja… Und mit den Fischen kann man nichts weitermachen, außer sie Fangen, bewerten und sie wieder freizulassen. Sicher… Ein Fangfoto muss natürlich auch her aber das war es dann auch schon. Der Einzelspieler bietet, um nun einen fliegenden Wechsel zu haben, eine schöne große Spielwelt mit abwechslungsreichen Ecken aber kaum richtig Abwechslung. Es ist schon komisch, dass man am Anfang mehr Geld und Erfahrungspunkte mit dem Aufdecken von Wanderstrecken, Sehenswürdigkeiten und Außenposten verdient als mit dem Fischen selbst.

Weiterhin ist der allgemeine Umfang von 12 Fischarten, 1 Boot und 1 Auto (dafür aber zig verschiedene Lackierungen, die man noch mit Credits kaufen muss) und eine große Spielwelt leider etwas zu wenig. Sicherlich kann man mit den Herausforderungen, Grundlagenmissionen, den Aufgaben vom Parkaufseher und die vielen (fast überschwemmenden) Missionen einiges an Zeit in der Spielwelt verbringen aber die Abwechslung wird letztendlich durch die träge Angelmechanik eingebremst. Sicher werden Expansive Worlds irgendwann weitere Karten im Rahmen von DLCs nachschieben, dafür ist das Hauptmenü bereits ausgelegt. Ich bin mit einer recht objektiven Ansicht ins Spiel gegangen und hatte auch keine extrem großen Erwartungen. Allerdings dachte ich mir, dass alles etwas mehr theHunter DNA hat als es letztendlich ist. Sicherlich sind hier und da ein paar Elemente vorhanden aber Grafik und die Spielmechanik selbst sind bei weitem noch nicht so weit. Zum Thema Mehrspieler möchte ich nicht groß äußern, weil es nichts besonders gibt. Es ist schon schön, andere auf der Spielwelt zu sehen aber da man mit ihnen nicht interagieren kann, ist das Ganze sehr nutzlos. Geschweige von einer fehlenden Anzeige, wer was gefangen hat. Hierbei muss ich erwähnen, dass die Entwickler im eigenen Livestream oft genug betonten, dass man in Call of the Wild: The Angler viel mehr ein sehr ruhiges Angelabenteuer haben soll. Mit Wandern, Spielwelt genießen und mehr. Leider fehlen dafür aber auch Features wie ein Zelt, eine Uhr, eine Zeitbeschleunigung oder auch Equipment wie Angelhalterungen und ähnliches. Der Ansagt ist schon gut zu sehen, doch der finale Feinschliff ist noch weit entfernt.


Hinweis zu den Videos vom GamerMitBauch: Die große Vorstellung wurde mit der Version 1.00 erstellt. Die Diskussionsrunde mit Floki entstand unter Version 1.02, zu jenem Zeitpunkt, wo die Entwickler das Wasser überarbeitet haben. Die aktuellste Version ist 1.04 – Die Entwickler laden fast wöchentlich Updates für den Titel hoch und sind somit ständig am Optimieren. Dies berücksichtige ich ebenfalls in meiner abschließenden Wertung.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von Seb66
Zuletzt online: 2 Minuten 34 Sekunden
Kategorie:
Test
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01. 09. 2022 um 15:03
01. 10. 2022 um 20:26
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