Urlaubsreif?!
Escape Dead Island - Article - Urlaubsreif?!
Escape Dead Island
17.12.14 18:25 Test
Bevor Horrorfans im nächsten Jahr wieder fleißig die Welt von „Dead Island 2“ von Zombiehorden befreien können, darf ersteinmal mit dem Spin-off „Escape Dead Island“ Vorlieb genommen werden ...
Als seinerzeit der erste Trailer zu „Dead Island“ das Internet unsicher machte, war die Begeisterung groß: Die cineastisch anmutenden Szenen versprachen eine ebenso emotionale wie inhaltlich ausgereifte Zombiegeschichte, bei der eindeutig die Charaktere im Zentrum stehen und nicht banales Gemetzel. Doch leider handelte es sich bei „Dead Island“ schließlich um genau jenen inhaltsleeren Hack'n'Slay-Titel, den die Fans eben nicht erwartet hatten. Entsprechend groß war die kollektive Enttäuschung, als das Spiel dann rauskam. Die Verantwortlichen scheinen aus ihrem Fehler allerdings gelernt zu haben, was sich u.a. daran erkennen lässt, dass mit der wahren Konzeption des zweiten Teiles (spaßiges und ultrablutiges Zombiemetzeln) sehr viel offener umgegangen wird. Eine tolle Geschichte ist also auch von „Dead Island 2“ nicht zu erwarten – allerdings sieht das beim Spin-off anders aus! Denn mit „Escape Dead Island“ spricht man all jene Spieler an, die damals vom Dead Island Trailer so begeistert waren.


Story
In „Escape Dead Island“ erfährt man endlich die Ursprünge der grausigen Zombie-Epidemie auf der zum Banoi-Archipel gehörenden Insel Narapela und schlüpft dafür in die Rolle des wagemutigen Cliff Calo. Letzterer bekommt es nicht nur mit Zombies zu tun, sondern muss sich auch mit seiner eigenen Psyche auseinandersetzen, die in immer stärker werdendem Ausmaß zu einem lebensbedrohlichen Problem wird...


Solides Gameplay und eine tolle Geschichte
„Escape Dead Island“ bricht in vielerlei Hinsicht mit den anderen Titeln der Serie und legt den Fokus ganz eindeutig auf die Story. Das Gameplay ist irgendwo zwischen Naughty Dogs Meisterwerk „Last of Us“ und den „Resident Evil“-Titeln anzusiedeln, kommt aber deutlich simpler daher. Gerade hinsichtlich des Kampfsystems arbeiten die Entwickler der Spielerschaft etwas zu sehr in die Hände, weshalb echte Herausforderungen leider ausbleiben. Es muss zudem konstatiert werden, dass die Steuerung insgesamt eher schwerfällig daher kommt. Dennoch macht es jede Menge Spaß mit Cliff das paradiesische Eiland zu erkunden, sich an Zombies vorbei zu schleichen oder sie spektakulär zurück in die Hölle befördern. Die stattliche Anzahl origineller Waffen verleiht den Kämpfen eine angenehme Dynamik, die aber leider auch nicht über die Einfachheit des Kampfsystems hinwegtäuschen kann. Alles in allem macht „Escape Dead island“ was das Gameplay betrifft aber eine recht ordentliche Figur.

Die wahre Stärke des Spieles ist ganz eindeutig seine gut geschriebene Geschichte, die den Spieler jederzeit bei Laune hält und zuverlässig zum Weiterspielen animiert. Fans der Serie erfahren endlich wieso ihre Lieblingsurlaubsinsel von Zombies heimgesucht wird und lernen neue Seiten des Eilands kennen. Doch heimliches Highlight der Erzählung sind Cliffs Traumvisionen, in denen alle Regeln rationaler Logik aufgehoben sind und man mit der einen oder anderen visuellen Überraschung rechnen darf. Cliff ist insgesamt erfreulich ambivalent gezeichnet und schafft es, echtes Interesse beim Spieler zu wecken. Das ist innerhalb der „Dead Island“-Serie definitiv ein Novum. Dass es Genre-typisch auch wieder recht blutig zugeht, hat dem Spiel seine wohlverdiente USK 18 – Freigabe eingebracht, obgleich der Cel-Shading Stil der Gewalt ein wenig ihren Schrecken nimmt.

Á props Cel-Shading: Visuell wirkt das Spiel, als hätte man „Resident Evil“ und „Borderlands“ in einen Topf geschmissen und ganz kräftig umgerührt. Das Ergebnis kann sich tatsächlich sehen lassen und wirkt auf den ersten Blick durchaus überzeugend. Doch leider offenbaren sich im Detail zahlreiche kleine Schwächen, zu denen Pop- ups und störendes Kantenflimmern zählen. Allerdings überwiegen dennoch ganz eindeutig die visuellen Qualitäten des Spieles.

Fans kommen um den „Dead Island“ - Ableger definitiv nicht herum und werden mit Cliff Calo einige spaßige Spielstunden erleben. Alle anderen sollten jedoch lieber zu „The Last Of Us“ greifen.
Erfahre hier, wie der Titel in unserer Wertung abgeschlossen hat.

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Erstellt von George Stobbart
Zuletzt online: 6 Jahre 7 Monate
Kategorie:
Test
Veröffentlicht
Aktualisiert
17. 12. 2014 um 18:25
17. 12. 2014 um 18:25
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